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"Moralapostel" oder "Das Opfer ist Schuld"
Bei allen strittigen Themen wie "Raser", "Schleicher" oder "Tempolimit" gibt es etwa 10% User, deren Meinung ziemlich konträr zu der der Mehrheit hier steht.
Das ist ja auch in Ordnung; es wäre langweilig, wenn alle die gleiche Meinung hätten.
Aber jetzt gibt es einen Blog hier (von Andyrx), in dem ein Twingo-Fahrer den Tod fand, weil ein LKW-Fahrer einen Teil seines Fahrzeugs (Wechselbrücke) unbeleuchtet auf die Landstraße stellt, sodass der Fahrer mit dieser kollidierte.
hier der Link
So weit, so traurig.
Aber es gibt tatsächlich Leute hier, die der Meinung sind, der Twingo sei schuld, er hätte auch langsamer fahren und den Unfall vermeiden können. Obwohl er die erlaubten 100 km/h nicht überschritten hatte, so wie es nach ersten Erkenntnissen aussieht.
Da fass ich mich an den Kopf. Und stelle mir vor, so jemand wäre Richter oder Staatsanwalt, was garnicht so abwegig ist.
Beste Antwort im Thema
Bei allen strittigen Themen wie "Raser", "Schleicher" oder "Tempolimit" gibt es etwa 10% User, deren Meinung ziemlich konträr zu der der Mehrheit hier steht.
Das ist ja auch in Ordnung; es wäre langweilig, wenn alle die gleiche Meinung hätten.
Aber jetzt gibt es einen Blog hier (von Andyrx), in dem ein Twingo-Fahrer den Tod fand, weil ein LKW-Fahrer einen Teil seines Fahrzeugs (Wechselbrücke) unbeleuchtet auf die Landstraße stellt, sodass der Fahrer mit dieser kollidierte.
hier der Link
So weit, so traurig.
Aber es gibt tatsächlich Leute hier, die der Meinung sind, der Twingo sei schuld, er hätte auch langsamer fahren und den Unfall vermeiden können. Obwohl er die erlaubten 100 km/h nicht überschritten hatte, so wie es nach ersten Erkenntnissen aussieht.
Da fass ich mich an den Kopf. Und stelle mir vor, so jemand wäre Richter oder Staatsanwalt, was garnicht so abwegig ist.
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144 Antworten
Leute die sowas behaupten sollen einfach mal einen Versuch machen:
Nachts auf der Landstraße fahren wenn kein verkehr ist. Irgendwo am Straßenrand steht ein/eine Freund/Freundin und lässt, seien wir großzügig, 25 Meter vor dem Auto einen karton auf die Straße plumpsen, kann ruhig groß sein. Die meisten werden reinzimmern. Der Vergleich hinkt weil alle Fahrer ja wissen das etwas passiert, nur nicht wann, aber es gibt mal den Aufschluss darüber wie langsam der Mensch reagiert wenn er nicht mit sowas rechnet. Ich hab mit nicht mal 80 nen Reh mitgenommen, ich hab jetzt ne Idee mehr davon wie gut Reaktionszeiten so sind.
Jeder der behauptet der Twingo-Fahrer wäre schuld ist ein Trottel (Entschuldigung).
Ist halt das Steinigungsforum hier wo die Gutmenschen regieren, ich behaupte sogar fast dass es wesentlich mehr als 10% sind.
Bleibt dir wohl nur das zu akzeptieren oder halt manchmal ein bisschen zu provozieren, dann musst du aber halt lange genug online sein um nicht die ganze 892197 Seiten Diskussion zu verpassen.
Ich kann normalerweise über sowas lachen
Nur so aus Interesse, woher weiß man, dass der Twingo die 100 Km/h nicht überschritten hat?
Zitat:
Original geschrieben von Schoeneberg30
Nur so aus Interesse, woher weiß man, dass der Twingo die 100 Km/h nicht überschritten hat?
