Lexus Markenausblick: LF, LS, UX, NX, Ct
Weg mit dem Ct, her mit einem Kompakt-SUV
In Deutschland erreichte Toyotas Luxus-Tochter Lexus gut 3000 Zulassungen im vergangenen Jahr. Für mehr wünscht sich die Marke mehr SUV.
Köln - Wer im Sultanat Oman auf die Straße geht, hat gute Chancen, einen Lexus zu sehen. In keinem anderen Land tummeln sich, bezogen auf die Gesamtzulassungen, mehr Modelle der Toyota-Tochter. Diesen Zustand spiegelte vor ein paar Jahren auch der Lexus-Showroom in der Hauptstadt Maskat wider. Nach Fertigstellung galt er als der größte und imposanteste im Nahen Osten.
Lexus läuft hier wie geschmiert. Die Frage nach dem gerade eingetroffenen, neuen Topmodell LS 500h beantwortete der Geschäftsführer mit „Ausverkauft!“. Von solchen Zuständen träumt man bei Lexus in Deutschland. Hierzulande fristet die japanische Luxus-Marke ein Nischendasein – seit mehr als 25 Jahren. 3.002 Einheiten waren es im vorigen Jahr. 2020 sollen es mehr als 5.000 sein. Lexus Europa kommt auf rund 75.000. Hier will man in zwei Jahren die Marke von 100.000 schaffen. Zum Vergleich: Weltweit verkauft Lexus etwa eine dreiviertel Million Fahrzeuge.Schwierig gestaltet sich die Eroberung in der Oberklasse, in der sich der LS tummelt. Die Käuferschaft ist markenloyal. Einen S-Klasse- oder BMW-Siebener-Fahrer davon zu überzeugen, einmal etwas anderes zu probieren, erfordert vom Verkäufer sehr viel Geschick. Auch preislich ist Lexus kein Schnäppchen. Der LS, basierend auf der GA-L-Plattform (Global Architecture for Luxury Vehicles) und gebaut im japanischen Werk Tahara, rangiert zwischen 93.000 und 140.000 Euro. Seit dem 20. Januar ist das Modell im deutschen Markt.
Die Anziehungskraft der Hybridtechnik
Allenfalls zwei Dinge könnten bei Lexus locken: der Hybridantrieb und das Design. Der markante Grill mit seiner eng geschnürten Taille – von Lexus Spindel-Grill genannt – ist gewöhnungsbedürftig. „Die Modelle müssen auffallen, ein „me-too“ reicht nicht“, wir sind im schwierigsten Markt der Welt, sagt Heiko Twellmann, General Manager Lexus Deutschland. Und setzt weiterhin auf die Anziehungskraft der Hybridtechnik, für die sich über 90 Prozent der Kunden entscheiden. Zum Diesel hat Lexus bereits 2013 „Leb’ wohl!“ gesagt.
Um das derzeitige Absatzlevel zu steigern, bräuchte Lexus mindestens ein weiteres SUV/CUV. Bislang ist das Mittelklasse-Modell NX Bestseller der Marke. Es fehlt für Europa ein kompakter Crossover. Ihn will Lexus vermutlich Ende dieses Jahres auf Basis des Toyota Prius vorstellen. Gut möglich, dass das Modell so heißen wird wie die Studie, die 2016 auf dem Pariser Autosalon stand: UX. Lexus, so ist zu hören, will dann die CT-Baureihe nicht fortführen. Schon jetzt fährt im Segment vom Einser-BMW der Lexus CT in aussichtsloser Position. Knapp 250 Einheiten wurden 2017 davon in Deutschland abgesetzt, wirtschaftlich hat das wenig Sinn.2019 könnte die GS-Baureihe (Segment Fünfer-BMW) durch ein Nachfolgemodell abgelöst werden, das vermutlich unter dem Kürzel ES laufen wird. Nahe dem Ende ihres Lebenszyklus sind der IS (Segment Dreier-BMW) und der RX. Sie werden 2019, spätestens aber 2020 erneuert. Vom Sport-Coupé LC will Lexus im nächsten Jahr eine Cabrio-Variante bringen.
Zwei Vollelektrische für 2020
Was die weitere Elektrifizierung angeht, plant Japans-Premiummarke zunächst keinen Plug-in-Hybrid, sondern setzt weiter auf das bewährte Vollhybrid-System. Interne Untersuchungen haben ergeben, dass Lexus-Fahrzeuge im Alltag knapp die Hälfte der Zeit im EV-Modus unterwegs sind. „So gesehen haben wir bereits einen Elektroanteil von fast 50 Prozent“, rechnet Twellmann vor.
Die ersten beiden vollelektrischen Modelle kommen 2020. Der UX erhält eine Batterie-Variante und das Flaggschiff LS wird das erste Brennstoffzellen-Fahrzeug der Toyota-Tochter. Die neueste Generation der Stacks soll dann eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern erlauben. Ein weiteres Elektro/Brennstoffzellen-Fahrzeug hat Lexus im Januar in Detroit gezeigt, den LF-1 Limitless, ein großer Crossover, der oberhalb des RX positioniert werden soll. Debüt des Serienmodells: 2020/21.
Derzeit besitzt Lexus 17 Standorte in Deutschland, sieben weitere sind geplant. Um mehr Kunden zu generieren, denkt man darüber nach, das Toyota-Netz stärker zu nutzen. Zwar soll hier kein reiner Verkauf von Lexus-Modellen stattfinden, doch, so General Manager Lexus Deutschland Heiko Twellmann, „wenn der Verkäufer merkt, was dem Kunden vorschwebt, möchte er ihn bitte zum nächsten Lexus-Händler schicken.“
Quelle: SP-X
Noch ein SUV..... wie außergewöhnlich einfallsreich...
