Honda CRV (2018) und Citroën C5 Aircross im Vergleich
Lob der Gemütlichkeit in Honda CR-V und C5 Aircross
Sportlichkeit ist nicht ihr Ding. Die beiden SUVs Honda CR-V und Citroën C5 Aircross wollen durch Funktionalität und Komfort überzeugen. Wir haben sie verglichen.
Von Michael Specht
Bindslev - Vielen Entwicklungsingenieuren in der Autobranche kann es nicht schnell genug um die Kurven gehen. Oder der Sprint von der Ampel muss in Bestzeit absolviert werden. Braucht im Alltag kein Mensch, aber die Marketing-Weisheit sagt: Sportlich ist jung und jung wollen wir alle irgendwie bleiben. Auf zugestauten Autobahnen und im dichten Stadtverkehr merkt man allerdings schnell: Diese PS-Welt wird zum Auslaufmodell.
Honda CR-V und Citroën C5 Aircross im Vergleich
Ehrlicher wirken da die Statements von Citroën und Honda. Im Fokus stehen Cruisen und Komfort. Vor allem der C5 Aircross, das jüngste Mittelklasse-SUV der Franzosen, bekennt sich zur Gemütlichkeit. Motto: Wenn schon draußen alles nervt, soll man wenigsten im Auto ein bisschen Lebensqualität vorfinden. Sofaähnliche Sitze, angenehme Stoff-Leder-Kombinationen, moderne Konnektivität, Lounge-Atmosphäre. Hektik und Stress überlässt man anderen.Auch der Honda CR-V ist so ein klassischer Komfort-Kandidat, obgleich er im Interieur längst nicht den Charme des Citroën vermittelt. Japaner haben hier ein anderes Verständnis. Die Botschaft lautet Platz. Honda sagt, kein anderes SUV im Segment hätte ein besseres Raumangebot und ein größeres Ladevolumen. Vielleicht der Grund, warum der CR-V weltweit nicht nur das bestverkaufte Modell in seinem Segment ist, sondern auch das beliebteste SUV überhaupt. Chapeau!
Im Honda CR-V heißt waagerecht wirklich waagerecht
Nach Öffnen der elektrischen Heckklappe reicht beim CV-R ein Zug am Hebel im Kofferraum und die Rücksitzlehnen fallen in die Waagerechte. Und waagerecht heißt auch waagerecht. Tischeben ist die Fläche, keine Stufe stört. Zudem gibt es einen höhenverstellbaren Ladeboden. Zusätzlich bietet der Honda noch die Option einer dritten Sitzreihe, die mittlere lässt sich dann um 150 Millimeter vor- und zurückschieben. All dies zusammen können die wenigsten SUVs. Doch auch ohne die dritte Reihe genießen die Passagiere in der zweiten Reihe eine üppige Beinfreiheit. Etwas unverständlich bleibt nur, warum Honda das praktische Fach unter dem Ladeboden wegrationalisiert hat. Hier passte zuvor prima die Gepäckabdeckung rein – wie die Gabel in den Besteckkasten.Die Franzosen galten schon vor einem halben Jahrhundert als Meister der Variabilität, denken wir nur an den Renault 4, der mehr als zehn Jahre vor dem Golf Heckklappe und umklappbare Rücksitze hatte. Beim Citroën C5 Aircross hat dieser Ehrgeiz nicht nachgelassen. Er verfügt über eine elektrisch zu betätigende Heckklappe (per Fernbedienung oder Fußschwenk), die Rücksitze (drei Einzelsitze) sind längs verschiebbar, die Lehnen in der Neigung variabel. Kleiner Schönheitsfehler: Sie lassen sich nicht vom Kofferraum aus umklappen und die Ladefläche steigt leicht an. Gedacht aber wurde an einen höhenverstellbaren Ladeboden sowie viele Ablagen. Eine besonders große befindet sich unter der vorderen Mittelarmlehne. Hier passt sogar eine große Wasserflasche hinein.
