Dieselkrise: Scheuer sucht Dialog mit EU-Kommission
Verkehrsminister trifft EU-Kommissarin Bulc
Verkehrsminister Scheuer kam am Dienstag mit EU-Verkehrskommissarin Bulc zusammen. Auf der Agenda standen neben zu schmutziger Luft auch Sozialstandards für Lkw-Fahrer.
Berlin - Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sucht in der Dieselkrise den Dialog mit Brüssel. Scheuer kam am Dienstag in Berlin mit EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc zusammen. "Wir haben zum Beispiel über die Sozialstandards für Lkw-Fahrer gesprochen, aber auch über die technisch erreichbaren Ziele für saubere Luft in Europas Städten", sagte Scheuer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Noch vor der Sommerpause wollen Union und SPD zudem einen Vorschlag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von Lastwagen ins Kabinett einbringen. So sollen etwa "nicht abschaltbare" Notbremssysteme oder Abbiege-Assistenten für Lkw und Busse verbindlich vorgeschrieben werden.
Das Treffen mit Bulc sei neben dem ersten offiziellen Kennenlernen geprägt von einem "Riesenkatalog" mit Themen, wie in Zukunft Mobilität in Europa organisiert und vor allem verbessert werden könne. Scheuer hatte sich zuletzt stark gemacht für eine Überprüfung der Messstationen zum Schadstoff-Ausstoß. Die in der EU vereinbarten Grenzwerte seien natürlich einzuhalten, hatte Scheuer gesagt. Er habe aber Zweifel, "ob in Madrid, Brüssel, Marseille oder Rom die Schadstoffbelastung genauso exakt gemessen wird wie in deutschen Städten".
Die EU-Kommission hatte gegen Deutschland und fünf andere Länder wegen zu schmutziger Luft durch Diesel-Abgase eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof angekündigt. In vielen deutschen Städten werden Grenzwerte nicht eingehalten.
Quelle: dpa
Welche schmutzige Luft? 😕
hmmm Schau mal in den Atlas, Andreas!
?
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Außerdem wird die Luft vom Reden auch nicht (überall) besser...
Bundesweit erste Diesel-Fahrverbote ab 31. Mai in Hamburg
the best is yet to come...
Ich denke da wurde mit den Papierwerten (Prüfstandswert) der Fahrzeughersteller gerechnet. Real hat gerade NO2 kaum abgenommen. Ein EU5 Diesel PKW hat mehr NO2 Emissionen als EU3. Nicht zu verwechseln mit NO, welches weniger schädlich ist aber auch im oft erwähnten NOx Wert enthalten ist.
Das Bundesverwaltungsgericht bezieht sich explizit auf die erforderliche und schnellstmöglich zu erreichende Stickstoffdioxid-Reduktion.
Das sind Messwerte. Kann man beim Umweltbundesamt nachlesen!
Wie wäre es denn, wenn wir jetzt Deine Tabelle hier nehmen, uns die Kategorie Verkehr nehmen und uns an Haushalte & Kleinverbraucher orientieren.
Nur so als Zielvorgabe?😕
Kommt dir nicht in den Sinn? Wußte ich. Nee nee, immer die anderen.🙄
Gruß aus Berlin
Haben sich Haushalte und Kleinverbraucher seit 1990 auch mehr als verdoppelt?
1990 sind der BRD ca.16 Mio Bürger neu beigetreten. Verdoppelt? Nein. Der Fahrzeugbestand hat sich auch nicht verdoppelt seit 1990.
Von Ca. 30 Mio Pkw 1990 auf ca. 46 Mio Pkw 2018. Trotzdem kann man sich an Dinge orientieren die Verbesserungen bedeuten. Man muss sich nicht immer alles schön reden nur weil es gerade paßt oder weil gerade der eigene Hersteller betroffen ist.😉(Allgemein)
Es könnte alles noch viel besser sein, technisch, wenn man denn nur wollte.😎
https://www.kba.de/.../b_fzkl_zeitreihe.html
Gruß aus Berlin
Deine Tabelle zeigt eindeutig, daß da noch Verbesserungspotenzial besteht. Das soll genutzt werden.
