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"Mit Blaulicht auf den Schrottplatz" oder besser Verfolgungsjagt nur mit 75 km/h ??
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,354698,00.html
Machen ganz schön viel Kleinholz, die Kollegen.
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53 Antworten
hallo,
viele ps allein bringens nicht. man muss damit auch umgehen können. ein altes sprichwort sagt: weniger ist oft mehr!
Problem scheint ja zu sein, wie auch aus dem Bericht hervorgeht, dass die Brüder beim Einschalten des Blaulichts gleichzeitig ihr Gehirn ausschalten.
Möcht nicht mit denen tauschen. Da geht es immer um das Abwägen aus schnell am Einsatzort sein und damit ggf. Menschenleben retten oder bei einer Verfolgung den Flüchtigen zu erwischen und dem Unfallrisiko. Da sollte man die Fahrer besser drauf vorbereiten.
Leider ist vielfach die Reaktion der Autofahrer auf Blaulicht kaum kalkulierbar. Von gar nicht bemerkt bis zur stumpfsinnigen Vollbremsung und einfachem stehenbleiben in Panik sieht man doch alles.
Gruß Meik
.Gerade die sollten eigentlich wissen, das blaulicht und martinshorn nur den spielraum erweitert und nicht alle regleln außer kraft setzt .Das erfordert qualifikation und verantwortung, an beidem scheint es laut dem bericht tatsächlich zu hapern
.Wie einige hier wissen stehe ich recht kritisch zu autofahrern , ich könnte mir durchaus vorstellen das das interesse an entsprechenden trainingsmaßnahmen geteilt ist nach dem motto "ich hab seit 20 jahren den führerschein, ich habe jedes auto in jeder situation unter kontrolle"
.Wie es mit dem verhalten anderer verkehrsteilnehmer aussiht würde mich auch mal interessieren
Unschöne Sache. Einerseits liest und hört man überall, dass (gerade in Berlin) die Polizei immer mehr Einsätze wegen Delikten wie Raub, Körperverletzung, Einbruch etc. fahren muss. Und andererseits belegt die Statistik, dass die Berliner Polizei im Schnitt mehr als einmal am Tag einen Eigenunfall hat.
Die gegebenen Situationen erfordern die Einsätze der Polizei, *schnelles* Fahren zum Einsatzort (dass der Fahrer dabei unter Druck steht, wird wohl selbst der erfahrenste Polizist nicht bestreiten wollen) ist dabei obligatorisch. Dass man beim heutigen PS-Wettrüsten die Polizei wohl kaum noch in alten klapperigen VW-T3-Bussen auf Verfolgungsjagden schicken kann, ist ja wohl auch klar.
Aber Schulung muss zwingend sein und daran scheint es in Berlin (und wahrscheinlich nicht nur da) zu mangeln. Es ist etwas völlig anderes, ob man mit einem VW-Bus oder einem 5er-BMW zum Einsatz fährt. Das fängt bei der schlechteren Übersicht im PKW an (z.B. man sieht wesentlich weniger und wesentlich später was, wenn man bei Rot in eine Ampelkreuzung einfährt als in einem VW-Bus) und hört bei der wesentlich höheren Motorleistung auf.
Zitat:
Original geschrieben von ichtier
ich könnte mir durchaus vorstellen das das interesse an entsprechenden trainingsmaßnahmen geteilt ist nach dem motto "ich hab seit 20 jahren den führerschein, ich habe jedes auto in jeder situation unter kontrolle"
Das glaube ich kaum. Zum einen lehrt mich meine persönliche Erfahrung da anderes zum anderen können sich die Polizisten das überhaupt nicht aussuchen, an welchen Schulungen sie gerne teilnehmen möchten.
Ich denke, die meisten Polizisten wären froh, wenn sie nicht zuletzt zu ihren eigenen Sicherheit besser auf die Fahrzeuge geschult würden.
Im übrigen scheinst du den Bericht eher so wahrgenommen zu haben, wie du es möchtest, als wie er die Sachlage schildert. Von mangelnder Qualifikation steht da zwar einiges, von fehlendem Verantwortungsbewußtsein aber nicht.
Sowohl in Internet-Diskussionen als auch in Presseberichten wird eine "Kleinigkeit" ausser Acht gelassen:
- Wenn ein normaler Verkehrsteilnehmer in einen Unfall verwickelt wird, muss dem Verursacher Art und Umfang seines Verschuldens nachgewiesen werden.
- Wenn ein bevorrechtigtes Fahrzeug bei einer berechtigten Sondersignal-Fahrt in einen Unfall verwickelt wird, wird bis zum Nachweis entlastender Umstände vom Verschulden des Blaulicht-Fahrers ausgegangen.
Alle Fahrzeuge der Polizei in Berlin sind seit Jahren zudem mit einem Unfall-Daten-Schreiber ausgerüstet.
Aufgrund der Häufung von Unfällen wird nur in Berlin bei der Polizei die Benutzung von Sondersignal seit einigen Monaten mit dem Spruch "Sonder- und Wegerechte sind freigegeben. Inanspruchnahme erfolgt in eigener Verantwortung." Diese Eigenverantwortung muss ausdrücklich quittiert werden (genau wie beispielsweise die erhöhte Eigensicherung bei Einsätzen mit besonderer Gefährdung). Früher wurde nur "mit Eile" vorgegeben.
