- Startseite
- Forum
- Wissen
- Kaufberatung
- "Frischer" Gebrauchtwagen Motorschaden
"Frischer" Gebrauchtwagen Motorschaden
Hallo zusammen,
ich weiß nicht, ob das hier das richtige Forum ist, aber ich probiere es einfach mal.
Meine Freundin hat sich kurz vor Weihnachten von einem Gebrauchtwagenhändler einen Wagen gekauft. Bereits beim Kauf fiel auf, dass er relativ schlecht lief - er meinte aber, dass das auf eine längere Standzeit zurückzuführen sei und sich das innerhalb der ersten ein bis zwei Tage legen würde.
... is klar!
Der Motor läuft aber nicht nur schlecht wie Beton, sondern geht auch sporadisch aus! Sowohl im Standgas, als auch während der Fahrt, wenn man am Gas ist!
(Bitte nicht nach der Sinnhaftigkeit des Kaufes fragen - der Wagen steht ansonsten überraschend gut da, die Kilometer passen, es ist eine Gasanlage verbaut und man hat sich in den Wagen verliebt!)
Also habe ich ihn in eine Werkstatt gebracht um den mal durchsehen zu lassen. Dabei haben wir festgestellt, dass der dritte Zylinder nur 6 Bar, statt 14 Bar wie die anderen Zylinder an Kompression bringt.
Der Wagen geht also jetzt zu einer Werkstatt des Händlers!
Ich glaube zwar nicht so wirklich daran, dass er den Schaden richten lässt oder ggf. einen Tauschmotor einbauen lässt, da der Wagen "nur" 2800€ gekostet hat, aber insbesondere mit Bezug auf einen möglichen Tauschmotor bin ich etwas ratlos, auf was genau ich bestehen kann!
Bei der Durchsicht habe ich die Bremsen hinten gesehen - die hätten eigentlich keinen TÜV mehr bekommen dürfen, haben sie aber... daher habe ich Bedenken bei einem Tauschmotor einfach irgendwas eingebaut zu bekommen, was der Schrotti so hergab.
Zu was für Nachweisen ist der Händler verpflichtet und was kann ich fordern? Einen überholten Tauschmotor vom Aufbereiter oder kann er meiner Freundin einfach irgendwas einbauen mit einem handgeschriebenen Zettel "ca. 100.000km"?
Kann das von ihr auch abgelehnt werden, sodass sie den Kaufpreis erstattet bekommt oder MUSS sie, wenn er einen Tausch anbietet, dieses Angebot annehmen?
Vielen Dank für die Hilfe!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@therealrob schrieb am 21. Januar 2020 um 15:58:54 Uhr:
Genau das meinte ich. Er muss den Motor ja auch irgendwo her haben und da ne Rechnungskopie oder wirklich eine Bestätigung über die Laufleistung.
Und welches Vertrauen bringst Du dem Stück Papier entgegen, was Fahrzeugverwertung X dem Hofnachbarn Auto An- und- Verkauf Y mal eben ausgestellt hat?
Die Zweifel sind m.E. berechtigt, andererseits darf man bei der Reparatur eines 2.800 € Autos (welches man zudem sogar mit schlechten Motorlauf entgegengenommen hat) die Nachweispflicht auch nicht überspannen. Der exakte Zustand des Motors war ihr ja zuerst so egal, dass sie nicht einmal darauf bestanden hat, dass die Kiste bitte bei Übergabe ordentlichen laufen soll. Auch ein Motor mit 130.000 KM kann bei dauernder Kurzstrecke und fehlender Wartung fertig sein. Selbst wenn man die Aussage des Händlers "das bessert sich" glaubt, weiß man dann ja noch nicht, bis zu welchem Zustand sich das bessert.
Mit den - nachvollziehbaren - Restzweifeln wird deine Freundin sich arrangieren müssen, wenn der Wagen nach der Reparatur einwandfrei läuft. Wenn es Anhaltspunkte für einen erhöhten Motorverschleiß gibt, kann man das ja immer noch rügen. Ansonsten müsste sie das Geld für einen Fachmann in die Hand nehmen, um zumindest substantiiert die adäquate Reparatur in Frage stellen zu können.
Der Vorschlag, den Händler zu einer Rückabwicklung zu überreden (indem man deutlich macht, das man sonst ein sehr unangenehmer und pingeliger Kunde sein wird), halte ich auch für nicht verkehrt.
