Honda Jazz 1.5 i-VTEC: Fahrbericht, technische Daten, Preis
Honda bringt mehr Tempo in den Jazz
Honda hat den Jazz modernisiert - und stärker gemacht. Mit dem neuen 1,5-Liter-Benziner macht er richtig Spaß, lässt sich aber leider nicht so richtig spaßig ausstatten.
Rom - Entstanden ist der Jazz etwa um 1900 in den Südstaaten der USA. Manchmal ist er schnell, manchmal langsam. Manchmal holprig, manchmal geschmeidig. Und von der Masse wird er in der Regel nicht verstanden. Für den gleichnamigen Honda sollte Letzteres nicht gelten. Es gibt wenig Gründe, den Kleinwagen nicht zu mögen – mit dem Facelift spricht sogar noch mehr für ihn. Er bekommt einen neuen 1,5-Liter-Motor mit mehr Leistung. Dazu gleich mehr.
Außen tut sich mit der Modellpflege wenig. Und im Innenraum auch. Es gibt reichlich Hartplastik und ein paar neue, bunte Ziernähte. Das Platzangebot überzeugt aber noch immer: Der Jazz bringt auf nur vier Metern Länge mehr Platz unter als der aktuelle VW Polo. Vor allem die Höhe sorgt für ein luftiges Raumgefühl. Mit 1,53 Metern überragt er die meisten Mitbewerber um mindestens eine Handbreite.Außerdem ist er ziemlich praktisch: Die Ladekante liegt tief und die sogenannten Magic Seats im Fond lassen sich mit einem Handgriff flachlegen. Außerdem lassen sich die Sitzflächen nach oben klappen. So passen zu den 354 Litern Stauraum im Kofferraum große Gepäckstücke hinter die Vordersitze. Mit umgeklappter Beifahrersitzlehne passen sogar Gegenstände mit einer Länge von bis zu 2,48 Metern rein.
Der bislang schnellste Jazzer
Der unbequemste Platz im Honda Jazz ist überraschenderweise der Beifahrersitz. Hinter dem nicht gerade großzügig in Länge und Höhe verstellbaren Lenkrad richten sich selbst lange Fahrer bequem ein. Passagiere auf der Rücksitzbank reisen ebenfalls gemütlich. Doch das ausladende Armaturenbrett engt den Fußraum des Beifahrers ein. Dem Fahrer ist das fast ein bisschen egal, wenn der neue 1,5-Liter-Motor unter der Haube sitzt. Denn: Der Benziner macht richtig Spaß!Die Daten klingen nicht übertrieben, doch mit 130 PS und 155 Newtonmetern Drehmoment bringt der Vierzylinder den nur 1,1 Tonnen schweren Honda gut in Schwung. Nur 8,7 Sekunden vergehen, bis der Honda auf Tempo 100 ist. Bislang waren 11,2 Sekunden das höchste der Gefühle. Die Höchstgeschwindigkeit bleibt mit 190 km/h unverändert.
Mit Handarbeit geht es am schnellsten
Um zügig voranzukommen, ist allerdings Handarbeit gefragt. Nur mit manuellem Getriebe knackt der Jazz die Neun-Sekunden-Marke bis Landstraßentempo. Mit dem optionalen stufenlosen Getriebe dauert es 1,3 Sekunden länger. Außerdem kostet der Jazz dann 1.300 Euro mehr. Dafür soll der Normverbrauch von 5,9 auf 5,4 Liter je 100 Kilometer sinken. So oder so: Übertrieben sparsam ist der Jazz nie - auf dem Papier. Dafür lässt sich der Normwert aber erreichen. Der Bordcomputer zeigte nach der ersten Testfahrt 5,7 Liter an. Turbomotoren verlangen in der Praxis oft Aufschlag.
