US-Oldtimer: Ami-Klassiker in Deutschland
Mustang ist aus, wie wär's mit einem Schulbus?
Das Angebot an US-Klassikern ist riesig. Doch wie unterscheidet man die guten Autos von den schlechten? Motor-Talk hat bei Import-Profis nachgefragt.
Von Haiko Prengel
Ahrensfelde – 7,2 Liter. Nicht Durchschnittsverbrauch, sondern Hubraum: Wer einen 2006er Bluebird School Bus fährt, kann noch aus dem Vollen schöpfen. Das schwarz-gelbe Gefährt vom Format eines überdimensionierten Kleiderschranks hat einen gewaltigen Reihensechszylinder-Diesel von Caterpillar unter der Haube. „Der Motor stammt aus einem Bagger“, sagt Stefan Paior.
Fragt sich nur: Wer braucht so ein Hubraum-Monster mit genug Sitzplätzen für eine ganze Hochzeitsgesellschaft? Offensichtlich einige, denn Händler Paior kann sich über mangelnde Nachfrage nicht beklagen. Der 36-Jährige führt zusammen mit seinem Geschäftspartner David das „Autocenter Ahrensfelde“ direkt hinter der Berliner Stadtgrenze. Der Betrieb hat sich auf den Import von US-Klassikern spezialisiert. Das bedeutet längst mehr, stets den x-ten Ford Mustang, Chevrolet Camaro oder Dodge Ram über den großen Teich nach Deutschland zu holen.
Mittlerweile sind auch Exoten gefragt, zum Beispiel ausgemusterte Krankenwagen und Ex-Streifenwagen der Polizei. Auch Pick-ups, als Lastentiere für Handwerker und Landwirte, werden immer populärer. Oder eben US-Schulbusse, die dann hierzulande gerne zum Food Truck oder zum geräumigen Wohnmobil umgebaut werden. Also Sitzbänke raus und Camping-Möbiliar rein. An Fenstern für Panorama-Aussichten mangelt es in einem Bluebird Schulbus jedenfalls nicht. Der auf dem Händerplatz in Ahrensfelde stammt aus dem US-Bundesstaat Indiana und hat 150.000 Meilen gelaufen. Der Motor ist aber für das Doppelte bis Dreifache gut.Für viele ein Kindheitstraum
„Unsere Kunden kommen aus ganz Europa“, sagt Stefan Paior. Oldtimer boomen nach wie vor, das gilt auch und insbesondere für US-Klassiker. Ihr Vorteil: Für relativ wenig Geld gibt es meist eine Menge Auto. Hubraum ohne Ende, bei Muscle Cars auch PS zum Abwinken. Amerikanische Autos zu fahren bedeute für viele immer noch, sich einen Kindheitstraum zu erfüllen, sagen sie beim Autocenter Ahrensfelde.
Dazu kommt das Gefühl, sein Geld in eine sichere Wertanlage zu stecken. Praktisch alle US-Klassiker gewinnen kontinuierlich an Wert, während es auf der Bank praktisch keine Zinsen mehr für Erspartes gibt. „Da investieren viele Leute lieber 10.000 Euro in einen Pick-up“, erklärt Klassiker-Experte David. „Dank der Wertsteigerung kann man das Auto drei Jahre später für 12.000 Euro verkaufen.“
Allerdings hat sich der Hype bei einigen Modellen inzwischen abgeschwächt. Paradebeispiel ist der Ford Mustang. Der Begründer der Pony-Car-Welle wurde in den vergangenen Jahren massenhaft nach Europa importiert, so dass man zwischenzeitlich von einer regelrechten „Mustang-Schwemme“ sprach. Das hat zur Folge, dass manche Leute auf US-Car-Treffen inzwischen gähnen, wenn wieder jemand mit einem Mustang aufkreuzt.
Ziemlich trendy sind dagegen Pick-ups wie Dodge Ram, die C- und K-Serien von Chevrolet und GMC oder die legendäre F-Serie von Ford, die seit mehreren Jahrzehnten gebaut wird. Längst fahren nicht mehr nur Handwerker auf Pick-ups ab, weil sie mit V8-Motor und großer Ladefläche sehr praktisch sind. Auch Selbständige und kleinere Unternehmen legen sich gern einen imposanten Truck zu und nutzen ihn als fahrende Visitenkarte.
