Volvo XC40 SUV 2017 im Test: Fahrbericht, Motoren, Preise
Volvos Kompakt-Kanten ist kein hårt bröd
90, 60, 40: Volvo verfügt nun über eine runderneuerte SUV-Familie. Im Frühjahr 2018 startet der neue XC40: Kantig, kompakt und ganz schön digital. Erste Fahrt.
Quelle: Volvo
Von Michael Specht
Barcelona - Familienplanung ist in der Autobranche bisweilen heikel. Kleine, mittlere und große Modelle sollen zwar eindeutig zur Marke passen, auf der anderen Seite aber nicht aussehen wie geklont. Fällt BMW, Audi und Mercedes derzeit schwer. Volvo gelingt der Spagat besser: Damit der neue XC40 nicht exakt wie die größeren Modelle XC60 und XC90 ausschaut, verordnete Designchef Thomas Ingenlath dem jüngsten und kleinsten Volvo-SUV mehr Kante und weniger Glätte. Am auffälligsten ist dabei der Knick hoch zur C-Säule.
Quelle: Michael Specht für mobile.de
Volvo will dem XC40 einen jugendlichen Anstrich geben. Das zeigen die angebotenen Kontrast-Dachfarben und die Auswahl an Innenfarben und Materialien. Angeblich haben sich die Designer von Stadtarchitektur, Street-Fashion und Popkultur inspirieren lassen. Wie auch immer, das Interieur wirkt schick und modern, die Oberflächen sind hochwertig. Die Verarbeitung hinterließ, zumindest in den hochwertig ausgestatteten Testwagen, einen guten Eindruck.
Innenraum: Praktisch und schick
Im Innenraum setzt Volvo auf Familienlook. Auch der XC40 hat den senkrecht stehenden Bildschirm. Sogar serienmäßig, und auch mit Handschuhen bedienbar. Die Anzeigen hinterm Lenkrad sind digital. Wie beim VW Tiguan lassen sich beispielsweise Tacho und Drehzahlmesser zu Gunsten einer größeren Navigationskarte verkleinern.
Viel Arbeit haben Volvos Ingenieure ins Cockpit investiert. Im XC40 wimmelt es von Ablagen und Staufächern. Die Lehnen sind 60:40 geteilt und lassen sich vom Laderaum aus per Knopfdruck umlegen, optional sogar elektrisch. Der Kofferraum fasst zwischen 460 und 1.336 Liter. Da keine Radhäuser hineinragen, ist er sehr gut nutzbar. Ebenfalls clever: Unter dem Ladeboden lässt sich im großen Staufach die Gepäckraumabdeckung verstauen.
Neue Plattform CMA
Quelle: Volvo
Die neue Plattform bringt Vorteile in Bereichen wie Fahrwerk, Leichtbau, Gewicht und Steifigkeit. All das spürt man beim Fahren. Der XC40 fährt prima. Er lenkt präzise, rollt sehr ruhig ab, federt anständig und fühlt sich fest und solide an. Zudem sitzt man ausgezeichnet.
Kurven durchfährt der Schwede spurtreu. Dabei hilft ihm die sogenannte Corner Traction Control, deren Aufgabe es ist, die Untersteuertendenz herauszunehmen. Gegen Aufpreis bietet Volvo den XC40 mit Fahrmodus-Schalter an. Gewählt werden kann zwischen Comfort, Eco, Dynamic und Off-Road.
Motoren: Leise und kräftig
Der 190 PS starke Diesel D4 (ab 44.800 Euro) überzeugt auf unserer ersten Testfahrt. Selbst beim Anfahren und Beschleunigen aus niedrigen Geschwindigkeiten, also den typischen Situationen in der Stadt, bleibt er zurückhaltend ruhig.
Warmgefahren und auf Strecke ist nahezu nichts mehr vom Motor zu hören. Auch die Leistungsentfaltung lässt keine Kritik zu. Was nicht wundert bei 400 Newtonmeter Drehmoment, die ab 1.750 Umdrehungen anliegen. Den Verbrauch gibt Volvo mit 5,0 Liter auf 100 Kilometer an. Unser Bordcomputer tendierte eher in Richtung sieben. Nachschieben will Volvo nächstes Jahr die schwächere Dieselvariante D3 mit rund 150 PS.
Da die Kunden bei Volvo durchaus zahlungswillig sind, bietet der Hersteller leider auch bei den Benzinern zunächst nur das Topmodell T5 mit 247 PS zum Preis von 46.100 Euro an. Das klingt sehr teuer. Mit ein paar netten Extras liegt der kompakte XC40 schnell bei 60.000 Euro Listenpreis und damit auf dem Niveau der Premium-Mittelklasse. Ambitioniert von Volvo. Trotzdem bleibt der XC40 ausstattungsbereinigt einige Tausend Euro unter den Wettbewerbern.
Elektro und Hybrid: Diese Antriebe kommen noch
Quelle: Volvo
Firmenchef Hakan Samuelsson hat sich vorgenommen: Ab 2020 soll kein Mensch mehr in einem neuen Volvo schwer verletzt werden oder ums Leben kommen. Im XC40 sollen Sensoren einen Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr ebenso verhindern wie ein unbeabsichtigtes Verlassen der Fahrbahn.
Der XC40 bremst automatisch, falls andere Verkehrsteilnehmer im Weg stehen sollten, egal ob Autos, Motorrad-, Fahrradfahrer, Fußgänger oder auch ein Elch – tagsüber wie nachts. Zudem verhindert die Elektronik ein Linksabbiegen in Kreuzungen, falls jemand entgegenkommt.