Dabei haben wir es auf der Landstraße ordentlich krachen lassen. Trotz seines hohen Aufbaus liegt der Jazz satt auf der Straße und verzeiht auch hektische Lenkbewegungen ohne aus der Ruhe zu geraten. Der Motor zieht ihn ohne Schwächen vorwärts, er lenkt präzise und das Fahrwerk mag auch flotte Kurven. Für die Stadt fanden wir es jedoch etwas zu straff. Schlaglöcher und Trambahnschienen schlagen bei Citytempo oft unangenehm durch, bei höheren Geschwindigkeiten federt der Jazz geschmeidiger.Manko der 1,5er-Variante: Es gibt sie nur in der dafür kreierten Dynamic-Ausstattung. Die schrammt wie die Elegance-Topversion des 1,3ers nur haarscharf an der 20.000-Euro-Grenze vorbei. Auf Klimaautomatik, Rückfahrkamera und das schlüssellose Zugangs- und Startsystem muss man trotzdem zunächst verzichten. Gängige Assistenten wie Notbremsfunktion, Tempomat oder Spurverlassenswarner sind dafür Serie. Wer 600 Euro extra investiert, bekommt ein 7-Zoll-Touchscreen-Navi – allerdings nur mit Mirror-Link-Smartphone-Integration aber noch ohne Apple CarPlay und Android Auto.
Honda Jazz - Technische Daten:
- | 1.3 i-VTEC | 1.5 i-VTEC |
---|---|---|
Motor | 1,3-Liter-Vierzylinder-Saug-Benziner | 1,5-Liter-Vierzylinder-Saug-Benziner |
Getriebe | Sechsgang-Schaltgetriebe | Sechsgang-Schaltgetriebe |
Leistung | 102 PS | 130 PS |
Drehmoment | 123 Nm bei 5.000 U/min | 155 Nm bei 4.600 U/min |
Vmax | 190 km/h | 190 km/h |
0-100 km/h | 11,2 s | 8,7 s |
Durchschnittsverbrauch | 5,1 l | 5,9 l |
CO2-Ausstoß | 116 g/km | 133 g/km |
Abgasnorm | Euro 6 | Euro 6 |
Länge | 4,01 Meter | 4,01 Meter |
Breite | 1,69 Meter (1,98 Meter mit Außenspiegeln) | 1,69 Meter (1,98 Meter mit Außenspiegeln) |
Höhe | 1,53 Meter | 1,53 Meter |
Kofferraumvolumen | 354 bis 1.314 Liter | 354 bis 1.314 Liter |
Preis | ab 16.640 Euro | ab 19.990 Euro |
*****
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Quelle: SP-X
Gefälliges kleines Wägelchen aber warum es nicht mal für Aufpreis eine Klimaautomatik gibt ist mir schleierhaft 😕
Hoffe der 1.5er verkauft sich gut, könnte in ein paar Jahren mein nächstes Fahrzeug werden.
Wenn nach dem fertigem Design einen einfällt -> HUCH wir müssen ja noch ein "großes" Display in die Mittelkonsole einbauen.
Ansonsten war ein anderer Motor sicher notwendig, da man bei den bisherigen Motoren eher das Gefühl hatte mit 75-80Ps unterwegs zu sein.
Schade das es kein Foto von der löblichen Ladekante gibt.
Kleines, aber verkanntes Auto. Seine Flexibilität auf relativ kleinem Raum ist m. E. seine grösste Stärke. Dass er jetzt auch noch ordentlich motorisiert ist, macht ihn nur sympathischer.
"Der Bordcomputer zeigte nach der ersten Testfahrt 5,7 Liter an. Turbomotoren verlangen in der Praxis oft Aufschlag."
Was hat das mit dem Jazz zu tun? Hat er doch auch keinen Turbomotor ...
Dass der Wert sehr gut ist und im Vergleich zu ähnlichen Modellen mit Turbomotoren sehr nahe an der Norm liegt.
