Ford mit schlechtem Europa- und China-Geschäft
Ford Europa kämpft mit Strukturproblemen
Für Ford Europa könnte es stürmisch werden. Die Geschäftszahlen auf dem alten Kontinent schimmern rötlich. Experten spekulieren über einen Ausstieg aus Europa.
Dearborn/Köln - Das Ford-Europageschäft kriselt bedenklich. Der zweitgrößte US-Autohersteller will die Kosten kräftig senken und tüftelt an einem großen Konzernumbau. In der Europa-Zentrale in Köln muss man sich wohl auf harte Einschnitte gefasst machen, denn es ist kein Geheimnis: Neben China gilt der Kontinent in den Augen der Spitzenmanager in Dearborn derzeit als die größte Baustelle.
"Ford muss ein strukturelles Problem in Europa lösen und da ist alles denkbar und möglich", sagt Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Der Branchenexperte kann sich sogar vorstellen, dass Ford die Reißleine zieht. So, wie es der große US-Konkurrent General Motors mit dem Verkauf der deutschen Tochter Opel vorgemacht hat. "Ich würde nicht ausschließen, dass in Dearborn auch Szenarien über einen möglichen Ausstieg aus Europa diskutiert werden."
Beim Mutterkonzern in Amerika zeigt man sich angesichts der Probleme alarmiert. "Wir sind extrem unzufrieden mit unserer Leistung in Europa und China", sagte Vorstandschef Jim Hackett nach Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal. Gegenüber Finanzanalysten räumte er in einer Konferenzschalte ein: "Mit derartigen Resultaten hatten wir nicht geplant." Die Grundursache der Probleme habe man jedoch erkannt und werde sie angehen. Hackett hat den Spitzenposten erst im vergangenen Jahr übernommen, steht aber bereits unter enormem Druck.Der 63-Jährige hatte zuvor die Innovationssparte Ford Smart Mobility geführt. Eigentlich war er als Hoffnungsträger mit Blick auf die Entwicklung von Zukunftstechnologien wie Roboterautos und E-Antrieben angetreten, wo Ford unter seinem Vorgänger Mark Fields den Anschluss verloren hatte. Doch statt mit Tech-Themen zu glänzen, ist Hackett jetzt als Sanierer gefragt. Bis 2022 sollen 25,5 Milliarden Dollar eingespart werden. Geschäftsbereiche mit unterdurchschnittlicher Leistung erhielten schlichtweg kein Geld mehr, kündigte Hackett an.
In Köln hält man sich bedeckt
Angesichts der kritischen Lage dürfte Europa kaum vom Rotstift verschont bleiben. Die Zahlen sehen nicht gut aus: In den drei Monaten bis Ende Juni verschlechterte sich das operative Ergebnis im Jahresvergleich um 195 Millionen Dollar, letztlich fiel ein Quartalsverlust von 73 Millionen Dollar (64 Mio Euro) an. Auch für das Gesamtjahr 2018 erwartet Ford in Europa ein Minus. Die Kosten würden "aggressiv attackiert", verkündete der Konzern bereits im Juli. Ein für September geplantes Investorentreffen wurde verschoben, bis weitere Details zum weltweiten Konzernumbau feststehen.
Bei Ford in Köln schweigt man sich über konkrete Maßnahmen zur Senkung der Kosten aus. Das Quartalsergebnis sei unter anderem gestiegener Kosten wegen neuer Abgasvorschriften geschuldet, zudem hätten ungünstige Wechselkurse insbesondere beim Britischen Pfund das Ergebnis gedrückt, hieß es auf dpa-Nachfrage. In Deutschland habe Ford jedoch im ersten Halbjahr "seinen Wachstumskurs fortgesetzt". Änderungen an der Produktpalette seien derzeit nicht geplant.Nach Ansicht von Branchenkenner Dudenhöffer ist Ford im Massengeschäft unter den großen Herstellern in Europa abgeschlagen. Mit einer Gewinnspanne von lediglich 0,3 Prozent war die Europatochter des US-Autoriesen im ersten Halbjahr das Schlusslicht in der Profitabilitäts-Rangliste des Experten. Nach eigenen Angaben will Ford in Europa langfristig eine Profit-Marge von sechs Prozent erreichen. Im zweiten Quartal hat sich die Lage Dudenhöffers Studie zufolge aber weiter verschlechtert - pro verkauftem Fahrzeug ergab sich ein operativer Verlust von 165 Euro.
