Hyundai i30 Kombi: Fahrbericht, Test, Motoren
Dieser Kombi bietet vor allem: Platz
Auf den Fünftürer folgt jetzt der Kombi des neuen Hyundai i30. Und der steckt richtig was weg: Schon in Basisstellung der Rückenlehne passen 602 Liter hinein.
Düsseldorf - Hat man schon oft gehört: „Wir wollen beim Autokauf eine echte Alternative zu VW sein“, sagt Hyundai-Geschäftsführer Markus Schrick. Dafür braucht man in Deutschland einen ordentlichen Kompakt-Kombi. Und den hat Hyundai jetzt: Zum Einstiegspreis von 18.450 Euro (1.000 Euro mehr als der Fünftürer) bietet der Hyundai i30 Kombi viel Auto fürs Geld.
Da ist zunächst einmal das stattliche Raumangebot im Gepäckabteil. 602 Liter bedeuten 74 mehr als beim Vorgänger (VW Golf Variant: 605 Liter). Werden die Lehnen der im Verhältnis 60:40 geteilten Rückbank vorgeklappt, wächst das Volumen auf 1.650 Liter. Das sind immerhin 30 Liter mehr, als der Wolfsburger bietet.
Wegen der großen und weit öffnenden Heckklappe sowie der niedrigen Ladekante lässt sich der Kofferraum problemlos beladen. Die maximal erlaubte Zuladung liegt mit 520 Kilogramm je nach Motorisierung allerdings etwa 90 Kilogramm niedriger als beim Golf.
Die Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung ist den Koreanern prima gelungen. Der um zehn Zentimeter auf jetzt 4,59 Meter gewachsene Kombi fährt schlichtweg prima. Das gilt für schlechte Wegstrecken ebenso wie für zügig gefahrene Kurven. Dort sorgt die Lenkung mit guter Rückmeldung für einfaches Handling und gute Spurtreue.
Brummiger Diesel, hübsches Cockpit
Fünf Motoren stehen im i30 Kombi zur Wahl. Den Einstieg bildet der 1,4-Liter-Benziner mit 100 PS, darüber rangiert ein Einliter-Dreizylinder-Turbo mit 120 PS. Der dürfte eine gute Wahl sein, denn der Turbo kommt mit dem Kombi prima zurecht. Laufruhe und Geräuschentwicklung geben ebenfalls keinen Anlass zur Kritik. Auf der Testfahrt durch Stadt und in ruhigem Tempo über Landstraßen zeigte der Bordcomputer 7,1 Liter auf 100 Kilometer an - etwas mehr also als die angegebenen 4,9 l/100km.
Wer mehr Leistung wünscht, greift zum 140 PS starken Turbobenziner mit 1,4 Litern Hubraum, den es gegen Aufpreis mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gibt. Das Triebwerk hängt gut am Gas, läuft leise und ruhig. Kein Vergleich mit früheren Hyundai-Motoren. Wer lieber Diesel fährt, wählt zwischen 110 oder 136 PS aus 1,6 Litern Hubraum, jeweils ebenfalls mit Doppelkupplung lieferbar. Die Verbrauchswerte liegen nach Norm bei 3,7 bzw. 3,9 Litern auf 100 Kilometer. 5,2 Liter standen nach unserer Fahrt mit dem etwas brummig wirkenden 136-PS-Motor im Display.
Im Innenraum unterscheidet sich der Kombi des i30 nicht vom Fünftürer. Die Materialauswahl zeigt das Streben der Koreaner nach Wertigkeit, der Armaturenträger sieht hübsch aus und fasst sich gut an. Die Zahl der Schalter und Knöpfe hält sich im Rahmen, die Ablagen bieten ausreichend Platz auch für große Trinkflaschen.
Das Platzangebot genügt auf allen Plätzen auch groß gewachsenen Personen völlig aus. Auch das Ein- und Aussteigen durch die hinteren Türen erfolgt bequem. Unterm Strich bleibt Hyundai seiner Linie treu: Erfolg durch Fehlervermeidung. Es gibt wieder einmal kein echtes Argument gegen den in Europa entwickelten und gebauten Kombi der Marke. Da muss der Kopf nur noch das Herz überzeugen.