Wo es kaum regnet, rosten die Autos kaum
David und Stefan vom Autocenter Ahrensfelde fliegen selbst nur noch ein, zwei Mal im Jahr in die Staaten, um dort neue Ware einzukaufen. „Wir haben inzwischen einen festen Stab an Partnern und Scouts, die für uns vor Ort auf die Suche nach interessanten Autos gehen“, berichten beide. Gesucht wird vor allem in den trockenen, warmen Staaten an der Westküste. Dort ist die Chance am größten, dass die Fahrzeuge rostfrei sind. Was gefällt, wird gekauft und nach Europa verschifft. Nach acht bis zehn Wochen kommen die Autos dann in Bremerhaven an und werden per Spedition nach Ahrensfelde gebracht.Der größte Vorteil von US-Klassikern gegenüber Oldtimern aus anderen Ländern ist wohl die ausgezeichnete Ersatzteillage. Während viele Opel- oder Audi-Fans Mühe haben, ihre Fahrzeuge am Leben zu erhalten, gibt es für Fahrzeuge aus den USA immer noch Material in Hülle und Fülle. „Du kriegst fast alles an Teilen“, sagt Stefan Paior. Allerdings nur fast. Es gibt durchaus Modelle, bei denen ie Suche nach Ersatz länger dauern kann. Für einen Chevrolet Bel Air aus den Fünfziger Jahren beispielsweise scheint der Nachschub niemals zu versiegen - selbst Zierleisten oder Chromteile sind ohne Probleme zu bekommen. Für einen Dodge Monaco oder AMC Rambler aus dem gleichen Jahrzehnt sieht es dagegen deutlich schlechter aus.
Und die Technik? Gilt generell als solide. Die Elektronik macht wenig Probleme, selbst Autos aus den 1990er Jahren haben nur wenige Steuergeräte an Bord. Rost ist selten ein Thema, wenn das Fahrzeug wenig bis gar keinen Regen gesehen hat. Und die Motoren? Die V8-Motoren alter Schule brabbeln bei normaler Pflege satt, ohne großartig Zicken zu machen. Klar, der hohe Verbrauch schreckt manchen ab. Unter 20 Litern geht meist wenig. „Aber man fährt ja nicht US-Klassiker, um sparsam unterwegs zu sein“, sagen sie beim Autocenter Ahrensfelde. „Sonst kaufe ich mir halt einen Toyota Hybrid.“
12 Profi-Tipps für den US-Oldtimer-Kauf
Hier sind zwölf Tipps, was man vor dem Kauf eines US-Klassikers beachten sollte:
- Autos aus den warmen Südstaaten weisen oft keinen Rost auf. Falsch ist die verbreitete Überzeugung, in den USA würden bei Schnee nicht die Straßen gestreut. Das werden sie sehr wohl. Es kann dennoch vorkommen, dass man ein rostarmes Auto in einem Nordstaat findet.
- Bei US-Klassikern, die im Kundenauftrag verkauft werden, ist Vorsicht angebracht. Mitunter wollen Verkäufer damit die Gewährleistung umgehen. Seriöser sind Händler, die Fahrzeuge mit frischer HU und Vollabnahme anbieten. Bei Oldtimern auch mit H-Kennzeichen.
- Die Fahrzeughistorie lässt sich über den Anbieter Carfax prüfen. Per Fahrgestellnummer (FIN) werden Infos zur Vorgeschichte abgerufen. Verfügbar sind die Daten allerdings nur für US-Fahrzeuge nach Baujahr 1981.
- Die Kfz-Steuer kann bei US-Autos zum Problem werden. Die 5,7 Litern Hubraum und Euro 1 kommt man jährlich auf knapp 900 Euro. Viele Motoren kann man allerdings auf Euro 2 umrüsten. Eine Option bei Pick-ups oder Vans ist die steuerbegünstigte Zulassung als Lkw. Dann müssen aber in der Regel die Rücksitze raus.
- Die Einfuhr von Oldtimern (Fahrzeugalter ab 30 Jahre) ist generell günstiger, weil der Zoll entfällt und die Einfuhr-Umsatzsteuer nur 7 Prozent beträgt. Jüngere Fahrzeuge sind nicht zollfrei, außerdem werden sie mit 19 Prozent Einfuhr-Umsatzsteuer belegt. Hinzu kommen die Kosten für den Übersee-Transport (etwa 1.200 Dollar) und einige hundert Euro für Be- und Entladung.
