SPD: Nachrüstung oder Bußgeld für jeden Betrugs-Diesel
SPD droht Autoherstellern mit Bußgeld
Verweigern sich die Autohersteller weiter Diesel-Nachrüstungen, schlägt die SPD ein Bußgeld für jeden Betrugs-Diesel vor. Nur: wie scharf ist dieses Schwert?
Berlin - Angesichts des neuen Urteils zu Diesel-Fahrverboten in Berlin erhöht die SPD den Druck auf die Autobauer und bringt dafür Bußgelder ins Spiel. Die deutschen und ausländischen Hersteller müssten sich endlich zu technischen Nachrüstungen von Dieselautos bekennen und für Städte mit drohenden Verboten die Kosten übernehmen, sagte SPD-Fraktionsvize Sören Bartol der Deutschen Presse-Agentur. Wenn sich die Spitzenmanager weiter weigerten, sollte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) für jedes manipulierte Fahrzeug mit Schummelsoftware ein Bußgeld von 5.000 Euro verhängen.
"Wer trickst, sollte dann dafür auch zahlen. Vielleicht kommen die Automanager dann endlich zur Vernunft", sagte Bartol. "Offenbar haben die Automobilhersteller die Gefahr von Fahrverboten für Dieselfahrzeuge wie in Frankfurt oder Berlin noch nicht endgültig verstanden."
Ließe sich ein Bußgeld durchsetzen?
Problem: Wem lässt sich Betrug überhaupt nachweisen? Bisher ist nur bei VW klar, dass in die Software der Motorsteuerung illegale Abschalt-Einrichtungen hineinprogrammiert waren. Der Konzern hatte dies eingestanden und wurde von der Staatsanwaltschaft Braunschweig mit einem Bußgeld belegt. VW hat das Bußgeld akzeptiert.
Gegen Daimler verhängte das Kraftfahrt-Bundesamt zwar Zwangsrückrufe. Der Konzern setzt den Rückruf um, hat jedoch Widerspruch eingelegt gegen den Vorwurf, eine illegale Abschalt-Reinrichtung verwendet zu haben. Gegen weitere Hersteller wie Fiat oder Renault lagen bislang lediglich Verdachtsmomente vor, teilweise in anderen EU-Staaten. Bleibt es bei dieser unklaren Rechtslage, wäre ein Bußgeld kaum durchsetzbar.
Das Bundesverkehrsministerium will den Autobauern deshalb vorerst nicht mit Bußgeldern drohen. Zunächst solle der Abschluss mehrerer laufender Strafverfahren abgewartet werden, sagte eine Sprecherin am Mittwoch in Berlin. Kanzlerin Angela Merkel erwartet nach den Worten von Regierungssprecher Steffen Seibert von den Konzernen, dass diese "in den nächsten Tagen" angekündigte Pläne zu attraktiven Prämien und Umtauschprogrammen öffentlich machen. Merkel rechne zudem damit, dass die Firmen "das Angebot zur Hardware-Nachrüstung für die in Frage kommenden Dieselhalter in den besonders stark betroffenen Städten machen".
Die große Koalition hatte sich kürzlich auf ein Paket mit neuen Maßnahmen für stark belastete Städte geeinigt, das Fahrverbote wegen zu schmutziger Luft abwenden soll. Es sieht unter anderem Anreize zum Kauf neuer Wagen vor, damit mehr alte Diesel von den Straßen kommen. Daneben sollen Motor-Nachrüstungen bei älteren Autos ermöglicht werden - dafür fehlen aber noch grundlegende Zusagen der Autobauer.
Das Land Berlin muss für mindestens elf Straßenabschnitte bis Mitte 2019 ein Diesel-Fahrverbot verhängen, wie das Verwaltungsgericht am Dienstag entschied.
Quelle: dpa
Nachrüsten für 3k€ oder Bußgeld für 5k€. Da hätte man schon vor 2 Jahren drauf kommen können, dann wären wir mit dem Thema schon durch und Fahrverbote kein Thema.
"droht, schlägt vor, für Städte mit drohenden Verboten, sollte Hr. Scheuer.... "
"Problem: Wem lässt sich Betrug überhaupt nachweisen?"
"Bleibt es bei dieser unklaren Rechtslage, wäre ein Bußgeld kaum durchsetzbar."
