Klage der VW-Aktionäre: Verfahren startet ab April
VW-Anleger klagen: "Zu spät informiert"
Die mündliche Vorverhandlung im Konflikt zwischen VW und seinen Aktionären startet im April 2018. VW habe zu spät informiert, sagen die Aktionäre. Wolfsburg dementiert.
Braunschweig - Ursprünglich war das Musterverfahren im Rechtsstreit zwischen VW-Aktionären und dem Wolfsburger Konzern für Anfang 2018 geplant. Nun ist klar: Das Verfahren vor dem Hintergrund des Abgas-Skandals verzögert sich bis zum April nächsten Jahres. Laut Oberlandesgericht Braunschweig hat der Senat die Frist zur Stellungnahme verlängert.
Der Sparkassen-Fondstochter Deka bleibt als Musterklägerin nun bis Ende Juli 2017 Zeit, sich zu den Feststellungszielen zu äußern. Damit muss der Zeitplan angepasst werden: Am 9. April 2018 solle nun die mündliche Verhandlung beginnen. Die weiteren Kläger neben Deka sind Beigeladene des Musterverfahrens.
Schadenssumme von knapp zwei Milliarden Euro
Bisherigen Erkenntnissen zufolge geht es bei den beinahe 1.500 Klagen um eine Schadenssumme von knapp zwei Milliarden Euro. Darüber hinaus sind weitere Verfahren gegen die Volkswagen AG beim Landgericht Braunschweig anhängig.Das Gesamtvolumen der Schadenersatzklagen liegt inzwischen bei fast neun Milliarden Euro.
Doch worum geht es konkret? Die Anleger werfen VW vor, im September 2015 zu spät über die Abgas-Manipulationen informiert zu haben. Volkswagen weist das zurück. Das Problem: Nach dem Bekanntwerden der gefälschten Stickoxid-Werte waren die Kurse steil nach unten gerauscht. Die Vorzugsaktien verloren zwischenzeitlich fast die Hälfte ihres Wertes. Viele Anleger wollen sich ihre Verluste erstatten lassen.
Sammelklage: "Zu späte information"
Anders als im US-Recht gibt es Sammelklagen in Deutschland grundsätzlich nicht. Der Rechtsstreit zwischen Aktionären und Unternehmen stellt einen Sonderfall dar: Das Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG) erlaubt für Konflikte im Kapitalmarktrecht die Bündelung ähnlicher Ansprüche von Anlegern, was einer Sammelklage gleichkommt.
Quelle: dpa
Mal aus der Sicht eines Anlegers: Es ist sowas von egal, wann die Information "durchsickert"! Der Kurs geht talwärts. Es geht nur darum, dass unfähige Institutionelle glauben/hoffen einen Vorteil zu haben, da sie den ganzen Tag vor dem Bildschirm verdaddeln! Wer soll den letztlich für den Schaden aufkommen? Hier sollte gelten mitgehangen mitgefangen.
Aber egal die Justizindustrie bereichert sich gerne an diesem Schwachsinn.
Jemand der 3 Tage vorher VW Aktien gekauft hat, und deshalb jetzt 5 Stellige Verluste hatte wird das wohl anders sehen.
Natürlich macht es einen gewaltigen Unterschied wann so etwas veröffentlicht wird.
Egal wie das aus geht... ich finde es witzig 😆
Die Auswirkungen auf den Kurs lassen sich durch eine frühe Information natürlich nicht ändern. Aber den Aktionären wird dadurch die Möglichkeit gegeben, ihre Aktien rechtzeitig zu verkaufen und genau darauf kommt es an.
Sofern ich als Anleger zu wenig diversifiziere, also mein Portfolio nicht streue, ist das Hantieren mit Aktien nunmal ein reines Vabanquespiel. So stimmen VW-Anleger das altbekannte Lied an, das stets auch Banken gespielt haben: "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, denn irgendwer wird für das Scheitern meiner verblödeten Risikobereitschaft schon aufkommen müssen, - ich aber nicht!". Eine vulgäre Vollkasko-Mentalität, die unsere Gesellschaft, welche zusehends ohne Treu & Ehre lebt, infiltriert.
Es besteht kein Grund, daß dieses Credo einzig und allein dem Management vorbehalten sein sollte.
Ein Glücksspiel bedingt die fehlende Kursbeeinflussung beider Seiten. Sollte eine Seite mehr Informationen, "Insiderwissen", haben, ist es kein Glücksspiel mehr. Eigentlich ganz logisch.
Also eins muss mir mal jemand erklären.
Da gibt´s Gesetze, Vorgaben, Spielregeln, egal, weil prinzipell eh das gleiche, die bekannt sind und für alle gelten. Aber jedes Mal, wenn VW sich nen Dreck schert, sich daran zu halten, sind plötzlich die Rahmenbedingungen schlecht, Mist oder sonstwas (siehe böse Amis, die VW vernichten wollen...), nur nicht VW 😕
Ja brauchen die wirkliche für alles ne Extrawurst?
Als Belohnung, weil sie so ehrlich und einsichtig sind, oder wofür?
Man ist lange genug dabei, um die Gepflogenheiten und Regeln an der Börse zu kennen.
Man wusste seit der EPA-Prüfung (über 1.5 Jahre!), was Sache ist, und die Frage war nicht, ob es rauskommt, sondern nur wann. Ergo gab´s auch kein Überraschungsmoment oder sowas.
Warum jetzt der große Rundumschlag?
Manchmal hat man das Gefühl, einige halten das Leben für ein Computerspiel mit mehreren Leben und Resetknopf...
Man darf VW (und anderen, deutschen Herstellern) auf gar keinen Fall etwas antun, weil das ja evtl. Arbeitsplätze kosten könnte! Das Argument "Arbeitsplätze" zieht immer und so hat man Narrenfreiheit...
Hier wird aber immer so getan, als ob in Wolfsburg niemals Arbeitsplätze abgebaut werden...
Nee, so schnell wie der Kurs fällt nach so einer Meldung, so schnell kann kaum einer reagieren. Rechtzeitig schon gar nicht. Der einzige Sinn ist, daß sich Insider nicht so einfach bereichern können wenn die Infos sofort veröffentlicht werden müssen.
Es gibt Vorschriften, die einzuhalten sind, egal ob von VW oder sonst irgendeiner AG. Es geht eizig und allein darum, ob VW diese Vorschriften eingehalten hat. Es geht nicht darum, dass sich irgendwer unbefugterweise die Taschen füllen möchte.
Eine Fondsgesellschaft muss möglichst dauerhaft möglichst gute Zahlen vorweisen können, damit Anleger Vertrauen in die Produkte eben dieser Fondsgesellschaft schöpfen. Wenn nun ein Fond wegen des VW-Abgasskandals schlecht performt, bzw. Verluste macht ist es das gute Recht der Fondgesellschaft gegen den Konzern zu klagen. Schliesslich hat man in diesem Fall das Geld anderer Leute verbrannt, Leute die für Dieselgate überhaupt nichts können.
Wenn ich als AG an der Börse mitspielen will, muss ich mich halt auch an die Spielregeln halten. So einfach ist das.
Ganz genauso isses!
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