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Thu Nov 09 00:30:43 CET 2023    |    nick_rs    |    Kommentare (67)    |   Stichworte: 7er, BMW, E23

„Deine Impulskontrolle scheint nicht sehr ausgeprägt zu sein“ sagte mein Kollege ganz trocken, nachdem ich ihm von meiner neusten Anschaffung erzählt habe. Meinte ich doch noch wenige Wochen zuvor zu ihm, dass ich dieses Jahr wirklich nichts mehr kaufen möchte, nur um dann innerhalb weniger Tage einen nagelneuen Anhänger, einen Nissan Terrano und nun noch einen BMW E23 in meinen Fuhrpark aufzunehmen.

 

Wie kam es dazu?

Ein junger Arbeitskollege sprach mich vor langer Zeit auf dem Flur an. Ich hätte ja Ahnung von Oldtimern. Er habe da noch einen alten 7er BMW von seinem Opa in der Garage stehen, von 1980. Ob ich nicht Interesse hätte. Ein 7er von 1980? Nein, das war deutlich vor meiner Zeit, das war mir „zu weit weg“. Ich bedankte mich und bat meine Hilfe beim Verkauf an.

Im September war ich dann mit besagtem Kollegen auf Dienstreise unterwegs. Auf der mehrstündigen Fahrt kommt der 7er wieder ins Gespräch. Er erzählt, dass sein Opa das Auto 1989 kaufte und es 2016 an ihn vererbte. Es sollte sein erstes Auto werden, wenn er einige Jahre später dann 18 Jahre alt würde. Zwar hat er inzwischen einen Führerschein gemacht, aber ein Auto braucht er nicht. Er interessiert sich auch nicht dafür. Und so steht der BMW nun seit über 7 Jahren in einer 70€/Monat teuren Tiefgarage der Hannoveraner Oststadt. 145.000 km bescheinigt der Kilometerzähler. Ihm bekannte Mängel: Der Innenraum mieft ein bisschen und die Batterie ist leer. Hmm. Wir sprachen nochmal kurz über seine Preisvorstellung und am nächsten Abend stand der 732i mit 3 Gang Automatik auf meinem Hänger. Ups. Da war die Impulskontrolle mal wieder ausgefallen.

 

Noch auf dem Rückweg wurde ein Stopp an der Waschbox gemacht. Als ich am nächsten Morgen den Vorhang öffne und das Gespann vor dem Fenster sehe fällt mir auf: Ein 6er BMW E24 steht schon seit Jahren auf der Top 3 meiner „must have had“-Liste. Und nun steht die 4 türige Version dieses Autos vor meiner Haustür. Durch sein frühes Baujahr trägt auch dieser 7er die „Blechnase“ bzw „Sharknose“, für die der 6er so bekannt ist. Auch das Heck sieht weitestgehend gleich aus. Ich habe also „versehentlich“ eine abgewandelte Version meines Traumautos gekauft. Und verdammt nochmal sieht der gut aus! Die grüne Aussenfarbe mit dem beigen Innenraum hat unfassbar viel Stil.

 

 

Am Sonntag ging es dann zur ersten Bestandsaufnahme auf den örtlichen Supermarktparkplatz. Dass das Auto nicht vom gekippten Hänger rollt attestiert schon mal eine feste Bremse. Im Leerlauf gibt es immer wieder ein paar Zündaussetzer. Außerdem scheint der Tacho nicht zu funktionieren. Dafür finde ich keinerlei Rost an der Karosserie. Auch der Lack hat bis auf ein paar wenige Kratzer keine Mängel. Später wird sich herausstellen: Es handelt sich rundum um Erstlack! Das Auto dürfte also nicht viel Salz oder Nässe gesehen haben.

Trotz der Mängel geht es erstmal zum TÜV. Ich bin der erste Termin des Tages und der Prüfer hat noch einen Kollegen da, der das Auto so toll findet, dass er die Hauptuntersuchung einfach mit begleitet. Vier Augen statt zwei bescheinigen nun also noch eine defekte Wischwasserpumpe, poröse Anschlagpuffer der Stoßdämpfer, rissige Bremsleitungen vorne und zu wenig Spannung der Lichtmaschine für die AU. Das wars. Auch Motor, Getriebe und Differenzial sind trocken, „obwohl es ein BMW ist“, scherzt der Prüfer. Ein Glück!

Direkt geht es weiter in die Werkstatt. Der ursprüngliche Plan: Mängel beseitigen, großen Service, TÜV, Aufbereitung und ab ins Netz. Ich will mit dem Auto schnelles Geld machen.

 

 

Doch während ich zwei Wochen auf die Fertigstellung warte, steigt in mir das Bedürfnis das Auto zu behalten. Das schaukelige, weiche Fahrwerk, die indirekte Lenkung und die 3 Gang Automatik verleihen dem Auto einen unheimlichen Charme beim Fahren, dazu verliebe ich mich mit jedem Blick einmal mehr in das Auto. Als ich dann feststelle, dass das Kennzeichen H - I 732 noch frei ist, ist es besiegelt: Der 7er wird zugelassen und bleibt (erstmal)! Und er bekommt auch einen Namen, denn „der BMW“ ist schon vom 5er belegt. Erwin heißt er, wie sein Vorbesitzer, der übrigens 1914 geboren wurde und demnach nächstes Jahr 110 Jahre alt werden würde. Von ihm stammt auch die Plakette eines Hannoveraner Vereins im Kühlergrill. Das Fahrzeug war bisher immer im Zulassungsbezirk Hannover zugelassen.

 

In den nächsten Wochen kümmerte ich mich noch um Kleinigkeiten wie die Haubendämmung, neue Zündkabel und eine Aufbereitung innen und außen. Ich stellte fest, dass die Wasserpumpe Kühlwasser leckt und die Zündaussetzer nicht besser wurden. Daher ging der BMW nochmal in die Werkstatt und verblieb dort relativ lange. Der Zündverteiler war defekt und Ersatz gibt es nicht mehr. Durch viel Glück und tolle Tipps meiner Instagram Community konnte in „nur“ zwei Wochen ein neuer besorgt werden. Nun ist es Zeit, das schöne Ding zu genießen.

 

 

 

 

 

Meiner besseren Hälfte war der Golf zu prollig, ist der 5er zu groß, das Cabrio zu unbequem, das Taxi zu unelegant und der Nissan zu hässlich. Der 7er entlockte ihm aber ein: „Der ist schön. Der gefällt mir richtig gut. Das ist die beste unnötige Anschaffung, die du je getätigt hast“.

 

 

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Sat Sep 09 14:06:48 CEST 2023    |    nick_rs    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: Nissan, R 20, Terrano

Gutscheine, wer liebt sie nicht. Sie liegen irgendwo rum und warten darauf abzulaufen.

So war es auch mit einem Erlebnis-Gutschein, den ich von meinen Freunden zum 18. Geburtstag bekommen haben. Kurz bevor er nach 10 Jahren abläuft, musste er also eingelöst werden.

2 Stunden Oldtimer fahren oder Beifahrer auf der Rennstrecke? Ne danke, kann ich auch so. Aber Hummer H1 im Offroad bewegen, dazu hat man selten Gelegenheit. Also ging es in den Mammut Offroad Park. Meine Erwartungen an einen kleinen aufgeschütteten Hügel mit ein bisschen Schieflage wurde quasi gesprengt, denn das ehemalige Miltärgelände ist riesig, bergig und anspruchsvoll. Nach einer Stunde Offroad fahren waren wir von dem ganzen geschehen doch sehr beeindruckt, ganz im Gegenteil zum Hummer, der das alles mit Leichtigkeit gemacht hat.

 

Schnell war der Entschluss gefasst, sowas brauchen wir auch!

Erstmal musste aber ein Hänger her. Wegen der begrenzten Anhängelast sollte dieser recht leicht sein. Allerdings passte das Cabrio auf keinen der leichten, nicht klappbaren Hänger. Und auch das Taxi hatte Schwierigkeiten beim Schweller. Das einzige Modell, dass mit 420kg recht leicht ist und trotzdem kippbar ist der TemaRed CarFlat. Ein Händler in meiner Nähe hatte diesen kurzfristig verfügbar.

Nach der Abholung ging es weiter zur Besichtigung eines Autos für die Offroad Abenteuer. Ein Nissan Terrano soll es sein. Höhergelegt, mit passenden Reifen, allen Differenzialsperren und Untersetzung. Dieser fährt schon seit Jahren in Offroad Parks durch die Gegend, hat sich also bewährt.

 

Diese zwei Fahrzeuge darf ich nun zu meinem kleinen Fuhrpark hinzuzählen. Der dritte Neuzugang wird dann im nächsten Artikel verkündet ;)

 

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Sun Nov 27 18:20:46 CET 2022    |    nick_rs    |    Kommentare (68)    |   Stichworte: E-Klasse, Mercedes, Nicks Blog, OM601, straßengeschehen, Taxi, W124

„So wie du davon erzählst, hast du doch sicherlich schon beschlossen ihn zu kaufen“ antwortet mein Kumpel auf meine Sprachnachricht, in der ich von der spontanen Besichtigung des Taxis erzähle. Er kennt mich. Und spätestens seit dem Kauf der langen Luise wundert mein Umfeld nichts mehr - abgesehen von der Anschaffung eines Golfs :D

 

Gehen wir ca. fünf Jahre zurück. Nach dem Kauf von Jutta, meinem kurzen 124er, bekam ich von Freunden ein Buch über die Geschichte dieses Modells geschenkt. Darin abgebildet: ein Taxi von 1989. Ein Mopf 1 mit Saccobrettern in Kontrastfarbe Safaribeige und auch die Radkappen in Farbe lackiert, wie damals schon Jutta und später die Luise. Ich las mich ein in die Modelle und besonderen Merkmale der Ausstattung „Taxi international“. Verstärkte Sitze, eine andere Mittel- und Dachkonsole, andere Türverkleidungen, Restwärmefunktion und sogar eine 3 Sitzer Frontbank mit Lenkradschaltung (sehr selten) hat Mercedes extra für den Taxibetrieb entwickelt.

