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"Diesel freibrennen" - gilt das auch für Volvo ?

Volvo
Themenstarteram 28. November 2009 um 21:41

Habe gelesen, dass man manche Dieselmotoren insbesondere nach längerem Stadtverkehr auf der Autobahn "freibrennen" soll. Angeblich droht sonst Verrußung.

Ich habe meinen XC90 D5 (163 PS) noch nie freibrennen müssen (nachgerüsteter Volvo RPF). Hat schon mal jemand mit seinem Volvo diesbezügliche Verrußungs-Probleme gehabt ?

rolo

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von scorsa76

Hmm, dann würde mich mal der Vorteil eines Serienmäßigen Filters interessieren. Man hört ja regelmäßig von Diesel, der beim Freibrennen ins Öl gelangt und so zu kapitalen Motorschäden führen kann. Das kann ja dann beim Nachgerüsteten nicht passieren, oder :confused:

Gruß, sorsa76...dessen V70 auch nen nachgerüsteten Filter hat

Der Vorteil des serienmäßigen Filters (aktiver Filter) ist die sehr hohe Filterleistung und damit die Reduktion des Rußes auf PM5 (den strengsten Wert, den man erreichen kann).

Diese hohen Filterleistungen erreichen die Nachrüstfilter (passive Filter) nicht. Damit ein Nachrüstfilter anerkannt wird muss den maximalen PM-Wert der Euronorm des Fahrzeugs um 50% reduzieren. In der Realität reicht oft eine Reduktion von 30-40% aus, da die Fahrzeuge meist nicht genau am Grenzwert der Euronorm sind.

Die Vorteile des Nachrüstfilters sind die autonome und konstante Umwandlung des Rußes (somit ist schon rein technisch kein Verstopfen möglich), man benötigt keine Regenerationsfahrten, es wird kein zusätzlicher Kraftstoff benötigt, um die Abgastemperatur zur Regeneration anzuheben, was zu dem Dieseleintrag im Motoröl führen kann und der muss nicht tauscht werden.

Auch wenn vor allem deutsche Hersteller ihren Kunden etwas anderes erzählen wollen, sind die Realität so aus, dass jeder aktiver Filter irgendwann getauscht werden muss.

Bei den Fällen, wie man so kennt, wo es zu Schäden gekommen ist, sollte man immer auch seinen gesunden Menschenverstand einschalten und sie kritisch betrachten.

Oftmals sind es Fälle, wo der Kunde einen Diesel mit Partikelfilter kauft aber im Jahr nur 5.000km fährt.

Oder es ist dieser sehr dubiose Fall eines Jaguars wo eine "optimierte Software" verbaut wurde und es dann zu einem Motorschaden bekommen ist.

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Je nach Fahrweise:

Ja oder Nein oder sogar Komplettausfall !

 

Handbuch :

Dieselpartikelfilter (DPF)

Dieselfahrzeuge können mit einem Partikelfilter

ausgestattet sein, wodurch eine noch

effektivere Abgasreinigung möglich ist. Die

Partikel in den Abgasen werden während der

normalen Fahrt im Filter gesammelt. Um die

Partikel zu verbrennen und den Filter zu entleeren,

wird eine sog. Regenerierung gestartet.

Dazu ist erforderlich, dass der Motor seine

normale Betriebstemperatur erreicht hat.

Die Regenerierung des Filters erfolgt automatisch

in Intervallen von 300–900 km je nach

Fahrverhältnissen. Die Regenerierung dauert

normalerweise zwischen 10 und 20 Minuten.

Während dieser Zeit kann sich der Kraftstoffverbrauch

etwas erhöhen.

Die Heckscheibenheizung kann automatisch

aktiviert werden, um die Motorbelastung während

der Regenerierung ohne Anzeige zu

erhöhen.

 

Regenerierung bei kalter Witterung

Wenn das Fahrzeug häufig bei kalter Witterung

über kurze Strecken gefahren wird,

erreicht der Motor nicht seine normale

Betriebstemperatur. Dies führt dazu, dass

keine Regenerierung des Dieselpartikelfilters

erfolgt und der Filter nicht entleert wird.

Sobald der Filter zu ca. 80 % mit Partikeln

gefüllt ist, leuchtet das gelbe Informationssymbol

am Armaturenbrett auf und die Mitteilung

RUSSFILTER VOLL SIEHE HANDBUCH

erscheint im Display des Armaturenbretts.

Um die Regenerierung des Filters zu starten, das

Fahrzeug fahren – am besten auf der Landstraße

oder auf der Autobahn – bis der Motor

seine normale Betriebstemperatur erreicht.

