Wird die Pkw-Maut nach der Wahl neu aufgerollt?
Nur die Union will keinen Maut-Stopp
Verkehrsminister Dobrindt hat rechtzeitig vor der Wahl die letzten Hindernisse für die Pkw-Maut beseitigt. Aber: Alle anderen Parteien sind dagegen. Kommt die Maut?
Berlin - Vier Jahre lang haben wir diesen Satz immer wieder gehört: "Die Pkw-Maut kommt." Verabschiedet ist die Maut mittlerweile, aber umgesetzt ist sie noch nicht. Erst kurz vor der Bundestagswahl brachte Verkehrsminister Alexander Dobrindt das umstrittene Prestigeprojekt der CSU in Gesetzesform. Erste Vorbereitungen laufen, ein Betreiber wird per Ausschreibung gesucht.
Ob die Maut wirklich kommt, hängt nun wohl vom Ergebnis der Bundestagswahl ab. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will sie bei einem Sieg nach dem 24. September abschaffen. Auch andere Parteien sind gegen die Umsetzung des Gesetzes.
Wie ist der Stand der Dinge?
Auf dem Papier ist die Sache klar. "Für die Benutzung der Bundesfernstraßen (...) ist eine Abgabe zu entrichten", heißt es im Mautgesetz. So steht es dort schon seit mehr als zwei Jahren, ohne dass jemand auch nur ein Cent gezahlt hätte. Denn Paragraph 16, der den Beginn der Erhebung regelt, schlummert bis auf Weiteres vor sich hin.
Erst mit Nachbesserungen bekam Dobrindt den Maut-Segen aus Brüssel. Und schaffte schnell Fakten: Für die künftigen Betreiber des Maut- und Kontrollsystems sind Ausschreibungen angelaufen. Allerdings wollen Nachbarländer wie Österreich gegen das deutsche Projekt klagen.
Welche Rolle spielt die Bundestagswahl?
In Koalitionsverhandlungen dürfte die Maut zur Sprache kommen. Noch vor der SPD haben sich alle potenziellen Partner jenseits der Union in ihren Wahlprogrammen dagegen positioniert. "Wir lehnen die europafeindliche und bürokratische Ausländermaut ab und wollen sie schnellstmöglich wieder abschaffen", versprechen die Grünen. Auch FDP und Linke sprechen sich gegen die Maut aus.
Die CDU will nach der Bundestagswahl an der umstrittenen Pkw-Maut festhalten. "Wir werden das, was wir in dieser Legislaturperiode beschlossen haben, nicht in Frage stellen", sagte CDU-Generalsekretär Peter Tauber nach einer CDU-Präsidiumssitzung am Montag in Berlin. Kanzlerin Angela Merkel hat sich klar zur Einführung der umstrittenen Pkw-Maut bekannt. "Ich finde, wir sollten jetzt diese Maut auch umsetzen", sagte die CDU-Vorsitzende am Dienstag in der Bundespressekonferenz in Berlin. "Es ist schon so, dass die deutschen Autofahrer auf vielen Straßen Europas auch Maut bezahlen."
Merkel sagte, es sei ihre klare Ansage gewesen, dass die deutschen Autofahrer nicht mehr belastet werden dürften. "Ich konnte mir zum damaligen Zeitpunkt nicht vorstellen, wie man eine solche Lösung findet." Nachdem sie aber gefunden worden sei und die Zustimmung der EU-Kommission bekommen habe, seien ihre Bedenken weg.
Doch würde dieses Thema am Ende den Ausschlag über eine Koalition geben? Klar ist, dass die CSU ihre hart erkämpfte Trophäe nicht preisgeben will. Und Schulz kann seine forsche Ansage für ein Maut-Aus nach eigenen Worten nur in einer Konstellation wahr machen: als Kanzler. Gutes Argument der Maut-Gegner: die Einnahmeprognosen des Verkehrsministeriums sind höchst umstritten.
Ist die Maut noch zu stoppen?
Ursprünglich wollte Dobrindt die Maut zum 1. Januar 2016 "scharf stellen". Aus einem laufenden System kurzerhand den Stecker zu ziehen, wäre für eine neue Regierung schwierig gewesen. Nun soll es aber ohnehin bis 2019 dauern, bis Autofahrer zahlen. Das macht einen vorherigen Ausstieg deutlich leichter umsetzbar.
Größere Zweifel will Dobrindt trotzdem nicht aufkommen lassen: "Die Entscheidungen sind abschließend gefallen. Die Maut kommt." Natürlich könnte eine neue Koalition neue Gesetze beschließen. Doch Geld würde auch die Operation Maut-Stopp kosten. Drohen könnte unter anderem, dass dann Unternehmen Forderungen geltend machen, die sich an den gerade angelaufenen Ausschreibungen für das Mautsystem beteiligen. Schon bisher kostete die Maut rund neun Millionen Euro.