 

 

Ich machte mich mehr oder weniger ernsthaft auf die Suche nach Taxen mit der originalen Taxiausstattung. Das Problem damals: Taxen sind in der Regel Diesel und die 124er noch nicht alt genug für ein H-Kennzeichen. Jährliche Steuern von über 1000€ im Falle des 300D sind da ein echter Spaßkiller. Bereits 2018 habe ich mit @Schlawiner98 mal ein Taxiunternehmen in Köln besucht, die hauptsächlich 124er fahren. Nur ein Fahrzeug hatte die Originale Taxi Ausstattung. „Viele sind nicht ab Werk mit der richtigen Taxi Ausstattung ausgeliefert worden, sondern umgerüstete Zivilfahrzeuge, weil die „echten“ Taxen schon längst totgefahren sind“, erzählte uns damals der Unternehmer.

Und so war die lange Luise eine tolle Gelegenheit einen sehr besonderen Mercedes zu fahren, ohne dabei horrende Fixkosten zu haben.

 

 

Die Luise ist schon zwei Jahre nicht mehr bei mir und in mir wuchs immer wieder mal die Sehnsucht nach einem alten Benz. Vor allem, weil einige Freunde im Freundeskreis solche Fahrzeuge fahren. Ne schöne S-Klasse mit V8? Ja geil, aber kann Jeder und ein komfortables, großes Auto habe ich schon. Ein Cabrio? Unverhältnismäßig teuer und habe ich auch schon.

Als ich die Abholung des Wohnwagens mit einem Besuch meiner Youngsters Freunde und 124er Sammler verbinde und mir ein Taxi angeboten wird, kocht die Sehnsucht nach einem Oldtimer über. Sein Taxi wird es nicht. Halb zerlegt und nicht wie von mir gewünscht mit Saccobrettern in Kontrastfarbe wartet es seit über 4 Jahren darauf gerettet zu werden. Wenn nicht mal mein Kumpel mit Werkstatt das hinbekommt, dann binde ich mir dieses Projekt erstrecht nicht ans Bein. Aber man kann ja mal in die nach wie vor gespeicherten mobile.de und eBay Kleinanzeigen-Suchen schauen. Auch wenn viele 124er nun über 30 Jahre alt sind, ist bei Taxen meist der Zustand die größte Hürde zum H-Kennzeichen - oder gar zur Hauptuntersuchung.

Doch da gibt es eine Ausnahme:

Ein 200D Taxi international genau aus dem Bauzeitraum wie gewünscht mit genau der Ausstattung wie gewünscht und in einem Zustand, wie es ihn wohl kaum ein zweites Mal gibt.

Natürlich passt diese Idee aktuell gar nicht in meinem Platz- und Finanzplan, schließlich habe ich gerade einen neuen Wohnwagen hinten dran hängen, der meiner besseren Hälfte erst noch vorgestellt werden muss und auch Platz in Anspruch nimmt. Aber das Taxi liegt auf dem Heimweg und ganz unverbindlich anschauen kann man ja mal.

Der Zustand ist wirklich besonders. Die ganze Karosserie wurde umfangreich hergerichtet und komplett neu lackiert. Das Fahrwerk komplett neu gelagert. Das Auto stand fast zwei Jahre aber sprang sofort an. Der Verkäufer ist selbst Taxiunternehmer und 124er Liebhaber und hatte das Auto gekauft um es für sich als Ersatz-/Mietwagen herzurichten. Der Wegstreckenzähler ist geeicht und TÜV wird neu gemacht. Brachiale 75PS treffen auf eine 4 Gang Handschaltung. Was eine Gelegenheit!

 

 

Drei Tage ließ ich mit Zeit um die Entscheidung, die eigentlich schon längst getroffen war, nochmal zu überdenken. Weitere drei Wochen dauerte es, bis ich das Auto abholen konnte. An der Tankstelle traf ich direkt noch den ehemaligen Mitarbeiter und Fahrer des Autos. Er freute sich sehr, es nochmal zu sehen.

Auf dem Rückweg habe ich die Gelegenheit genutzt und nochmal bei Dynamix vorbeigeschaut. Ein doch doller Kontrast der beiden Autos, die aus einer ähnlichen Zeit kommen.

 

 

Nun freue ich mich über ein auto, mit dem ich mal wieder auf Oldtimertreffen und -Veranstaltungen fahren kann, aber weniger Aufsehen erregt als die Luise, ohne dabei ein 0815 Modell zu sein. :)

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Wed Nov 09 15:47:31 CET 2022    |    nick_rs    |    Kommentare (25)    |   Stichworte: 5er, Anhänger, Aufbereitung, BMW, F11, Lackierung

Es gibt Dinge, die mich am BMW stören. Dass man AutoHold vor jeder Fahrt aktivieren muss und es nicht so gut funktioniert wie im Golf; dass er kein Keyless Entry hat; dass man auch für Kurzstrecken den Diesel anschmeißen muss; dass man sich auf der Autobahn nicht von einem Travel Assist leiten lassen kann; und wo zur Hölle soll ich meine Trinkflasche unterbringen?

Störende Kleinigkeiten, die es im Golf quasi nicht gab.

 

Aber das Auto ist verdammt nochmal geil!

Was habe ich die Autobahnqualitäten im Golf vermisst! Hier setzt der BMW für mich neue Maßstäbe. Oft fahre ich lange Strecken ohne Radio, weil es so leise ist, dass ich gar keine Unterhaltung brauche, sondern einfach nur die Stille genieße. Jedes Mal erfreue ich mich an dem brauen Leder Interieur, das so schön hochwertig ist. Premium halt :D. Und der BMW wurde so zum Lastenesel, dass ich mich frage, wie ich bisher mit einem Golf zurecht kam.

 

Wie im Goodbye Artikel des Golfs schon angekündigt stand im Sommer eine Renovierung und anschließend der Umzug an. Der große Kofferraum und die Anhängerkupplung sind seither ein nicht mehr wegzudenkendes Goodie des BMW. Mal eben zum Möbelhaus, nochmal schnell in den Baumarkt oder darfst doch gleich ein ganzer Umzug sein? Mit dem vielen Stauraum hinter der praktischen, elektrischen Heckklappe und mit einem Mietanhänger stehen einem alle Möglichkeiten offen. Mal schnell für eine schöne Fahrradtour ins Umland fahren? Dank des Kupplungsträgers kein Problem. Und auf die Idee, einen kleinen Wohnwagen zu kaufen, wäre ich ohne Kupplung natürlich auch nie gekommen.

 

 

Im Vorstellungsartikel erzählte ich von ein paar optischen Makeln, die ich eigentlich nicht beheben lassen wollte. Eine kleine Delle in der Heckklappe und der Beifahrertür sowie kleine Kratzer im Diffusor und an der Ladekante. Doch dann drückte ich einmal den falschen Knopf der Fernbedienung, die Heckklappe öffnete sich trotz Fahrräder auf der Anhängerkupplung und die Pedale kratzen eine weitere böse Macke in die Klappe. Ein paar Tage später setzte mein Freund kurz vor dem Auszug aus der alten Wohnung in der Tiefgarage nochmal rückwärts gegen den Pfeiler. Nun lohnt es sich wenigstens. Das ganze Heck wurde neu lackiert und da der Beulendoktor sowieso da war wurde die Delle an der Beifahrertür gleich mit ausgedrückt. Die Arbeit wurde wirklich toll gemacht und der neuwertige Lack passt nun zum Pflegezustand des restlichen Autos. Erstrecht, nachdem ich nochmal die Shaddow-Line Zierleisten aufbereitet habe. Diese laufen leider immer sehr schnell an.

 

 

Kurz darauf gönnte ich dem Auto noch neue M373 Sommerfelgen in 20“. Wahnsinn, was ein paar Felgen doch ausmachen. Für den Winter liegen die klassischen M351 in 19“ schon parat. Die guten Verbräuche von teilweise unter 4L (meist eher 4,5 bis 5L) sind mit den 20“ aber dahin. 275er auf der Hinterachse kosten Sprit. Trotzdem bin ich auch mit der Wahl des Motors nach wie vor sehr zufrieden.

 

 

Eine kleine Macke hat sich der 5er schon geleistet. Sporadisch fiel immer wieder das Kombiinstrument komplett aus. Damit auch die Geräusche für die Blinker und die Spracheinstellungen des iDrive. Meist war das durch abklemmen der Batterie zu beheben. Beim Versuch, eine neue 105 Ah Batterie anzulernen stellte sich heraus, dass das gar nicht die richtige Kapazität ist, obwohl im Auto eine 105 Ah BMW Batterie verbaut war. Der Händler hatte aber noch andere BMW Modelle auf dem Hof und ich habe die Vermutung, dass er die zu große Batterie in meinem umgesteckt hatte und dadurch das Kombiinstrument Schaden genommen hat. Der Austausch der Batterie erbrachte nämlich nur kurz Besserung. Auf dem Weg zum Ringtreffen spielte das Kombiinstrument erst ständig verrückt und verweigerte dann schließlich für immer den Dienst. Ein am Ziel ansässiger BMW Codierer/Umrüster hat dieses Phänomen auch noch nie gesehen. Da Einbau und Codierung sehr teuer sind, entschied ich mich in diesem Zug für ein Upgrade auf das halbdigitale 6WA Kombiinstrument. Hier sind die Anzeigen digital, die Zeiger aber analog. „Blackpanel“ wird das gerne genannt und es sieht deutlich schicker aus als das Standard-KI.

 

 

Was nicht so schick aussah waren die „Aluminium Hexagon“ Interieurleisten. Ich fand, sie sahen aus wie lackiertes Plastik. Ich hatte Glück und konnte ein neuwertiges Set in „Aluminium gebürstet“ ergattern. Nur wenige Wochen später entdeckte ich dann ein Inserat, dass ein Set in „Holz Fineline“ deutlich unter Marktwert anbot. Das Holz war seit jeher mein Favorit, mir aber bisher zu teuer gewesen.

Das Holz wertet den Innenraum nochmal deutlich auf, macht das Auto aber auch optisch älter. Ich denke, ich werde saisonal zwischen dem Aluminium gebürstet und dem Holz wechseln. Was gefällt euch besser?

 

 

Mehr Bilder in der Galerie:

 

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Fri Jul 29 13:49:34 CEST 2022    |    nick_rs    |    Kommentare (28)    |   Stichworte: 8 (CD), Golf, VW

„Krise kann auch geil sein“ sagte Fynn Kliemann. Zweifelsohne ein geschmackloses Zitat im Kontext der Corona-Pandemie.

Neben Corona, Affenpocken & co. gibt es aktuell auch die Chipkrise. Durch fehlende Halbleiter ziehen sich die Lieferzeiten von Neuwagen ewig in die Länge und junge Gebrauchte sind so gefragt wie nie. Zufällig habe ich so einen jungen Gebrauchten rumstehen. Geht da nicht was?