Das Fahrzeug sollte dann ca. weitere

20 Minuten lang gefahren werden. Nach

Beendigung der Regenerierung wird die Mitteilung

automatisch gelöscht.

WICHTIG

Wenn sich der Filter komplett füllt, kann er

funktionsuntauglich werden. In diesem Fall

kann es schwierig sein, den Motor anzulassen,

und es besteht die Gefahr, dass der Filter

ausgewechselt werden muss.

Bei kalter Witterung die Standheizung (Option)

verwenden, da der Motor so schneller seine

normale Betriebstemperatur erreicht.

Gruss,

Esker

Wie muss man denn die "Reinigung" verstehen?

Sammelt sich da der Russ, und wenn der Filter voll ist, blaest es den Mist sowieso hinten raus, oder wie?

Zitat:

Original geschrieben von pafro

Wie muss man denn die "Reinigung" verstehen?

Sammelt sich da der Russ, und wenn der Filter voll ist, blaest es den Mist sowieso hinten raus, oder wie?

- Reinigung = Verbrennung

- Russ wird gesammelt, anschliessend verbrannt (hier geht es um PARTIKELMINDERUNG)

 

Zitat:

"...

Regeneration des Partikelfilters

Das eigentliche Herausfiltrieren der Partikel aus dem Abgas ist problemlos möglich. Doch wie bei einem Staubsauger ist der Auffangbehälter irgendwann einmal voll und muss geleert oder ausgetauscht werden. Das Leeren oder Austauschen eines mit Ruß gefüllten Partikelfilters nach wenigen hundert Kilometern Fahrstrecke ist jedoch im mobilen Einsatz in Kraftfahrzeugen weder gewünscht noch praktikabel. Beim Kraftfahrzeug macht sich ein voller Filter so bemerkbar, dass der sogenannte Abgasgegendruck und damit der Kraftstoffverbrauch ansteigen. Am Ende bleibt das Fahrzeug einfach stehen, weil der Motor abstirbt und nicht mehr anspringen will. Das eigentliche Problem eines Partikelfiltersystems besteht also nicht in der eigentlichen Filtrierung, sondern darin, den angesammelten Ruß in gewissen Zeitabständen zu entsorgen, den Filter zu „regenerieren“.

Dies geschieht durch dessen Verbrennung. Ein Katalysator nutzt die Wärme der Abgase aus, um die nötigen chemischen Reaktionen ablaufen zu lassen. Auch Ruß kann oxidieren, das heißt in diesem Fall verbrannt werden - allerdings erst bei Abgastemperaturen von mindestens 600° C. Diese Temperaturen werden bei Dieselmotoren aber im normalen Betrieb nicht erreicht. Daher mussten Methoden gefunden werden, die entweder chemische/pysikalische Eigenschaften nutzen, die Abgastemperatur erhöhen oder die Zündtemperatur der Partikel senken, wenn die Sensoren der Motorelektronik anzeigen, dass der Filter voll („beladen“) ist.

..."

Gruss,

Esker

Ich dachte, die Regenerierung mittels zusätzlichem Einspritzen funktioniert nur bei serienmässigem DPF??

Mir hat mein :) erklärt, dass mein nachgerüsteter DPF leider nur gut halb so lange hält wie ein serienmässiger, weil irgendwann voll...

 

Kann da mal jemand Licht ins Dunkel bringen?

Die RPF arbeiten alle nach dem Prinzip der aperiodischen Verbrennung des angesammelten Russes.

Im Aufbau unterscheiden sie sich aber, da die Nachruestfilter nicht komplett ins Fahrzeugkonzept (Elektronik, Mechanik) integriert werden.

 

Zitat TWINTEC :

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Partikelfiltersysteme in der Erstausrüstung

Bei der Erstausrüstung von Motoren und Fahrzeugen nutzt man teilweise alle drei Methoden. Bei vollem Filtersystem werden die Einspritzventile des Motors angewiesen, zusätzlichen Kraftstoff einzuspritzen. Und zwar zu einem Zeitpunkt, bei dem sich der Diesel nicht mehr im Motor, sondern an einem heißen, dem Partikelfilter vorgeschalteten Katalysator entzündet. Dadurch wird die Abgastemperatur auf mehr als 600°C erhitzt. Der Partikelfilter wird innerhalb weniger Minuten regeneriert. Mit der Zugabe eines Additivs zum Kraftstoff verringert sich die Zündtemperatur der Partikel um etwa 100°C. Zusammen mit der Nacheinspritzung können angesammelte Partikel so ebenfalls abgebrannt werden. Man spricht hier von aktiver Regeneration.