Also "kaum" ist da wohl noch sehr nett umschrieben und wenn schon denn schon, warum denn nur für betroffene Städte 😕 die anderen Bürger sind wohl nix wert oder wie 😕. Also los, alle schnell noch einen Briefkasten anmelden 😆
Wo ist denn das Problem mit dem Nachweis?
Man misst einfach was hinten rauskommt, weichen die Werte von den Angaben ab , haben die ja wohl besch... .
Es geht hier ja um die ganz normalen Diesel, die früher zu bestimmten gesetzlichen Bedingungen und Vorgaben zugelassen wurden und nach diesen "OK" waren. Das denen jetzt aufgefallen ist das die Vorgaben und Bedingungen "Mist" waren und die Kisten ja doch dreckig sind wie sau kann wohl nur sehr begrenzt der Industrie angelastet werden. Denke das es da kaum eine rechtliche Handhabe für Bußgelder gibt...
Gruß
In der Welt vom Lila-Laune-Bär, irgendwelchen weltfremden Grünen und irgendwelchen fünfjährigen, ja, da ist das ganz sicher so einfach 🙄
Sind die Umfrage-Werte der SPD noch weiter runtergegangen oder warum schon wieder groß schreien, ohne Inhalt. VW wurde der Betrug nachgewiesen, andere Hersteller haben ebenfalls wild Software-Updates aufgespielt, ohne dass ein Betrug nachgewiesen wurde. Offiziell erfüllen alle damit die Euro 5.
Die Städte wollen nun keine Euro 5 Diesel mehr, die bis vorkurzem noch als Neuwagen verkauft werden.
Und nun?
Die haben die gesetzlichen Bedingungen ja eben NICHT erfüllt. Nur durch Betrug. Eingehalten hat die Grenzwerte eigendlich keiner
Ich wusste das dieses Argument kommt... Es geht aber bei der Diskussion wohl um die Nachrüstung von Euro 5 Dieseln. Und es hab nicht alle Hersteller betrogen. Zumindest nicht erwiesenermaßen. Bei VW z.B. sehe ich die Rechtslage auch klarer. Aber bei den anderen? Nur weil die damals nach Gesetz "alles richtig" gemacht haben und jetzt jemand der Meinung ist dass das aber nicht reicht?
Und außerdem: Es wird bereits darüber diskutiert das Fahrverbote auch die Euro 6-Diesel treffen können wird (NICHT 6D, aber die anderen). Und eine Umrüstung von Euro 5 auf Euro 6D geht nicht. Nur "normales" Euro 6. Also eher vollkommen rausgeworfenes Geld!
Gruß
Da bin ich mal gespannt, ob diese SPD-Aufgeregtheit tatsächlich irgendwo etwas bewirkt. Rechtlich können die nichts ausrichten, weil die Grenzwerte auf dem Prüfstand ja eingehalten wurden. Erst jetzt gibt es neue Prüfzertifizierungen, die rechtlich relevant sind.
Für mich ist das entweder eine Dummheit der drohenden Politiker oder einfach nur politisches Marktgeschrei.
Solange das aber nicht BEWIESEN ist (der Betrug), gilt das nur fuer VAG. Nur denen wurde es bewiesen. Alle anderen Hersteller haben nach damaligen Grundlagen, Testvorschriften und Gesetzen die Grenzwerte eingehalten, Punkt.
die Autoindustrie lacht doch darüber ! sie finden doch wieder ein Schlupfloch !
mein Anhängerzugwagen BMW X3 (E83) ist Bj 12/ 2010 hat noch nicht einmal 100.000 Km auf dem Tacho, derzeitig nur noch 6000 Euro wert, als Benziner aber noch 20.000 Euro ! Nur als Benziner und Zugwagen als Spritvernichter bekannt ! deswegen ein Diesel.
Also Verkaufen sinnlos, aber Behalten kommt man in keine Stadt mehr …
Frechheit der Autoindustrie sie wussten um die Abgasgeschichte, also müssen sie die Umrüstungen auch bezahlen !
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Chinaautos dürften nicht schlechter sein !
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Ne. Die haben beschissen.
Es gab Vorgaben die einzuhalten waren. Nicht nur auf dem Prüfstand. Als Nachweis das die Norm eingezahlten wird gilt/galt der Prüfstand.
Beim Wiederverkaufswert, oder wie meinen?
Achso, na dann kannst Du bestimmt nachvollziehbar erklären, warum man dann überhaupt RDE eingeführt hat...wenn es das denn alles schon gibt 😕