 

Anfang Juli wurde die 30.000 km Marke geknackt. Diesen Kilometerstand sollte der GTE eigentlich erst im November erreicht haben. Zwar sind die Mehr-Kilometer in meinem Vertrag sehr günstig, aber gegen den Golf spricht auch, dass für die im Juli anstehende Renovierung und den anschließenden Umzug ein Kombi mit großem Kofferraum und Anhängerkupplung deutlich praktischer ist als ein kleiner Golf. Und ganz zufällig hatte ich ein solches Gefährt ja noch in der Garage stehen :D. Der Golf kostet also nur noch Platz und Geld.

 

Netterweise schieb mich ein Instagram User an und erzählte mir, dass ein Freund von ihm seinen VW bei der Leasingbank ausgelöst und teurer an einen Händler weiterverkauft hat. Keine Ahnung, warum mir eine fremde Person sowas ungefragt schreibt, aber es kam zum perfekten Zeitpunkt.

Ich kontaktierte direkt mein Autohaus und fragte, wie sowas ablaufen könnte. Ein Gewinn sei nicht drin, wurde mir gleich klar gemacht. In meinem Vertrag hatte mein Autohaus das Vorkaufsrecht und das leckte sich natürlich die Finger nach einem jungen, gut ausgestatteten Gebrauchten, für den sie nicht mehr zahlen müssten als nötig. Wenngleich sie das mir gegenüber eher als Wohltat anpriesen. Naja, ich spare mir 4 Leasingraten und 4 Monate Versicherung für ein Auto, dass ich wegen der erreichten Kilometer sowieso nur mit Mehrkosten fahren könnte. Sollte mir recht sein.

 

Und dann ging alles ganz schnell. Nach der Anfrage an einem Montag sollte ich das Auto schon Ende der Woche abgeben. Nur war der BMW noch nicht angemeldet und der GTE noch tiefergelegt, innen & außen foliert und mit Anbauteilen bestückt, die zurückgebaut werden mussten (Diffusor, Spiegelkappen, Spurplatten). Zum Glück hatte die Zulassungsstelle spontan einen Termin frei und nachdem ich über 25 Werkstätten angerufen hatte, fand ich auch eine, die Zeit und Expertise hat an einem Golf 8 das Fahrwerk zurückzubauen. Den Rest erledigte ich nach der Arbeit in der Garage und am folgenden Donnerstag war das Auto dann komplett zurückgerüstet.

 

Was mir nicht gelang, war den Rost von den hinteren Bremsscheiben runter zu bremsen. Traurig, bei einem 1,5 Jahre alten Auto mit Garantie und Wartungspaket. Trotzdem wurde das bei der Rückgabe mit 450€ netto berechnet. Ebenso der vordere Spoiler, der durch die Montage der Lippe und gelegentliches Aufsetzen beschädigt war. Aber zumindest das hatte ich ja eingeplant. Immerhin kam mir das Autohaus bei der Rückzahlung ein wenig entgegen.

 

 

So ist der Golf kurz und schmerzlos abgegeben worden. Ein wenig vermisse ich ihn schon. Die Unbeschwertheit des elektrischen Fahrens, der Travel Assist und die kompakten Abmaße. Auch der Antrieb war klasse, viel rein elektrischer Punch und auch auf Landstraßen oder dem Nürburgring kann man ihn sehr zügig bewegen. Er ist noch unberechtigt an den GTI angelehnt, er kann was. Aber der Autobahnkomfort lies wirklich zu wünschen übrig. Nicht nur das Fahrwerk, vor allem die Windgeräusche, die Lenkung und der Antrieb. Ich habe mich nicht mehr auf weite Strecken gefreut, wie das mit den anderen Autos immer der Fall war. Es ist halt nur ein Kompakter und vielleicht war das meckern auf hohem Niveau, aber der 5er ist da ein ganz anderes Kaliber. Er ist gerade einmal 14 Tage angemeldet und hat schon 1700 km abgespult. Das spricht denke ich für ihn.

 

Abschließend würde ich den Golf durchaus als zuverlässig beschreiben. Die typischen Fehler eines frühen Golf 8 hatte ich zum Glück nicht. Drei mal war er außerplanmäßig in der Werkstatt. Einmal wegen eines defekten Steuerventils, einmal zum großen Softwareupdate und einmal, weil der Lack der Stoßstange abplatzte. Die anderen Male waren planmäßige Inspektionen / Einstellung der Scheinwerfer nach der Tieferlegung, oder das Autohaus hat es versaut und man musste daher mehrfach hin. Der Service des Hannoveraner VW Händlers war eine unfassbare Zumutung. Darüber habe ich auch mal einen extra Blogartikel angekündigt und geschrieben, aber nie veröffentlicht. Ich hänge den Text von Anfang 2020 hier anschließend mal an, für alle, die ihn lesen möchten. Nach dem Wechsel zu einem privaten Autohaus wurde das deutlich besser. Einen Leihwagen bietet VW zwar nicht an - eigentlich ein Unding - aber das letzte Autohaus immerhin ein Leihfahrrad. Das war für mich auch besser als ein Leihwagen, den ich vor der Arbeit dann noch hätte nach Hause bringen müssen, da ich an meinem Arbeitsplatz nicht parken kann. Nichtsdestotrotz finde ich, dass der Konzern es sich oft sehr einfach macht. Leihwagen gibt es nicht. Seltsame Geräusche werden als „normal“ betitelt, unterm Strich ist das Auto den Listenpreis nicht wert. Zum Glück habe ich diesen nicht bezahlt.

Alles in allem lande ich bei einem Kilometerpreis von 0,34€, inkl. Leasingrate, Überführung, Zulassung, Rückzahlung, Energiekosten, Versicherung, Waschflat und Tuning.

 

„Niemals einen Golf“ sagte ich immer. Aber ich war wirklich sehr zufrieden mit dem Auto. Selbst bis ins kleinste Detail. Es macht einfach Freude, wenn man sich nicht ständig denkt „das hätte man aber besser lösen können“. Und bis auf den Golf, hatte ich noch kein Auto, bei dem das nicht so war. Ja, ich werde ihn vermissen.

 

 

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Wed Jun 01 16:00:17 CEST 2022    |    nick_rs    |    Kommentare (55)    |   Stichworte: 5er, BMW, F11

Der BMW F10 - bzw. seine Kombivariante F11 - gewann 2011 gleich drei Designpreise. Den Auto Bild Design Award, den red Dot Design Award und Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Silber. Und den „will ich unbedingt mal haben“-Preis von Nick :).

 

Im vorletzten Artikel äußerte ich bereits meine Sympathie für diese 5er Baureihe. Und im letzten Beitrag wurde klar, dass es für die Bestellung eines Elektroautos - welches ursprünglich als Golf-Nachfolger angedacht war - zu spät war. Es gab keine guten Angebote und die Lieferzeiten waren zu lang. Es lief also alles auf einen Verbrenner hinaus.

 

Und wenn es ein Verbrenner sein muss, warum dann nicht das Auto, dass man seit seiner Vorstellung immer mal haben wollte?

Zwar gab es durchaus Überlegungen, einen Ford Mondeo, Audi A3 oder ähnliche zu kaufen, aber konkret wurde es immer nur mit dem BMW F11.

 

Zwei F11 Käufe schlugen bereits fehl. Einmal einer der teuersten auf dem Markt, einmal einer der billigsten. Auswahl ist eigentlich genug da.

Ich ging also nochmal in mich und beschloss: Ich habe noch bis November Zeit mit dem Kauf, ich möchte mir gut überlegen, was ich mir die nächsten Jahre ans Bein binde.

Ich brauche keinen R6, die Leistung nutze ich nicht und die Mehrkosten stehen für mich in keinem Verhältnis zum Mehrwert. Die Vierzylinder sind im 5er gut gedämmt und die Fehlende Laufruhe dringt nicht zu den Insassen durch. Ein 520d sollte es also werden.

Im Vorfacelift sind die 520d N47 (184PS) von Kettenproblemen betroffen. Kurz nach der Modellpflege ersetzte BMW den N47 durch den zuverlässigen B47 mit 190PS. So sollte es ein Facelift sein (bei BMW LCI genannt). Wie passend, denn als LCI hat der F11 schon die Start/Stopp Automatik und die Segelfunktion des Eco-Pro Modus. Als Hybrid Fahrer, dessen Motor bei Gaswegnahme aus geht und der in der Stadt emissionsfrei fährt, brauche ich das fürs Gewissen. Wenn es schon ein Verbrenner sein „muss“, dann bitte mit ein paar Spar-Features.

Dazu bietet das Facelift noch mehr Umfang im Infotainment (Design, App, Touch,…), was mir den „Rückschritt“ auf ein älteres Auto leichter machen sollte.

 

Okay, die Eckdaten waren gesetzt.

 

Must haves:

- 520d B47 190PS

- M-Paket

- Innenraum nicht schwarz

- Navi Professional

- Anhängerkupplung (für Fahrradträger)

- Elektrische Heckkappe

- Adaptives Fernlicht

- Kein XDrive (Probleme mit Verteilergetriebe)

 

Nice to have:

- LED Scheinwerfer

- Keyless entry

- Memory Sitze

- Digitaltacho

- Assistentssysteme

- Alles elektrisch was geht

 

Die Vierzylinder-Modelle sind selten voll ausgestattet, aber ich wollte auch nicht mehr so viel Geld für einen F11 ausgeben, wie noch im Februar. Der Kaufpreis sollte sich im Rahmen halten, denn die teuren Ausstattungen (Digitaltacho oder Assistenten) kommen sowieso nicht an die Funktionen des 10 Entwicklungsjahre jüngeren Golf 8 heran.

 

Ein paar Wochen später trudelte dann ein schönes Exemplar ein. Ein 520d mit dem gewünschten B47 Motor, allen Must-haves und ein paar der Nice-to-haves aus erster Hand. Und er stand nur 35 km entfernt. Einziger Haken: die Farbe. Space Grau, eher ein dunkles Silber, wirkte auf den Bilder sehr trist.

Da ich am nächsten Tag frei hatte, vereinbarte ich einen Besichtigungstermin. Wenn er nicht gefallen würde, wüsste ich zumindest, wie sich ein 520d so fährt.