Hyundai i30 Kombi: Abmessungen, Motoren
- Länge: 4,59 m
- Breite: 1,80 m
- Höhe: 1,47 m
- Radstand: 2,65 m
- Kofferraum: 602-1.650 l
- 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner, man. 6-Ganggetriebe, 73 kW/100 PS, maximales Drehmoment: 134 Nm bei 4.000 U/min, 0-100 km/h: 12,9 s, Vmax: 181 km/h, Verbrauch: 5,6 l/100 km, CO2: 131 g/km, Preis: ab 18.450 Euro
- 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner, manuelles 6-Ganggetriebe, 88 kW/120 PS, maximales Drehmoment: 171 Nm bei 1.500 U/min, 0-100 km/h: 11,4 s, Vmax: 188 km/h, Verbrauch: 4,9 l/100 km, CO2: 115 g/km, Preis: ab 20.700 Euro
- 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbo, manuelles 6-Ganggetriebe, 103 kW/140 PS, maximales Drehmoment: 242 Nm bei 1.500 U/min, 0-100 km/h: 9,2 s, Vmax: 208 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 125 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse B, Preis: ab 23.350 Euro
- 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel, 81 kW/110 PS, maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.500 U/min, 0-100 km/h: 11,3 s, Vmax: 188 km/h, Durchschnittsverbrauch: 3,7 l/100 km, CO2-Ausstoß: 96 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse A+, Preis: ab 23.000 Euro
- 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel, 100 kW/136 PS, maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.500 U/min, 0-100 km/h: 10,5 s, Vmax: 198 km/h, Durchschnittsverbrauch: 3,9 l/100 km, CO2-Ausstoß: 102 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse A+, Preis: ab 25.750 Euro
Quelle: SP-X
Eins von ganz wenigen Fahrzeugen, bei dem mir der Kombi besser gefällt als das Hatch-Derivat. Stimmig, schön groß und mit 4,59m nicht zu lang. 😊
Also preislich sind die schon recht teuer. Das sind die Franzosen günstiger bei ähnlicher Technik oder Wertigkeit siehe 308.
Wäre der Motor schadstoffärmer und die normalen Wanslerautomatiken verbaut, wäre es interessanter. Mit dem DSG wird man wie bei VW keine lange Freude haben.
Ansonsten gelungenes Auto 😊
Sind die Benziner Direkteinspritzer? - Wenn ja, haben sie einen Filter?
Ja sind Direkteinspritzer
Nein noch kein BPF
Der Einstiegsbenziner 1.4 mit 100 PS ist ein Saugrohreinspritzer. Die anderen sind Direkteinspritzer.
Sehr schönes Auto. Außen wie innen, innen stört mich nur der Bildschirm. Daumen hoch.
Schöner Wagen, wollte mir eigentlich einen Astra K ST holen 2018, der gefällt mir auch gut.
1,4T sollte reichen
Nicht schlecht.
Gehört eigentlich noch zur Kompaktklasse und ist so groß wie vor nicht allzulanger Zeit eine Mercedes E-Klasse. Aber auch so teuer wie die E-Klase von damals.
Die Ansprüche steigen, die Autohersteller passen sich an.
Jedenfalls ein sehr gefälliges und wahrscheinlich auch sehr gutes Auto.
Wirklich sehr gut gelungen und könnte der erste Hyundai sein, der mir besser gefällt, als sein KIA-Derivat.
Was ich allerdings in Sachen Verkaufsstrategie nicht verstehe .. warum baut man im Konzern nicht den 1.6 T-GDI in die Kombis ein? Das dürfte durchaus die Verkaufszahlen etwas nach oben pushen.
Der Ceed GT hat ja auch einige Käufer eingebracht, die sich eigentlich nie einen Koreaner kaufen wollten.
Schade auch, dass man wohl kein Matrix-LED anbietet (was man durchaus bei Zulieferern bekommt, siehe Ford). Da hätte man sich auch die normalen Rotz-LED schenken können und weiterhin auf wechselbare Xenon-Scheinwerfer gesetzt ..
@Kunipfuhl
Jo .. 28 Jahre. Als wäre es gestern gewesen ..
Ich denke, die werden die stärkeren Motoren später nachreichen. Würde mich auch wundern, wenn die bei nur 140 PS halt machen. Dieser Hyundai soll ein gutes Fahrwerk haben, dass auch deutlich stärkere Motoren erträgt.
Der alte i30 Kombi hat mir besser gefallen, da er kompakter war. Bei Hyundai geht mir die fixe Ausstattungsline total auf die Nerven. Wer es stylisch haben möchte, muss die höchste Ausstattung nehmen, mit lauter Klump, welches man gar nicht braucht/möchte. Ein Lagerfahrzeug wäre hier sowieso die beste Wahl, da man an Extras eh kaum was wählen kann. So kann Hyundai mich nicht als Kunden gewinnen - der i30 stand bei mir auch zur Wahl.
Ein wenig mehr Ehrgeiz wäre angebracht. VAG Fahrzeuge bestechen ja bekanntlich ausschließlich in der Disziplin Langeweile.
Und durch ihren guten Ruf in der Bevölkerung und damit das sie zwar langweilig sind, aber dafür leicht zu bedienen. Und da der i30 sehr sicher keine besonderen Emotionen ansprechen soll ist der Golf vermutlich das beste Vorbild.
Ich bin immer wieder überrascht, was aus diesem koreanischen Billiganbieter geworden ist. Sie haben mit Riesenschritten auf europäische Hersteller aufgeschlossen und sind mit jedem neuen Modell besser geworden. Das empfinde ich als absolut beeindruckend. Im Vergleich dazu scheinen die Japaner im Stillstand zu verharren. Was natürlich im Detail nicht zutrifft, zumindest nicht auf alle, aber man merkt, dass Kiundai in Europa entwickelt haben - sie kommen in Europa und außerhalb Europa gut an. Japaner kommen nur außerhalb Europas gut an.
Der i30-Fastback wird auch in Europa eine optisch ansprechende Bereicherung. Immerhin ist Hyundai so schlau, kein reines Stufenheck hier anzubieten.