Ähnliche Themen
54 Antworten
Warum gleich Tauschmotor ? Noch nie was von Reparatur gehört ? Bei einem Bekannten (Nissan Almera glaub ich) hat damals allein das Ventileinstellen genügt ---> Kompression wieder da + ruckelnder Leerlauf weg.
Solang er den Fehler wegbekommt, würde schon allein das genügen. Oder der Tausch eines (z.B.) Auslaßventils (Ventil+ZKD+ZR kost' bei meinem z.B. zus. nur 30 €) genügen.
Und Bremsklötze/-scheiben gibt's auch schon für zus. 30 € . . . ok, plus paar Stunden Arbeit eben
(aber vielleicht hat er ja 'nen günstigen Schrauber) . . . fertig
Also erstmal alles besprechen, und nicht gleich schwarzsehen ;-)
Ok, war jetzt die günstigste Variante . . . kann genausogut alles viieel schlimmer sein . . .
Zitat:
@Tripleheadshot schrieb am 21. Januar 2020 um 13:51:24 Uhr:
Ich glaube zwar nicht so wirklich daran, dass er den Schaden richten lässt oder ggf. einen Tauschmotor einbauen lässt, da der Wagen "nur" 2800€ gekostet hat, ...
was soll der Händler sonst mit dem Auto machen?
mit nicht repariertem Motorschaden werden ihm die Exporteinkäufer höchstens 500 Euro zahlen
--> WENN er eine Werkstatt/einen günstigen Schrauber hat ist reparieren das günstigste!
muß ja nur +/- 1 Jahr halten ...
Auf eine Wandlung (des Kaufvertrages) kannst Du erst nach zwei erfolglosen Reparatur versuchen bestehen. Dein Gefühl bei der Sache hat hier keinen Ausschlag.
Bei 2800€ kann man auch heute keine (positiven) Wunder mehr erwarten.
Hallo,
danke für die Antworten!
Natürlich kann es auch durch den Tausch eines Ventils behoben sein - das wäre auch das was ich mir wünschen würde. Daher auch "[...]den Schaden richten lässt[...]"
Das mit den Bremsen war nur ein Beispiel, warum ich bei einem Tauschmotor skeptisch bei ihm wäre.
Der Begriff Tauschmotor kam von ihm am Telefon - nicht von mir. Daher meine Frage. Also, wenn eine Reperatur nicht, oder nur unter extremem Kostenaufwand möglich wäre und ER daher zu einem Tauschmotor tendiert - darf er mir einen x beliebigen Motor vom Schrotti einbauen und behaupten, er hätte x km gelaufen, was kein Mensch nachvollziehen kann, oder gibt es da Nachweise, die erbracht werden können/müssen.
Das man bei 2800€ keine positiven Wunder erwarten darf... naja! Meine Freundin ist Studentin! Wo soll sie mehr als 2800€ her bekommen?! Und sind wir mal ehrlich! Egal ob Studentin oder Prof. - 2800€ ist nicht wenig Geld! Es geht hier auch nicht um Wunder, sondern darum, dass man für 2800€ ein ordentliches Auto erwarten können sollte. Es ist ja nicht so, als hätte sie versucht dafür einen 7er BMW zu kaufen!
Ich räume ja auch ein, dass es, wenn es nicht wirtschaftlich sinnvoll ist den Wagen zu reparieren oder sonst was, dass der Vertrag rückgängig gemacht werden kann. Nur - ein Motor mit zweifelhafter Herkunft... Darum geht's mir! Auch, wenn es Zukunftsmusik ist oder ggf. garnicht so weit kommt. Dann würde ich es einfach als "Wissen" abstempeln!
Moin,
Da offenbar ein Defekt vorliegt, der nicht direkt auf ein Verschleißteilversagen zurück zuführen ist - muss der Händler erstmal nachbessern.
Das manche Motoren tatsächlich nach längerem Stehen wie ein Sack Nüsse laufen kommt tatsächlich vor - aber tendenziell wohl eher seltener als das Argument gezogen wird.