Doch der erste Blick im „Real Life“ machte mich vom Grau-Hater zum Grau-Lover. Die vielen Metallicpartikel bringen die Designelemente des F11 wunderbar zur Geltung. Und in Kombination mit dem Zimtbrauen Innenraum sieht es erstrecht fabelhaft aus.

Ja, braune Innenräume sind voll meins, wie man ja auch am Cabrio oder der C-Klasse sehen kann.

Vor Ort zeigten sich noch einige optische Mängel. Naja, dann habe ich zumindest schon nicht mehr den Drang, das Auto im Zustand eines Neuwagens zu halten. Zumindest rede ich mir das so schön :D Dafür konnte ich damit den Preis noch gut drücken. Historie passte und TÜV sowieso Service gab es natürlich neu. Dazu lieferte mir der Händler das Auto noch zur Garage, so sparte ich mir das Kurzzeitkennzeichen. Er soll ja noch nicht angemeldet werden.

 

So stehst seit Freitag ein schöner BMW F11 in meiner Garage und wartet, bis beim Golf die Kilometer ausgereizt sind. Mich juckt es schon in den Fingern die ersten weiteren Strecken damit zu fahren. Den Komfort der oberen Mittelklasse vermisse ich im Golf doch sehr.

 

Hier noch ein paar Key-Facts:

 

- 520d B47 (190PS)

- EZ 01/2016

- Leder „Dekota“ Zimtbraun

- SpaceGrey Metallic

- 18" M Lm Räder Doppelspeiche 613 M

- M-Aerodynamikpaket

- M-Sportlenkrad

- M-Sportfahrwerk

- Individual Hochglanz shadow Line

- Individual Hochglanz Schwarz Dachreling

- Individual Dachhimmel Anthrazit

- Interieurleisten Aluminium Hexagon

- Sportsitze

- Sitzheizung

- Sitzverstellung, Elektr.mit Memory

- Fussmatten In Velours

- Innen- Und Aussenspiegelpaket automatisch Abblendend

- Ambientes Licht

- Automatische Heckklappenbetätigung

- Außenspiegel elektrisch anklappbar

- Navigationssystem Professional

- Komforttelefonie mit erweitertem Smartphonezugang

- Gepäckraumpaket

- Adaptives Kurvenlicht

- Fernlichtassistent

- Led-Nebelscheinwerfer

- Scheinwerfer-Waschanlage

- Park Distance Control (pdc)

- Anhängerkupplung

- Alarmanlage

- Klimaautomatik

- Auto Start Stop Funktion

- Fahrerlebnisschalter Inkl. Eco Pro

- Brake Energy Regeneration

 

 

 

 

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Sun May 22 14:57:28 CEST 2022    |    nick_rs    |    Kommentare (42)    |   Stichworte: Autokauf, Bafa, BMW 5er, BMW F11, Chipkriese, Förderung, Leasing, Megane, Polestar, Polestar 2, Renault Megane

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Als ich zur Vorbereitung dieses Artikels den letzten Blogeintrag gelesen habe (ihr solltet es auch tun, um diesem hier gut folgen zu können), musste ich schon sehr schmunzeln: „Lieferung Anfang 2023“, davon träumen Autokäufer:innen heute nur noch.

 

Die Frage nach dem Nachfolger des GTEs war: ein Elektroauto leasen, einen Polestar/Tesla kaufen oder doch einen gebrauchten Verbrenner/Plug-in zulegen?

 

Leasing

 

Das Thema Leasing erledigte sich ziemlich bald von alleine. Die Lieferzeiten des VW Konzerns reichten schlagartig bis weit in 2023 hinein. Ich ließ mir noch verschiedene Angebote für den Renault Megane e-tech Electric geben, aber diese lagen mit meiner Wunschausstattung dann doch weit außerhalb der Preisrange, die die „Lockangebote“ vermuten ließen.

Leasing ist also keine Option mehr.

 

Der Gebrauchtwagen

 

Schauen wir zu den Verbrennern. Es soll ein komfortables, möglichst modernes Auto sein, ohne dabei zu viel Wertverlust zu generieren. Wie viel Geld möchte ich eigentlich ausgeben?

 

 

10.000€

 

Bis 10.000€ gäbe es zum Beispiel einen Ford Mondeo MK4. Auf einem Mondeo MK3 V6 habe ich fahren gelernt. Er war über 11 Jahre unser Familienauto. Parallel hatte auch meine Tante einen MK3 und später einen MK4. Ich mag Ford. Es sind ehrliche, gute Autos, die sich toll fahren. Gerade der MK4 als Titianium S sieht sehr schick aus. Dazu gibt es tolle Ausstattungen wie Memorysitze, ACC, Keyless & co. Alternativ könnte ich mit auch einen Opel Insignia vorstellen

 

 

 

 

 

15.000€

 

Hier gäbe es z.B. einen mittelmäßig ausgestatteten Audi A3 g-tron (Erdgas). Der A3 gefällt mir optisch sehr. Der Autobahnkomfort kann aber nicht mit der anderen Auswahl mithalten. Und auch wenn ich nicht viel Leistung brauche: 110 PS sind doch etwas wenig.

Alternativ gäbe es in diesem Preisbereich auch ältere BMW F11. Im letzten Artikel beschrieb ich ja schon meine Liebe zu diesem Modell. Als Vorfacelift (bei BMW Vor-LCI) sind nur die 6-Zylinder kaufbar. Bei der Ausstattung müsste man Kompromisse machen.

 

 

 

 

 

25.000€

 

in diesem Preisbereich gäbe es auch Hybride zu kaufen. Wie zum Beispiel den A3 e-tron, dessen Antrieb meinem Golf GTE schon sehr ähnelt.

Aber es gäbe auch richtig schöne BMW F11 LCI, mit schicker Ausstattung, modernen Assistenzsystemen und viel Luxus. Wer will da denn noch einen A3?

 

 

 

 

 

Der Traum-F11

 

Und während die mobile.de Suchen auf Hochtouren laufen, taucht plötzlich mein Traumauto auf:

 

Ein BMW F11 in Carbonschwarz außen und Beige innen, wie ich es immer wollte. Als 535d mit einer Ausstattung, die seines gleichen sucht. Von Fond Entertaiment und Softclose über Nightvision, 360° Kamera, Bang&Olufsen bis hin zum vollen Assistenzpaket. Volle Hütte ist angesagt. Das hat natürlich seinen Preis. Dieses Fahrzeug gehört zu den teuersten F11, aber passender könnte er für mich nicht sein.

Der Verkäufer war in den Telefonaten auch sehr nett, erklärte mir das Auto und die Historie. Mehrfach vereinbarten wir einen Besichtigungstermin für das vier Autostunden entfernt stehende Auto. Jedes Mal in Absprache mit meinem F11-Kumpel Sebastian, der mich bei der Besichtigung begleiten sollte. Immer wieder wurden die Termine wegen Zeitmangel des Verkäufers abgesagt. Er wolle sich wieder melden, wenn er mehr Zeit hätte und bereit für den Verkauf wäre. Das war im Februar.

 

Dann kamen die drastisch steigenden Spritpreise und vielleicht war ich auch ein bisschen froh, mir keinen 313 PS Diesel ans Bein gebunden zu haben.

 

 

 

 

 

 

Oder doch Modern?

 

Aber Moment! Da war doch noch eine Option: der Kauf eines Polestars oder Teslas!

Tesla hatte die Preise nochmal erhöht und war ja schon vorher nicht mein Favorit. Der Gedanke, so viel Geld für ein Auto auszugeben, das mir nicht gefällt, beunruhigt mich. Daher war der Tesla raus.

Nachdem ich den Polestar mit Dual Motor bereits am Anfang des Jahres probegefahren war, wollte ich vor einem Kauf auch nochmal den Long Range Single Motor und den Standard Range Single Motor testen. Diese Gelegenheit bekam ich in Hamburg und auch in Stuttgart, wo wir eine Reise nach Straßburg unternahmen, um die Langstreckenfähigkeiten zu testen. Nach wie vor begeistert mich dieses Auto.

Mitte April hatte ich mir mehrere Wochen Zeit gelassen diese Entscheidung gut zu überdenken und war bereit, eine Bestellung zu tätigen. Doch dann beschloss Polestar einen Bestellstopp. Dieser hielt mehrere Wochen an.

Anfang Mai waren die Bestellungen für das leicht überarbeitete und teurere 2022er Modell wieder möglich. Meine Lieblingsfarbe, Magnesium, war nun sogar aufpreisfrei. Dafür ist das beige Leder entfallen, welches mit 4500€ Aufpreis extrem teuer war. Daher entschied ich mich - auch aus Kostengründen - für die Slate WeaveTech Innenausstattung und bestellte mir einen Polestar 2 Dual Motor.

Endlich! Endlich Ruhe! Endlich eine Entscheidung getroffen!

Aber wieder zu früh gefreut. Die sonst so schnell lieferbaren Polestars hatten nun eine Lieferung „ungefähr im Dezember“. Einen Tag später rutschte diese Bestellung in den Januar. Dann wieder zurück in den Dezember. Viel hin und her, dafür, dass da knapp 10.000€ auf dem Spiel stehen. Denn eine neue Prämie für 2023 ist bisher nicht beschlossen und die Entwürfe deuten darauf hin, dass der Preis inklusive Ausstattung für die Förderung relevant sein wird. Das ist mir alles zu risky, daher stornierte ich die Bestellung ein paar Wochen später wieder.

 

 

Der perfekte Kompromiss?

 

Frustriert schaute ich wieder meine mobile.de Suchen durch. Was ist denn da? Ein BMW 525d (6zyl) aus 2. Hand mit guter Ausstattung und einer so ehrlichen und tollen Beschreibung, dass mir nicht mal eine Frage einfiel, mit der ich den Erstkontakt gestalten könnte.

Der Verkäufer war unheimlich nett und die Video-Besichtigung verlief toll. Dazu einigten wir uns auf einen unverschämt guten Preis, inkl. 8 fach Bereifung und vollem Tank. „Weil ich ihm so sympathisch sei“. Nur dann offenbarte mir der Verkäufer, dass in dem Moment auch ein weiterer Interessent auf dem Weg zu ihm ist, dessen Termin seit Tagen steht. Diesem würde er dann den Vorrang lassen. Zwei Stunde später kam der Anruf: das Auto ist weg. War ja klar…

 

 

 

3x war ich bereit Nägel mit Köpfen zu machen. 3x hat es nicht geklappt. Sollte es einfach nicht sein? In diesen Zeiten ein Auto zu kaufen ist scheinbar echt nicht leicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oder doch? :D


Thu Jan 27 16:43:14 CET 2022    |    nick_rs    |    Kommentare (136)    |   Stichworte: 8 (CD), Elektroauto, Elektromobilität, Golf, GTE, VW

Was tun?