Woher weiß man das er nicht nur 80 fuhr? Woher weiß man das es einen Klimawandel gibt?
Richtig, reine Spekulation.
Was in diesem Blogartikel abgeht ist die Wucht in Tüten.
Der erhobene Zeigefinger dieser Moralapostel und Oberlehrer ist unerträglich, dann werden zu allem Überfluss noch Spekulationen ala ''Was wäre wenn?'' und abstruse Theorien in den Raum geworfen das nur so Heide wackelt.
Nur das Besserwisserei, Spekulationen und Theorien das Opfer nicht mehr lebendig machen, begreifen diese Herrschaften schlicht und ergreifend nicht!
Gruß Oli
Wieso steht dann da oben, dass er die erlaubten 100 nicht überschritten hat, sieht so aus als wär man sich sicher. Ich gebe dem Fahrer keine Schuld auch wenn ich nachts auf einer Landstraße nicht 100 fahren würde. Aber wenn man es nicht sicher weiß, würde ich es nicht so deutlich erwähnen.
Zitat:
Original geschrieben von Karl-der-Käfer
und den Unfall vermeiden können
Rein prinzipiell halte ich die Frage nach der Vermeidbarkeit eines Unfalls schon für gerechtfertigt. Wobei in diesem Fall einer auf Stelzen stehenden Wechselbrücke die Erkennbarkeit derart sch... ist (hoch, dunkel, keine Reflektoren, ...) dass man dem Twingo wohl kaum einen Vorwurf machen kann - vorausgesetzt das mit dem angemessenen Tempo ist korrekt.
Nur was ist hier wieder angemessenes Tempo? Hätte er einen Fussgänger rechtzeitig gesehen? Ein Pannenfahrzeug? Darf man solche Fragen aus Pietätsgründen nicht stellen und diskutieren? Ist nicht ein Tempo dass höher ist als es die Sicht- oder Straßenverhältnisse erfordern nicht auch gefährlich? War dem so? Letztlich sind das alles Vermutungen solange man den genauen Hergang nicht rekonstruiert hat. Und einige Vermutungen lassen halt den Schluss auf eine gewisse Mitschuld des PKW-Fahrers zu.
Gruß Meik
Ja schlimm das ganze, aber leider schon normalität ( Ich denk das grad wieder an den Mercedes Raser der verknackt wurde obwohl er nicht mal das Unfallfahrzeug berührt hat ).
Statt der Wechselbrücke ,hätte ein getarnte Betonklotz oder eine Mine auf der Straße sein können, der Fahrer hätte dann immer noch Schuld
Die Sicherheitsfanatiker haben die oberhand gewonnen und Dank der ganzen Regelungen + Assistenzsysteme + Vollkaskomentalität braucht man im Verkehr ja nicht mehr sein Hirn einzuschalten.
Leben ist gefährlich und das wird immer so sein, das jemand wegen einer so grob fahrlässigen Handlung sterben mußte ist schrecklich genug. Der Schuldige ist der Verursacher.
Im Blogartikel steht:
Zitat:
Der Twingo krachte mit etwa 100 km/h unter die Wechselbrücke, riss sich dabei das gesamte Dach ab und unterquerte den Lasteraufbau längsseits vollständig.
In einem Artikel aus dem Weser-Kurier, den Olli the Driver auf Seite 4 gepostet hat, steht:
Zitat:
Wie schnell der Stuhrer unterwegs war, dazu konnte die Polizei keine Angaben machen. Laut Stricker ergibt sich aber selbst bei einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde ein Bremsweg von 70 Metern. 'Ich vermute aber, dass er langsamer gefahren ist', sagt die Polizeisprecherin.
Die 100 km/h die gefahren worden sein sollen, sind keine gesicherte Angabe. Das wird sich erst im Rahmen der Ermittlungen herausstellen, wie hoch das Tempo den nun genau war.
Ich halte für sinnvoller den Post oben noch mal dem Stand der Dinge entsprechend abzuändern, sonst haben wir hier bald die selbe Situation wie im Blog und die wollen wir hier wohl bestimmt nicht, oder?
