VW Skandal-Diesel („EA 189“): Stilllegung ohne Umrüstung
Kein Update, keine Zulassung
Wer seinen manipulierten Diesel-VW nicht umrüsten lässt, darf bald nicht mehr fahren. Es droht die Stilllegung durch die Zulassungsstelle, zunächst beim VW Amarok.
Berlin – Es wird ernst für VW-Selbstzünder. Fast zwei Jahre nach dem Bekanntwerden des Skandals um manipulierte Abgaswerte muss der Konzern mit der Umrüstung zum Ende kommen. Denn nicht umgerüstete Autos stellen ihre Besitzer vor Probleme. Bei der Hauptuntersuchung kann der Prüfer die Plakette verweigern. Und die Zulassungsstellen können Fahrzeuge mit Original-Software bald stilllegen. Kurz gesagt: kein Update, keine Plaketten.
Diesel-Umrüstung: Nach eineinhalb Jahren ohne Update drohen Konsequenzen
Laut eines Berichts des „Focus“ kontaktiert das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) derzeit erste Diesel-Fahrer, die bisher ihr Fahrzeug nicht umrüsten ließen. In einem Schreiben weist das Amt den Fahrer eines VW Amarok darauf hin, dass ab dem 28. August 2017 Hersteller- und Fahrzeugdaten an die Zulassungsstellen übermittelt werden. Die können dann „Maßnahmen“ einleiten, bis hin zur Stilllegung des Fahrzeuges. Das Schreiben liegt MOTOR-TALK vor.Der Amarok war das erste VW-Modell, das umgerüstet werden durfte. Am 27. Januar 2016 erteilte das KBA die Freigabe für das Update. Umgerüstet wurde bereits davor. Voraussichtlich gilt das Zeitfenster von eineinhalb Jahren für alle Modelle. Auf die Nachfrage von MOTOR-TALK beim KBA gab es bisher keine Antwort. Am 12. Mai 2017 genehmigte das KBA die letzten Softwarestände. VW will die Umrüstungen noch im Jahr 2017 abschließen.
Prüforganisationen erklärten bereits im Februar 2017, dass es ohne Umrüstung bald keine HU-Plakette mehr gibt. Einen genauen Stichtag nannte keine Organisation. Der TÜV Nord sagte, ab „Mitte 2017“ werden Plaketten erst nach dem Update vergeben. VW stellt den Prüfern Fahrgestell- und Softwarenummern zur Verfügung. Illegal zurückgerüstete Fahrzeuge würden hier auffallen.
Widerspruch: KBA wertet Diesel-Software als schweren Mangel
Das KBA ordnet in dem Schreiben zudem die ursprüngliche Diesel-Software ein. Es handele sich um eine „unzulässige Abschalteinrichtung“ und einen „technischen Mangel“, der „zur Wiederherstellung der Vorschriftsmäßigkeit des Fahrzeuges entfernt werden muss“. Diese Ausführung widerspricht der Auffassung von VW, dass es sich nicht um einen Mangel handelt.
Auf Nachfrage von MOTOR-TALK sagte ein VW-Sprecher, dass der VW-Konzern weiterhin seine juristische Position vertritt und damit dem KBA widerspricht. Ob es sich tatsächlich um einen Mangel handelt, müssen die Gerichte entscheiden. Das KBA war auch in diesem Fall nicht für ein Statement nicht zu erreichen.
Insgesamt mussten in Deutschland 2,6 Millionen manipulierte Diesel-Fahrzeuge aus dem VW-Konzern zurückgerufen werden. Mehr als 1,8 Millionen Autos, also etwa drei Viertel, haben die Marken bereits umgerüstet. Laut Angaben eines VW-Sprechers ließen bereits 97 Prozent aller Amarok-Besitzer in Deutschland die neue Software aufspielen.
tjaaa liebe Update-Verweigerer. Dann könnt ihr ja demnächst auch endlich Objektives zum Thema beitragen 😜 (damit meine ich ausschließlich die, die immer alles besser wussten und andere entsprechend kritisierten, die POSITIVE Erfahrung gemacht und kundgetan haben).
quote
Ein VW-Sprecher sagte zu MOTOR-TALK, dass sich beim Amarok mit der neuen Software Verbrauch und Leistung nicht ändern.
unquote
-> da krümme ich mich aber vor Lachen - Lügen wie gedruckt diese Herren
.
Tja, viel schlimmer wirds die Schlaumeier treffen, die ihren geupdateten VW danach wieder zurückgetunt haben!!!
.
Immer schön Backups machen. 😊😊
Nun hat man doch einen Grund gegen VW vorzugehen. Das Fahrzeug entspricht in seinem Zustand nicht dem Grundsatz der Mangelfreiheit, welche aber per Vertrag zugesichert wurde. Besser kann es doch gar nicht kommen, als das zweifelsfrei der Mangel vom KBA festgestellt wird.
G
simmu
Jetzt schlägt's die 13. Nachdem bekannt wurde, dass ein Kartell zwischen Deutschen Autoherstellern
besteht, hat das hier Signalwirkung. Auch für Bosch.
Wenn das stimmt, dass die umprogrammierten Dieselfahrzeuge Leistungsminderungen, Gefahr für
Motorschäden, Verkokung und Mehrverbrauch zur Folge haben, dann gute Nacht. Oder es wird
seriös umgebaut, nicht nur umprogrammiert.
Jetzt starten die Update-Parties der VW-Fanboi(y)s 😆
Zum Verkaufen ist es wohl auch schon zu spät... die Diesel-Gebrauchtpreise sind gerade im Keller. Aber wer weiß, vielleicht fallen sie noch weiter...
j.
Das haben die Gerichte bisher auch immer so gesehen, allerdings hat VW das Recht den Mangel zu beseitigen - und genau das machen sie mit dem Update. Auch da waren sich die meisten Gerichte einig. Lediglich wenn die Frist nicht eingehalten wurde, also wenn man zur Mängelbeseitigung direkt Ende 2015 eine Frist gesetzt hat, die mangels Freigabe nicht eingehalten werden konnte, hatte man gute Chancen auf Rückabwicklung des Kaufvertrages.
Davon abgesehen ist jeder Rückruf eine Beseitigung eines Mangels.
Ich würde da besser warten. Ich selbst bin da zwar nicht mehr betroffen, aber wenn ich einen Diesel hätte, würde ich noch abwarten, was das "nationale Forum Diesel" bringt. Sollte danach ein Fahrverbot vom Tisch sein, kann es auch gut sein, dass die Preise wieder steigen.
Bringt dir null . Ein Backup lässt sich im Anschluss nicht zurückspielen .
Gibt es für diese These Belege, anhand von konkreten Zahlen?
Fahrverbot hin oder her. Ich würde nachdem was man hier so mitbekommt sowieso keinen Update Amarok kaufen.
Macht jeder Chiptuner. Sollte also kein Problem sein. Genausowenig wie es ein Problem ist, ein aufgrund AdBlue Mangel von der SW gesperrtes Auto (ohne Laptop und OBD Anschluss) wieder zu starten und ganz ohne AdBlue zu fahren.