- Eine regelmäßige technische Hauptuntersuchung wie hierzulande ist in den USA nicht vorgeschrieben. Ungepflegte Gebrauchtwagen und Klassiker können daher einen beträchtlichen Wartungsstau aufweisen – von verschlissenen Querlenkern über kaputte Bremsschläuche bis zu porösen Achsgummis. Wer die Möglichkeit hat, sollte den Wagen vor dem Kauf auf einer Hebebühne von unten inspizieren.
- Matching Numbers, also die selben Nummern von Motor, Karosserie und Getriebe, sind vor allem bei hochpreisigen Klassikern und Sammlerstücken von Bedeutung. Bei einem Daily Driver interessiert es weniger, ob noch alle originalen Bauteile vorhanden sind. Im Gegenteil: da kann ein Austauschmotor sogar ein Vorteil sein.
- Auch bei US-Klassikern wird es zunehmend schwieriger, gute Autos zu finden. Extrem dünn ist die Luft bei Kult-Autos wie Dodge Charger oder Plymouth Superbird. Weniger populäre Autos sind oft erheblich günstiger und bieten auch viel Fahrspaß. Zum Beispiel ein Cadillac Coupé De Ville aus den Siebziger Jahren. Das gleiche Modell von 1965 ist deutlich teurer.
- Exoten haben ihren besonderen Reiz: Der Vorteil von US-Schulbussen zum Beispiel ist, dass die Fahrzeuge (anders als Privatwagen) in ihrer aktiven Zeit alle 45 Tage gewartet werden mussten. Die Chance, einen Bus ohne großen Reparaturstau zu ergattern, ist also groß.
- Bei Police Cars richten sich die Wartungsintervalle nach der Laufleistung: alle 3.000 bis 5.000 Meilen müssen US-Streifenwagen zum Service. Motoren und Getriebe können trotzdem gelitten haben, denn so ein Polizeiauto muss auch mal mit kaltem Motor aus dem Stand auf eine Verfolgungsjagd. Daher empfehlen sich Fahrzeuge von Police Departments auf dem platten Land, wo weniger Gangster herumlaufen als in New York City.
- Vorsicht beim Kauf neuerer US-Gebrauchtwagen: Betrüger importieren Unfallautos mit Totalschaden aus Amerika inzwischen in großem Stil, um sie in Osteuropa zurechtflicken zu lassen und dann teuer zu verkaufen. Betroffen sind auch teure SUV, Sportwagen und andere Modelle deutscher Hersteller. Transparenz verschafft hier ebenfalls ein Abruf der Fahrzeughistorie über den Anbieter Carfax.
- Es muss nicht immer GM, Chrysler oder Ford sein. Auch bei deutschen Klassiker-Fabrikaten lohnt sich ein Blick auf den US-Markt. Mercedes-Evergreens wie W126 oder W124 aus regenarmen Staaten können lohnende Re-Importe sein, weil sie deutlich weniger Rost aufweisen als deutsche Autos.
*****
In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten.
Mittlerweile denke ich, wer wirklich aus den USA importieren will, sollte das mit entsprechender Vorbereitungszeit selbst in die Hand nehmen, es sei denn, es kommt auf ein paar tausend Euro nicht an. Und ein paar tausend Euro sind dann auch schnell mal 10 bis 12.000 Euro, welche Importeure wie Geiger, AEC Euroe & Co da schnell mal bei einem Neuwagen draufschlagen - auch wenn dann noch immer gut gespart sein kann in anderer Form. Wir haben es bei unserem Dicken aber mal spaßenshalber durchgerechnet - beim Nächsten nehm ich mir wahrscheinlich die Zeit und verbinde den Autokauf mit einem Tripp zu meiner Schwester in den USA... 😜
Bei normalen US-Gebrauchtwagen ist die Spanne natürlich weit weniger hoch, im Regelfall zumindest, aber spätestens beim Klassiker befindet man sich dann unter Umständen wieder in etwa dem gleichen fünfstelligen Bereich. Die Leute machen das ja nicht als Hobby und die verkaufen auch keine 200 oder 300 Wagen pro Jahr. Also muss es ja irgendwo herkommen, was auch verständlich ist.
