GM schließt Opel-Verkauf an PSA ab
Opel ist verkauft
Der Verkauf von Opel und Vauxhall an den französischen PSA-Konzern ist fix. Der neue Fünfmarken-Konzern wird zweitgrößter Autobauer Europas. Der neue Corsa kommt 2019.
Update 11:45 Erweiterte Fassung
Rüsselsheim/Paris - Und verkauft: Zum anvisierten Zeitpunkt Ende Juli hat General Motors (GM) den Verkauf von Opel an die französische PSA-Gruppe abgeschlossen. Am 1. August 2017 folgte morgens die Bekanntgabe. Die Verträge seien abgeschlossen, teilte Opel in Rüsselsheim mit.
Mit der Übernahme entsteht gemessen an den Absatzzahlen der nach Volkswagen zweitgrößte Autokonzern Europas mit einem Marktanteil von rund 17 Prozent. Für den deutschen Autobauer und die britische Schwestermarke Vauxhall bedeutet das eine tiefe Zäsur. Opel hatte seit 1929 zu General Motors gehört und war zeitweise der größte Autobauer in Deutschland. Seit 1999 konnte Opel jedoch keinen operativen Jahresgewinn mehr erzielen.
Neuer "Champion"
Nach der Fusion mit Opel/Vauxhall umfasst die „Groupe PSA“ fünf Marken. Die drei PSA-Marken erzielten europaweit im ersten Halbjahr 2017 einen Marktanteil von 10,3 Prozent und konnten knapp 850.000 Fahrzeuge absetzen. Davon entfielen rund 500.000 auf Peugeot, 323.000 auf Citroën und 25.000 auf DS Automobiles.
Die bisherige Opel Group setzte im gleichen Zeitraum in Europa knapp 529.000 Fahrzeuge ab und erzielte einen Marktanteil von 6,7 Prozent. Bis auf gut 1.000 Fahrzeuge anderer GM-Marken wie Chevrolet und Cadillac waren dies vor allem Opel/Vauxhall.
Damit setzt sich PSA vor Renault-Nissan: Die kombinierten Verkäufe von Renault, Nissan und Mitsubishi ergaben im ersten Halbjahr 2017 einen Marktanteil von 14,8 Prozent. Dahinter folgt Ford mit zuletzt 6,9 Prozent vor BMW (6,4 Prozent) und Daimler (6,1 Prozent).
Opel muss nun aus den roten Zahlen heraus, das ist die klare Erwartung der Franzosen. Die Ausarbeitung des Plans will PSA-Chef Carlos Tavares dem deutschen Management überlassen. Der Sanierungsplan werde unter Aufsicht des neuen Opel-Chefs Michael Lohscheller erstellt und soll innerhalb von 100 Tagen vorliegen. Ab 2020 soll eine Gewinnspanne von zwei Prozent erreicht werden, die bis 2026 auf sechs Prozent ansteigen soll.
Neue Führung bei Opel
Dass der Plan zur Sanierung nicht aus Paris kommen soll, bedeutet nicht, dass PSA nicht in Rüsselsheim mitreden will. Das machen die Neubesetzungen im Vorstand deutlich: Von vier neuen Spitzenmanagern kommen zwei aus Paris.
Der bisherige Vorstandschef Karl-Thomas Neumann verlässt das Unternehmen. Philippe de Rovira, bisheriger PSA-Chefcontroller, ersetzt den neuen Opel-Chef Michael Lohscheller in seiner bisherigen Funktion als Opel-Finanzchef. Rémi Girardon, bisher bei PSA für industrielle Strategien zuständig, soll bei Opel die Produktion verantworten. Lediglich der neue Entwicklungschef Christian Müller hat eine Opel-Vergangenheit. Bei Opel bisher für Antriebe zuständig, soll er nun die Bereiche "Entwicklung und Antriebe zusammenführen". Die Vorgänger der Manager hatten sich entschieden, bei General Motors zu bleiben.
"Opel bleibt deutsch und Vauxhall bleibt britisch. Sie ergänzen unser bestehendes Portfolio aus den französischen Marken Peugeot, Citroën und DS Automobiles perfekt", erklärte Tavares. Es entstehe ein "europäischer Champion". Die EU-Kommission hat der seit März verhandelten Übernahme kartellrechtlich zugestimmt.
