Bericht: Opel-Käufer sieht sich wegen CO2 getäuscht
Will PSA wegen Opel Geld zurück?
Laut "Reuters" sieht sich PSA von General Motors wegen Opels CO2-Emissionen getäuscht und fordert: Geld zurück! Es geht demnach um mehr als 500 Millionen.
Rüsselsheim - Opel-Käufer PSA will laut einem Medienbericht von General Motors, der ehemaligen Mutter des deutschen Autobauers, Geld zurück. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“ unter Berufung auf Insider. Der Grund sollen demnach die hohen CO2-Emissionen der Opel-Modellpalette sein.
Bei der Vorstellung des Opel-Sanierungsplanes hatte Opel-Chef Michael Lohscheller offenbart, dass Opel mit der bisherigen Strategie zur Verringerung der CO2-Emissionen die EU-Ziele für 2021 verfehlt hätte.
Hohe Strafzahlungen wären dann die Folge: Je Gramm Überschreitung und verkauftem Auto würden 95 Euro fällig. Opels Flottendurchschnitt lag 2016 bei 127 Gramm CO2, PSA stand nach eigenen Angaben bei 101 Gramm. 2021 muss die PSA-Gruppe inkusive Opel 92,6 Gramm im Schnitt erreichen.
Sieht PSA sich getäuscht?
Deshalb will Opel seine Modellpalette nun schnellstmöglich elektrifizieren und bis 2020 vier Elektro-Modelle anbieten, die auf Basis von PSA-Technik entwickelt werden. PSA ging ursprünglich davon aus, dafür mehr Zeit zu haben. Im Rahmen des Übergangs von Opel zu PSA kündigten die Konzerne eine gemeinsame Elektro-Strategie an. In Opels Sanierungsplan war davon keine Rede mehr.
GM habe Opels Stand beim Thema CO2 in den Verhandlungen nicht ausreichend dargestellt, so der Vorwurf laut dem Bericht. Laut "Reuters" verließ sich der GM-Plan auf eine starke Nachfrage nach dem Elektroauto Ampera-e. Dabei seien Verluste in der Nähe von 10.000 Euro pro Fahrzeug einkalkuliert worden. PSA hat die bisher geplanten Stückzahlen für das Modell daher mehreren Medienberichten zufolge deutlich reduziert. Mit Folgen für die CO2-Prognose der Opel-Palette.
PSA zahlte für das GM-Europa-Geschäft inklusive der britischen Opel-Schwester Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro. Dem Bericht zufolge sieht sich die PSA-Gruppe von General Motors getäuscht und fordert deshalb nach Reuters-Informationen zwischen 500 und 800 Millionen Euro zurück.
Aus Insiderkreisen habe Reuters erfahren, dass PSA nun deshalb juristische Schritte einleiten will. Die Unternehmen stünden im Austausch, bisher habe PSA nicht geklagt. "Kein Kommentar von unserer Seite", teilte ein PSA-Sprecher am Mittwoch auf Anfrage in Paris mit. Auch Opel äußerte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht.
Quelle: Reuters
Carlos Tavares: Blinde Arroganz zahlt sich nicht aus.
ohhhhhhh nicht gut, am ende werden es die Opel Mitarbeiter zu spüren bekommen,
Ganz schlüssig ist der Artikel aber nicht: GM hat einen CO2-Wert auf Basis einer großen Anzahl verkaufter Ampera E geplant. Die dabei entstehenden Verluste von 10 T€ pro Ampera E wurden da berücksichtigt.
PSA reduziert jetzt den Stückzahl der Ampera E, d.h. nimmt keine von GM ab (In Deutschland ist der Ampera E praktisch nicht zu kaufen. Zulassungszahlen im zweistelligen Bereich. Die Kunden wollen bestellen, aber Opel lässt sie nicht.)
Jetzt will PSA GM wegen zu hohen CO2-Flottenwerten verklagen? Warum verkauft PSA/Opel denn keine Ampera E?
Hätte Carlos besser mal die DUH gefragt, wie sauber die Opelz sind....
Beim E-Ampera mache man offenbar runde 10.000 Euro Verlust je Auto sagten Insider:
http://m.faz.net/.../...aeuschung-bei-abgasstrategie-vor-15316232.html
Wie dämlich ist das denn? Als ob die von PSA vorher die Autos von Opel nie gesehen hätten!
Dass Opel insgesamt zu schlechte Flottenwerte (!) hat, ist auch nicht weiter verwunderlich: kein Elektroauto. Den neuen Ampera-e hat Taveres gerade erst beerdigt, weil er keine Lizenzen an GM zahlen will ...
