Pikes Peak Bergrennen: VW I.D. R bricht den Rekord
Der Schnellste auf dem Berg fährt elektrisch
Eine neue Bestzeit auf dem anspruchsvollsten Bergrennen der Welt: VW raste mit dem Elektro-Prototyp I.D. R in 7:57,148 Minuten zum Gipfel des Pikes Peak. Neuer Rekord.
Pikes Peak – Eigentlich sollte nur der Rekord für Elektroautos fallen, sagte VW offiziell. Der Prototyp I.D. R trat beim Bergrennen in Pikes Peak an, um schneller zu sein als andere Stromer. Bei seinem Lauf am Sonntag unterbot er trotzdem alle Antriebsarten: Romain Dumas stellte im I.D. R eine neue Gesamtbestzeit auf.
Dumas und sein Renner brausten in 7:57,148 Minuten auf den Gipfel. Damit unterboten sie den bisherigen Rekord von Sébastien Loeb (2013, Peugeot 208 T16 mit 875 PS) um beinahe 17 Sekunden. Den Elektro-Rekord von Rhys Millen (2016, eO PP100 mit 1.600 PS aus sieben Motoren) verbesserten sie um eine Minute.
Pikes Peak: Bergrennen über 1.438 Höhenmeter
Das „Rennen zu den Wolken“ in Pikes Peak fand 2018 zum 96. Mal statt. Es ist das älteste und anspruchsvollste Bergrennen der Welt. Die Strecke führt über 19,9 Kilometer durch 156 Kehren auf eine Höhe von 4.301 Meter. Dort wird die Luft so dünn, dass Verbrennungsmotoren nur noch etwas mehr als die Hälfte ihrer ursprünglichen Leistung haben.
International berühmt wurde Pikes Peak in den 1980er-Jahren, als die Rallyeautos der höchsten Klasse den Berg hinaufstürmten. Rennfahrerlegende Walter Röhrl schwärmt davon, dass junge Menschen ihn häufiger auf seine Bestzeit auf dem Pikes Peak ansprechen als auf seine Erfolge in der Gruppe B. Röhrl fuhr als Erster in weniger als elf Minuten auf den Gipfel.
Seine Fahrt ist mit den aktuellen Zeiten nicht vergleichbar. Röhrl fuhr mit seinem Audi Sport Quattro S1 E2 auf Schotter. 2001 wurden erste Abschnitte der Strecke asphaltiert, seit 2012 ist die komplette Fahrbahn befestigt. Sie wurde zum Teil schmaler, insgesamt aber viel schneller.
Dumas mit Bestzeit im Elektroauto
Das weiß Dumas: 2012 trat er in einem Porsche 911 GT3 R an. Damals knackte er die Zehn-Minuten-Marke locker. Seit gestern ist er der erste Mensch, der den Gipfel in weniger als acht Minuten erklomm.
Bei der Vorbereitung zum Rennen stapelte VW tief. Eine Gesamtbestzeit sei gar nicht möglich, hieß es. VW Motorsport habe den I.D. R in acht Monaten entwickelt – viel zu wenig für einen solchen Rekord. Außerdem gebe es kaum Zeit für Testläufe und nur einen Versuch beim Rennen.
Schon der Elektrorekord wirkte anhand nackter Zahlen unerreichbar. Der eO PP100 war laut Datenblatt fast 1.000 PS stärker als der VW I.D. R – aber nur 100 Kilogramm schwerer. Unterschiede, die man nicht „einfach so“ mit guter Aerodynamik und besseren Reifen ausgleicht.
Es sind Mittel, die man schon in der römischen Antike kannte - heute eingesetzt im Motorsport: Julius Caesar beschrieb seinerzeit im „Bellum Gallicum“ ausführlich, wie mächtig und stark seine Gegner waren. So wirkten seine Schlachten gefährlicher und seine Siege ruhmreicher. VW freut sich über den gleichen Effekt.
I.D.-Serienautos ab 2019
Die Positivschlagzeilen um VWs ELektroprogramm kommen gelegen. Bei VW dominieren nach wie vor Dieselmotoren die Debatte, Strom ist noch Zukunftsmusik. 2019 wird die Produktion des VW I.D. Serienautos beginnen. Der Erfolg auf dem Berg soll zeigen, dass man die Technik verstanden hat und konkurrenzfähige Autos bauen kann. Es dauert aber noch eine Weile.
Wie viel Serie im Prototyp steckt, bleibt Motorsportler-Geheiminis. VW nennt Leistung (2 x 250 kW) und Gewicht (1.100 kg mit Fahrer) des I.D. R. Das Thema Reichweite endet aber mit dem Zieleinlauf. Ein Hinweis zur Akkukapazität: Mit 90 kW Ladestrom ist der Akku nach einer halben Stunde voll. Die Belastungen des Rennens werden im Straßenverkehr aber nicht vorkommen.
