Daimler Nutzfahrzeuge: Batterien für E-Lkw müssen sich weiterentwicklen
Batterien für E-Lastwagen halten nicht lange genug
Bei Batterien für E-Lastwagen sieht Daimlers Nutzfahrzeug-Vorstand Martin Daum noch viele Hürden. Die Anschaffungskosten seien zu hoch und die Langlebigkeit zu kurz.
Stuttgart - Angesichts der immer noch hohen Kosten für die Batterie sieht Daimlers Nutzfahrzeug-Vorstand Martin Daum weiterhin Grenzen für den Einsatz von Elektro-Lastwagen. "Je länger die Strecke ist, desto teurer wird die Batterie auf absehbare Zeit sein als der Verbrennungsmotor", sagte Daum. Gegen die Batterie sprächen nicht nur die Anschaffungskosten. "Es ist auch, was häufig übersehen wird, die Langlebigkeit", sagte Daum. "Unsere Lkw werden bis zu einer Million Kilometer genutzt - oder in den USA bis zu einer Million Meilen. Es gibt heute noch keine Batterie, die das kann."
Elektromobilität ist - neben dem autonomen Fahren - eines der zentralen Themen der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) für Nutzfahrzeuge, die am Donnerstag in Hannover beginnt. Daimler hatte schon Anfang des Jahres seinen Mercedes-Benz eActros präsentiert, der vor allem für den innerstädtischen Lieferverkehr gedacht ist. Im Juni kamen elektrische Lastwagen der US-Marke Freightliner dazu. Beide werden aber zunächst noch von ausgewählten Kunden auf ihre Alltagstauglichkeit getestet, bevor sie 2021 in Serie gehen sollen.
"Wir arbeiten intensiv daran, die Kosten signifikant zu reduzieren", sagte Daum. An der Langlebigkeit der Batterie müsse genauso gearbeitet werden wie an deren Kosten.
Daimler will in China auch die unteren Segmente bedienen
Eine Frage der Kosten ist laut Daum auch die angestrebte Produktion von Mercedes-Benz-Lastwagen in China. Daimler baut dort zusammen mit dem heimischen Hersteller Foton Lkw der Marke Auman - auf lange Sicht sollen dort aber auch Mercedes-Trucks die Werke verlassen. "Es war von Anfang an Ziel des Joint Ventures, vermehrt Daimler-Technologie nach China zu bringen", sagte Daum. Mercedes nenne man ein Fahrzeug aber erst, wenn es die Technologieansprüche erfülle. "Und da sind wir auf gutem Wege."
Es gehe darum, auch mit Mercedes den Kern des chinesischen Marktes zu erreichen, nicht nur, wie bisher, das oberste Segment. "Dafür brauchen wir ein chinesisches Preisniveau. Und dafür müssen diese Fahrzeuge in China gefertigt werden", sagte Daum.Daimler präsentiert sich auf der IAA mit dem neuen Actros-Modell, das laut Konzern über das weltweit erste teilautomatisierte Assistenzsystem in einem Serien-Lkw verfügt. "Das sind Systeme, die hochkomplexe elektronische Aufgaben wahrnehmen und damit den Fahrer unterstützen - und damit das Fahren signifikant sicherer machen", sagte Daum. Wann ein Lastwagen tatsächlich ganz allein fahren könne, sei heute noch nicht absehbar. Wenn man sich an die Markteinführung wage, dann müsse die auch sitzen. "Wir müssen uns sicher sein, dass die Systeme unter jeder Bedingung funktionieren."
In eigener Sache: Am 20. September beginnt die IAA 2018 für Nutzfahrzeuge in Hannover. MOTOR-TALK hat alle Infos zur größten Lkw-Show der Welt gemeinsam mit den Herstellern aufbereitet. Mehr dazu findet Ihr hier.
Quelle: dpa
"Es gibt heute noch keine Batterie, die das kann."
Man braucht gar keine riesigen Batterien für LKWs - einfach mehr Güter auf die Schiene, hier hat man automatisch den umweltfreundlichen E-Antrieb und unendliche Reichweiten auf der Langstrecke.
Liest sich vernünftig, aber das will ja keiner.....
Die Diskutieren lieber über Elektrifizierte Autobahnen.
Ganz tolle Entwicklung ist das.
Aber was will man dagegen machen, wir haben alle nichts zu sagen.
Die Schiene kann das gar nicht leisten. Die haben nicht genug Kapazitäten und werden die auch nicht aufbauen können. Ist beim Personenverkehr das gleiche .... die Bahn kanns leider nicht. So wünschenswert das auch wäre.
Vor allem kann die Bahn kein flexibles Just-In-Time.
Bahn ist halt gut für gleiche Ware vom festen Startpunkt x zum festen Endpunkt y.
Nur das reicht halt heute nicht mehr - die meisten Unternehmen würden ja sogar vermutlch Disponerung während der Fahrt haben wollen.
Mehr E-Transpoter in der Stadt recht doch auch erst Mal - da ist man bei was vielleicht 0,00001%? 😆
Dann muß bei den Güterzügen hier (meist) die E-Lok allerdings ganz schön kaputt sein....😱... Solche Rußwolken wie da herausquellen 😉
Martin Daum:
gelernter Bankkaufmann und BWler. Lustig, wenn Kaufleute über Technik reden, von der sie keine Ahnung haben.
Wie es funktioniert sieht man bei Tesla.
Selbst das einfache Kopieren bekommen unsere "Fachleute" in #Neuland nicht hin.
Nur weil man etwas nicht studiert hat, heißt es nicht das man keine Ahnung von hat.
Und gerade die Kostenseite wird er ja fachlich fundiert betrachten können 😉
@lexwalker richtig das ist auch teils mit Studium so ..
Bei Laufleistungen die die Tesla teils schon haben kann ich das nicht nachvollziehen 1Millionen Kilometer sollten da nicht das große Problem sein bei dem Akku, mal sehen wie das mit dem Semi Truck von Tesla laufen wird, das wir es ja zeigen....
Ja, am besten alles auf die Schiene. Wenn ich so ein Gequatsche schon höre...
Ich wohne in der Nähe einer Bahntrasse, etwa 100km vom Ruhrgebiet entfernt.
Hier ballert fast alle 10min ein Zug durch. Die Güterzüge sind teilweise elendig lang.
24h am Tag, 7 Tage die Woche.
Auf welche Schiene soll man die Güter deiner Meinung nach also noch packen?
Soll man sie stapeln?
@DragoKasuv
Wobei du eben vom PKW nicht einfach auf LKW schließen kannst.
Ich sehe vor allem Potential für die "letzte Meile", also die Verteilung in Ballungsräumen.
Hier fällt das Reichweitenproblem auch nicht so ins Gewicht.
Gehen würde es sicher, im Bereich Digitalisierung und Steuerung ist da noch genug Luft nach oben. Wenn ich mir anschauen, dass in ländlichen Regionen immer noch Blocks mit 12 km länge gibt - der Kaiser ist schon lange tot.
Abstände zwischen den Zügen auf Hauptstrecken können noch weiter verkürzt werden, bessere Güterwagen mit mehr Vmax und weniger Lärm etc - allein: man muss es wollen.
Es gab schon in den 60iger Jahren eine europaweite Transportkoorperation, da wurden v.a. landwirtschaftliche Produkte/Südfrüchte per Bahn nach mittel- und Nordeuropa "just-in-time" transportiert. Warum sollte sowas in 2018 nicht mehr funktionieren?