McLaren BP23: Dreisitzer-Test im 720S

So testet McLaren den neuen Dreisitzer

Constantin Bergander

verfasst am Fri Sep 29 17:30:25 CEST 2017

Der Fahrer in der Mitte, seine Passagiere seitlich dahinter: McLaren baut ab 2019 wieder einen Dreisitzer. Ein Prototyp auf 720S-Basis ist schon jetzt unterwegs.

Prototyp: Mit diesem umgebauten 720S testet McLaren die Dreisitzer-Anordnung im BP23
Quelle: McLaren

Woking – McLaren plant einen neuen Supersportler. 2019 soll ein Auto starten, das heute nur unter dem internen Code „BP23“ läuft. Das Kürzel steht für: Bespoke Project 2, 3-Seater – Etwa: Maßanfertigungsprojekt 2, Dreisitzer. Und genau hier liegt die Besonderheit. Denn wie der legendäre McLaren F1 bekommt der BP23 drei Sitzplätze. Der Fahrer sitzt mittig.

McLaren BP23: Hyper-GT mit Hybrid-Antrieb

Alles noch sehr theoretisch: Lenkrad mittig, Displays statt Außenspiegel
Quelle: McLaren
Diese Bauform gab es bisher nur bei McLaren. Ihr Vorteil: Die bessere Gewichtsverteilung. Zudem spielte im F1 (Höhe: 1,15 Meter) die Kopffreiheit eine Rolle. Alle Autos nach dem F1 fuhren mit üblichem Layout. Im BP23 orientiert sich McLaren wieder am ersten eigenen Straßenauto.

Allerdings gehe es nicht um einen F1-Nachfolger. McLaren verspricht zwar das bis dato schnellste Fahrzeug, allerdings mit Fokus auf die Straße. Ein „Hyper-GT“ ist im Gespräch, ein Gran Turismo mit den Fahrleistungen eines Supersportlers. Er soll der luxuriöseste Straßen-McLaren werden.

Um die Dreisitzer-Anordnung in einem Auto zu testen, hat McLaren einen 720S umgebaut. Er bekam den Nachbau eines F1-Sitzes mit zusätzlichen Polstern. Im fertigen Auto will der Hersteller den Sitz auf den Käufer anpassen. Der Prototyp dient als Basis für Ergonomie- und Platzierungsfragen. Zum Beispiel: Sitzen die Außenspiegel wieder oben an den A-Säulen? Im Prototyp gibt es eine Alternative mit Monitoren.

Zwei neue Spitzensportler bis 2019

Diese Sitzanordnung ist einmalig. Bald kommt eine Neuauflage im BP23
Quelle: McLaren
Zu den Fahrleistungen des BP23 sagt McLaren fast nichts. Das britische Magazin „Autocar“ zitiert Baureihenleiter Andy Palmer: „Er wird schneller.“ Ziel seien Luxus, maßgeschneiderte Elemente, viel Kraft und eine hohe Geschwindigkeit. Obwohl McLaren von einem GT spricht, soll das Auto Teil der „Ultimate Series“ werden – die höchste Klasse in der internen Wertung.

Voraussichtlich bekommt der BP23 einen V8 mit zwei Turboladern und einen Hybrid-Strang. Die Leistung des Antriebs wird die des McLaren P1 (916 PS) übertreffen. McLaren plant genau 106 Exemplare des BP23. Die Zahl ist kein Zufall: Der F1 wurde genauso oft gebaut. Alle Exemplare sind bereits verkauft.

Bisher gehört nur der P1 in die „Ultimate Series“ von McLaren. Wegen seines komplizierten Chassis wird der BP23 voraussichtlich Auto Nummer drei. Vor ihm soll der P15 kommen. Angeblich verzichtet McLaren bei diesem Auto auf den Hybrid-Strang. 800 PS aus einem V8-Motor sind im Gespräch. Wir erwarten genauere Details im kommenden Jahr.

Alles noch sehr theoretisch: Lenkrad mittig, Displays statt Außenspiegel
Quelle: McLaren
Der F1 war das erste eigene Straßenauto von McLaren
Quelle: McLaren
Diese Sitzanordnung ist einmalig. Bald kommt eine Neuauflage im BP23
Quelle: McLaren