Welche geeigneten Maßnahmen zur schnellstmöglichen Einhaltung der Stickstoffdioxid-Grenzwerte dort wohl besprochen wurden?
Leider macht der Andreas Scheuer dazu keine Angaben.
Habe die Quelle beim Bundesumweltamt aufgerufen, jedoch nicht finden können, ob und wie gemessen wurde.
Fündig wurde ich dagegen zum Thema NO2 beim Umweltbundesamt.at, siehe Bild 1.
Im zweiten Bild das Verhältnis von NO2/NOx bis Euro 5 und dazu das dritte Bild mit den realen NOx Werten, damit man NO2 aus Bild 2 herleiten kann.
Fazit: Ein Euro 3 Diesel bläst 200 mg/km NO2 raus, während ein Euro 5 das doppelte also 400 mg/km emittiert. Das riecht man auch, wenn ein entsprechendes Auto vorbeifährt.
Hoffentlich helfen da die SW-Updates für die Euro 5 Diesel etwas. Bin aber froh so ein Auto nicht zu besitzen, habe keine Lust mich mit verstopften AGR-Ventilen rumzuärgern.
LG speedy
Scheuer geht als der Verkehrsminister in die deutsche Politgeschichte ein, der die Messstationen verschieben wollte, um „politisch bessere“ Lufwerte zu erhalten:
„Scheuer hatte sich zuletzt stark gemacht für eine Überprüfung der Messstationen zum Schadstoff-Ausstoß. Die in der EU vereinbarten Grenzwerte seien natürlich einzuhalten, hatte Scheuer gesagt. Er habe aber Zweifel, "ob in Madrid, Brüssel, Marseille oder Rom die Schadstoffbelastung genauso exakt gemessen wird wie in deutschen Städten".“
Scheuer geht nicht in die Politgeschichte ein, als der Mann, der engagierte Vorgaben setzte, um die Autoindustrie zu ertüchtigen. Deutsche Verkehrsminister sind devot. Das ist ein lähmender Faktor, der Orientierungslosigkeit schafft. Ein großes Indiz für die Lähmung in technischer Natur, ist der weiche Faktor „Motorschutz“, der das „Thermofenster“ schuf ... ohne jegliche konkreten Temperaturvorgaben und eine beispiellose Steilvorlage für „schlechte Luftwerte“ geschaffen hat. Den erbte Scheuer von seinem Vorgänger.
Warum schafft Deutschland so devote Verkehrsminister in Folge ? Liegt es an der Geisteshaltung der CSU ? An einer schwierigen Gemengelage ?
Im Prinzip ist es langfristig völlig wurscht, denn Technik und Innovation finden immer ihren Weg. Auch wenn devote Verkehrsminister eher bremsen, als fördern. Bremsen sie, ist später lediglich der Anpassungsdruck schmerzhafter. Die Aktion mit den Messstationen ist dagegen schon als dümmlich bis ins Mark zu bezeichnen.
Intelligenter wäre es bei den PlugIns die Vorgaben nach größerer reiner eReichweite hochzuschrauben. Aber wird hier ein Muckser vernommen ? Stattdessen Grabesstille und volle Hosen, sich mit kritischen Vorgaben anzuecken. Anbiedern geht dagegen immer. Peinlich, dass bei der CSU vernommen werden muss, dass der kleinste eWagen von BMW künftig von GreatWall (China) für MINI kommt und in China produziert wird.
Das sehr wahrscheinlich günstige Tochtermodell von GreatWall, wird sich so gut am Markt durchsetzen.
Auch Dank der devoten deutschen Verkehrspolitik, die hilft im Ausland erfolgreich sein zu können, aber im Inland einen Schrumpfkurs deutscher Standorte einleiten wird (Anzahl Beschäftigte).
In Athen gibt es zeitweise eine Dunst- und Smogglocke über der Stadt, die Luftqualität ist wahrscheinlich 10 mal schlechter als in deutschen Städten.
Aber laut Messtationen in Griechenland ist alles in Ordnung, die EU-Bürokraten sind hoch zufrieden.
Deutschland sollte sich ein Beispiel nehmen.
Eben. Politik hat nicht immer etwas mit der Realität zu tun...