BMW M550i, 750i, X5 50i, X6 50i, M3: Produktionsstopp wegen Abgasnorm
Starke BMWs machen Abgaspause
Am 1. September 2018 tritt die Abgasnorm Euro 6c in Kraft. BMW pausiert deshalb die Produktion einiger V8-Modelle. Den M3 stellt der Hersteller ein.
München – Spätestens im Herbst müssen alle Autobauer umstellen. Die Abgasnorm Euro 6c gilt ab dem 1. September 2018 für Neuwagen. Sie beinhaltet schärfere Grenzwerte für Benziner. Die dürfen zum Stichtag viel weniger Rußpartikel ausstoßen als bisher. Erlaubt ist nur noch ein Zehntel der bisherigen Menge. Gemessen wird nach der schärferen WLTP-Norm. Einige Autos schaffen das schon heute. Andere werden nicht rechtzeitig fertig.
BMW M550i: Neue Abgasnorm erst ab 2019
Bei BMW betrifft das starke Modelle. Laut Informationen von „Bimmer Today“ pausieren die Bayern das Modell M550i deshalb in Europa. Kurios: Der 4,4-Liter-V8 mit 462 PS erfüllt bereits die Abgasnorm Euro 6c. Damit darf er eigentlich bis zum 31.8.2019 in Europa zugelassen werden. Das Problem könnte sein: Der Motor wurde über alte NEFZ-Werte homologiert. Das war für kurze Zeit möglich, wurde aber nachträglich geändert.Das Auto umzurüsten ist ein komplexer Vorgang. Der Filter muss sich regenerieren können. Dieser Vorgang wird vom Motor eingeleitet. Er befördert unverbrannten Kraftstoff in die Abgasanlage. Der Sprit brennt dann den gesammelten Ruß im Filter ab. Die Installation des Filters erfordert daher eine Integration in die Motorsteuerung.
BMW muss alle in Europa angebotenen Benziner umstellen. Einige von ihnen schaffen bereits die Norm Euro 6d-Temp. Bis Ende März 2018 sind 2er Active und Grand Tourer, X1, X3 und i8 in einigen Motorvarianten mit Partikelfilter im Programm. Motoren, die nur ein kleines Volumen am Gesamtmarkt ausmachen, haben eine niedrigere Umrüst-Priorität. Zu ihnen gehört der V8 des Typs N63B44.
Auf Nachfrage von MOTOR-TALK bestätigte ein BMW-Sprecher, dass neben dem M550i noch der 750i sowie die SUVs X5 50i und X6 50i in Europa pausieren. Der Verkauf wird nach einer bisher unbestimmten Zeit fortgesetzt. Dann bekommen die Antriebe Partikelfilter und erfüllen die schärfere Norm. Außerhalb von Europa gibt es keine Pause. Der stärkere V8 im BMW M5 (600 PS) ist nicht betroffen.
BMW M3: Frühes Ende für den Sport-3er
Ein anderes M-Modell nimmt BMW vorerst ganz vom Markt. Nach Angaben von "Auto Motor und Sport" läuft die Sportlimousine M3 im Herbst 2018 aus. Das technisch identische Schwesternmodell M4 bekommt einen Rußpartikelfilter. Aus Platzgründen musste BMW die Karbon-Kardanwelle durch ein Teil aus Stahl ersetzen. Der M3 bekam diese Modifikation auch - aber nicht den Partikelfilter. Der aktuelle 3er läuft Ende 2018 aus. Umrüstung und Typisierung würden sich für den M3 wohl nicht lohnen.
Das tut weh. Besonders die sinnlos übermotorisierten Modelle mit den vielen Pflichtextras bringen doch die Kohle ein. Das gibt bestimmt Mecker im Marketing.
Die Auto mit entsprechenden Motoren werden jetzt wohl auf Halde produziert damit sie dann vom Händler mit entsprechender Ausnahmeregelung auch noch nach dem 1.09 eine gewisse Zeit zugelassen werden können. Bis dann später die modifizierten Modelle kommen.
Betrifft das nur BMW?
zumindest bekommst Du ein Extra Blümchen beim nächsten Stuhlkreis 😉
Die gesetzlichen Regelungen betreffen natürlich alle Hersteller.
Inwieweit die anderen Hersteller ihre Hausaufgaben gemachten kann ich aber nicht sagen.
Das wird eine echte Zäsur für BMW. Vor allem im Bereich der gehobenen Businessfahrzeuge wie bei 750 wird keiner mit Verständnis für BMW warten bis die wieder können. Das wird die Abwanderung zu anderen Herstellern werden. Direkt nicht so tragisch. Aber ein Firmenchef, der plötzlich merkt, dass auch Mercedes oder Audi nicht schlechter sind fängt auch an zu überlegen, was denn in der Flotte so los ist.
Ja, damit retten wir die Welt! Super Gesetze!
Danke liebe Altparteien-Politiker, ihr gehört alle ausgetauscht, auf nimmer Wiedersehen! Bald muss man mit einem Fahrverbot rechnen, wenn man auf dem Fahrrad einen Pfurz lässt, und auf dem Meer verpesten die Schiffe ungestört die Luft - was für ein geniales Konzept.
Und so dreht sich das Downsizing-Rad weiter. Statt V8 gibts dann Sechszylinder mit 2 oder 3 Turbos. Schöne neue Welt...
Was hat das jetzt mit Politikern zu tun? Ich dachte, dass die Autolobby so stark ist, dass diese selber die Gesetze macht. Gerade die Besitzerinnen von BMW waren doch da sehr aktiv mit ihren Spenden...
Was haben die damit zutun? Gibt genug Hersteller die das scheinbar auf die Kette kriegen, also ich hab da kein Mitleid mit BMW. Gab genug Momente in der Autogeschichte wo die Hersteller auf neue Abgasgesetze reagieren mussten und irgendwie haben die es ja auch geschafft.
Gut, dann verkaufen die halt ein paar M-Modelle weniger. Das schadet maximal dem Image, nicht aber dem Umsatz. Den meisten Umsatz machen die sicherlich mit den ganzen Firmenkisten.
Hat der neue M5 denn schon einen Partikelfilter oder schafft der die Grenzwerte über innermotorische Maßnahmen?
LG
Jochen
Wenns die Anderen nicht betrifft finde ich das richtig witzig. Insbesondere für eine Firma die sich "Motoren Werke" nennt. 😆
Vielleicht bietet BMW dann ja eine 760i ohne Aufpreis fuer den interessierten Kunden 😱
Frank
Ich als würde vertriebler und Autohändler dem Produktmanagement bei BMW dermaßen die Leviten lesen.
Der Vorstand (mit großer Wahrscheinlichkeit) hat den Ingenieuren wieder zugunsten einer höheren Marge eine von Anfang an 100%ige Lösung verboten.