Selbst importieren setzt natürlich voraus, dass man sich im Vorfeld mit der Materie eingehend auseinandersetzt, Zeit mitbringt und das Ganze ausgiebig plant. Technisch sollte man natürlich auch entsprechend versiert sein, wenigstens ein bisschen, um dann vor Ort nicht die Totalkatastrophe zu kaufen. Aber ganz ehrlich, ein ausgedehnter USA-Urlaub über 4 Wochen, Auto suchen, kaufen und an eine Agentur zu übergeben, macht sicher mehr Spaß, als einfach nur zum Händler zu gehen. Von den aufgerufenen Mondpreisen mal völlig abgesehen.
Bei echten Klassikern wird es natürlich schwerer, selbst das Ruder in die Hand zu nehmen. Erst mal finden, was man sucht. Da könnte es mit 3 oder 4 Wochen Urlaub schon ein bissl eng werden, wenn man nicht vorher schon von deutschland aus, den Markt dort telefonisch abklappert.
Aber gut, wer die Zeit dafür nicht hat und den Aufpreis gerne zahlt, schon des extern abgegebenen Aufwandes wegen, der sollte wirklich genau schauen, bei welchem Importeur er kauft. Da tummeln sich mittlerweile schon viele schwarze Schafe (wie ein Kunde von mir schon schmerzhaft feststellen musste) darunter.
.. ACH .. JAAAAA ..
so ein US - KLASSIKER .. als muscle car .. oder auch als fetten Pick-up interessiert mich auch immer wieder mal .. aber etwas schönes .. gut erhaltenes .. in der Nähe zu finden .. was dann auch noch relativ günstig wäre, ist schon sehr schwer .. ABER zum cruisen find ich sowas schon echt mega .. zumindest wenn man so ein Auto .. ausschließlich ..nur als DRITTFAHRZEUG oder ähnliches nutzt !!! .. nicht für den Alltag !!! 🙄
Und ich dachte immer, Superman brennt in einer Nachtschicht die Straßen mit dem Hitzeblick frei.
Ungefähr auf Höhe der großen Seeen verläuft einer breiter „Salt Belt“ von der Ostküste bis tief in den mittleren Westen der USA bzw. Kanada. Da es zudem schweinekalt ist, gern auch mit reichlich Calciumchlorid. Ganzjährig gefahrene Autos aus der Gegend tragen die Pest in sich, da gerade die echten Amis keinen nennenswerten Korrosionsschutz haben und der Amerikaner an sich auch eher stumpf in Sachen Autopflege ist. Da es keinen TÜV gibt, fahren massenhaft Autos mit brutalen Korrosionsschäden im Alltag. Sowas wollte ich nicht geschenkt.
Irgendwie scheint der Hype bei den Youngtimern vorbei zu sein, dass immer wieder davon geschrieben wird um auch das letzte Dienstmädchen auf den Hype zu heben und schnell noch Kasse zu machen. Je mehr dazu geschrieben wird, desto eher habe ich den Eindruck, dass nun die Reste des Volkes aktiviert werden sollen um die letzten Ladenhüter noch an den Dummen zu bringen.
Wer keine Ahnung von Autos hat, der soll von allem was älter wie 10 Jahre ist, die Finger lassen. Weil das könnend ie Werkstätten noch machen, danach wird es teuer. Das gilt nicht nur für US-Autos, wo man ja gleich mal Zollwerkzeug braucht.
Das mit den mustangs ist echt war. Besonders schlimm fand ich es letztes Jahr beim Treffen vor der Motor World und in Sinsheim beim Technik Museum. Da standen jeweils zwei bis drei ganze Reihen davon und einer sieht aus wie der andere. Aber die Leute feiern sich selbst ab was für ein unique car die haben.
Echt komisch. Muss jeder selbst wissen. Find es nur doof wenn bei manchen treffen keine interessanten seltenen Fahrzeuge rein kommen weil die mustangs wieder ? und mehr der standfläche belegen.
Beim Import von Fahrzeugen aus den „warmen Südstaaten“ gilt es aber zu beachten, dass die intensive Sonneneinstrahlung vor allem bei Oldtimern durchaus dazu führen kann, dass Kunststoffe (Vinyldächer, Kunstlederbezug der Armaturenbretter, etc.) nicht nur ausgeblichen, sondern brüchig geworden sind. Grundsätzlich wären Fahrzeuge, die ihr „bisheriges Leben“ in Bundesstaaten mit gemäßigtem Klima verbracht haben denen aus den „warmen Südstaaten“ vorzuziehen.