„Mit der Lieferung sind wir schon in 23.“

„Kalenderwoche 23?"

„Nein, 2023" antwortete der Audi Verkäufer letzten Dezember als ich meinte, ich möchte mich frühzeitig um einen Nachfolger meines im November 2022 auslaufenden Leasingvertrags kümmern.

 

Ein Elektroauto soll es werden. Das steht fest. Ich fahre so oft Kurzstrecke, da möchte ich keinen Verbrenner mehr anschmeißen. Und das ständige Aufladen des Hybrids nervt mich etwas. Aber neben den alltäglichen Kurzstrecken fahre ich auch oft gerne mal weiter weg. Ein Kleinwagen mit langsamer Ladeleistung kommt folglich auch nicht in Frage.

 

Audi (Q4) etron, VW ID 5, Skoda Enyaq Coupé sind ein paar Beispiele für Autos, die als Nachfolger des Golfs in Frage kämen. Audi Q4 etron und Audi etron SUV haben mir bei einer Probefahrt auch sehr gefallen, aber in Zeiten von Halbleitermangel aka Chipkriese ist die Nachfrage hoch und das Angebot gering. Das bedeutet, dass Leasingfaktoren weit über 1 herauskommen. Zum jetzigen Zeitpunkt definitiv nicht attraktiv.

 

 

Egal ob Tesla oder Polestar 2, die Leasingangebote sind grundsätzlich unattraktiv. Da würde sich ein Kauf wohl eher anbieten. Einen Tesla kann man mit dem Umweltbonus-Trick quasi kostenfrei fahren. Aber das bekomme ich mit meinem Gewissen nicht vereinbart. Als eine Person, die so privilegiert ist, sich ein ~50.000€ Auto leisten zu können, sollte man nicht aus Steuergeldern Profit erzielen bzw. sich sein Luxusleben finanzieren lassen, während z.B. in Schulen die Mittel fehlen. Die Prämie selbst ist sinnvoll, um die Verkehrswende zu erziehen, aber nicht, um damit Profit zu erzielen. Nur weil es das Schlupfloch gibt, muss man es nicht nutzen.

Naja. Einen Tesla möchte ich sowieso nicht. Ich finde ihn optisch einfach nicht sonderlich hübsch. Ich verstehe auch nicht, warum er so gehyped wird. Wenn es ein gutes Angebot gibt, könnte ich mir einen Tesla vorstellen, aber grundsätzlich überwiegen die Nachteile.

Anders ist das mit dem Polestar. Die Probefahrt war wirklich klasse! Man merkt, dass in diesem Auto viel Expertise steckt. Er ist sehr leise und fährt sich fantastisch, vor allem als Dual Motor. Dazu sieht er sowohl von außen als auch von Innen äußerst schick aus. Einzig die Assistenzsysteme funktionieren nicht so ausgereift und umfangreich wie bei VW und Mercedes. Naja, no one is perfekt. Dafür ist es das Wertstabilste Auto (%). Grund genug, sich den Kauf zu überlegen und alleine wegen des Autos selbst, ist der Polestar mein großer Favorit.

Trotzdem sind rund 50.000€ sehr viel Geld. Gerade in einem Alter, in dem man ernsthafte Gedanken über den Kauf von Wohneigentum schmiegt. Die Freiheit in Verkauf & Tuning erkauft man sich im Vergleich zum Leasing mit finanziellem Risiko beim Restwert. Hat man Anfang 2020 einen Polestar gekauft, kann man ihn nun 2 Jahre später mit wenig Wertverlust wieder verkaufen. Aber das kann sich auch ändern. Viele Leasing-Rückläufer, ein Facelift oder eine große Errungenschaft in der Batterietechnik könnten schlagartig tausende Euro Wertverlust bedeuten. Puh.

 

Wie sieht es mit gebrauchten Autos aus?

Mercedes E-Klasse W213, C-Klasse W205 oder 5er BMW G30 gibt es als Plug in Hybrid käuflich zu erwerben. Kaum günstiger wären beispielsweise ein Audi A3 etron oder der Golf 7 GTE. Die VAG Fahrzeuge haben fast den gleichen Antrieb wie mein Golf 8 GTE, aber weniger Leistung, weniger Reichweite sowie ältere Infotaiments und Assistenten.

Will ich das wirklich? Was alle vereint ist, dass sie sehr viel teuerer als ihre nicht elektrifizierten Pendants sind.

Damit einher geht ein unkalkulierbarer Wertverlust —schwierig. Es wäre vielleicht noch eine Option den GTE rauszukaufen. Aber ein verbindliches Angebot bekäme ich dann erst Ende des Jahres. Aktuell werden die ersten Vorführer des Golf 8 GTE weit über den Listenpreis verkauft. Das wäre natürlich keine Option. Außerdem wird der Golf das Auto sein, dass ich am längsten im Alltag gefahren sein werde. Es fällt mir schwer, Autos lange zu halten, denn irgendwie möchte ich immer Abwechslung haben. Die Vorstellung nach den 10 Monaten Restlaufzeit des Leasings das Auto noch länger weiter zu fahren, langweilt mich irgendwie. Deswegen fällt auch ein Leasing eines Cupra Leon oder Formentor raus, da sie das gleiche Auto sind und sie mir optisch ebenfalls nicht gefallen. Einzig ein A3 oder Q3 als 40/45 TFSIe könnte ich mir vorstellen, aber auch hier gibt es aktuell keine attraktiven Angebote.

 

Kommen wir zurück zur Überschrift.

Es gibt so viele Autos, die ich mir lange nicht leisten konnte und bei denen ich immer sagte: „In ein paar Jahren, wenn die Autos etwas älter sind, wären sie ein geiler Daily“. Dazu zählen der Audi A7 C7, Mercedes C63 AMG C204, Mercedes E-Coupé C238, Mercedes CLS Shooting Break X218 und allen voran der BMW 5er Touring der Baureihe F11. Ich habe mir vorgestellt, wie ich alle nacheinander mal besäße. Aber vor allem der F11 hat mich von Anfang an gecatcht. Während der E61 gerade im Innenraum noch sehr speziell war, ist der F11 sehr stimmig geworden. Mit seiner hohen und breiten Front und Schulter sieht er sehr bullig aus, im Innenraum versinkt man tief neben der opulenten Mittelkonsole. Bereits 2016 hatte ich mal einen schön ausgestatteten 530d als Mietwagen, innen mit Individualausstattung. Auch, wenn mir sofort der fehlende Punch im Vergleich zur unserer da noch neuen C-Klasse 350CDI auffiel, überzeugte der 5er dafür mit einer gleichmäßigen Kraftentfaltung und einem entspannten Getriebe. Geräuschkomfort und Gelassenheit sind des 5ers Stärke. Es stand fest, dass ich einen F11 unbedingt mal mein Eigen nennen möchte.

 

Dann kam der Fortschritt in der Elektromobilität und in meinem Fall privat der GTE. Ein Auto, das in der Stadt fast lautlos und so Drehmomentstark fährt, wie es kaum ein Verbrenner bei niedrigen Drehzahlen kann (wozu dann noch einen V8?). Bei dem man sich auf Kurzstrecken keine Gedanken über mechanischen Verschleiß, hohen Verbrauch und mangelnde Abgasreinigung machen muss. Mit gutem Gewissen fährt man auch kurze Strecken und parkt mit E-Kennzeichen auch noch kostenlos. Dank Leasing, Garantie und Wartungspaket verursacht es keine Kosten über die Fixbeiträge hinaus. Ein Auto, das man per App heizen kann und das beim Blinken dynamisch wischt. Dazu fährt es sehr zuverlässig und angenehm mit dem Travel Assist, quasi fast autonom. Dazu verbraucht er dabei fast nichts. Einzige Einbuße ist, dass man nicht so bequem und unaufgeregt schnell wie z.B. mit der C-Klasse fährt. Hier merkt man den Klassenunterschied hinsichtlich des Geräuschkomforts, Fahrwerks, Handlings sowie Motors. Das schont zwar das Portemonnaie in Sachen Sprit und Bußgeldern, schmälert aber die Lust auf weite Strecken, auf die ich mich früher immer gefreut habe, als ich die C-Klasse noch im Alltag fuhr.

 

Da die Vorteile der Elektromobilität, sei es als Hybrid oder als BEV, für mich immer überwiegen, beschäftigte ich mich die letzten Jahre nicht mehr mit den o.g. Business-Karren, bis mein guter Freund Sebastian einen F11 anschleppte. Schick ausgestattet in dunkelblau und mit M-Paket (ein Muss am F11). Da lies ich es mir natürlich nicht nehmen, eine kleine Reise damit zu unternehmen. Der Komfort ist eine ganz andere Liga als im Golf, auch wenn es Gewöhnung bedarf, dass man nicht einfach während der Fahrt das Lenkrad loslassen kann.

Auf der Contra Seite stehen natürlich die Unterhaltskosten. Verbrauch, Steuern und Versicherung fallen deutlich höher aus als beim Golf. Und es bleibt das Risiko, dass evtl. hohe Reparatur- und Servicekosten anfallen könnten.

Außerdem stellt sich die Frage, ob man einen neueren, gut ausgestatteten F11 nimmt, der mit LED Scheinwerfern, Assistenssystemen und Verbrauch punktet. Dann hätte man aber auch einen höheren Wertverlust und sollte den Service lieber in der Vertragswerkstatt machen lassen. Oder man greift unten ins Regal, hat weniger Wertverlust, kann Reparaturen selbst machen, muss aber Kompromisse bei der Ausstattung eingehen.

 

Jedenfalls ist es aktuell eine schwierige Situation. Bestelle ich jetzt einen Neuwagen, die aktuell wegen der hohen Nachfrage nicht wirklich attraktiv sind, oder warte ich und muss zur Not auf einen gebrauchten zurückgreifen, der mir emotional zwar besser gefällt, allerdings nicht so sehr in meinem Alltag passt und weniger finanzielle Sicherheit bietet? Oder gehe ich voll aufs Ganze und „gönne“ mir einen Polestar oder Tesla im Kauf, da sie kurze Verfügbarkeiten haben?

