Mercedes Sprinter 4x4: Fahrbericht, technische Daten, Preis
Allrad-Sprinter mit Hochsitz
Mercedes schiebt beim Sprinter eine Allradversion nach. Die leitet nicht nur die Kraft an alle vier Räder, sondern gefällt auch durch einen seltenen gewordenen Motor.
Hochgurgl – Die Trittstufen sind zwingend notwendig. Ohne sie kommt der Fahrer nicht in die Kabine. Und das bei einem Mercedes Sprinter. Der Sprinter ist natürlich kein Lkw, dafür hat Mercedes Actros und Zetros im Programm.
Doch der Einstieg des neuen 4x4-Modells ähnelt den Lkw, so hoch haben die Ingenieure den Transporter gebockt. Vorne liegt die Kabine 155 Millimeter höher als beim konventionellen Modell, hinten um 135 Millimeter. Der Böschungswinkel vorne liegt beim 3,5-Tonner bei 26 Grad statt 16 Grad und hinten beim Kastenwagen mit kurzem Überhang bei 25 Grad statt 17 Grad. Der Rampenwinkel erhöht sich beim Allrader auf 23 Grad statt 14 Grad. Das Mehrgewicht des Allrads liegt bei 140 Kilogramm.Schon seit 2001 bietet Mercedes ein 4x4-Modell auf Basis des Sprinter. Mittlerweile ein beliebtes Modell in Deutschland, Österreich und der Schweiz – und in den USA. Der Allradantrieb lässt sich zuschalten. Optional gibt es eine Getriebeuntersetzung, welche die Übersetzung um 42 Prozent verkürzt. Mit Allrad steigt je nach Motorisierung die Steigfähigkeit um etwa 20 Prozent im Vergleich zum konventionellen Sprinter. Damit ist der Einsatz des Modells klar: Dort, wo Schlamm, Geröll oder Schnee liegt, also in den Bergen, im Baustellenverkehr oder in schneereichen Regionen.
Ein Transporter für alle Fälle
Die 4x4-Variante fährt sich nicht deutlich anders als die konventionellen Modelle. Die Siebengang-Automatik schaltet schnell, die Lenkung arbeitet direkt und feinfühlig. Das Fahrwerk stampft entspannt durch den Schnee, lässt die Karosserie nur wenig zur Seite neigen – trotz der gestiegenen Höhe. Nur der Blick von so weit oben irritiert im Sprinter.
Bis zu 10 km/h lässt sich der Allrad über einen Schalter im Cockpit zuschalten, verteilt dann seine Kraft zu 35 Prozent nach vorn und zu 65 Prozent auf die Hinterachse. Selbst im tiefen Schnee fährt der Sprinter hecklastig, bremst sich aber bei leichtem Drift sofort ein. Dafür sorgt das neu abgestimmte 4ETS. Es integriert die Assistenten ESP, ABS, ASR, EBV sowie den Bremsassistenten BAS und den Anfahrassistenten AAS, wirkt in dieser Kombination wie eine elektronische Differenziale.Verliert ein Rad Traktion, regelt das System die anderen drei Räder rauf, so dass ein sicheres Vorankommen gewährleistet ist. Für besonders schwierige Situationen wie im Sand oder im Schnee kann der Fahrer das ASR auch ausschalten. Ab 40 km/h schaltet es sich aber automatisch wieder zu.
Bei Seitenwind auf der großen Fläche hilft ebenso ein spezieller Assistent, beim Einparken eine 360-Grad-Kamera. Dazu kommen Hilfen fürs Schildererkennen und ein aktiver Tempomat. Stolz sind die Ingenieure auf das Wet-Wiper-System, das Spritzwasser durch die Wischerarme leitet und direkt vor die Wischerblätter spritzt und somit die Sicht nicht mehr behindert. In den Bergen bei Schnee und Schneematsch durchaus sinnvoll. Mit der Downhill-Speed-Regulation (DSR) werden Fahrten über starkes Gefälle mit vollbeladenen Fahrzeugen zur einfachen Übung.
Drei Diesel stehen zur Auswahl
Als Antrieb stehen zwei 2,1-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 114 PS oder 143 PS sowie ein 3,0-Liter-Sechszylinder mit 190 PS und 440 Newtonmeter zur Wahl. Der Sechszylinder reagiert spontan auf Gasbefehle, arbeitet aber ruhig und leise im Hintergrund. Ein Sahnemotor und heute eher selten – Mercedes ist der einzige Hersteller in dieser Gewichtsklasse auf dem Markt, der diese Kombination mit Allrad anbietet.
Den Sprinter mit Allrad bietet Mercedes für die Varianten Kastenwagen, Tourer, Pritschenwagen und Fahrgestelle an, der Preis für den Kastenwagen beginnt bei 46.272 Euro ohne Mehrwertsteuer, für ein Fahrgestell 43.652 Euro ohne Mehrwertsteuer.
Mercedes Sprinter 319 CDI 4x4 - Technische Daten
- Motor: 3,0- Liter Sechszylinder-Diesel
- Leistung: 190 PS
- Drehmoment: 440 Nm bei 1.400 bis 2.400 U/Min,
- Getriebe: Siebengang-Automatik, zuschaltbarer Allradantrieb
- Verbrauch: 9,8 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 258 g/km
- Abgasnorm: Euro 6c
- Länge: 5,93 Meter
- Breite: 2,18 Meter
- Hoöhe: 2,50 Meter
- Basispreis: 46.272 Euro (311 CDI mit Allrad)
Die Altenative zum kleinen AMG im gleichen Preissegment. Hoffentlich jetzt ohne den Rost.