Selbst aktuelle Peugeots mit SCR-Diesel stoßen zu viel NOX aus, weil zu wenig Harnstoff eingespritzt wird. Den Fehler hat Opel auch mal gemacht, aber abgestellt (siehe Zafira). Die aktuellen Opels mit SCR-Diesel gehören zu den saubersten Fahrzeugen ihrer Kategorie.
ADAC EcoTest 2017
Opel Insignia Grand Sport 2.0 Diesel Start&Stop
"Leistung hat der 2.0 Diesel mit 170 PS aber genug, auch der Verbrauch geht mit 5,3 Litern auf 100 Kilometer in Ordnung. Auch die NOx-Emissionen bleiben im EcoTest noch im Rahmen."
Peugeot 5008 BlueHDi 150
"Unter der Haube des BlueHDi 150 steckt ein Zweiliter-Diesel mit 150 PS, mit dem der 5008 souverän motorisiert ist. Allerdings patzt der Peugeot trotz des SCR-Systems im EcoTest - die NOx-Emissionen sind viel zu hoch."
Opel Zafira 2.0 CDTI ecoFlex Start&Stop
"Unter der Haube des Testwagens steckt der Top-Diesel mit 170 PS, der den Van souverän motorisiert. Dank des SCR-Systems sind Abgase erfreulich sauber."
Peugeot 3008 BlueHDi 120
"Der getestete Dieselmotor bietet ausreichend Leistung und eine gute Laufkultur. Sein Verbrauch bleibt mit 5,2 l/100 km angesichts der Fahrzeuggröße im Rahmen. Nur ein unverständliches Problem ergibt sich: der NOx-Ausstoß ist viel zu hoch - trotz des SCR-Reinigungssystem mit AdBlue. Peugeot bleibt eine Erklärung dafür schuldig, ein technischer Defekt lag nicht vor; der 5008 BlueHDi ist vergleichbar schlecht. Mit diesen Schadstoffwerten ist der BlueHDi nicht empfehlenswert. "
Jetzt merkt PSA eben wie wenig innovativ und rückständig (auf den Antrieb bezogen) Autos in Deutschland gebaut werden/wurden. Bei PSA sind extremes Leichtlauföl und Startergeneratoren schon Jahre im Einsatz. Ebenso die Pufferung von Regenerationsstrom für den Motorstart in Superkondensatoren. All das senkt den realen Treibstoffverbrauch. Deutsche Autos mit dieser Technik sind mir keine bekannt.
Man vergleiche nur mal Golf TDI/Opel Astra CDTI und Citroen C4 HDI/Peugeot 308 HDI als Handschalter ab 2014 auf Spritmonitor.de. Die PSA Fahrzeuge sind real um 0,4 l sparsamer (5,2 l vs. 5,6 l). Der Verbrauch im Golf 7 ist sogar höher, als der des Golf 6.
Ich kann mir vorstellen, dass diese Innovationsverschleppung ausgemachte Sache unter den Deutschen Herstellern ist/war (aufgeflogenes Kartell). Es passt jedenfalls nicht zum hohen (Premium-) Anspruch.
Nicht jammern...
Beim Thema Elektrifizierung schnell sein und damit ist es gut.
Auch wenn es hier nicht um NOx, sondern um CO2 geht:
Es würde mich nicht wundern, wenn PSA gegenüber GM unbekannte Verpflichtungen erfüllen müßte, die PSA mit den nun erhobenen Vorwürfen verrechnen möchte.
PSA hat mit GM Laufzeitverträge über Astra K und Insignia B abgeschlossen, aus denen PSA nun schneller als geplant raus möchte um die Modelle schnellstmöglich auf PSA Technik umzustellen.
Ja, nur Lizenzgebühren dürften angeblich nicht ins Gewicht fallen, weil diese nicht für GM-Opel in laufender Produktion fällig werden, sondern lediglich künftig, wenn PSA neue Typen mit GM-Technik auf die Räder stellen möchte.
Lizenzen vielleicht nicht, aber Abnahmemengen aus dem GM Baukasten.
Dieser Flottenverbrauch-Kram ist eh völlig schwachsinnig.
Das sind Regelungen, diese nicht zu Ende gedacht wurden.
Na wieviel Ampera hatte GM den eingeplant, um das der gesamte Flottenverbrauch jetzt aus dem Ruder läuft ohne diesen? Müssen ja unrealistische Zahlen gewesen sein, gerade bei einer Leasingkiste.
wiso ist es logisch ein Auto mit 10000€ Verlust pro Fahrzeug zu verkaufen um Strafzahlungen zu entgehen auf Fahrzeuge die jetzt schon am deutschen Michel verlustbringend verkauft werden?