Quelle: dpa
Da sehen wir mal wieder wo unser Geld investiert wird. Und mit unserem Geld will er wieder uns damit belasten.
Ein leben ohne CSU wäre halt deutlich einfacher...
Es wird doch eh enden wie so oft, Hinz und Kunz wettern dagegen und bei der Abstimmung sind auf einmal doch alle dafür.
>So steht es dort schon seit mehr als zwei Jahren,
Muss also, bei Einführung, die Maut (ich dachte die heißt nicht Maut?) von den Deutschen rückwirkend eingetrieben werden :-)
Würd ich den CSU Wählern wünschen...
Von mir aus kann die Maut kommen. Das ist dann der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und ich schaffe den Zweitwagen ab, den ich als Hobby halte.
Projektierte Einnahme: +130 Euro. Tatsächliche Einnahme: -384 Euro Kfz-Steuer, das ganze Steuergedöns aus den knapp 1000 Euro Vollkasko und alle entgangenen Steuern aus der Fahrzeugpflege, darunter die jährliche Inspektion und natürlich der Sprit. Ich schätze das mal auf einen Schaden von rund 1200 Euro für den Fiskus. Ich denke, da werde ich auch nicht alleine mit sein.
Gut gemacht, Dobi. Da musst du erst mal 20 Autos für bemauten (zahlt ja nicht jeder die Maximalsumme).
Mir geht es schlicht und einfach langsam auf den Senkel, dass alle 5 Minuten irgendein bereits von meinem Geld alimentierter Scherzkeks um die Ecke kommt und mir noch mehr abpressen will. Da verliert man ja die Lust am Arbeiten gehen.
Naja, CSU ist immer noch besser als CDU 😉
Nä. Da ist mir sogar Muttis Stall lieber als der Populistenverein....
CDU ist CSU und die können nicht getrennt sein. Ich habe es von Anfang gesagt wenn ihr viel Geld habt zum raus schmeißen dann schmeißt es raus. ich werde bestimmt nicht mein hart erarbeitest Geld komplett für den Staat geben, dann kann ich gleich daheim bleiben und mir die gesamten Steuer einsparen. Wenn ich auf jeden Cent aufpassen muss und dafür hart arbeiten muss, dann bleibe ich lieber daheim und schaue nicht mehr auf jeden Cent dass ich noch leben kann und unterhalten kann.
Na jetzt bin ich doch mal gespannt.Wählt man Mutti,bekommen wir die Maut ab 2019,wählen wir Eu Martin,bekommen wir ein einheitliches europäisches Mautsystem 2027 (was übrigens auch bei Mutti kommt).Nur was kommt wirklich nach der Wahl??
Nee,die Grossen bekommen meine Stimme bestimmt nicht.Dafür haben sie die letzten 4 Jahre viel zivile Mist produziert.
Wie soll ein einheitliches Mautsystem aussehen, wenn es nach wie vor so heftige Unterschiede im Lohnniveau gibt? Und wie soll das die Benutzung von öffentlichen und privaten Straßen ermöglichen?
Wählen wir die SPD, bekommen wir die große Koalition und damit die Maut. Wählen wir die FDP oder CDU/CSU, bekommen wir mit Glück keine große Koalition, aber trotzdem die Maut.
Also wie sollen wir wählen, damit die Maut 2019 nicht kommen soll? Natürlich können wir die Linke oder die Grünen wählen, aber das entscheidet nicht den Wahlausgang. Wir könnten dann genau so auch an dem besagten Sonntag daheim bleiben.
Ich glaub ich wähl "die Partei". Bei denen ist klar das sie einen verarschen....
Wann lernen es die CDU/CSU Wähler endlich?
Jedes Mal gewinnen die mit Leichtigkeit zu haben und wenn man dann fragt will es keiner gewesen sein.
Dann werden wieder alle verarscht und bis zu nächsten Wahl hat man es dann wieder vergessen.
Problem ist einfach, dass zu viele der alten Menschen wählen gehen und sich denken "Ich habe schon seit jeher CDU gewählt, dass mach ich jetzt auch wieder!" Die die Politik interessiert sind zu wenig und die immer dümmer werdende Jugendlichen die wählen dürfen denken sich "Komisch....Wahlen?....habe ich ja gar nichts von auf Twitter/Snapchat/Instagram oder Facebook gelesen....."
Was dann passiert sieht man ja in den UK. Hier ist es das selbe nur in schwarz/blau.