Euro 6c bedeutet, dass der bald nicht mehr in die Fahrverbotszonen darf. Also keine Alternative als Wohnmobilbasis für Berufspendler und Großstadtbewohner.
Abgesehen davon, dass das schon der Citroen CX meiner Erinnerung nach hatte, hatte das der Sprinter in erster Generation auch schon, oder?
Tolles Fahrzeug, toller Motor !
Genau das fehlt dem VW Crafter, ein kraftvoller V6 TDI !
@MT-Redaktion:
Der hat aber eine Wandlerautomatik, kein Doppelkupplungsgetriebe ! 😉
Nachdem die Grossstadtbewohner ja mit ÖV fahren
nachdem kein noch so schwachsinniger mit dem Wohnmobil in die Grossstadt pendelt...
wo ist das Problem?
Ach so für diejenigen die mit ihrem Allrad Wohnmobil die Trails in den Umweltzonen-Grossstädten bezwingen wollen.
Mein Skoda Octavia BJ 2004 hatte auch schon die Wischerdüsen am Wischerarm (zwar nur am Heckwischer, aber die Idee ist demnach schon recht alt...)
EDIT: OK, googeln bildet. Habe eine Beschreibung und ein Bild dazu gefunden. Es sind mehrere Düsen pro Wischer, die direkt vor dem Blatt die Scheibe tränken, und dies wohl auch nur in der vorwärtsbewegung des Wischerblattes. Somit soll eine effektive und zugleich Wassersparende Säuberung möglich sein.
Berichte aus der Praxis wären da interessant...
Ach ja, Bild dazu im Anhang 😊
Ach schade, nur 'n weiterer Diesel.
Ich dacht schon, der schöne M272 3,5l V6 Benziner hätte wieder Einzug in den gehalten. 😊
So ein Unsinn... 😆 😜 😉
Hallo,
Also der noch gar nicht so alte Vorgänger 4x4 mit V6 fuhr sich deutlich straffer als der normale Hecktriebler. Einige Arbeitskollegen klagten sogar über Rückenschmerzen (trotz Schwingsitz). Auch hat der V6 eine sehr ausgeprägte Anfahrschwäche - oben herum packt er dann aber ordentlich zu. Ein paar Liter mehr Verbrauch sollte man auch mit einrechnen.... Was sich davon im neuen Modell verändert hat weiß ich allerdings nicht. Aber alles in allem ein faszinierendes Auto. Vor allem wenn man den nicht selbst bezahlen muss.
Was für ein Quatsch. Hast du mal die blaue Plakette gesehen? Da steht ´ne 6 drauf und mehr nicht.
Ist also total egal ob 6b, 6c oder 6d Temp.
______________
Durch das höher-legen braucht die Kiste sicher einen Liter mehr Sprit. Schon alleine durch den Schwankwand-cW-Wert.
Der 6 Zylinder Dieselmotor OM642 im Sprinter ist nicht nach dem NEFZ-, sondern nach dem WLTP-Prüfverfahren mit der Abgasnorm EURO6c (ohne NOx-Limit im realen Fahrbetrieb) typgenehmigt worden. WLPT EURO6d-TEMP steht zumindest zur Zeit für den OM642 außer Reichweite.
Der Sprinter fällt in die Fahrzeugklasse N1, Gruppe III (Bezugsmasse mehr als 1.760 kg) und eine Erstzulassung mit WLTP EURO6c in Verbindung mit der OBD-Norm 6-2 ist letztmalig am 31.08.2020 möglich.
Aus heutiger Sicht wird in der Daimler-Entwicklung kein Wunder geschehen und der OM642 wandert - wie schon zuvor aus den PKW-Modellreihen - auch aus dem Sprinter hinaus auf's Altenteil.
Danach gehört der Sprinter N1 Gruppe III mit dem OM642 ab dem 01.09.2020 zu den Fahrzeugen aus einer auslaufenden Serie im Sinne von Artikel 3 Nummer 22 der Richtlinie 2007/46/EG des Europäischen Parlaments und des Rates und darf in Einklang mit Artikel 27 der Richtlinie 2007/46/EG bis spätestens 28. Februar 2021 auf dem Markt bleiben.
Liebhaber von Neuwagen dieser Baureihe mit dem OM642, z. B. Wohnmobilisten, sollten bis dahin ein solches Fahrzeug erstmalig zugelassen haben.
Schade, ich dachte man würde den neuen Sprinter als 4 x 4 mit dem normalen Fahrwerk bekommen. 15 cm höher ist schon eine Hausnummer beim Ein - und Aussteigen.
Der V6 TDI ist mit der A8 Langversion schon überfordert, kraftvoll ist der Motor wirklich nicht.
Die richtige Motorisierung für einen Crafter wäre der 4.2TDI, wenn er denn nur reinpassen würde in das Quer-Layout. Dann wäre auch sogar die DHL mal pünktlich.
Die V6 TDI werden doch nur längs eingebaut, oder?