Auto-Experte: Trotz Diesel-Prämien Preise vergleichen
Prämien attraktiv, aber kein Rabatt-Ersatz
Auto-Experten sind skeptisch, ob die Ergebnisse des Diesel-Gipfels Fahrverbote verhindern. Und: Wer die Tauschprämien nutzen will, sollte trotzdem Rabatt verlangen.
Frankfurt/Main - Die Kombination aus Software-Nachrüstungen für EU5- und EU6-Diesel und Abwrackprämien für ältere Modelle reicht nach Ansicht des Auto-Experten Stefan Bratzel nicht für einen Befreiungsschlag. Insgesamt seien die auf dem Diesel-Gipfel verabredeten Maßnahmen nicht durchschlagend genug, sagte der Wissenschaftler der Fachhochschule Bergisch-Gladbach.
Ob die mit der hohen Schadstoffbelastung begründeten Fahrverbote in den Städten verhindert werden können, sei in der unübersichtlichen Lage mit zahlreichen Akteuren noch völlig offen. Vor allem die Fahrer junger verkauften Euro5-Diesel könnten sich auch nach Software-Updates keineswegs auf der sicheren Seite fühlen. "Es ist noch völlig offen, ob man mit den Euro5-Fahrzeugen in alle Städte zu jeder Zeit fahren kann. Das werden wahrscheinlich die Gerichte irgendwann entscheiden", sagte Bratzel.
Ähnliches gelte auch für die erste Generation der Euro6-Fahrzeuge: , welche die Grenzwerte meist nur auf dem Prüfstand, nicht aber im Fahrbetrieb einhielten. "Die Sicherheit vor Fahrverboten ist nicht vollständig", mahnt der Experte. Erst Modelle, die die strengere Euro6d-Norm erfüllen, entsprächen den Vorgaben.
Die von den Herstellern angebotenen Umtauschprämien seien für viele Besitzer älterer Diesel-Fahrzeuge durchaus attraktiv, meinte Bratzel. Allerdings seien bei einzelnen Modellen auch bislang schon Preisnachlässe von bis zu 20 Prozent gewährt worden. "So ein Angebot kann durchaus Sinn machen. Bei dem Angebot braucht man ja nicht verhandeln. Da kann man sich direkt das passende Fahrzeug aussuchen und den Rabatt mitnehmen."
Dudenhöffer: Rabatte sind zusätzlich drin
Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen, rät, trotz der Prämie auf zusätzliche Rabatte bei den Händlern zu pochen. Denn diese Prämie zahle der Hersteller ja neben dem, was der Händler als Einkaufspreis bekommt - "natürlich ist da noch Spielraum", sagt Dudenhöffer.
Verbraucher sollten die Preise vor einem Kauf jedoch sehr gut vergleichen und nicht übereilt handeln, rät Ferdinand Dudenhöffer. Infrage kämen die Prämien für Fahrer, die einen alten Diesel besitzen und sich sowieso gerade überlegen, ein neues Auto zu kaufen. Dank der neuen Prämien lasse sich nun "vielleicht ein besseres Angebot bekommen als ohne diese Rabatte".
Stefan Bratzel erwartet einen positiven Effekt für die Umwelt durch die Verkaufsaktion. Neben dem geringeren Stickoxidausstoß sollten der Verbrauch und damit die Co2-Emissionen bei den neuen Fahrzeugen niedriger liegen, wenn nicht zu viele deutlich leistungsstärkere Modelle gekauft würden.
Allerdings werde mit der Verschrottung noch fahrbereiter Autos immer auch Wert vernichtet, mahnte Bratzel. Für den Volkswagen-Konzern könnte das Verkaufsförderprogramm mit bis zu 10.000 Euro Kaufanreiz zu einer besseren Auslastung der Produktion führen.
Quelle: dpa
Denkt hier mal jemand an die Zeit nach der Prämie? Die meisten Kunden die jetzt kaufen ziehen ja ihren Autokauf nur vor ... nach dem Wegfall der Prämien kommt dann der große Kater wie nach der damaligen Absatzprämie ... will sich aber keiner mehr dran erinnern.
Zudem versaut man durch die Prämie den ganzen Werterhalt der Neuwagen und auch der Gebrauchtwagen.
Es kommt ja auch drauf an, welche Alternative statt des Altdiesel gewählt wird. Etwa wieder ein Diesel...? Hmm, in zehn Jahren steht der dann womöglich wieder vor dem gleichen Problem (drohende Fahrverbote weil Grenzwerte verschärft wurden). Und sein Besitzer damit auch... Klar, die Koppelung der Prämie an die heute vom Umweltstandpunkt her fortschrittlichsten Fahrzeuge wird nicht machbar sein aber ich sehe wenig Sinn darin einen Altdiesel gegen einen neuen Diesel zu tauschen. Heute passen dessen Abgaswerte vielleicht (aber auch nur vielleicht) aber was ist in zehn Jahren? Und zehn Jahre vergehen schneller als man glaubt...