Bei aller Meckerei sollte man die besondere Streßsituation der Beamten immer im Auge behalten. Eine Alarmfahrt in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt .... zur Hauptverkehrszeit ist quasi eine Kamikaze-Fahrt !
Die Forderung nach einem Tempolimit für Einsatzfahrten kann doch wohl nicht ernst gemeint sein. Ich glaube, als Polizist käme ich mir ziemlich verarscht vor, wenn mir jemand mit gemütlichen 100 km/h davon fährt und ich darf nicht hinterher. Oder ich fahre eben doch hinterher und bekomme anschließend Ärger wegen der Geschwindigkeitsübertretung.
Wieder so eine Schlagzeile mit der ich wenig anfangen kann.
Die Verkehrsdichte hat massiv zugenommen, der Respekt vor dem Blaulicht abgenommen, Autodiskos massiv zugenommen (wer hört da noch das Martinshorn), moderne Autos haben eine Pseudosicherhheit und man muss auch als Polizist damit umgehen lernen, d.h. man gehört auf den Wägen geschult.
Die möglichen Fehlerquellen sind also vielzählig und vielschichtig.
Der Artikel bietet hierfür keine Lösung an.
Zum Tempolimit:
Auf solchen Schwachsinn kann nur die Verwaltung kommen.
Ob ich mich jetzt freuen soll, dass es der Rennleitung genauso geht wie uns "Normalos"?
Nein.
Zitat:
(wer hört da noch das Martinshorn
Deshalb gibt's auch Überlegungen, die amerikanischen Heulsirenen einzuführen.
Gruß
Von mir aus habe ich ein Fahrsicherheitstraining bei VW absolviert, weil ich mich dadurch einfach fähiger zum Fahrzeug führen fühle. Wenn man tagtäglich beruflich oder privat mit dem Auto unterwegs ist, sollte man sich sowieso vom persönlichen weiterqualifizieren, denn was man für den Führerschein braucht, reicht oft nicht aus. In Bayern weiss ich, dass die Polizei Fahrzeugsimulatoren hat die mit den Flugzeugsimulatoren der Pilotenausbildung ähnlich sind. Die habe ich vor einiger Zeit mal auf der Homepage der Polizei hier gesehen.
Zitat:
Original geschrieben von Bleifußindianer
Deshalb gibt's auch Überlegungen, die amerikanischen Heulsirenen einzuführen.
Gruß
Da kommt dann der typisch deutsche Schwachsinn wieder voll durch. ("Alles aus Amiland ist gut ....")
In einigen Gegenden in den USA wird als akustisches Sondersignal ein unserem Martinshorn ähnliches Tonfolgesignal eingeführt. Der "Heuler" wird dort nur noch als Anhalte-Aufforderung eingesetzt.
Angeblich sollen in den USA wissernschaftliche Untersuchungen einen höheren Aufmerksamkeitswert der Tonfolge gegenüber der Sirene ergeben haben ....
* ohne Kommentar *
Teilweise muss ich ConvoyBuddy rechtgeben, teilweise aber auch nicht. Nicht alles aus Amiland ist sooo toll, wie die meisten hier glauben. Wir haben scon genug Schrott von denen importiert...
Deren Sondersignale sind aber dermaßen laut & durchdringend, dass man sie kaum überhören kann. Bei uns hier in der Gegend wimmelt es ja nur so von Amis, und wenn dann mal die US-Feuerwehr ausrückt, dann glaubt man die Welt geht unter. Mag einerseits übertrieben klingen, aber die sind wenigstens nicht zu überhören (ja, wieder mal typisch Ami...).
So wie madcruiser schon schrieb hat der Respekt hier in D vor Einsatzfahrzeugen mit Sondersignal rapide abgenommen, das konnte ich schon oft genug beobachten. Die Kommentare, die man manchmal an der Einsatzstelle so zu hören bekommt sagen schon alles...
Ich möchte den Verkehrsrowdys in Uniform keinen Freifahrtsschein für ihre Manöver ausstellen, aber ich glaube einige dieser Unfälle mit Einsatzfahrzeugen könnten vermieden werden, wenn die Leute etwas mehr Respekt hätten!
Fahrt unter Sonderrechten ist nunmal sehr gefährlich, weil man auch immer mit Fehlern anderen rechnen muss, die das Martinshorn nicht hören. Hab ich heute bei einem Rollerfahrer wieder erlebt, der die Feuerwehr sauber ausgebremst hat, weil er als Einziger nichts gehört hat. Daher sollte man so oft wie möglich üben, am besten im Simulator...
Das Problem mit dem Simulator für die Polzei oder teuren Fahrertrainings wird nicht zuletzt durch die finanzielle Situation der Länder aufgeworfen. Dass Bayern sich so etwas leisten kann, wundert mich eben so wenig, wie die Tatsache, dass Berlin es nicht so einfach leisten kann.
Die Forderung nach entsprechenden Schulungen wird man damit aber nicht ausser Kraft setzen können.
Zur "Hörbarkeit" des Martinshorns: Da findet seit langem ein Wettrüsten statt, notwendig geworden durch die einerseits immer bessere Schalldämmung moderner Fahrzeuge und andererseits durch die rollenden Diskos. Achtet mal darauf, wie sich das anhört, wenn ein altes Auto aus den 70er Jahren mit Martinshorn an euch vorbei fährt (gibts bei den Freiwilligen Feuerwehren noch reichleich) und im Vergleich ein moderner Streifen- oder Rettungswagen. Das ist ein gewaltiger Unterschied in der Lautstärke.