PSA zahlt für das GM-Europa-Geschäft inklusive der britischen Opel-Schwester Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro. GM-Finanzvorstand Chuck Stevens hat die Kosten für den Verkauf auf 5,5 Milliarden Dollar (4,7 Mrd. Euro) beziffert, weil GM noch Pensionsverpflichtungen für die Mitarbeiter übernimmt. Opel/Vauxhall beschäftigt etwa 38.000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland.
GM behält einen Fuß in der Tür
Bisher haben PSA und Opel/Vauxhall vier gemeinsame Fahrzeugprojekte auf den Weg gebracht. Drei davon entstanden auf Basis einer alten Kooperation von 2012: Der Opel Crossland X wurde gemeinsam mit dem Citroën C3 Aircross entwickelt und ist bereits im Handel. Im Herbst ergänzt Opel das Programm mit dem SUV Grandland X, das sich viel Technik mit dem Peugeot 3008 teilt. Hinzu kommt 2018 der Nachfolger des Opel Combo.
Bereits veranlasst haben Opel und PSA, dass der nächste Opel Corsa auf Basis einer PSA-Plattform entsteht. Erstmals nennt Opel ein Datum: Das neue Modell soll 2019 vorgestellt werden. Darüber hinaus, so hieß es zuletzt, war während der Übernahmephase eine Produktabstimmung zwischen Opel und PSA noch nicht möglich. Offiziell und organisatorisch herrschte weiterhin Wettbewerb.
Weiterlesen: Die Perspektive der Opel-Baureihen bei PSA
Im Rahmen des Vertrags mit dem abgebenden GM-Konzern wird Opel die bisherigen mit GM-Technik gebauten Modelle über ihren kompletten Produktzyklus nutzen dürfen – muss dafür aber Zahlungen an GM leisten. Es werde auch in Zukunft mit der Ex-Mutter gearbeitet, betont Rüsselsheim: Opel werde für GM elektrische Antriebe entwickeln sowie Fahrzeuge für die Marken Buick und Holden produzieren.
Quelle: Mit Material von dpa
Ich wünsche Opel eine erfolgreiche Zukunft!
Am Wochenende habe ich den neuen Opel Grandland X gesehen. Ein sehr schönes Auto das ja bereits in Zusammenarbeit mit PSA entstanden ist. Ich hoffe die Übernahme durch PSA wird Opel gut tun und bringt neue Chancen die man unter GM nicht mehr hatte.
http://media.gm.com/.../08-01-opel-vauxhall-teil-der-psa-gruppe.html
Ich bin sehr gespannt, wie das laufen wird. Soo erfolgreich ist PSA doch auch nicht, oder?
Ich würde mir von Opel wünschen:
- Neuen Speedster-Nachfolger
- Preislich attraktive PlugIn-Hybride, z.B. Astra Kombi, Insignia
- Käufliche E-Autos 😉
- E-Autos mit universeller Ladetechnik (u.a. 22 KW AC)
- Vielleicht einen neuen Diplomat als Technologieträger/-spender
- Gutes Design (der Insignia B ist da schon sehr ordentlich)
- Optionale Sonderfarben ab Astra-Level
- Astra OPC mit Allrad, GSI ohne
- Weiter optimierte PS-Effizienz (0-100 und 80-120)
- Handschalter und Wandler-Getriebe in guter Auswahl
- E-Auto auf unterem Level, evtl. so kurz wie ein Smart ED
- Innenräume mit schönen Deko-Optionen (kein Plastik-Holz)
- Manta-Nachfolger mit E-Motor, auch als Cabrio
- Ausbau des OPC-Programms, d.h. auch OPC-Zubehör etc., vergleichbar mit der M-GmbH von BMW
- Innovative Cabrios mit neuer Stahldach-Konstruktion (oder Carbondach)
- Fahrleistungen auf der Homepage leicht zu finden 😊
- Modell mit Classic-Design (wie bei AutoBild-Kreationen)
- Einen schöneren Opel-Grill als bisher
- Innovative Ideen (was auch immer)
j.
Wird nicht passieren... Opel wird sparen müssen bis Ultimo und da wird immer mehr auf Franzosen Technik unterm Blech umgestellt -> KOSTEN !
Hoffentlich zeigt Opel eine gute Zuverlässigkeit. Vom TÜV-Report-Heft habe ich in Erinnerung, dass die Franzosen da oft nicht so gut abgeschnitten haben.
j.
Die hatten mal einen Durchhänger, zur Zeit machen die aber richtig Geld. Außerdem müssen sie keine Milliarden für Kartellstrafen auf die hohe Kante legen. 😉
Nachdem Tesla den 3 bringt, wäre mein einziger Wunsch eine gute Strategie für E-Mobilität.