Außerdem erfordert ein Neufahrzeug einen enormen Einsatz an Ressourcen. Noch funktionstüchtige Altfahrzeuge, die durchaus noch für ein paar Jahre gut sind, einfach zu verschrotten war ja schon 2009 ein berechtigter Kritikpunkt in Sachen Abwrackprämie.
Und außerdem: Diejenigen, die mit älteren Autos unterwegs sind, verfügen meist sowieso nicht über die Mittel, sich mal eben einen Neuwagen hinzustellen. Denen hilft die Prämie oder ein Rabatt auch nicht weiter. Ist mit den ausgelobten Elektroprämien ja nicht anders...
Immer mit mehreren Händlern über das gleiche Auto verhandeln und das ruhig auch sagen .
Nur wer Druck aufbaut ,bekommt viel Rabatt .
Ich sage es mal so,ich bin in solchen Gesprächen extrem schmerzfrei .
Der letzte Audi wurde auch 150 KM weit weg gekauft,mir ist das egal,wenn der Preis stimmt .
Wie die Autobranche und deren Marketing tickt erkennt man ja schon daran, dass man sich erst mal auf weitschweifige Verhandlungen mit spitzfindigen Argumenten einlassen muss, um einen optimalen Preis zu bekommen. Das ist beim Kauf anderer täglich genutzter Konsumprodukte eigentlich völlig unüblich. Da vergleicht man allenfalls die Preise für ein und dasselbe Produkt im Vorfeld und fährt dann gezielt den Händler mit dem besten Preis an... Oft gibt es ja sogar eine Preisgarantie, so dass das Risiko über den Tisch gezogen zu werden, sowieso minimiert ist.
Dass die Autobranche überhaupt mit derart abgehobenen Mondpreisen ankommt und dann satte Rabatte oder Prämien raushauen kann, sagt doch schon alles... irgendwie vollkommen halbseiden das ganze.
Die offiziellen Preislisten können sie sich eigentlich von vornherein schenken...
Das liegt daran,weil Autohändler die komerziellen Nachkommen der Viehhändler sind,das wurde damals schon so gemacht,mit dem handeln. 😆
"Stefan Bratzel erwartet einen positiven Effekt für die Umwelt durch die Verkaufsaktion. Neben dem geringeren Stickoxidausstoß sollten der Verbrauch und damit die Co2-Emissionen..."
Genau, weil 20mg Stickoxide und 0,2l Diesel pro Kilometer gespart werden. Und so ein neues Auto fällt ohne Energieaufwand und Materialverbrauch vom Himmel. Gut das Deutschland solche "Experten" hat.
Hoffentlich gibt es bald Einwegautos zum Wegwerfen
Ich wette, das wird schon früher der Fall sein. 😆
Ich kenn doch mein Deutschland...
Aus dem Automaten? Marktlücke!
Aus einer selbst verschuldeten Autokrise wird plötzlich ein lukratives Neuwagengeschäft für die Hersteller in Deutschland - ich sage doch, Wunder gibt es immer wieder.
Hoffentlich lassen die Leute die Kassen der Händler kräftig klingeln.
Meiner Meinung nach hat die Fahrzeugpflege einen weitaus größeren Einfluß auf den Werterhalt.
Das stimmt .Wenn man sich manche gebrauchte nach drei Jahren ansieht,könnte man meinen die sind schon zehn Jahre alt.
Schade um die Zeit von beiden Seiten aus gesehen.
Besser gleich im Netz kaufen spart enorm Resourcen und Nerven.
Gab doch damals die Smart Tower....
..seit wann kann mann "..Rabatt verlangen.." ?
Ist das nicht ein freiwlliger entgegenkommen der Verkäufers ?
Ist doch gleiche Schmug wie "damals" mit der Abwrackprämie..
Wollte mann die Abwrackprämie nutzen, so gabs null, aber wirklich null
Nachlass ("Rabatt") auf den Wagen.
Danach ist meine Frau mit dem gleichen Fahrzeug zum AH hin und hat
nicht die Abwrackprämie angesprochen und Schwupps war da plötzlich mehr
als 3.tsd € "nachlass" drinn, plus guter Anzahlungpreis für unseren "Youngtimer".
Ich Denke, die einzigen die von so einer Prämie profitieren, sind die Menschen,
die bisher nicht gehandelt haben...
Grüße
Autohändler kann man höchstens mit Wegelagerern oder Dieben vergleichen.
Entsprechend sollte man auch mit ihnen umgehen .