So mag es in den Zollvorschriften stehen, de facto is es aber so ohne weiteres nicht möglich, Oldtimer zollfrei und zum ermäßigten Umsatzsteuersatz aus Nicht-EU-Staaten direkt nach Deutschland zu importieren – Ausnahmen können u.U. Vorkriegszeit-Fahrzeuge und Autos mit besonderer Historie sein.
Um Oldtimer günstiger zu importieren, empfiehlt sich die Einfuhr über die Niederlande, da hier beim Import von Fahrzeugen mit einem Alter von über 30 Jahren nur 10% Zoll auf den Kaufpreis plus Transport- und Handlingkosten und keine EUSt erhoben werden.
Auch die in Deutschland verpflichtende HU alle zwei Jahre schützt nicht davor, eine Grotte mit massivem Wartungsstau zu erwischen. Von daher gilt die gründliche Überprüfung des Objektes der Begierde natürlich nicht nur für Autos aus den USA, sondern generell.
Für die Begutachtung von Fahrzeugen in den USA bieten sich übrigens Unternehmen an, sofern man selbst nicht in die Staaten reisen will oder kann.
… aber aufgepasst! Nicht nur die USA erheben beim Import von Pickups, Light-Trucks, Bussen und Trucks eine „Chicken Tax“, auch in Europa gilt hier ein erhöhter Steuersatz von 22%. Auf den Kaufpreis plus Transport und Handlingkosten kommen statt der 30,9% Abgaben dann 45,2%.
Interessant hierbei ist, dass die Entscheidung, ob der importierte Pickup als LKW mit dem erhöhten Satz oder als PKW mit dem regulären Satz verzollt wird, der bundesdeutsche Zoll trifft, die Einstufung der Fahrzeugklasse bei der Kfz-Zulassung dann aber die Finanzbehörden. So kann es letztendlich durchaus sein, dass ein und dasselbe Fahrzeug beim Import als LKW mit 22% verzollt wird und bei der Zulassung als PKW eingestuft und somit nicht nach Gewicht, sondern zum höheren PKW Steuersatz besteuert wird.
Darauf, dass für den von Haiko Prengel beworbenen US-Schulbus der Führerschein Klasse B möglicherweise nicht mehr ausreicht, soll nur am Rande noch hingewiesen werden.
„Lohnende Re-Importe“ können sie sein, oftmals sind sie es aber eben nicht. Vor dem Kauf sollte unbedingt gründlich durchgerechnet werden, hilfreich ist hierbei der Importkalkulator von Cars from USA und nicht vergessen, noch 1.000 bis 2.000 Euro für ggf. notwendige Umbauten einzuplanen.
Da es ohne diese dummen Vorurteile wohl nicht geht, wenn über amerikanische Autos berichtet wird: Meinen inzwischen 53 Jahre alten Amerikaner mit 6,4 Liter Hubraum fahre ich mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 11 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Wer sich mit dem tatsächlichen Verbrauchszahlen von amerikanischen Automobilen beschäftigen möchte, der sollte sich nicht auf den Quatsch, der in der deutschen Motorpresse verzapft wird, verlassen, sondern sich bei fueleconomy.gov informieren und dort vielleicht auch mal die vermeintlich saufenden US-Cars mit ihren ach so sparsamen deutschen und europäischen Pendants vergleichen – ich garantiere interessante Einblicke und Überraschungen.
Ach ja, das Autocenter Ahrensfelde. Gab mal eine Zeit da galten die Jungs auch nicht gerade als die seriöseste Adresse für US-Cars 😉 Soll sich aber wohl gebessert haben seit Sie sich selbst um die Beschaffung Ihrer US-Cars kümmern.
Bei dem Satz hier rollen sich aber bei mir mal wieder die Zehennägel hoch 🙄
Ich glaube meine beiden Amerikaner müssen kaputt sein. Mein schlimmster Verbrauch war bisher um die 16 Liter und das war dann wirklich schlimmster Stadtverkehr mit Stau und Berg- und Talfahrt. Komisch das ich mit meinem im Schnitt mittlerweile auf 11-12 Liter komme. Für mich ist das weit entfernt von "unter 20 Litern geht meist wenig"...........
Zu den Profitipps:
Stimmt, dafür sind die Innenräume und der Lack meistens total fertig. Das was man da bei den Karosseriearbeiten spart darf man dann gleich in die Restaurierung des Innenraums und eine Neulackierung investieren. Muss nicht günstiger sein als den Wagen blechtechnisch einmal auf Links zu drehen.