Ich persönlich fahre zwar seid 20 Jahren verschiedene Opel Modelle und kann behaupten das ich schon fast ein Opel Fanatiker bin aber wenn das mit PSA so weiter geht wie beim crossland x und grandland x sehe ich schwarz.
Die motoren sind eine frechheit.
Nur mehr 3 Zylinder Benzinern und sehr schwache diesel.
Und auch alles andere an den beiden Modellen hat mit Opel nichts zu tun.
Ja das Opel Zeichen ist noch von Opel aber das war es auch schon.
Naja ich wünsche ihnen viel Glück aber der Spruch opel soll deutsch bleiben ist jetzt schon die größte Lüge.
Die Zukunft wird zeigen was noch kommt aber viel wird es leider nicht sein.
Langsam mit euren Forderungen.Erstmal sollte man sich das gründlich durch den Kopf gehen lassen: erstmals seit 1929 ist Opel wieder rein europäisch.Ich wünsche der Marke alles Gute und das sie zur alten Stärke zurück findet.Und da stehen ja die Anzeichen unter PSA sehr gut aus.Habe den Grandland X auch live gesehen: Tiguan zieh dich warm an.
Da VW meint, immer mehr Premium spielen zu müssen(Currywurst zum Preis eines Rumsteaks), brauchen wie Marken wie Opel und Ford,die eine Alternative zu den Asiaten bilden und gute Hausmannskost zu vernünftige Preise anbietet.
Und wer weiß: vielleicht kommen wieder solche Modelle,wie Manta/Calibra,Omega,Monza,Astra GSI usw.dabei raus.
Ich hoffe die Mitarbeiter bei Opel kommen dann endlich zur Ruhe.
Als Verbraucher schaue ich zweifelhaft auf sehr große Konzerne. Eine Handvoll Konzerne kontrollieren den gesamten Automarkt in der Welt.
Die Zusammenführung/Allianz von vielen Unternehmen zu einem Einheitsbrei kann sich für den Verbraucher u.U. negativ auswirken => z.B. Absprachen & Kartell
Ja die Unternehmen sparen dadurch Entwicklungs und Logistik Kosten aber wir haben in Vergangenheit oft genug gesehen wie große Konzerne/Unternehmen Absprachen treffen.
Das ist zu mindestens 50% falsch. Denn vergleicht man Crossland mit seinem Vorgänger Meriva ist das Leistungsniveau unverändert. Rechnet man dann noch Kg/PS ist der Crossland deutlich vorn. Brauche ich in so einer Kiste 4 Zylinder? Ne wozu. Der Motor muss einfach darin funktionieren. Den 130PS Benziner durfte ich vor kurzem probefahren..und der geht deutlich besser als jeder Meriva B.
Auch der Rest war genug Opel. Man fühlt sich innen in einem kleinen Astra Ableger. Peugeot sieht man da nahezu gar nicht. Wer was anderes behauptet ist die Kiste selbst nie gefahren.
Beim Grandland stimmt es soweit dass das bisherige Motorenportfolio zu schwach ist. Allerdings ist das Fahrzeug gerade in seiner Einführung und andere Motoren längst angekündigt. Also immer mit der Ruhe.
Und auch hier sieht die Kiste von vorn bis hinten nach Opel/Astra Ableger aus. Einen 3008 sieht man eigentlich nirgendwo mehr an dem Auto.
Fanatiker waren noch nie "gut", nimm bitte etwas Fahrt raus (!)
Schon mal so einen frechen franzosen-motor überhaupt gefahren ?!
mit "soll deutsch" bleiben, sind gewisse tugenden etc. gemeint. aber auch entwicklung/produktion hierzulande weiterhin !
von was nährt sich das denn bei den vermeintlich so deutsche(re)n Marken ?!?
die zukunft....tja, die wissen wir aber nicht wirklich ! 😉
Peugeot und Opel fusionieren zu POPEL!😆
http://www.der-postillon.com/2017/02/popel.html
jauh, auf die bin ich auch gespannt ! was wird da publik, erkennbar, konkret....??!??
ich meine gehört zu haben, das Gliwice eine E-Produktion bekommt (!)
Naja - DARAN ändert ja jetzt der Verkauf von Opel an PSA eigentlich nichts ...
Bisher war Opel halt Bestandteil des GM-Konzerns und nun sind sie Teil des PSA-Konzerns. Eine weitere "Konzentration" findet da jetzt nicht statt ...