Diese relativ aufwändigen und komplizierten Technologien in Verbindung mit sogenannten Wandstromfiltern werden bereits bei der Fahrzeug- und Motorenentwicklung hierauf abgestimmt, mit entsprechender Sensorik in das Motormanagement integriert und von den Fahrzeugherstellern ab Werk, also in der Erstausrüstung eingesetzt. Dabei muss die Regeneration unter allen Umständen funktionieren, d.h. auch bei extremen Stadtfahrten mit hohen Leerlaufanteilen ebenso wie bei extrem hohen als auch sehr niedrigen Außentemperaturen.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Partikelfiltersysteme für die Nachrüstung

Für die Pkw-Nachrüstung mussten Lösungen gefunden werden, die einfach, unkompliziert, preiswert und betriebssicher sind. TWINTEC hat sich deshalb frühzeitig für einen Weg entschieden, den mittlerweile nahezu alle Mitbewerber im Bereich der Pkw-Nachrüstung gehen: ein System mit offenen Kanalstrukturen und passiver Regeneration, das nicht mit der Sensorik des Motormanagementsystems abgestimmt werden muss.

 

Technische Details

Bei der passiven Regeneration wird der Umstand ausgenutzt, dass ein Teil des im Abgas ohnehin vorhandenen Stickstoffmonoxids (NO) an katalytisch beschichteten Oberflächen, also an einem Katalysator oder einem beschichteten Filterelement zu Stickstoffdioxid (NO2) oxidiert. Dieses NO2 reagiert bereits ab Temperaturen von ca. 200° C mit Rußpartikeln. Der Ruß oxidiert und das NO2 wieder zu Stickstoffmonoxid (NO) reduziert. Allerdings reicht das zur Verfügung stehende NO2 bei weitem nicht aus, sämtliche Rußpartikel, die der Motor ausstößt, zu verbrennen. Das Filtersystem würde also nach wenigen hundert Kilometern verstopfen, da mehr Rußpartikel angesammelt werden als über NO2 regeneriert werden können.

Deshalb setzt TWINTEC mit dem TWINTEC-Rußfilterkat ein System ein, welches jeweils nur so viele Partikel im Filtersystem zurückhält, wie auch über NO2 regeneriert werden können. Es basiert auf dem in der Erstausrüstung eingesetzten Metallträger PM-Metalit® von Emitec und wird in vielen von TWINTEC angebotenden Nachrüstlösungen mit einem Oxidationskatalysator mit hauseigener INTERKAT-Beschichtung kombiniert.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Gruss,

Esker

Zitat:

Original geschrieben von Paddy74

Mir hat mein :) erklärt, dass mein nachgerüsteter DPF leider nur gut halb so lange hält wie ein serienmässiger, weil irgendwann voll...

 

Kann da mal jemand Licht ins Dunkel bringen?

Da hat dein Händler dich wohl angeflunkert oder aber er weiß nicht besser und das wäre echt ein Armutszeugnis.

Ein Nachrüstfilter kann sich nicht zusetzen, muss nicht freigefahren werden und muss nur getauscht werden, wenn er mechanische Beschädigungen hat. Also im wahrsten Sinne des Wortes ein wartungsfreier Filter und nicht das, was meinem die deutschen Hersteller andrehen wollen.

Zitat:

Original geschrieben von 206driver

Zitat:

Original geschrieben von Paddy74

Mir hat mein :) erklärt, dass mein nachgerüsteter DPF leider nur gut halb so lange hält wie ein serienmässiger, weil irgendwann voll...

 

Kann da mal jemand Licht ins Dunkel bringen?

Da hat dein Händler dich wohl angeflunkert oder aber er weiß nicht besser und das wäre echt ein Armutszeugnis.

Ein Nachrüstfilter kann sich nicht zusetzen, muss nicht freigefahren werden und muss nur getauscht werden, wenn er mechanische Beschädigungen hat. Also im wahrsten Sinne des Wortes ein wartungsfreier Filter und nicht das, was meinem die deutschen Hersteller andrehen wollen.

Hmm, dann würde mich mal der Vorteil eines Serienmäßigen Filters interessieren. Man hört ja regelmäßig von Diesel, der beim Freibrennen ins Öl gelangt und so zu kapitalen Motorschäden führen kann. Das kann ja dann beim Nachgerüsteten nicht passieren, oder :confused:

Gruß, sorsa76...dessen V70 auch nen nachgerüsteten Filter hat

Zitat:

Original geschrieben von scorsa76

Hmm, dann würde mich mal der Vorteil eines Serienmäßigen Filters interessieren. Man hört ja regelmäßig von Diesel, der beim Freibrennen ins Öl gelangt und so zu kapitalen Motorschäden führen kann. Das kann ja dann beim Nachgerüsteten nicht passieren, oder :confused:

Gruß, sorsa76...dessen V70 auch nen nachgerüsteten Filter hat

Der Vorteil des serienmäßigen Filters (aktiver Filter) ist die sehr hohe Filterleistung und damit die Reduktion des Rußes auf PM5 (den strengsten Wert, den man erreichen kann).

