WLTP und Kosten: VW und BMW streichen Modellvarianten
Im Sommer wird gekürzt
36 bei VW, 20 bei BMW: Im Zuge der WLTP-Umstellung streichen die Hersteller Modellvarianten, um in Zukunft Geld einzusparen. Oft vorübergehend, vielfach auch dauerhaft.
München - An lange Aufpreislisten bei deutschen Autoherstellern haben sich Kunden gewöhnt, ebenso an viele mögliche Kombinationen aus Motoren und Getrieben. Dieses Angebot steht derzeit bei einigen Herstellern „auf dem Prüfstand“. Darüber berichtet die „Automobilwoche“.
Ein Grund ist die anstehende Einführung des WLTP-Zyklus. Sie fordert erstmals von den Autoherstellern, für jede verbrauchsrelevante Ausstattung eine separate Typprüfung durchzuführen. Verpflichtend wird die WLTP-Abnahme für alle Neuwagen im September 2018 mit der Abgasnorm Euro 6c.
Das führt derzeit bei allen Herstellern europaweit zu Engpässen. „Es gibt schlicht zu wenig Prüfstandskapazität“, hört man aus der Industrie. Daher konzentrieren sich die Hersteller zunächst auf die am meisten gefragten Varianten ihrer Modelle. Weniger gefragte Ausstattungen und Motoren entfallen zum Teil vorübergehend, zum Teil auch ganz.
"Das werden wir in Zukunft nicht brauchen"
Darüber hinaus nutzen die Hersteller die Gelegenheit, ihre Variantenvielfalt einzudampfen. „Die Optimierung der Getriebe-Motoren-Varianten ist immer eine gute Idee, unabhängig von WLTP oder einer zunehmenden Elektrifizierung“, zitiert die Automobilwoche den VW-Konzernfinanzvorstand Frank Witter.VW verfügt selbst über 21 Prüfstände.
36 Modellversionen will die Marke VW ab August aus dem Sortiment streichen, über das gesamte Modellprogramm von Up bis Arteon. Zu den Streichkandidaten gehören etwa beim Passat der 120 PS starke 1.6 TDI Bluemotion mit Handschaltgetriebe sowie der 1.4 TSI mit 125 PS beim Golf in der Handschalter- und DSG-Version.
Auch BMW kürzt die Preislisten: Ab Juli sind 20 Modelle nicht mehr lieferbar, vor allem mit manuellem Getriebe. „Wir müssen die Komplexität aus der Produktion und dem Angebot herausnehmen und den Aufwand der unzähligen Varianten eindampfen. Wenn Sie zu einem BMW-Händler gehen, kann der Ihnen heute zehn Motorenvarianten vom BMW Dreier anbieten. Das werden wir in Zukunft nicht brauchen“, zitiert die Automobilwoche den BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter. Bei den Münchnern sollen 80 Prozent der wenig verkauften Varianten entfallen. BMW begründet dies mit Kostendruck wegen der Wende zur Elektromobilität. Bei BMW sind vom Wegfall der Handschaltvarianten unter anderem die Baureihen 1er, 3er, 4er und 5er betroffen.
Weiterlesen: Diese Modelle entfallen bei BMW
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Quelle: Automobilwoche
Danke an die EU für immer mehr Bürokratie unter dem Deckmantel des Umweltschutzes.
Wahnsinn - und am Ende bestimmt der Kunde mittels Gasfuß über den Umweltschutz.
ganz ehrlich, die Modellvielfalt ist in den letzten Jahren auch abartig geworden... jeder meint, wenn er noch einen Motor mit 5PS Unterschied dazwischenschiebt, das MOdell 3cm größer macht und den Türgriff runder, dann verkauft er noch 3 Autos mehr... mich wundert schon lange, daß sich das rechnet
Hab ich mir auch schon oft gedacht. Es gibt oft schon zu viele verschiedene Varianten die sich aber doch kaum unterscheiden. Oft kommt es mir vor dass man dann einfach sagen kann die Japaner sind zwar zuverlässiger als wir, aber dafür hat man bei uns mehr Auswahl.
Das war ja zu erwarten, schließlich führen verschiedene Ausstattungen, sei es durch ihr Mehrgewicht oder durch die Beeinflussung der Aerodynamik, zu einem höheren Verbrauch. Nach dem bisherigen Prüfzyklus musste nur der Verbrauch vom Grundmodell, also "nackt" mit schmalen Pneus angegeben werden. In Zukunft jedoch hat der Kunde sofort im Blick wie sich die gewünschte Zusatzausstattung auf den Verbrauch auswirken wird. Das muss natürlich zuvor vom Hersteller ermittelt und entsprechend dann in die jeweilige Konfiguration eingerechnet werden (können).
Den Nutzen hat später der Kunde, den Aufwand erstmal der Hersteller. Wenig gefragte Kombinationen rechnen sich daher in mehrfacher Hinsicht für die Hersteller nicht mehr.
Ist doch gut und richtig, Schaltgetriebe gar nicht mehr anzubieten. Das braucht man wirklich nicht mehr.
Das ist nicht ironisch gemeint!
Das Schlimme ist noch dass der Verbrauch oft nicht nur mit nacktem Auto gemessen wurde sonder auch mit abgeklebten Schlitzen und Verbraucher ausgeschaltet oder sogar abgeklemmt.
Aber dann bitte etwas anderes als das DSG von VW anbieten 😉
Und wer soll das Benzin dann immer umrühren?
😆😆😆😆
"Was ich selbst nicht brauche, braucht niemand"
Ich bin nicht bereit den Aufpreis für einen Automaten zahlen zu müssen... da sind mir andere Sonderaustattungen wichtiger!
https://www.focus.de/.../...e-was-stimmt-und-was-nicht_id_5350887.html
Kürzung macht durchaus Sinn. Allein vom Golf gibt es 22 Motor- und Getriebekombinationen. Da können gut und gerne mal 6 wegfallen, ohne dass der Kunde in der Wahl wesentlich beeinträchtigt wird.
Und ab Mittelklasse kauft heute doch sowieso keiner mehr manuelle Getriebe, wobei ich persönlich ein Automatikgetriebe bei einem Kleinwagen für noch wichtiger halte als bei einem größeren Wagen, der hauptsächlich nur auf der Autobahn bewegt wird.
Richtig! Gibt ja genug Alternativen.