Goodwood: 65er-Mustang fährt Hillclimb autonom
Dieser Mustang braucht keinen Steve McQueen
Siemens schickt beim diesjährigen Goodwood Festival of Speed einen Ford Mustang den Hillclimb hoch. Langweilig? Der 65er-Mustang mit 200-PS-V8 fährt ohne Fahrer.
Frimley, GB – Gemessen an dem, was üblicherweise beim Goodwood Festival of Speed (FoS) den Berg hochknallt, ist ein Ford Mustang, nun ja, ein Allerweltsauto. Was dieses 65er-Modell so speziell macht: Hinter dem Steuer sitzt niemand, der den Mustang fährt. Siemens hat den Oldtimer mit Technik zum autonomen Fahren ausgerüstet.
In Zusammenarbeit mit der Cranfield Universität haben die Techniker per Laserscanning ein dreidimensionales Abbild der Bergstrecke im Vorgarten des Earl of March and Kinrara (kurz: Lord March) geschaffen. Das Auto weiß so stets, wo auf der Strecke es sich befindet.
Zudem steckt unter dem Blech die nötige Roboter-Technik, damit das Auto lenken, bremsen und Gas geben kann. Diverse Sensoren und die Software mit den nötigen Kontrollalgorithmen komplettieren das Paket. Genauere Angaben zur verbauten Technik macht Siemens vorerst nicht.
Ford Mustang mit 4,7-Liter-V8 und Robotertechnik
Unter der Haube sitzt der standardmäßige 4,7-Liter-V8 in seiner kleinsten Ausbaustufe mit 200 PS. Geschaltet wird mit der ebenfalls serienmäßigen Dreigang-Automatik. Außerdem wird ein Passagier auf dem Fahrerplatz sitzen, der bei Bedarf jederzeit eingreifen und die Kontrolle übernehmen kann.Vermutlich wird das nicht notwendig sein. Einen neuen Hillclimb-Rekord erwartet niemand von dem Mustang. Lee Dryden, Kommunikationschef von Siemens Großbritannien, verriet dem FoS-Veranstalter, dass er auf jeden Fall „schneller als 40 mph“ sein sollte. Das wären gut 64 km/h. Den Rekord hält Nick Heidfeld: Er fuhr 1999 mit einem McLaren-Formel-1-Sportler im Schnitt 161,5 km/h schnell.
Nicht mal der Rekord für autonom fahrende Fahrzeuge ist dem Mustang sicher. Siemens und die Cranfield Universität bekommen nämlich Konkurrenz. Roborace wird beim diesjährigen FoS einen autonomen Rennwagen die Strecke hochschicken. Dessen vier Elektromotoren mit je 135 kW (184 PS) geben ihm zumindest schon mal einen deutlichen Leistungsvorsprung gegenüber dem Mustang.
Update, 13.07.2018: Offenbar liefen die ersten Testläufe nicht ganz so gut, wie von Siemens und der Cranfield Universität erhofft. Wie ein Video der Fahrt zeigt, beginnt der Mustang bereits auf den ersten Metern, Schlangenlinien zu fahren, der Aufpasser hinter dem Lenkrad muss mehrfach das Lenkrad übernehmen, um zu verhindern, dass das Auto von der Strecke abkommt oder die Heuballen abräumt. Die angepeilte Geschwindigkeit von 40 mph (64 km/h) scheint der Ford zu keinem Zeitpunkt zu erreichen, wie das Video der ersten Fahrt zeigt. Der Mustang soll täglich zweimal die Bergstrecke absolvieren, die Verantwortlichen hoffen auf Fortschritte bei den kommenden Fahrten.
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Prima, endlich mal ein Oldie für Leute die zu blöd sind selbst zu fahren .😆
lebensmüde?
schon mal mit einem 0815 in einer Kurve gefahren, wo der Lane-Assist dann plötzlich glaubt jetzt nicht mehr assistieren zu müssen... weil eine Linie nicht mehr erkennt.. (natürlich hat man die die Hände locker am Lenkrad, aber das ist nix für schwache Nerven..)
und da wollen die das bei einem Rennen mit "Fahrer" testen ??
gehts noch..
ist doch egal wenn die Kiste wo runter fährt, aber dann wenigsten ohne Fahrer..
"In Zusammenarbeit mit der Cranfield Universität haben die Techniker per Laserscanning ein dreidimensionales Abbild der Bergstrecke ... geschaffen. Das Auto weiß so stets, wo auf der Strecke es sich befindet.
Zudem steckt unter dem Blech die nötige Roboter-Technik, damit das Auto lenken, bremsen und Gas geben kann. Diverse Sensoren und die Software mit den nötigen Kontrollalgorithmen komplettieren das Paket. Genauere Angaben zur verbauten Technik macht Siemens vorerst nicht."
Ich denke, das wird eventuell über den 0815 Lane Assist hinausgehen, der Dir geläufig ist.
Hoffentlich haben sie da eine richtige Möhre genommen dafür. Sonst wärs ja schade drum einen Klassiker zu verbasteln.
Moment, Roborace hat mit 184PS einen deutlichen Leistungsvorsprung gegenüber dem 200PS Mustang?
Mit dem Vorsprung ist wohl eher die Drehmomententfaltung und der effektiv nutzbare Drehzahlbereich gemeint oder?
das hast du falsch Verstanden:
> Außerdem wird ein Passagier auf dem Fahrerplatz sitzen, der bei Bedarf jederzeit eingreifen und die
>Kontrolle übernehmen kann.
natürlich ist das Ding Besser als ein Lane-Assist ..
aber was ändert das? es gibt weniger Fehler.. ok (vermutlich)
wozu dann den Passagier ? weil es trotzdem Fehler geben KANN..
aber WENN einer passiert, was soll der "Passagier" dann machen..
das Auto fährt ja zu 99% an der physikalischen Grenze um die Kurve (sonst macht das wenig Sinn)
bei einer Reaktionszeit von 1/2 Sekunde, kannst als Passagier nur zuschauen wenn er in der Kurve gerade aus fährt..
Interessante Fahrzeugwahl. Bei einer Firma wie Siemens hätte ich jetzt eher auf einen Golf oder sowas getippt aber ich vermute sowas ist für Goodwood nicht cool genug 😉
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Ich hab es mal fett makiert.
Ach, überlesen, Danke! 😊
Bitte 😊
Ist ein Golf für irgendwas cool genug? 😆
Interessant finde ich die Kombination aus klassischem Wagen und hightec-Elektronik. Als Technologieträger eignet sich dieser Ölverbrenner-Dino sicher noch. Vielleicht versucht Siemens damit den Spagat zwischen Traditionalisten und Futuristen.
Und das ist anders, als wenn ein Fahrer fährt???
Das war wohl nix. 😆 Die Runde war elendig langsam und der Ersatzfahrer musste ständig eingreifen. Der Mustang wollte stets auf den Rasen oder ins Heu, die KI war wohl wirklich die eines Pferdes. 😆
Nö, die von Siemens! 😆