Call und Care: Volvo im Abo
Außerdem zeigt sich Volvo digital. Fürs Smartphone gibt es eine App für privates Carsharing, genannt „Volvo On Call“. Falls der XC40 an Frau oder Freund, Tochter oder Sohn verliehen wird, muss physisch kein Schlüssel mehr überreicht werden. Es genügt, einen digitalen Code aufs jeweilige Handy zu senden.
Neuland betreten die Schweden auch mit dem Abonnement „Care by Volvo“, eine Art Rundum-sorglos-Paket für 24 Monate. Bezahlt wird eine feste Rate. Sie beträgt bei 15.000 Kilometer Jahresfahrleistung 899 Euro brutto und enthält Versicherung, Steuern, Inspektionen und Pannenhilfe sowie Dienstleistungen wie das Wechseln der Winterräder und deren Einlagerung.
Nach zwei Jahren gibt man den Wagen einfach wieder beim Händler ab und überlegt sich etwas Neues. Haben die Schweden Erfolg mit ihrem Flatrate-Paket, dürften andere Hersteller schnell nachziehen.
TECHNISCHE DATEN – Volvo XC40
- Modell: D4 AWD
- Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel
- Leistung: 190 PS (140 kW) bei 4.000 U/min
- Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 bis 2.500 U/min
- Getriebe: 8-Gang-Automatik, Allradantrieb
- 0-100 km/h: 7,9 s
- Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
- Verbrauch: 5,0 l/100 km
- CO2: 133 g/km
- Länge: 4,43 m
- Breite: 1,86 m
- Höhe: 1,65 m
- Leergewicht: 1.824 kg
- Kofferraum: 460 bis 1.336 l
- Listenpreis: 44.800 Euro
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Quelle: Michael Specht für mobile.de
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Quelle: Volvo
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So eine C-Säule gehört doch verboten!
Und warum? Weil sie dir nicht gefällt? (Mir übrigens auch nicht, nur will ich nicht alles verbieten was mir nicht gefällt).
Na, nee. Volvo kann's nicht mehr.
Jan Wilsgaard ruhe in Frieden.
Schon krass, der kleine XC40 wiegt knapp 100kg weniger als unser XC60.
Und hat auch ein Märchenverbrauch von 5L/100km. Der dürfte ja in echt um 2-3L höher liegen.
Ist mir alles zuviel für ein Klein-SUV !
Sieht aus wie eine misslungene Kopie des BAIC X35
Ja, wirklich verblüffend, diese Ähnlichkeit! 🙄
Grüße vom Ostelch
Das mit der C-Säule sehe ich genauso, Sicht nach schräg hinten gleich 0.
Ansonsten ziemlich einfallsloses Design, das Heck, besonders die Lichter, haben mich direkt an französische Konkurrenten (Citroen, Renault) erinnert, die Front zwar kantig, aber trotzdem gewöhnlich.
Der Innenraum schaut ok aus, zumindest hier in der Top Version.
Die Leute werden es wegen Geltungskonsum kaufen. Sieht von vorne wie ein Tiguan erster Serie aus...
Über Geschmack lässt sich ja nicht streiten, aber mir gefällt dieser BMW-/Audi-Designmix gar nicht, den Volvo da gerade bietet.
Aber die Massen fahren drauf ab...
Wer es braucht...
nur eine Durchreiche und keine 40:20:40 geteiltere Rückbank.
das ist doch für viele Skifahrer (alpin, langlauf) oder Snowboarder (da mußt dann oft ne dachbox her oder snowboards mit klickerbindung) ein NoGo.
warum macht man sowas. ist ganz klar am Markt vorbei. Die dreiteilige Rückbank die Konkurrenz bei fast allen SUV und sehr vielen Kombis.
was die C-Säule angeht:
Wäre doch mal ein geschickter Schachzug, wenn man gegen Aufpreis hintere Türen ohne diese dreieck liefern würde. Dann sähe er sogar recht harmonisch aus.
Optisch erinnern der irgendwie aus eine Mischung aus Tiguan (Frontseitenlinie)
https://upload.wikimedia.org/.../...DI_2.0%2C_Bj._2008-06_%28Sp%29.jpg
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preislich:
klingt schon erschreckend teuer für ein suv der "kompaktklasse". klar von den platzverhältnissen im innenraum ersetzt er die mittelklasse (also einen v60) aber viel geld ist es trotzdem
schaut man sich den preis im vergleich zum jaguar e-pace an:
https://www.motor-talk.de/.../...-massen-sport-in-massen-t6196620.html
so ist der volvo immerhin 10t€ günstiger und hat bei 10ps mehr (190vs180) klar bessere fahrwerte (7.9s auf 100 vs 9.3)
leergewicht ist im übrigen ähnlich hoch
mir gefällt die C-Säule mit der hochgezogenen Fensterlinie in der Tür auch nicht. Die Ähnlichkkeit ausgerechnet mit dem ersten Tiguan erschließt sich mir nun gar nicht.
Es ist jedes mal die gleiche Diskssion. Immer sehen neue Modelle ausländischer Hersteller angeblich so aus wie die beliebten deutschen Produkte. 😉
Grüße vom Ostelch
Für den Einstiegspreis bekommt man glücklicherweise alternativ einen voll ausgestatteten CX5-Diesel mit 175 PS und AWD, was wohl auch ausreichend wäre.
"Ausreichend" ist in diesem Zusammenhang immer ein merkwürdiges Kriterium. Ein CX5 ist sicher sogar mehr als "ausreichend", aber dennoch mag mancher eben lieber so einen XC40 kaufen.
Grüße vom Ostelch
Für mich leider auch kein Highlight🙁
Nach der wirklich perfekten 90iger Reihe und dem neuen XC60, ist das wirklich ein belangloses, teures Spielzeug das auch durchaus ein Franzose oder Japaner sein könnte.
Also ich finde den klasse! Für mich aktuell das schönste SUVchen in seiner Klasse 😊