Gruß
Gravitar
Das sagt alles...
Wieso sollte man in Deutschland mehr Diversität (Modelle, Farben, Motoren, etc.) anbieten wenn man 99.6% woanders verkauft?
Der IS ist ja schon 5 Jahre alt 😱
Der sieht immernoch aus, als wäre er letztes Jahr vorgestellt worden, krass
Das Kürzel ES ist schon für einen Fronttriebler vergeben.
http://www.lexus.com/models/ES
Lexus könnte GS und ES zusammenführen. Dann fehlt ein sportlicher Lexus in der oberen Mittelklasse.
Vom RX kam erst die Langversion. Dessen Ablösung folgt frühestens 2020, eher 2021.
und einen V8-Biturbo.
Lexus hat aktuell schon ein starkes Programm, wenn auch mit einem stark kontroversen Kühlergrill 😆
Allerdings sollte man meiner Meinung nach bei Lexus erst in den mittleren-oberen Modellreihen einsteigen, da erst dann die korrekte Achse angetrieben wird.
Der war gut....😎
Das wäre wirklich schade weil der ES quasi auf dem Camry basiert (Entry level Sedan) und der GS schon eher die böse Variante im Lexus Portfolio ist. Der GS müsste auch ein Stück grösser und teurer als der ES sein der ja zwischen IS ind GS liegt.
"Allenfalls zwei Dinge könnten bei Lexus locken: der Hybridantrieb und das Design."
Nein, liebe Redaktion... den dritten und wohl wichtigsten habt ihr schlicht vergessen: Qualität...
Allerdings hat er auch erst 2016/2017 ein Facelift erhalten und wirkt vielleicht dadurch noch frischer. 😉
Ich persönlich kann als absoluter Lexusnoob auf die schnelle die beiden nicht auseinanderhalten, also VFL/FL. Finde das Design allgemein sehr zeitlos, den könnte man bestimmt in 5 Jahren nochmal vorstellen ohne das er alt aussehen würde 😊
Viele sind von Lexus irritert, weil die Modellnamen keine Ordnungsrelation (1,2,3 oder A,B,C) aufweisen und willkürlich erscheinen.
Außerdem haben sie bei Lexus keine einprägsamen Eigennamen wie Golf, Astra oder Focus.
Um die Verwirrung etwas zu reduzieren, hier mal eine Aufschlüsselung der Namensbezeichnungen:
- CT = "Compact Touring" / eigentlich "Creative Touring"
- IS = "Intelligent Sports"
- GS = "Grand (Touring) Sedan" (engl. sedan = dt. Limousine)
- LS = "Luxury Sedan"
- RC = "Radical Coupe"
- LC = "Luxury Coupe"
- NX = "Nimble Crossover" (engl. nimble = dt. flink)
- RX = "Radiant Crossover" (engl. radiant = dt. glänzend, hell)
Anhängsel:
-h steht für "Hybrid"
F steht für "Flagship" oder "Fuji Speedway" (Sportmodelle)
L steht für "Long"
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Meiner Meinung nach macht hier das Lexusmarketing einen ganz schlechten Job!!, in dem sie die Namen nicht ordentlich erklären und dem Kunden einbläuen.
Dieses Abkürzungs-Wirrwar haben sie teilweise mit Mercedes gemein, Mercedes hat vor kurzem allerdings einen wichtigen Schnitt getätigt und die Systematik in der Namensbezeichnung wieder erhöht.
Ich denke das ist ja im Moment überall so...😉 Frühe hiess es ja sinngemaäss: Oh.. schon wieder eine Limo... 😎
Finde ich nicht. Da wären:
- Grundsolide Qualität und technisch extrem verlässlich
- Preis/Leistungsverhältnis (sehr viel gutes Auto zu einem guten Preis)
- Standardaustattung schon in der Basis klar über dem Wettbewerb
- Vernünftige Optionen wo wirklich nur optionale Sachen zusätzlich gekauft werden müssen
- Exzellente Wartung und Kundenorientiertheit (jedenfalls in der Schweiz)
- Ja, jetzt der Hybridantrieb und das Design
-----> und das wichtigste: kein wirkliches, fassbares, schubladisertes Image 😆 Einen Lexus kauft man für sich und nicht für den Nachbarn... 😜
Je nach Quelle gibts auch andere Namensaufschlüsselung (IS = International Sedan, quelle: Lexus, relentless pursuit of perfection by Chester Dawson). Ist aber eigenlich nicht so wichtig.
Ich denke das ist historisch begründet. Ursprünglich war die Priorität nur auf dem LS (Luxury Sedan). "Lexus LS400" wirkt erheblich eleganter als ein zweizeiliger Modellname wie teils heute bei Audi realisiert. der ursprünglche Plan beinhaltete ja nicht 20 Modelle.
Als der LS auf den Markt kam gab's den ES nachgeschoben (einfacher Camry re-badge) um einen Einstig unter dem LS zu realisieren. Der ES lief in den USA für Lexus ähnlich erfolgreich wie der Camry für Toyota. Später dann den schönsten Lexus schlechthin, den Lexus SC400 der als MK.2 also Lexus SC430 für mich immer noch das schönte Modell ist/war. 15 Jahre früher wäre es statt des NX ein SC geworden 😉 der hatte die schönste und kürzste Aufpreisliste die ich kenne: Metallic Lackierung und das Navisystem. Der Rest war schlicht und egreifend einfach dabei 😎 .