Wie würdet ihr entscheiden?


Mon Aug 23 14:32:45 CEST 2021    |    nick_rs    |    Kommentare (137)    |   Stichworte: 8 (CD), Fahrbericht, Golf, Golf 8 Erfahrungen, Golf gte, Golf gte Erfahrungen, VW

15.000 km/Jahr stehen im Leasingvertrag. Die sind nun geknackt, nach etwas mehr als einem halben Jahr. Autsch. „Ich fahre damit ja nicht zur Arbeit, da reichen 15.000 km Jahr“. Upsi. Naja, die Mehrkilometer sind günstig und dank Umzug fällt auch die Pendelei weg. Das sollte sich also wieder einpendeln. Aber darum soll es ja gar nicht gehen. Wir sind hier, weil es Zeit wird, ein kleines Zwischenfazit zu ziehen.

Einen ersten Eindruck habe ich ja bereits ein paar Wochen nach der Abholung geteilt. Ich empfehle, diesen Artikel nochmal zu lesen, um die Ergänzungen in diesem Zwischenfazit zu verstehen. Nun, einen halben Winter und halben Sommer später muss ich einige Punkte revidieren. Manche zum positiven, andere jedoch zum negativen. 

 

Bedienung & Alltag

 

Nach wie vor bin ich großer Fan des neuen Bediensystems. Ich hatte zwischenzeitlich mal das Vergnügen mit einem 2021er Polo, der aber noch das „alte“ System hat. Das empfand ich als unnötig verschachtelt und unintuitiv. Nervig ist nur, dass das Klimamenü lange zum hochfahren braucht. Möchte ich nach dem Start die Sitzheizung ausschalten (habe es so eingestellt, dass sie bei kalten Temperaturen automatisch an ist), tippe ich mit zwei Fingern auf den Temperatur-Slider - soweit intuitiv. Da sich aber dann sekundenlang die Anzeige nicht ändert, drückt man nochmal und macht seine vorab getätigte Eingabe quasi wieder rückgängig.

Auch die nette Dame von „Hallo Volkswagen“ und das Navigationssystem brauchen recht lange bis sie bereit sind. Radio, Touchscreen, CarPlay & co. kann man alle direkt bedienen, aber um ein Ziel einzugeben, muss man ca. 30 Sekunden lang „Navigation wird geladen“ abwarten. Ist es erstmal hochgefahren, geht die Routenberechnung und Stauumfahrung sehr schnell, aber wenn ich schon in der Parklücke nicht weiß in welche Richtung ich muss, dann wünsche ich mir ein schnelleres Hochfahren des Navis. Daher nutze ich bei kurzen Strecken Apple Karten über CarPlay. Das geht schneller, erlaubt aber leider nicht die Kartenanzeige im Tacho sowie die Einbindung der Route in die Assistenten. 

 

Aber auch ohne die Routeneinbindung funktionieren Effizienzassistenz & Co wunderbar. Warum mich die typischen Assistentzsysteme so überzeugen, habe ich im letzten Artikel bereits erklärt. Kurzum: Sie „denken“ einfach sehr wie ein Mensch, nicht wie ein stumpf programmierter Computer. Daher sind sie eine tolle Hilfe, ohne dabei zu nerven. 

Was ich später erst entdeckt habe, ist die automatische Rekuperation. Alles, was das ACC kann, macht die Rekuperation im Alltag ohne eingeschalteten Travel Assist bis zur größtmöglichen Verzögerung ohne Bremseingriff. 

Kurz erklärt: Geht man vom Gas, rollt der GTE grundsätzlich, um möglichst effizient die Energie zu nutzen. Läuft man auf ein vorausfahrendes Auto auf, ist eine Kurve voraus, überschreitet man die erlaubte Höchstgeschwindigkeit oder fährt auf eine Kreuzung zu, rekuperiert das Auto so, dass man bis auf die letzten 5kmh quasi nicht bremsen muss. Das funktioniert inzwischen sogar mit roten Ampeln, die Car2X unterstützen. Es wird nur noch das Gaspedal genutzt, um zu beschleunigen oder den Rekuperationsvorgang zu beeinflussen. Das ist sehr angenehm, aber auch ein bisschen gefährlich, wenn man wieder andere Autos fährt, die nicht selbstständig verzögern. 

Mit eingeschaltetem Travel Assist (bei Tesla heißt es AutoPilot) geht das auch mit Übernahme der Lenkung und Bremsen bis zum Stillstand. Das Auto fährt dann auch selbstständig wieder an. Allerdings hält er nur dann an roten Ampeln, wenn ein Auto vor einem ist. Seltsam, da es bei ausgeschaltetem Assistenten mittels Rekuperation bei Car2X Ampeln ja funktioniert. 

Ohne passende Überleitung: Die Lüftung zieht. Durch die tief angebrachten Luftausströmer ist es IMMER kalt am Knie. Selbst eine andere Ausrichtung der Düse hilft nicht. Und wenn man sie zudreht, wird es mir persönlich zu stickig. Ich mag den frischen Luftzug um die Nase, aber nicht am Knie. Dafür hilft es natürlich, dass man den GTE auch ohne zu Laden vorab heizen und kühlen kann. 

 

Fahren

 

Ich muss zugeben, dass die Zeiten des typischen untersteuernden Golfs vorbei sind. In einem Fahrsicherheitstraining konnte ich das Fahrwerk mal an seine Grenzen bringen. Natürlich bleibt es ein sicher abgestimmter Frontkraxler, aber die erreichten Kurvengeschwindigkeiten können sich echt sehen lassen. Das ESP ist komplett abschaltbar und wenn man die Rekuperation auf „stark“ stellt und das Auto etwas aufschaukelt, sind im Schnee und auf der Gleitfläche des Fahrsicherheitszentrums kontrollierte Heckschwenker kinderleicht zu provozieren :D, wenngleich das natürlich kein Vergleich ist mit super spaßig ausgelegten HotHatches wie Focus ST oder Megane RS. 

Zum Antrieb: Das Konzept der „kleinen“ VAG Hybride ist meiner Meinung nach eines der Besten. Während viele andere Hersteller ihre Plug-ins im Hybrid Modus starten lassen und selbst im „E-Mode“ nur im Teillastbereich rein elektrisch fahren, startet der GTE immer im E-Modus und schaltet auch bei Vollgas (ohne Kickdown-Widerstand) den Verbrenner nicht hinzu. Dabei hat er auch ordentlich Bums und fährt quasi wie ein Elektroauto. Das sofort verfügbare Drehmoment lässt unterhalb der Landstraßengeschwindigkeit selbst die C-Klasse (350 CDI 620Nm) langsam und träge wirken. Spontane Spurwechsel, Überholvorgänge oder das Einfädeln werden da zum Genuss. Auch in Kombination mit dem recht leisen und unaufdringlichen Benziner ändert sich das erstmal nicht. Lediglich über 140km/h wird die Abstimmung sehr unharmonisch. Hier schaltet das DSG unnötig früh runter und lässt den 1,4er unnötig hoch drehen. Das massive Drehmoment des E-Motors bleibt im Teillastbereich nahezu vollkommen aus, kommt aber umso überraschender, wenn man das Gas etwas weiter durchdrückt. Dann „boostet“ er und wird dabei so schnell, dass man wieder vom Gas gehen muss. Da lässt die Souveränität sehr zu Wünschen übrig. Spaß macht da nur, dass selbst jenseits der 180kmh der Motor immer wieder ausgeht und man ohne Kraftstoffverbrauch rollt. Bei Abschnitten, die bergab verlaufen, hat man auch gerne mal 2-3km mehr Reichweite im Akku, während reine Verbrenner mit dieser Energie nur die Felgen dreckig bremsen. 

Die Intelligente Steuerung des Hybridantriebs bei eingeschalteter Navigation und dem abgreifen der überschüssigen Energie beim Halten des Motors im idealen Lastbereich habe ich ja im letzten Artikel schon ausführlich erklärt. 

 

Verbrauch & Kosten

 

Der ganze Aufwand des Systems resultiert in wirklich guten Verbräuchen. Selbst mit leerem Akku auf der Langstrecke kommt man (mit meiner Fahrweise) nicht über 6L/100km. Mein Rekord mit leerem Akku lag bei 4,6L/100km auf 550km Strecke. Mit vollem Akku gibt es je nach Fahrstrecke nach unten hin ja keine Grenze, mehr als 5L/100km auf Langstrecken habe ich bisher aber noch nicht gebraucht. 

Reine Elektrofahrten sind im Sommer aber auch unter 16Kwh/100km möglich, im Schnitt sind es die letzten Monate ca. 19-20. Im Winter meckerte ich ja noch über den hohen Stromverbrauch und der daraus resultierenden geringen Reichweite. Das ist wohl auf die Heizung zurückzuführen, denn selbst mit Klimaanlage sind 60km innerstädtisch mit einer Akkuladung kein Problem. 68km bin ich bisher maximal rein elektrisch gekommen. Ich bin gespannt wie der Winter wird, wenn die Reichweite wieder unerwartet einbricht :D

Im Mix von Sommer & Winter liege ich aktuell bei 7,67€/100km für Kraftstoff. 

Zum Vergleich, laut Spritmonitor liegen die GT-Derivate da deutlich drüber: 

* GTD: 9,23€ (7,1L x 1,30€)

* GTI: 13,281111€ (8,8L x 1,51€)

auch die schwächer motorisierten Varianten verlieren hier:

* 2.0 TDI 150PS: 7,93€ (6,1L x 1,30€)

* 1,5 eTSI 150PS: 9,72€ (6,7L x 1,45€)

(BTW: interessant wie nah die Verbräuche des Diesels und des Benziners hier beisammen liegen)

 

Sicherlich vergleiche ich hier den Durchschnitt mit meinem persönlichen, recht sparsamen Fahrprofil, allerdings fahre ich sehr viel innerstädtisch und Kurzstrecken, was den Verbrauch eines reinen Verbrenners in die Höhe treiben würde. 

Des Weiteren darf man nicht vergessen, dass der GTE aktuell steuerbefreit ist. Im Falle der Diesel-Derivate kommen da bei 15.000km/Jahr nochmal rund 1€/100km oben drauf. 

Ein BEV könnte in der Stadt noch mithalten (ID3 13kWh), wäre aber auf langen Strecken dank der neuerdings überall gestiegenen Ladepreise deutlich teurer (11,96€ ID3 23kWh x 0,52ct DC Laden). 