Zum Vergleich: Im US-Heimatmarkt, wo Ford sich vergleichsweise gut schlägt, erzielte der Konzern laut der Analyse im ersten Halbjahr einen Gewinn von 1.977 Euro pro Fahrzeug, weltweit waren es 759 Euro. Die Schwierigkeiten in Europa seien umso belastender, weil Ford bereits im weltgrößten Automarkt China einen Einbruch der Verkäufe zu verkraften habe und dort Investitionen für neue Modelle benötige. Für die europäische Zukunft verheiße das nichts Gutes. "Da wird noch einiges kommen", glaubt Dudenhöffer. Einfach zu warten, helfe nicht.
Quelle: dpa
Na, ich hoffe mal das sich der Dudi sich da mal ganz kräftig täuscht.....;-(
Die Chancen stehen erfahrungsgemäß gut!
Hätte ich nicht gedacht, Focus und Fiesta sieht man doch echt einige.
Transits bekommt man teilweise mit unglaublichen Leasingraten, wo man sich fragt wie der Hersteller daran noch verdienen kann.
Allerdings muss ich sagen dass mir Ford so im Gesamten dann doch nicht zusagt, Stand vor 3-4 Jahren: Teilweise unterirdische Neuwagenauslieferungen (Spaltmaße, Stoßstangen Passungen) und die Innenräume waren auch oft einfach nicht schön. Ob es eine S-Max Handbremse oder Alu-Plastik...so richtiges Wohlfühlen kommt bei mir in den Innenräumen nie auf.
Die Fahrbarkeit, vorallem Fahrwerke hat mir aber bei Ford immer extrem gefallen.
Getriebe waren nicht immer geil, Motoren ganz gut. Obwohl es auch mal mega Probleme mit einem TDCI (früher) gab.
Die müssten nur den F150 für den Preis wie in den USA anbieten. Motor ab Werk mit LPG Anlage und schon läuft der Laden wieder.
Dort haben die auch ein entsprechendes Produktportfolio. Mit Fiesta und Focus bist nicht konkurenzfähig.
F Reihe fehlt, Taurus, Explorer, Expedition
Beim Mondeo gibts nur den Hybrid mit Schiebedach (offensichtlich in den Staaten produziert)
V6 bei uns nicht erhältlich
Hacketts größte Qualifikationen ist es Leute rauszuschmeißen. Das hat er schon bei dem Büromöbelunternehmen getan und genau dafür wurde er aus der Rente geholt.
Man will / muss 'Altlasten' loswerden und sich zudem massiv auf die Elektrifizierung vorbereiten.
Der Taurus wird in den USA aber auch eingestellt.
Jo, der 1.6er von PSA vor 2010.
Ford mag jetzt nicht so die Verarbeitungsqualität haben, aber mir persönlich ist wichtiger, dass die Karre fährt und möglichst wenig Ärger macht. Da ist man bei nem Ford zwischen Fiesta und Mondeo selten schlecht bedient.
Unseren Volvo hab ich damals extra gekauft, weil das ne Focus-Plattform war. Hat nicht enttäuscht.
Ford hat mich nicht enttäuscht. Die Fahrzeuge sind relativ zuverlässig und günstig im Unterhalt.
Verbesserungswürdig ist nur das Design der neuen Modelle und die Qualitätsanmutung im Innenraum.