Grade in Verbindung mit einer Gasanlage - könnte in der Tat ein Ventildefekte vorliegen, denn Gasbetrieb verursacht diesen, wenn der Motor nicht Gasfest ist oder die Gasanlage zu sparsam eingestellt wurde. Aber auch z.B. falsch verstandene Zusatzölung durch zuviel z.B. Flashlube kann die Ventile schädigen dann v.a. durch Verkokung.
Wenn es ein einigermaßen geläufiges Modell ist, stellt es kein Problem dar, einen laufenden Motor vom Schrott zu bekommen. Mit ein paar Connections ohne weiteres für 200-500€, selbst eingebaut - kein Thema für den Verkäufer. Kontrolle - naja - großartig was machen könnt ihr da kaum. Ausnahme, es selbst auf eigene Kosten organisieren.
LG Kester
Wenn man ein Auto haben will, sind 2800€ sehr wenig Geld, besonders für ein Auto mit bereits eingebauter Gasanlage. Der Betrag geht ja jedes Jahr nochmal nur für den Unterhalt drauf, mindestens.
Es gibt auch noch brauchbares bei dem Geld. Aber da muss man schon Ahnung haben und selbst dann ist einiges an Glück dabei. Wie es scheint, war beim Kauf jedoch keiner mit Ahnung dabei, sonst wäre es nie zum Kaufvertrag gekommen.
Der Händler hat etwas gezockt - zunächst gewonnen, weil er die fehlerhafte Karre für gutes Geld losgeworden ist, dann hat er sich verspekuliert, weil er ihn vorher nicht gerade gut genug zusammenrepariert hat, dass er die ersten 6 Monate bis zur Beweislastumkehr standhält.
Beim Thema Austauschmotor für ein 2t€ Auto pflichte ich dir bei, wer weiß, was er oder seine Freunde dir da reinbasteln wollen. Er sucht auch nur einen möglichst billigen Ausweg aus der Sache.
Wenn ich deine Freundin wäre, würde ich lieber nachfragen ob er nicht einfach rückabwickeln will und sich die Gewährleistungsreparatur spart. Dann hat er die Kiste zwar immernoch am Hals, aber keinen potentiellen Kläger mehr.
Irgendeinen Motor kann er aber auch nicht einfach einbauen, muss annähernd zum Rest des Autos passen.
Heißt wenn der Wagen 100TKM als Beispiel gelaufen hat, kann er nicht einfach einen Motor mit 200TKM einbauen.
Ich glaube die Angst liegt eher darin, dass man genau das halt schlecht kontrollieren und nachweisen kann.
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 21. Januar 2020 um 15:32:05 Uhr:
Irgendeinen Motor kann er aber auch nicht einfach einbauen, muss annähernd zum Rest des Autos passen.
Heißt wenn der Wagen 100TKM als Beispiel gelaufen hat, kann er nicht einfach einen Motor mit 200TKM einbauen.
Hi,
genau darum geht's! Das lässt sich ja anhand des Motors nicht unbedingt optisch erkennen. Gibt es eindeutige Papiere, die das belegen?
Der Wagen hat 130tkm gelaufen, ist von 2006 - war wohl mehrere Jahre abgemeldet.
Bekommt man denn bei einem Austauschmotor garkeine Papier mit dazu? Kann ich mir nur schwer vorstellen
Wie meinst da mit eindeutigen Papieren, vom Motor?
Entweder bist beim Kauf dabei und siehst aus welchem Auto der ausgebaut wird und schaust auf den KM Stand oder du musst dem Verkäufer des Motors die KM bestätigen lassen und dem trauen.
Was willst sonst machen?
Genau das meinte ich. Er muss den Motor ja auch irgendwo her haben und da ne Rechnungskopie oder wirklich eine Bestätigung über die Laufleistung.
Wie ich schon schrieb.
Fragt ihn wie er das nachweisen will und was er genau vor hat.
Zitat:
@Tripleheadshot schrieb am 21. Januar 2020 um 14:54:29 Uhr:
Das man bei 2800€ keine positiven Wunder erwarten darf... naja! Meine Freundin ist Studentin! Wo soll sie mehr als 2800€ her bekommen?! ...
die Kunst ist nur, mit diesem Budget ein GUTES Auto MIT AUTOGAS-Anlage zu finden
wenn´s auch eine "normale" benzinsaufende Blechdose getan hätte, wären die Chancen auf ein brauchbares Exemplar deutlich besser (gewesen) ...