Baumot: Auftrag zur Umrüstung Berliner Stadtbusse
BVG-Busse sollen per BNOx sauberer werden
Nach dem Diesel-Gipfel: Baumot hat einen weiteren Auftrag für die Bus-Umrüstung erhalten. Die Firma soll ihr BNOx-System in 100 Berliner Stadtbusse einbauen.
Königswinter/Berlin – Nach London kommt Berlin: Die Baumot-Gruppe hat den Auftrag erhalten, 100 Berliner Stadtbusse umzurüsten, um den Schadstoffausstoß zu senken. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Bereits im Sommer erhielt Baumot den Zuschlag für die Umrüstung von 5.800 Londoner Stadtbussen.
Die Firma bietet ein BNOx genanntes System für die Umrüstung älterer Diesel-Fahrzeuge der Schadstoffnormen Euro 4 und Euro 5 an, um die Emissionen auf Euro-6-Niveau zu bringen. Das SCR-System soll die Stickoxid-Emissionen im realen Fahrbetrieb um mehr als 90 Prozent senken. Der ADAC hatte in einem Test eine entsprechende Wirksamkeit bestätigt. Von der Serienreife zum Einbau in Pkw sei der Anbieter jedoch noch ein Stück weit entfernt. Zudem sei die Integration in beliebige Fahrzeugmodelle noch nicht gewährleistet. Bei kleineren Fahrzeugen erwartete der ADAC zudem Probleme mit fehlendem Bauraum.
Bei Bussen fällt der Einbau des Nachrüst-SCR-Systems leichter. Baumot hat nach eigenen Angaben bereits seit 2014 ein serienreifes System für große Motoren für Lkw, Land- und Baumaschinen im Angebot. Dennoch stehen vor dem Umbau Anpassungen auf die einzelnen Bustypen an. Zudem muss ein entsprechender Umbau genehmigt werden. In London erwartet man die Umrüstung im Jahr 2019. Auf den dort gesammelten Erfahrungen will Baumot bei der Umrüstung der Berliner Busse aufbauen.
Der Auftrag umfasse ein Volumen von 1,3 Millionen Euro. Er kommt kurz nach dem Diesel-Gipfel Ende November, bei dem ein Fördertopf für die Luftreinhaltung in Städten beschlossen wurde. Für die Nachrüstung von Stadtbussen seien in dem Diesel-Fonds Fördermittel in Höhe von 150 Millionen Euro beschlossen worden, so Baumot. Die BVG betreibt nach eigenen Angaben 1.400 Doppeldecker- und Eindeckerbusse, die meisten davon fahren mit Diesel.
Eigentlich nur konsequent, die sind ja Tag und Nacht im Dauerbetrieb.
100 Berliner Busse und 5.800 Londoner Busse. Hat wohl mehr Symbolcharakter.
Wobei es zum Dieselbus anscheinend kaum Alternativen gibt. Erdgasbusse sind hierzulande so gut wie ausgestorben, O-Busse gibt es verbreitet wohl nur noch in Süd- und Osteuropa und Straßenbahnlinien werden seit Jahrzehnten zurückgebaut und durch Buslinien ersetzt.
Ich hätte noch einen produktiven, kostengünstigen Vorschlag an Mercedes, Solaris und MAN: Führt das Endrohr wieder oben am Fahrzeug heraus. Es ist dämlich, das Abgasrohr so anzubringen, dass die ganze Wolke beim Anfahren Passanten, Radfahrern und allen anderen förmlich ins Gesicht geblasen wird.
Es gibt doch E-Busse:
http://www.byd.com/la/auto/ebus.html
Umrüstung auf Euro 6? Ich glaube, dass ihr euch da irrt. Durch eine Nachrüstung ändert sich absolut nichts an der Euronorm. Durch die Reduzierung von NOx wäre ggf. eine bessere Schadstoffgruppe möglich, aber an der Schadstoffklasse ändert sich nichts.
Es gibt auch Erdgasbusse und welche, die mit Ethanol oder LPG fahren. In Italien habe ich auch einen kombinierten O-/Batteriebus gesehen. Scheint sich aber in der Breite nicht zu rentieren. Der Betrieb mit Diesel scheint immer noch am einfachsten/wirtschaftlichsten.
Noch,-)
Das hier gab es auch schon:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gyrobus
Solaris führt den Auspuff auf Bestellung seit ihrer Existenz oben raus. Hat nur kaum einer bestellt.
Mercedes mit ihren Citaros hat dies auch einige zeitlang gemacht, wollte aber anscheinend fast niemand bestellen.
Da das Auspuffrohr standardmäßig nach unten zeigt auf der linken hinteren Seite erwischt man definitiv keine Fußgänger. Und außerdem wird der grobe Ruß somit direkt auf den Asphalt geblasen, damit der im Teer "versinkt".
Beim Auspuffrohr nach oben wird die Luft das erstmal machen müssen.
Wäre es nicht auf Dauer wirtschaftlicher Elektrobusse zu kaufen und die alten Scherben Richtung Osten zu verkaufen?
Dort setzt man schon lange auch auf Elektrobusse 😉 https://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus_Timi%C8%99oara
Sicher gibt es die. Hast Du mal die technischen Daten des BYD angesehen? Reichweite 250 km, Aufladezeit der Batterien 5 Stunden. In der Zeitung las ich, daß Münchner Stadtbusse bis zu 20 Stunden am Tag unterwegs sind. Dabei legen sie sicher mehr als 250 km zurück. Zudem sind in dem Münchner Stadtbereich kaum Solobusse unterwegs, sondern aufgrund des Fahrgastandranges fast ausschließlich Gelenkbusse oder Gespanne mit 14t schwerem Busanhänger. Mit Busanhänger dürfte sich die Reichweite dann wohl halbieren. Zudem kostet beispielsweise so ein Ebsuco 2.1. wie er gerade in München getestet wird 435.000 Euro, während beispielsweise ein MAN Lion’s City A21 bereits für 275.000 netto zu haben ist, und der hat im Stadtverkehr locker eine Reichweite von 500 km mit einer Tankfüllung.
Aus der Radfahrer-Perspektive ist das jedenfalls ätzend, in die warme Luft des Busses gehüllt zu werden, der die Haltestelle verlässt. Grober RUß dürfte ja heute nicht mehr so ein Problem sein und der Feinstaub bzw. alles andere könnte ja aus 2 Metern Höhe viel besser in die Umgebungsluft starten.
Die technische Entwicklung wird doch aber bei den E-Bussen auch nicht stehen bleiben. Wer allerdings sein Geld in völlig unnützen Flughafenbauten versenkt, fährt eben den Rest auf Verschleiss und hat selbst dann keine Reserven für Investitionen in die Zukunft.
Alternativ hätte man z.B. die Antragsfrist zur Rückübertragung des Reichsvermögens nicht einfach "verpassen" sollen. Dann wären auch dort Einkünfte erzielbar gewesen.
Usw.
Bin gespannt, was passiert, wenn die Stadt auf Einhaltung von Grenzwerten verklagt wird. Dann wird die Haushaltslage noch angespannter.