Mein Galaxy (Modell 2011) ist das zuverlässigste Fahrzeug, das ich je hatte.
220 TKm auf der Uhr, kein einziger unplanmäßiger Werkstattaufenthalt. Zudem das beste Getriebe, das ich je hatte, schaltet sich exakt und butterweich. Auch Fahrwerk u. Motoren überzeugen.
Die Absatzzahlen in Deutschland sind ganz gut, Ford hat Opel locker überholt, aber beide scheinen ihre Autos aggressiv über den Preis (billiges Leasing usw.) in den Markt zu drücken. Opel hat den Gewinn „vor“ Sondereffekten angegeben.
Diese Autos bzw Fahrzeuge sind schon recht interessant. Das Problem der größeren Verbreitung hier bei uns sind die städtischen Infrastrukturbereiche, die auf solche Fahrzeuge nicht wesentlich ausgelegt sind. Parkraum, enge Innenstadtstraßen, Hoch/Tiefgaragen...
Und dann kommt hinzu, wieviele Leute nutzen denn effektiv die praktischen Fähigkeiten solcher Fahrzeuge und wieviele Leute würden damit am Ende nur tgl ins Büro zum Arbeitsplatz pendeln?
Pick-Up Trucks werden Ford in Europa nicht weiterhelfen.
Europa tickt etwas anders. Klein- und Kompaktwagen, kleine und mittlere SUV, Mittelklassekombis und Kleintransporter sind das Kerngeschäft in Europa. Und das hat man doch eigentlich bei Ford ganz gut im Griff. Der neue Focus wird sicher gut laufen. Fiesta und Kuga sind auch gut im Geschäft dabei.
Opel dürfte trotzdem besser dastehen, was den Gewinn angeht. Des Weiteren zeigt sich, dass Absatzvolumen eben nicht alles ist, man konzentriert sich bei Opel neuerdings ja auf Vertriebs-Kanäle, mit welchen man mehr Geld verdient.
Generell gesprochen glaube ich, dass es alle Automobilhersteller in Europa schwer haben werden. Die neuen Herausforderungen, welche immer neue und teurere Technologien erfordern (SCR-Katalysatoren bei den Dieseln oder Partikelfilter bei den Direkteinspritzern z.B.), möchte oder kann man eben nicht einfach dem Kunden aufdrücken. Entweder haben Hersteller Fahrzeuge im Portfolio, welche viel Geld abwerfen (Porsche z.B.), oder man zieht sich eben ganz zurück (GM, evtl. Ford).
Ford Europe hatte immer Probleme attraktive Ausstattungen anzubieten. Benziner mit Automatik stehen erst seit den letzten Jahren in der Preisliste. Leder gab es auch lange nicht und Vignale muss erst über die Modellreihen ausgerollt werden. Der neue Focus ist nur eingeschränkt konfigurierbar. Den großen Benziner gibt es nicht mit Automatik.
Ford USA profitiert von der Marge des Premiumablegers Lincoln. Ford Europe braucht ein margenstarkes Modell oder muss Lincoln offiziell anbieten. Edge (nur als Diesel) und Mustang (ohne Shelby) sind ein guter Anfang.
Wer 2016 einen neuen S-Max mit Navi-Karten von 2014 ausliefert und 2018 immer noch kein Update liefern kann, braucht sich nicht zu fragen, warum die Marke unbeliebter wird bei Käufern.
Nur ein exemplarisches Beispiel aus eigener Erfahrung.
Ich mag Ford. Fiesta, Focus, Transit Reihe sind doch alles wirklich gut gelungene Autos - zumindest so gut wie die Konkurrenz. Der transit-courier kann sich bei den Hochdachkombis ala VW Caddy leider nicht durchsetzen.
C-max, s-max, Galaxy .... Das waren doch alles gelungene Autos - beim SUV hat halt Ford zu wenig und in der Passat-Klasse hat ford a vollkommen den Anschluss verloren finde ich - allerdings a technisch