Diese hohen Filterleistungen erreichen die Nachrüstfilter (passive Filter) nicht. Damit ein Nachrüstfilter anerkannt wird muss den maximalen PM-Wert der Euronorm des Fahrzeugs um 50% reduzieren. In der Realität reicht oft eine Reduktion von 30-40% aus, da die Fahrzeuge meist nicht genau am Grenzwert der Euronorm sind.

Die Vorteile des Nachrüstfilters sind die autonome und konstante Umwandlung des Rußes (somit ist schon rein technisch kein Verstopfen möglich), man benötigt keine Regenerationsfahrten, es wird kein zusätzlicher Kraftstoff benötigt, um die Abgastemperatur zur Regeneration anzuheben, was zu dem Dieseleintrag im Motoröl führen kann und der muss nicht tauscht werden.

Auch wenn vor allem deutsche Hersteller ihren Kunden etwas anderes erzählen wollen, sind die Realität so aus, dass jeder aktiver Filter irgendwann getauscht werden muss.

Bei den Fällen, wie man so kennt, wo es zu Schäden gekommen ist, sollte man immer auch seinen gesunden Menschenverstand einschalten und sie kritisch betrachten.

Oftmals sind es Fälle, wo der Kunde einen Diesel mit Partikelfilter kauft aber im Jahr nur 5.000km fährt.

Oder es ist dieser sehr dubiose Fall eines Jaguars wo eine "optimierte Software" verbaut wurde und es dann zu einem Motorschaden bekommen ist.

Danke, 206driver.

Das war sehr informativ, bin nämlich Neuling auf dem Gebiet Diesel. Fahr >20.000km p.a. von daher denke ich, dass es für mich die richtige Entscheidung war. Der Jaguar-Fall ist mir bekannt, war neulich ein Bericht in der AB. Gibt es denn Dinge, die ich als "Nachrüstfilter-Fahrer" zu beachten habe? Ich versuche zumindest Kurzstrecken zu vermeiden, auch wenns oft verlockend ist, grade bei dem Wetter das Auto zu nehmen, anstelle des Fahrrads oder gar des ÖPNV :eek:

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von scorsa76

Gibt es denn Dinge, die ich als "Nachrüstfilter-Fahrer" zu beachten habe? Ich versuche zumindest Kurzstrecken zu vermeiden, auch wenns oft verlockend ist, grade bei dem Wetter das Auto zu nehmen, anstelle des Fahrrads oder gar des ÖPNV :eek:

Nein und das ist mit einer der Vorteile von Nachrüstfiltern. Vor allem so mancher VAG-Fahrer wünscht sich lieber einen Nachrüstfilter.

Du brauchst noch nicht mal ein anderes Öl.

Themenstarteram 2. Dezember 2009 um 20:44

Also mein Nachrüstfilter für den XC90 (D5 163 PS) ist lt. Werkstatt der Original-Volvo-RPF.

Gilt für den jetzt das für "Nachrüst" gesagte ?

Oder doch das für "ab Werk" gesagte ?

Ich habe übrigens durch den Nachrüstfilter weder Leistungseinbußen noch Mehrverbrauch festgestellt.

Allerdings braucht er in letzter Zeit 0,5 Liter mehr als noch vor 1 Jahr - kann ja auch an der Witterung oder an meinem Fahrverhalten bzw. Fahrstrecken liegen, seit ein paar Monaten überwiegend Kurzstrecken.

Deshalb fahre ich 1 x im Monat auf die Autobahn um so 10 min. Vollast zu fahren (wegen des "Freibrennens" - obwohl vielleicht gar nicht nötig ?).

rolo

Einen "original Volvo Nachrüstfilter" wird es nicht geben. Kein anderer Hersteller hat selbst einen Nachrüstfilter entwickelt. Man wird diese Filter von den bekannten Herstellern zukaufen.

Zitat:

Deshalb fahre ich 1 x im Monat auf die Autobahn um so 10 min. Vollast zu fahren (wegen des "Freibrennens" - obwohl vielleicht gar nicht nötig ?).

Absolut unnötig. Nachrüstfilter brennen nicht frei, da sie den Ruß nicht so zurückhalten wie die aktiven Systeme, die ab Werk verbaut sind. Bei den passiven Filter wird der Ruß beim durchströmen des Filterkerns permanent umgewandelt.

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