Honda und Citroën mit großem Kofferraum
Mit 580 bzw. 720 Liter, wenn die Sitze ganz nach vorne gefahren sind, zählt der Kofferraum des Aircross zu den größten im Segment. Gleiches gilt bei umgeklappten Lehnen. Dann steigt das Volumen auf 1.630 Liter, liegt aber unterhalb vom Honda. Der liegt mit 561 bis 1.638 Litern jedoch auf ganz ähnlichem Niveau.Nahe kommen sich der Franzose und der Japaner auch bei der Ergonomie hinter dem Lenkrad. Honda legt den Wähl-/Schalthebel hoch ins Armaturenbrett, in beiden Autos findet man eine bequeme und entspannte Sitzposition. Auch das Raumgefühl ist gleichwertig, der C5 Aircross strahlt, wie bereits erwähnt, mehr Gemütlichkeit aus und zeigt mehr Liebe zum Detail. Und ob man jetzt lieber einen frei stehenden oder integrierten Bildschirm bevorzugt, bleibt Geschmackssache. Bedienen lassen sich beide gut, erfordern aber ein bisschen Eingewöhnung.
Der Citroën C5 Aircross fährt mit Leichtigkeit
Beim Fahren überrascht der Citroën mit einer gewissen Leichtigkeit. Der Honda fühlt sich gesetzter und schwerer an. Der Testwagen war mit dem bis dato einzig verfügbaren 1,5-Liter-Turbo-Vierzylinder ausgestattet. Er leistet 193 PS, wobei viele davon irgendwo in der stufenlosen Automatik zu versacken scheinen. Beim stärkerer Beschleunigung kann der CVT-Antrieb seine physikalischen Nachteile nicht völlig unterdrücken.Den bekannten „Gummiband“-Effekt, wenn die Steigerung von Motordrehzahl und Geschwindigkeit des Autos akustisch nicht so ganz harmonieren, haben die Techniker zwar fast, aber nicht komplett eliminieren können. Der CR-V liebt das Cruisen. Das entspannte Gleiten ist sein Ding, dann entpuppt sich das japanische SUV als angenehmer Alltagskumpel. Die Sport-Modus-Taste hätte Honda sich schenken können.
Das gilt auch für den C5 Aircross. Der Normal-Modus erweist sich als Wellness-Wahl. Komfortables Gleiten, ruhige Drehzahlen, entspanntes Fahren. Vor allem in Verbindung mit der neu entwickelten Aisin-Achtgang-Automatik, mit der die 180-PS-Benzin-Variante serienmäßig verblockt ist.
Der Honda CR-V fährt mit Allradantrieb
Der 1,6-Liter-Vierzylinder muss sich nicht anstrengen, hat sein maximales Drehmoment schon bei stadtfreundlichen 1.650 Umdrehungen und hält sich sogar beim Verbrauch zurück. Citroën verspricht 5,7 Liter, im Alltag sollten es nicht mehr als 7 Liter pro 100 Kilometer sein.Der CV-R genehmigt sich hier deutlich mehr (Norm 7,1 l, real rund 9 l), nicht zuletzt wegen seines serienmäßigen Allradantriebs. Citroën verzichtet beim C5 Aircross auf diese Technik, behilft sich mit der sogenannten „Grip Control“, einer intelligenten Traktionskontrolle. Sie lässt sich über einen Drehschalter auf der Mittelkonsole anwählen, unterscheidet zwischen „Sand“, „Matsch“, „Schnee“ und „ESP off“.
Der Honda CV-R ist seit dem 20. Oktober im Handel. Der Preis startet bei 28.490 Euro. Die von uns gefahrene Executive-Version mit 4WD kostet allerdings 39.790 Euro. Einen Dieselmotor bietet Honda alternativ nicht an. Dafür einen Hybrid.
Citroën schickt seinen C5 Aircross Anfang Februar zu den Händlern, er startet bei 23.290 Euro und klettert als Benziner bis auf 36.690 Euro. Traditionell halten die Franzosen am Selbstzünder fest. Es gibt ihn mit 131 und 178 PS, der Verbrauch liegt bei unter 5 Litern. Ende nächsten Jahres will Citroën seinem SUV sogar einen Plug-in-Hybrid spendieren. 60 Kilometer soll die elektrische Reichweite betragen.