Das ist ein generelles Problem bei Gebrauchtwagen würde ich behaupten.
Stimmt, aber auch bei älteren Autos gibt es je nach Hersteller Möglichkeiten. Eine Möglichkeit zu überprüfen ob die Autos auch die Ausstattung haben die angegeben ist eignen sich Tools wie Compnine, funktioniert aber wie Carfax auch erst bei Autos mit 16 stelliger VIN. Für alte Ford gibt es Sachen wir Marti Report und bei Mopar hat man das Glück das man bei der Chrysler Corp solche Daten selbst immer schon gut dokumentiert hat.
Ist eher eine Frage des Geldbeutels als ein "Problem" ansich 😉 Davon ab: Kriegt man einen europäischen oder asiatischen Motor mit solch einem Hubraum (bei gleicher Einstufung versteht sich) günstiger durch die Steuer? 😕
Zum Thema LKW Zulassung: Da muss man nur mal in unser US-Car Forum schauen um zu merken das es so einfach dann doch nicht ist. Das ist gerade unter Pick-Up Fahrern seit Jahren ein heißes Thema seit der Zoll das Zepter bei der KFZ-Steuer übernommen hat.
Viele holen solche Autos über die Niederlande rein, spart noch einmal etwas bei den Zollkosten. Die Kosten für den Überseetransport hängen davon ab wie wenig Risiken man eingehen will. Das kann je nachdem auch deutlich teurer werden!
Das kommt auf den Staat an aus dem das Auto kommt. Gibt genug Staaten wo die Autos einer technischen Überprüfung unterzogen werden.
Mir persönlich wäre das eigentlich immer wichtig. Wenn der Wagen mal ins Oldiealter soll ist das ein Punkt der den Wert ganz massiv schmälert.
Der Superbird ist jetzt nicht gerade ein Paradebeispiel 😉 Wer glaubt das von einem Auto von dem es nur 2000 Stück gab nach fast 50 Jahren noch so viele über sein müssten das man sich billig einen importieren kann lebt hinterm Mond gleich links 😆
Das die Charger so abgehoben sind haben wir einem gewissen Tuningfilm aus den frühen 2000ern zu verdanken.
Sowas muss man aber auch erst einmal zugelassen bekommen, davon ab braucht man Platz und ein prall gefülltes Sparschwein. Ein Bus ist nicht gerade umweltfreundlich wenn man damit alleine durch die Gegend gurkt 😆
Es empfieht sich vor allem solche Autos von Departments zu kaufen die auch Geld hatten. Es bringt nichts so ein Auto von irgendeinem kleinen Department im mittleren Westen zu kaufen wenn das Geld für die Wartung knapp ist und die Autos dafür 10 Jahre lang gefahren werden bis sich Reparaturen einfach nicht mehr lohnen 😉 Alle schielen da ja immer gerne auf das LAPD, das ausgerechnet die Stadt Los Angeles in der Hinsicht etwas klamm ist und die Autos entsprechend bei Ausmusterung nicht mehr so gut sind interessiert den potenziellen Käufer in Europa dann schon nicht mehr. Er muss nur das Stadtsiegel sehen damit der Verstand aussetzt. Da schießen dann Bilder von Hollywoodfilmen und heulenden Sirenen durch den Kopf 😉 😆
Das ist ein Problem das ich bei deutschen Premiumfahrzeugen noch viel größer einschätze. US-Cars sind hier Nische, aber mit Premiumautos lässt sich hier richtig Geld verdienen! Nicht umsonst werden genau diese Autos gerne mit Salvage Title aus den USA geholt und in Osteuropa billig zusammengeschustert. Der gelackmeierte ist dann der Käufer bei dem der Verstand aussetzt sobald er glaubt er hätte das Schnäppchen des Jahrtausends gemacht. Das es einen Grund hat das diese Autos mehrere Tausend € unterhalb des marktüblichen Preises angeboten werden interessiert dann nicht mehr. Man spart ja Geld!
Kann man machen! Wobei ich in Sachen Mercedes vielleicht doch eher in Richtung Japan schauen würde. Da hat man den Eindruck das die Ihre Autos nicht fahren sondern einen Schrein darum errichten. Da gibt es auch genug Linkslenker da sowas dort scheinbar als Statussymbol gilt wenn man sich das "Original" leisten kann.