 

Fazit  

 

Günstiger kann ICH mit MEINEM Fahrprofil und MEINEN Ansprüchen aktuell kaum fahren.

Dieser Vergleich zielt aber natürlich nur auf meinen persönlichen Bedarf ab. Sicherlich gibt es Autofahrende, die mit einem Diesel oder Kleinwagen besser bedient sind. 

Ab und zu denke ich, ein BEV wäre die bessere Wahl gewesen, da es doch nervt, nach jeder 2.-3. Fahrt wieder an eine öffentliche Ladesäule zu fahren und später wieder umzuparken, da man da nicht unbegrenzt lange stehen darf. Das wird sich aber demnächst in der neuen Wohnung dank Tiefgaragenstellplatz mit hoffentlich zeitnah einer Wallbox erübrigen.

Auf weiten Strecken, die im letzten halben Jahr recht häufig gefahren wurden, ist es doch entspannter noch einen Benziner an Board zu haben, wenngleich ich mit den Ladepausen kein Problem hätte. Ein reiner Verbrenner hätte mich lange nicht so zufrieden gestellt. Es entspannt, sich auf meist kurzen Strecken keine Gedanken über die Umweltverträglichkeit dieser Fahrt, der Verbrauch sowie den erhöhten Verschleiß machen zu müssen. 

Der Golf hat für mich die richtige Größe (größer ist immer besser, aber eben auch teuerer) und gefällt mir nach meinen optischen Veränderungen so gut wie kein anderes elektrifiziertes Auto in diesem Preissegment. 

Einzig bei den Sitzen bereue ich, nicht die Variante mit Leder und Memory genommen zu haben. Zwar sitzt man unheimlich gut und bequem, jedoch nehmen die Stoffsitze dem Innenraum einen riesige Portion Wertigkeit. Und wenn man aus der Vergangenheit hauptsächlich Autos mit Leder gewöhnt ist, fällt die Umstellung schwer. 

 

Einen Punkt habe ich weggelassen: Zuverlässigkeit & Serive. Der Absatz hätte den Rahmen gesprengt, daher bekommt das Thema einem gesonderten Artikel in naher Zukunft. 

 

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Wed Mar 17 00:16:35 CET 2021    |    nick_rs    |    Kommentare (76)    |   Stichworte: 8 (CD), Fahrwerk, Felgen, Folie, Golf, GTE, Tiefer, Tuning, VW

„Morgen höre ich auf zu rauchen“, „dieses Jahr mache ich mehr Sport“ oder „dieses Auto bleibt Serie“. Es gibt Sätze, die sind einfach immer gelogen. Und die meisten Autoliebhaber wissen über den Wahrheitsgehalt speziell des letzten Satzes bescheid.

 

Als erstes war der Innenraum dran. Die Zierleisten aus günstigem Kunststoff mit undefinierten Mustern wirkten sehr trist. Außerdem sieht man jeden Fingerabdruck. Alcantara Folie sollte hier Abhilfe schaffen. Die Farbe dessen passend zum Mikrofaser in den Sitzen. Die erste Folie war leider tief schwarz und viel zu dunkel. Die jetzige ist zwar heller geworden als gedacht, aber dennoch passt sie ganz gut in den Innenraum.

 

 

 

 

 

 

 

 

Den Diffusor hat VW total verbockt. Zwar geht oberhalb dessen bishin zu den Rädern nochmal eine Art „Lippe“, im Grunddesign ist sie allerdings identisch mit dem Standard Golf. Kein bisschen sportlich. Ein 1.0 TSI mit R-Line Paket sieht da um ein Vielfaches besser aus. So besorgte ich mir den originalen R-Line Diffusor direkt von VW. Die Auspuffblenden wurden noch in Hochglanz schwarz foliert. Von hinten ist es nun ein ganz anderes Auto!

 

 

 

Zeitgleich kamen die Winterräder aufs Auto. Schon seit Jahren fallen mit die VW Salvador Felgen immer wieder auf. Ich finde sie einfach richtig gut gelungen. Das sind schicke „Serienfelgen“, genau nach meinem Geschmack. Dezent, aber trotzdem ein bisschen dynamisch.

 

Folierarbeiten sind zwar nervenaufreibend, aber nicht teuer. Das Panoramadach nahm ich eigentlich nur, damit das Dach schwarz ist. Leider ist es das nicht durchgängig. Daher wurde das Dach und der Heckspoiler foliert. Ebenfalls foliert wurde die blaue Leiste im Kühlergrill vorn und - mit Tönungsfolie - die blaue Leiste in den Scheinwerfern. Passend dazu gab es Spiegelkappen in Hochglanz schwarz. Wahnsinn, was so ein bisschen Folie ausmacht. Das Auto wirkt viel flacher und gedrungener.

 

 

Lange überlegt habe ich, ob ich die Lippe von CSR kaufen soll, aber auch sie verändert das Auto stark. Aber sie muss inzwischen auch ganz schön oft leiden. An Bordsteinen oder wenn ausfahren etwas steiler sind.

 

 

Hoch wie ein Bus ist noch untertrieben. Im GTE bekommt man Höhenangst! Die Kombination aus den GTE typischen Verspoilerungen und der Höhe eines Serien-Golfs (um die Batterie nicht „zu gefährden“) sieht unheimlich bescheuert aus. Eine Dezente Tieferlegung sollte her. Das Ding soll nicht aussehen wie Santanders Golf auf dem Kevin-Treffen, nur ein bisschen stimmiger und den 245PS angemessen. Da sind Federn eine gute und preiswerte Option. Aber warum 30er Federn nehmen, wenn man fürs selbe Geld auch eine 45er Tieferlegung bekommt :D?

 

 

Ja, das sind ganz schön viele Umbauten für 2 Jahre Leasing. Aber nun ist es ein Auto, dem ich nach jedem Parken lange hinterherschauen muss. Und das ist es mir definitiv wert. Im Sommer werde ich wohl noch eine Lösung für die Schwellerverkleidung finden, da ich diese ebenfalls gerne in Hochglanz schwarz statt Kunststoff hätte. Mal schauen.

 

 

 

 

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Fri Dec 11 18:37:03 CET 2020    |    nick_rs    |    Kommentare (46)    |   Stichworte: 8 (CD), Car2x, Elektro, Golf, Golf8, GTE, Hybrid, Pluginhybrid, Technologie, VW

Knapp einen Monat ist es jetzt her, dass ich den Golf aus Wolfsburg abholen durfte. Zeit für ein erstes Zwischenfazit.

 

Abholung

 

Am 11.11. um 11:11 rollen mein Kumpel und ich auf den Parkplatz der Autostadt (kein Scherz). Leider gibts hier Aufgrund des Corona Lockdowns nichts zu erleben. Ist mir auch recht, ich bin sowieso viel zu aufgeregt. Nach deutlich kürzerer Wartezeit als angenommen darf ich den Golf in Empfang nehmen. Kilometerstand: 11km. :D

Auf dem Parkplatz der Autostadt wird erstmal alles erkundet und eingestellt. Und da gibt es reichlich Möglichkeiten. Sollen Sitz- und Lenkradheizung bei kalten Temperaturen automatisch eingeschaltet werden? Klar! Vorheizen, sobald man sich dem Auto nähert? Geil! Handy anlernen, die Ambientebeleuchtungsfarben anpassen, den „Homescreen“ personalisieren. Es gibt sehr viel Spielerei! Was aber sofort auffällt: das System ist selbsterklärend, intuitiv, sehr gut aufgelöst und super schnell. Darauf gehe ich später auch nochmal ein.

Erstmal machen wir uns auf den Weg zurück nach Hamburg. Der Verbrauch nach 250km Autobahn und 50km Stadtverkehr in Hamburg (Mutti und Kumpel wollten jeweils noch eine ausgiebige Probefahrt): 4,5L/100km.

 

Pro & Contra

 

Nun, der Golf fährt wie ein Golf nunmal fährt. Der E Motor hat aber mit 110PS richtig bums, der Verbrenner muss noch eingefahren werden. Der GTE ist etwas härter, aber die sehr bequemen Sitze mit trotzdem guten Seitenhalt gleichen das wieder aus. Sehr schön wäre es, wenn sie wie beim 7er in Teil(Kunst)Leder wären, im 8er muss man sich mit Stoff und Microfaser zufrieden geben. Meine aus der C-Klasse heiß geliebten Memorysitze gibt es nur in Kombination mit Vollleder für mehrere Tausend Euro. Schade. Auch der Hartkunststoff in den Türen ist beim 8er weit hochgezogen. Sonst kann man aber über Verarbeitung und Materialien nicht meckern. So Kleinigkeiten, wie dass die Leselampen dimmbar sind oder das Innenraumlicht bei Ankunft erst an geht wenn man sich abschnallt erfreuen dagegen im Alltag.

 

Technologie im Alltag

 

Der Golf ist noch sehr neu auf dem Markt und nennt sich „der digitale Golf“. Da sind die Erwartungen sehr hoch. Wie schon angeteasert finde ich die oft kritisierte Bedienung sehr intuitiv. Mit zwei Fingern zoomen oder eine Mitteilungszentrale von oben reinwischen? Ging bisher nur bei Smartphones. Aber es ist nur logisch, mit diesen bekannten Gesten auch das Navi zu bedienen. Sogar die Gestensteuerung per Handbewegung ist im Alltag ganz praktisch. Bei der Klimaanlage brauche ich nicht mehr als wärmer und kälter. Den Rest kann das System gern automatisch machen. Beim Licht ebenso. Ich habe mal geschaut, welche Tasten ich in der C-Klasse benutze. All diese sind auch im Golf sofort erreichbar. Dabei sind mir in der C-Klasse auch Tasten aufgefallen, die ich in all den Jahren noch nie wahrgenommen habe. Braucht man sie also? Nein. Wer ein Smartphone bedienen kann kommt im Golf wunderbar klar. Wer sein Handy in der linken Hand hält und es mit der rechten bedient, der kauft besser keinen Golf. Ob ein „Test“ in einer „Fachzeitschrift“, in welchem man vergeblich versucht die Umluftfunktion in einem Auto einzuschalten, dass man noch nie zuvor bedient hat (wozu brauche ich die Umluft-Funktion, wenn diese auch automatisch funktioniert?) wirklich aussagekräftig über die alltägliche Bedienung ist, sei also mal dahingestellt.