Honda CR-V vs Citroën C5 Aircross: Technische Daten
Modell | Honda CR-V Elegance | C5 Aircross PureTech180 |
---|---|---|
Motor | 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner | 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner |
Leistung | 142 KW (193 PS) bei 5.600 U/min | 133 KW (181 PS) bei 5.500 U/min |
Drehmoment | 243 Nm bei 2.000-5.000 U/min | 250 Nm bei 1.650 U/min |
Getriebe | CVT-Automatik, Allradantrieb | EAT8-Automatik, Vorderradantrieb |
0-100 km/h | 9,3 s | 8,2 s |
Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h | 219 km/h |
Verbrauch | 7,1 l/100 km | 5,7 l/100 km |
CO2 | 162 g/km | 129 g/km |
Länge | 4,600 m | 4,500 m |
Breite | 2,117 m (mit Außenspiegeln) | 1,969 m |
Höhe | 1,689 m | 1,689 m |
Leergewicht | 1.667 kg | 1.430 kg |
Kofferraum | 561 bis 1.638 l (bei Panoramadach) | 580 bis 1.630 l |
Preis | ab 35.890 Euro | ab 29.890 Euro |
Hondas Allradtechnologie gehört zu den besten in der Branche, da dürfte die Entscheidung zwischen dem CR-V und einem defektanfälligen Frontkratzer aus Frankreich nicht schwer fallen.
Was geht den bei den Franzosen so schnell kaputt?
ich hoffe, das Getriebe im C5 ist nicht identisch zum Automaten im DS4 Crossback.. furchtbares Ding
C4 6 Gang Automat, C5 8 Gang Automat, anderes Getriebe, die Aisin 8 Gang Wandlerautomatik ist faktisch Standard für Quereinbau-8 Gang Automaten (PSA, Volvo, Opel, Ford)
...kein Wort zum Eindruck der Citroen-Federung...???
Habt Ihr das Ding wirklich gefahren...????? 😆
CR-V hat einen 1.5l Turbobenziner, nicht 1.4l
War klar dass der erste Kommentar sofort wieder negativ ist. Ist zum kotzen wie hier alles über einen Kamm geschert wird.
Als SUV-Verachter nicht meine Kategorie. Wie gut und gefällig bei schönem Innenraum ohne zuviel schwarz und akzeptablen Fahrleistungen und Verbräuchen der Citroen sich in Szene setzt, ist schon bemerkenswert. Leicht, Platz und eine angenehme Abstinenz von pseudosportlichen Attributen zu Gunsten eines guten Komforts. Was will man mehr? Um die technische Kompetenz braucht man sich auch nicht zu sorgen, der 406 Break meines Schwagers ist gerade kurz vor den 300.000km und erfreut sich bester Gesundheit.
Gruß
Gravitar
Immer wieder erstaunlich, in US Tests (OK von Testern die keine angeborene CVT Allergie haben) wird regelmässig davon berichtet dass das Fahrzeug dank dem CVT bessere Beschleunigungswerte hat.
(irgend wie auch nachvollziehbar, weil physikalisch kann am besten beschleunigt werden WENN eben die Drehzahl der höchsten Leistung anliegt, und dass in so einem CVT "viele davon..versacken" wäre theoretisch möglich, nur der Energieerhaltungssatz (der auch hier im Forum noch seine Gültigkeit hat) würde das arme Getriebe dann ja durch die "viele" ordentlich aufheizen, was seltsamerweise nicht der Fall ist....
Also was bleibt?
Immer die gleichen Sprüche.
So ein Getriebe hat einerseits eine Anfahruntersetzung, und wenn die kürzer ist... dann geht es aus dem Stand flotter vorwärts, es hat eine Anfahrkupplung, wenn die schneller den Kraftschluss vollzieht, dann geht es aus dem Stand flotter vorwärts, alles Ding die erst einmal nicht mit der Getriebsart zu tun haben.
Der Citroen ist vor allem und in erster Linie mal ein Citroen - und damit indiskutabel!
Wohl dem, der keine Vorurteile hat.....
Gruß
Gravitar
Würde mich interessieren, welche @Robin2810 da hat...
Bin gespannt, ob er uns welche nennt ;-)
Mein Schwager fährt schon den 3. Honda, ein Arbeitskollege den 4. CR-V, beide sind hoch zufrieden und schwören auf Honda.
Was mich am Honda stört: kleiner, hubraumschwacher Motor und in Kombination mit einem CVT. Schade, wäre sonst ein interessanter Wagen.
P.S. Ich liebe SUV!!😊
Da bin ich aber froh, dass Du mir den nächsten Citroen nicht wegkaufst - ich fahre jetzt den dritten hintereinander und bin froh, erneut ein bequemes und unheimlich zuverlässiges Fahrzeug zu haben. Aber gegen Vorurteile scheint ja kein Kraut gewachsen zu sein...