Aber es könnte auf dem Berg wieder spannend werden. Loeb forderte nach Dumas‘ Sieg eine Revanche. Sportliche Stromer will sein Arbeitgeber PSA langfristig auch im Programm haben. Was 2018 auf dem Berg los war, seht Ihr in unserer Galerie.
*****
In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten.
150km/h im Schnitt. Respekt! Sind ja doch "ein paar" Kurven drin 😉
Weil ja VW sowieso immer Dreck am Stecken hat, haben sie bestimmt die Stoppuhr manipuliert... aber eigentlich keine Kunst, weil der Stromer nicht mit Sauerstoffmangel, wie die Verbrenner , zu kämpfen hat.
Schöne Bilder, geile Karren.
Ob VW aber damit seinen Imageverlust in den USA wieder wett macht, wage ich zu bezweifeln 😜
Mit einer sehr ineffizienten Aerodynamik und vermutlich Reifen die es so nicht zu kaufen gibt wurde der Sieg wahrscheinlich erkauft. Ich frage mich ausserdem was die 60 s. an Investitionen gekostet haben... 😆
Dennoch. Marketing kann die VW A.G.
„...dem anspruchsvollsten Bergrennen der Welt...“.
Auf was basiert der Titel denn? Auf den schönen glatten Asphalt?
Es war mal anspruchsvoll in den 90er aber in 2018 wage ich es eine solch krasse Aussage mal zu bezweifeln.
Die Strecke mag 156 Kurven haben, mit viel Wohlwollen hat sie 26 Kehren.
Aber egal, Applaus VW. Was ihr alles könnt, wenn Ihr denn wollt.
Ein weiterer Sargnagel im Motorsport mit Verbrennungsmotor. 😆
Akustisch bestimmt ein Hochgenuss, wenn so ein Küchenmixer an Dir vorbeirast
Der muss doch eine Sirene haben. Mindestlautstärke 120 dB. Damit die Tiere im Wald bleiben.
Schön glatter Untergrund ist auch übertrieben. Wird von Jahr zu Jahr schlechter im oberen Bereich. Habe mich schon gewundert, dass VW das nicht auf eigene Kosten neu gemacht hat.
Aber selbst wenn VW den Hauseigenen 2l Rallycross Motor eingebaut hätte, wäre das ein neuer Rekord geworden.
Aber jetzt ist mal Herr Musk dran zu zeigen wie es elektrisch richtig den Berg hoch geht. 😉
Wenn es Tesla 2019 noch gibt dann wäre ein Duell spannend, ja.
noch kein formel-e gesehen? hört sich an wie ne mischung aus thermomix und fettem vibrator. also für die damen doppelt erregend....
sssssssssssssssiiiiiiiiiiiiiiiiiiirrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr 😆
so, bestzeiten mit verbrenner sind dort also ab sofort geschichte.
als nächstes deshalb bitte mal eine e-auto wertung, welche die rekuparation bergab mit einbezieht. also erstmal vollstrom (vollgas kann man ja nicht mehr sagen) bergauf, dann wieder runter und unten die restkapazität des akkus gemessen. wer dann schnellster rauf und runter ist und mit der meisten ladung unten wieder ankommt, ist DER saubermann schlechthin. akkus müßten dann natürlich einheitlich sein.
Richtig, aber die dünne Luft hülft sicher nicht bei der Kühlung und beim Downforce.
da musst du noch bis 2020 warten (oder ein paar Jahre länger bei der Musk'en Zeitrechnung) bis der Tesla Roadster mit dem SpaceX Package zu kaufen ist.
https://www.businessinsider.de/...e-back-seats-with-rockets-2018-6?...
https://www.digitaltrends.com/cars/tesla-roadster-rockets/
Der Unterschied wird dann sein, dass der Tesla von zu Hause aus da hin fährt, den Rekord bricht und anschließend durchs McDrive in Denver.
Ohne zwischendurch zu laden.
😆
Als erstes mal: Gut gemacht!
Zeigt eindrucksvoll das Potential des E-Antriebs, neben den Rekordfahrten auf der NOS. Für die Verbrenner wird's zunehmend schwerer.
Kühlung ist weniger ein Problem. Bei 500kW Leistung muß man etwa 100kW wegkühlen können. Hört sich viel an, wenn man sich aber vor Augen führt, das ein Verbrenner in etwa seine Nennleistung als Wärme ins Kühlwasser abführt, sieht das schon anders aus. In anderen Worten, mit einem Kühler für ein 140PS-Auto ist ein E-Antrieb mit 500kW ausreichend gekühlt, auch wenn die Luft dünn wird.
Grüße,
Zeph
Mich würde eher interessieren, was am I.D. R besser bzw. anders als am eO PP100 ist, dass VW eine Minute schneller war.
Haben sich die Regelung der E-Motoren und die Akkus in den letzten zwei Jahren so stark weiterentwickelt?