Wenn der Bus mit 20 Litern zufrieden ist, ist das ne feine Sache. Ich denke aber, dass ein AMC Pacer mit der Hälfte auskommen sollte.
aber ganze parkplätze voll oller käfer sind dan in diesem sinne was genau? 🙄
...glaube, nur eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich schau so einen ollen Käfer schon auch gern mal an, aber 3 Reihen Mustangs find ich noch immer interessanter als 3 Reihen Käfer... 😜
* * * * *
Die Steuerproblematik bei den Pickups ist aber auch schon ein alter Hut. Wenn es rein um die deutsche Kfz-Steuer geht, entscheidet der Zoll in der Regel aus dem Verhältnis der Kabine zur Ladefläche heraus (dauerhafte Umbauten mal außen vor gelassen). Also Doppelkabine CrewCab mit kurzer Ladefläche = PKW Steuer, Single oder QuadCab mit längerer Ladefläche = LKW Steuer. Teilweise kommt es aber eben auch darauf an, als was "der Gerät" in Deutschland zugelassen wird. Meinen gibt es als eingetragenen LKW, wie auch als PKW. Ändert nur bei der Kfz-Steuer nichts.
Zumindest bei den neuen Pickups gelten die üblichen Verdächtigen übrigends als LKW, den Zoll entsprechend. Ein neuer Ram oder F150 lässt sich also nicht als PKW verzollen.
Mein US-Pickup ist beispielsweise als PKW zugelassen und wird auch so versteuert. Ist für mich aber okay, weil man damit zumindest das Versicherungsfiasko umgeht, da viele Versicherer gar keine LKW versichern und andere nur mit Einschränkungen (z.Bsp. Ausschluss Reifenplatzer, Anhängerfahrten usw).
20l reichen selbst meinem 63er Cadillac. Und das Ding hat 6,3l Hubraum, 300PS, über 500nm und wiegt leer 2,4 Tonnen.
Der Camaro braucht mit Holleyvergaser 16l.
Also unter 20l ist überhaupt kein Problem. Gut, bei nem alten F-150 könnte es etwas knapp werden. Und bei Musclecars mit Modifikationen (400PS+) wohl auch. Aber generell sind um die 15l für ein US-Oldie wohl normal.
Gute Anfänger-Autos sind übrigens die F-Bodys (Camaro, Firebird). Ersatzteile en Masse, günstig, gute Motoren und schick sehen sie auch aus. Ausserdem viel Auswahl auf dem Markt.
Gibt aber auch genug andere Marken aus den Staaten, außer GM, Ford und Chrysler.
Jeeps aus der AMC Zeit sind gut. Oder allgemein AMC Fahrzeuge. Ein Gremlin oder noch länger her, Nash, Hudson, Studebaker usw. - alles Fahrzeugmarken, die hier in Deutschland fast unbekannt sind. Die meisten werden wohl nur den AMC Pacer kennen. Ein Nash Rambler oder Ambassador wird man kaum zuordnen können. Ein Packard Carribean auch kaum. Und wer richtig Zaster hat, holt sich mal ein Düsenberg oder Auburn. 😆
Das ist auch nicht wirklich geil. Ich denke so treffen leben von der Vielfalt und nicht davon, das ? das selbe Fahrzeug in verschiedenen Variationen fährt. Und da ist es egal ob Deutsch, US, Japanisch, etc.
Mit dem Oldtimer Import über die Niederlande spart man nicht noch einmal etwas bei den Zollgebühren, sondern eine ganze Menge. Da es die Zollfreiheit und Minderbesteuerung für den Import von Oldtimern in Deutschland de jure zwar gibt, diese Möglichkeit de facto vom deutschen Zoll aber nicht angewendet wird und daher immer die volle Zoll- und Steuerlast anfallen.
In den Niederlanden werden bei einem Oldtimer-Import definitiv, und hier habe ich mich in meinem Beitrag von heute morgen geirrt, nur 6% Einfuhrumsatzsteuer und kein Zoll auf den Kaufpreis plus Transportkosten angerechnet und die Differenz zwischen 6% und 30,9% (10% Zoll und 19% EUSt) bzw. 45,2% (22% Zoll und 19% EUSt) bei Pickups beim Import über einen deutschen Hafen ist schon etwas mehr als nur etwas.
Die aufzuwendenden Einfuhrabgaben in den Niederlanden lassen sich übrigens u.a. bei Rijksdienst voor het Wegverkeer oder SCL Rotterdam nachlesen.