Der Jazz jetzt schneller als der 8er und 9er Civic mit 1.8er Benziner oder Diesel. 😉
Warum regt sich denn hier beim Infotainment keiner über ein fehlenden Drehregler für die Lautstärke auf? Beim Golf VII FL ist es in allen Tests bemängelt worden.
Und 155Nm aus 1,5l 130Ps sind auch keine beeindruckenden Werte. Da fehlt dann doch der Turbo.
Der Turbo ist nicht vergessen worden. Das ist kein typisches Leasing-Auto, womit man regelmäßig seine Werkstatt besucht...
Die Drehregelung für die Lautstärke fehlt mir allerdings auch, da hast Du Recht. Zum Glück habe ich mich schon lange dran gewöhnt, die Lautstärke am Lenkrad zu regulieren und das "Problem" besteht für mich dann nur als Beifahrer.
Zu den Leistungsdaten muss man sagen - wenn es zur Zielerreichung auslangt, ists doch iO? Und es gibt nun schon verschiedene Berichte, dass diese Motorisierung recht spassig ist. Also kann sie so schlecht nicht sein. Zumal der Verzicht auf den Turbo auch Vorteile bringt.
190 Sachen Topspeed und rund 9 Sekunden auf 100 km/h sind für einen 130 PS starken Kleinwagen keine Spitzenleistung, ein Mazda 2 mit 115 PS (ebenfalls ohne Turbo) ist 10 km/h flotter und genauso schnell auf 100, komisch.
Und kleiner. Und etwas leichter. Mit weniger Platz. Wir haben keine Ahnung über die Getriebeabstufung. Aber ist ja klar, das sind die Autos für die Rennstrecke - da kommt es auf jedes km/h an ...
Bisher immer eine Stärke bei Honda. Zumindest bei den Motoren ohne Turbo ist der Normverbrauch nie ein Papiertiger. Er ist leicht zu erreichen und sogar zu unterbieten.
5,5 Liter bei 130 PS und Automatik dürfte kaum ein Mitbewerber auf der Straße schaffen. Schon gar nicht mit Turbo, Wandlerautomatik oder Doppelkupplungsgetriebe.
Liebe Mit-Talker, nach vier 1.4 er Jazz haben wir den neuen auch schon gefahren. Motor echt Spitze, das ist ein großer Fortschritt, genau wie die, doch recht umfangreichen Assistenzsysteme. Alles andere ist ja nicht groß verändert, das kennt man als Jazz-Fahrer. Der Vergleich mit dem Polo hinkt allerdings . Der Kofferraum mit 352 l ist größer als bei einem Golf 6 (350 l) und das gefühlte Platzangebot , auch aufgrund der erhöhten Sitzposition fühlt sich eigentlich eher wie an, wie in einem Kompakten. (Ich fahre mehrmals die Woche im Golf mit) . Das Geräuschniveau ist erfreulicherweise im neuen Jazz auch wesentlich gesunken. War bisher einer der Schwachpunkte.
Wie im Artikel angesprochen ist allerdings die Ausstattungs- bzw. Aufpreispolitik unverständlich. Das könnte ein echter Knackpunkt werden. Die letzte manuelle Klima hatten wir im Jazz 1 vor 16 Jahren. Wußte schon gar nicht mehr das es sowas noch gibt. Und das in der Topmotorisierung. Ebenfalls keine Antwort bekamen wir beim Händler auf die Frage nach der LPG-Umrüstbarkeit.
Insgesamt, gut gedacht, sehr mäßig gemacht.
immer wenn ich einen Honda Jazz oder SUV sehe, muss ich an das Video von Chris Harris im NSX denken. Er lässt revue passieren was für großartige Autos Honda baute, wie sie die Formel 1 zu einer One-Man-Show machten und wie die Kombination aus Fahrwerk und Motor einen traumhaften Breitensportler erzeugten. Dann, über 10 Jahre Pause. Nichts. Nur noch SUV und Klein-Vans (plural von Van, keine Schuhe).