Dass Apple CarPlay wie im Golf kabellos funktioniert ist bei der Konkurrenz auch 2020 noch nicht selbstverständlich. Dabei finde ich es nur logisch. Bei kurzen Fahrten jedes Mal das Handy einzustöpseln wäre nervig und würde jegliche Vorteile des Systems vernichten. Im Golf kann man ebenso kabellos laden.

Übrigens hat sich bei mir bisher weder das Multimedia System aufgegangen, noch gab es irgendwelche Fehlermeldungen. Nach den vernichtenden Berichten über die Software bin ich darüber doch sehr froh. In entsprechenden Golf Gruppen betrifft es nämlich sehr viele Nutzende.

 

Was Assistenzsysteme angeht ist der GTE absolut beeindrucken. Matrix LED, ACC & Co sind nichts neues, aber es erfreut im Alltag unheimlich wie ausgereift die Systeme sind. Beispiele: Das Kurvenlicht leuchtet dank Navigationsdaten schon in die Kurve bevor man lenkt. Macht ja auch Sinn, wenn man lenkt, ist man ja schon in der Kurve. Der Abstandstempomat arbeitet sehr feinfühlig und rekuperiert automatisch auf Geschwindigkeitsbeschränkungen, Ortschaften, Kreuzungen oder Kurven runter. Er überholt bei höheren Geschwindigkeiten nicht rechts, wenn es in der Mitte langsamer läuft. Außerdem bremst er auch nicht ab, wenn ein schnelleres Auto in die Spur schneidet, auch nicht wenn’s knapp ist. Der Notbremsassistent hat noch keinen Mucks von sich gegeben, nicht so wie in älteren Autos, wo er ständig piepst, wenn man zum Beispiel auf ein abbiegendes Auto aufläuft. Der Travel Assist hält das Auto auch in Baustellen und bei unübersichtlichen Linien zuverlässig in der Spur. Man muss zur Bestätigung seiner Aufmerksamkeit keinen Widerstand in der Lenkbewegung machen, dank des kapazitiven Lenkrads reicht das simple Berühren aus, damit das System aktiv bleibt. Der Stau Assistent funktioniert auch an Ampeln in der Stadt sehr gut, da das Auto auch nach langer Standzeit noch selbständig ohne Bestätigung wieder los fährt.

Positiv überrascht hat mich auch die Car2X Technologie. Ich wurde bereits ein Mal auf ein Krankenwagen von hinten hingewiesen, obwohl ich nicht mal das Martinshorn hörte. Ein tolles System. Wenn jetzt noch wie bei Audi die Grünphasen angezeigt würden und das System in den Travel Assist integriert würde, sodass bei roten Ampeln Automatisch angehalten wird, wäre das der Hammer.

 

 

Verbrauch & Reichweite

 

Im letzten Kapitel hören die Lobeshymnen auf und es wird etwas durchwachsener. Wir müssen über den Verbrauch sprechen! Die erste Tankfüllung nach 1119 km ergab 3,3 L/100km (Bitte berücksichtigen, dass neue Motoren die erste Zeit etwas mehr verbrauchen). Das finde ich gut, angesichts der Tatsache, dass ich den Hybrid nicht so nutze wie vom Erfinder angedacht. Zwar fahre ich in der Stadt ausschließlich elektrisch, da ich zur Arbeit aber das Rad nutze beschränken sich diese Fahrten auf einmal Einkaufen pro Woche und vielleicht noch einen kurzen Ausflug am Wochenende. Viele Kilometer kommen da nicht zusammen. Dafür fahre ich jedes zweite Wochenende 2x 160km nach Hannover und zurück mit dem Verbrenner. Das zerhaut mir mein E - Benzin Verhältnis natürlich gewaltig. Umso wichtiger ist hervorzuheben, wie gut der Effizienzassistent arbeitet. Abhängig vom Höhenprofil berechnet er bei aktiver Zielführung, wann er elektrisch oder mit dem Verbrenner fährt oder wie er die Systeme kombiniert. Läuft der Verbrenner nicht im effizientesten Lastbereich, wird mehr Last gegeben und mit dem Generator Strom erzeugt, um den Wirkungsgrad besser zu nutzen.

Doof ist die Positionierung der Ladebuchse auf der Fahrerseite wenn man öffentlich am Straßenrand lädt.

Nicht schönzureden ist der Stromverbrauch. Dass die Reichweite von offiziell 70km im Alltag eher auf 40km sinkt, war angesichts der Tatsache, dass ich das Auto gerne per App vorheize und Lenkrad- sowie Sitzheizung eigentlich immer an sind abzusehen.

Sogar etwas schockierend finde ich die errechneten Verbräuche, wenn man eine komplette Akkuladung ohne Verbrenner gefahren ist. Diese liegen gerne bei bis zu 40kwh/100km. Zum Vergleich: So viel verbraucht ein Audi Etron bei Vollgas auf der Autobahn. Das ist sicherlich der Tatsache geschuldet, das E-Motor und Batteriemanagement aufgrund des Bauraums des Verbrenners nicht so effizient konstruiert werden können wie bei einem rein elektrischen Auto.

Leider gleicht der GTE das auch nicht mit einer zeitgemäßen Ladegeschwindigkeit aus. Volladen dauert via AC 3-4 Stunden. Bei einem 40km Ausflug am Wochenende konnte der Hinweg elektrisch absolviert werden, aber 3 Stunden aufladen reichten nicht aus um den Akku für den Rückweg wieder voll zu bekommen. Dafür war die Ladung - wie so häufig - kostenlos. Auch an meinem Supermarkt kann ich kostenlos laden (auch wenn das dank der schlechten Ladeleistung meist nur den Hin- und Rückweg ausgleicht). Häufig vergessen auch die Anbieter der Ladekarten eine Akkuladung zu berechnen. So kam das jetzt schon sehr häufig vor, dass eine Stromfüllung komplett kostenfrei war, obwohl das gar nicht so vorgesehen war. Und das ist wiederum bombastisch!

 

Ich hoffe, ich konnte euch die Vor- und Nachteile des Golf 8 und des Plug-in Hybrids ein wenig näher bringen und freue mich auf Fragen, die ihr vielleicht noch dazu habt :)

 

 

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Tue Oct 20 15:17:39 CEST 2020    |    nick_rs    |    Kommentare (20)    |   Stichworte: E-Klasse, Mercedes, W124

Vor mir war die Luise über ein Jahr lang inseriert, nun reichte eine WhatsApp Nachricht für den Verkauf aus.

Verkauf? Wie? Wo? Was? Warum?

Ja, eigentlich sollte die Luise auf Ewig bleiben. Auch, da sich solch ein Auto kaum verkaufen lässt. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

 

Fangen wir im März 2019 an. Mit meinem eBay Suchauftrag "V124" möchte ich seltene Ersatzteile, die etwas mit der Länge des Fahrzeugs zu tun haben, finden. Frei nach dem Motto "haben ist besser als brauchen". Stattdessen finde ich das Inserat "Suche V124 als Hochzeitsauto". In diesem hält ein junger Mann namens Fabian nach einem langen 124er Ausschau. Zwar nicht zum Kauf, sondern für seine eigene Hochzeitsfahrt. Denn schon seit Jahren hat er davon ein Modellauto in seiner Vitrine stehen und plant an diesem besonderen Tag in der Limousine chauffiert zu werden. Im August 2019 ist es dann so weit. Ich mache mich auf den Weg zur 200 km entfernten Hochzeit. So angetan Fabian auch ist dieses Auto zu sehen, gilt an diesem Tag das Interesse logischerweise hauptsächlich seiner frisch angetrauten Frau. Aber nur ein paar Tage später hagelt es WhatsApp Nachrichten mit Inseraten und dem Kommentar "ich brauche auch so etwas". Doch der Markt ist sehr klein und die Suche nach einem vernünftigen 6 Türer (kann man das so sagen? :D) gestaltet sich als äußerst schwierig. So halten wir weiterhin den Kontakt.

 

 

Zurück zu mir. Die fehlgeschlagene Reparatur des Kraftstofffilters führte mir nochmals deutlich vor Augen, was ich eigentlich schon lange hätte wissen können: Ich bin zu alt für diesen Scheiß!

Die Luise ist nicht schuld daran. Ich wusste um die Mängel und dass ich noch viel Zeit und Geld hätte investieren müssen. Und genau das war ja der Reiz, wieder etwas zum Basteln zu haben, nachdem das Cabriolet "fertig" war.

Aber ich bin nicht mehr der Student, der nachmittags oder an freien Tagen am Auto hängt. Ich verbringe meine Wocheneden nicht mehr in einer Schrauberhalle, sondern mit Freunden im Café oder aufgrund meiner Fernbeziehung in einer anderen Großstadt. Und so werden die Gelegenheiten knapp sich wenigstens um die vielen kleinen Macken zu kümmern, die eigentlich nicht viel Zeit in Anspruch nehmen würden. Die rissfreie Zierblende oder der nicht abgenutzte Heckscheibenheizungsschalter liegen seit anderthalb Jahren im Keller. Der Einbau würde höchstens 20 min. dauern und doch habe ich mich nie überwinden können. Das sind lediglich zwei von unzähligen Bespielen.

 

Hinzu kommen die Kosten. Zwei Garagen, zwei Versicherungen, zwei Steuerfresser inklusive Nahverkehrskarte und bald noch ein drittes Auto, ohne, dass ich das Auto für meinen Arbeitsweg nutzen werde. Das passt nicht, wenn man finanziell auch noch an die Zukunft denkt und nicht nur bis zum Monatsende.

 

Kurz und schmerzlos schrieb ich also Fabian: "Möchtest du die Luise haben?" Es wurde als eine rein rhetorische Frage seinerseits aufgefasst und der Rest war nur noch Formsache.

Gestern wurde die Luise abgeholt. Aus terminlichen Gründen über anderthalb Monate nach der Kaufzusage. So hatte ich genug Zeit mich zu verabschieden und alles mit der Luise zu machen, was ich noch tun wollte. z.B. dieses Video zu drehen:

 

 

Die Luise kommt in gute Hände. Fabian ist Feuer und Flamme für sein Hochzeitsauto und ich werde ab und zu die Gelegenheit haben, die Luise wieder zu sehen. Eine bessere Lösung hätte sich nicht finden lassen. Und auf meinem Unterarm bleibt sie auch erhalten ;)

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