Gruß Oli
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Zitat:
N Und einige Vermutungen lassen halt den Schluss auf eine gewisse Mitschuld des PKW-Fahrers zu.
Gruß Meik
Ein findiger Wortverdreher kann Dir immer eine Mitschuld geben.
- Der Twingo hätte 30 fahren können.
- Du musst nicht so eine protzige Karre fahren, dann wird die in Kreuzberg auch nicht angezündet
- Die Frau hätte Sack und Asche tragen können, dann wäre sie nicht vergewaltigt worden
- Der Rentner hätte die U-Bahn-Schläger nicht provozieren müssen...
Und und und.
Hier im MT-Forum ists ja noch harmlos. Das Schlimme ist, wenn man selber der Betroffene ist und sich sowas vor Gericht anhören muss (sofern man noch lebt)
Zitat:
Original geschrieben von Karl-der-Käfer
Aber es gibt tatsächlich Leute hier, die der Meinung sind, der Twingo sei schuld, er hätte auch langsamer fahren und den Unfall vermeiden können. Obwohl er die erlaubten 100 km/h nicht überschritten hatte.
Die Kernfrage bei solchen Themen ist eigentlich nicht wer schuld ist oder eben nicht, sondern wie man mit solchen Ereignissen umgeht.
Letztendlich weiß jeder, daß es jeden am nächsten Tag treffen kann - obwohl es den meisten nicht wirklich bewußt ist.
Auf irgendeine Art und Weise geht jeder Mensch anders mit dem latent vorhandenen Restrisiko um. Und die 10%-Fraktion macht es eben so: man redet sich ein, daß man nur alles richtig machen muß und "den Kopf einschalten" muß. Dann passiert einem auch nichts, weil man ja selbst diese Fehler als mitdenkender Fahrer nicht machen würde. Von der Sache her kann man den Leuten also keinen Vorwurf machen.
Zitat:
Original geschrieben von LC5L
man redet sich ein, daß man nur alles richtig machen muß und "den Kopf einschalten" muß.
Selbst wenn das stimmen würde, wir sind alle Menschen. Und keiner ist so perfekt dass er keine Fehler macht - so sehr er sich das auch wünscht.
Jetzt zu sagen mit 30 wäre das nicht passiert stimmt zwar, ist aber wenig zielführend. Dann müssten wir alle Straßen zu verkehrsberuhigten Bereichen machen oder gleich Autofahren verbieten. Aber IMHO durchaus zulässig ist die Frage ob sich der Twingofahrer an das übliche Fahren auf Sicht gehalten hat. Wie weit reicht Abblendlicht? Wie schnell war er? War er u.U. doch schneller als es die Sicht erlaubt hätte? Aber das zu beurteilen ist Sache von Gutachtern und letztlich dem Gericht. Wobei selbst wenn der etwas zu schnell war, die Hauptschuld trifft IMHO eindeutig die Pfeife die eine Wechselbrücke unbeleuchtet einfach mitten auf eine Straße stellt. Sachen gibt´s da kann man nur den Kopf schütteln.
Gruß Meik
Ist es im nachhinein nicht egal wer nun Schuld hat oder nicht ??? Ist es nicht wichtiger ist daraus zu lernen wie so etwas zu vermeiden ist.
Ich wurde immer ausgelacht und beschimpft wenn ich es gewagt habe zu bemerken das man im Straßenverkehr auch immer mit der Dummheit anderer rechnen muss.
Für den größten Teil hier gibt es keinen Grund das Tempolimit zu unterschreiten,sofort ist man ein Schleicher, nachzulesen in der Abstimmung (Ab wann ist man ein Schleicher)
Ich will hier nicht über Schuld oder Unschuld richten, aber es regt mich zum nachdenken an. Es ist passiert, tragisch und traurig.
Das es unverantwortlich war eine Wechselbrücke auf die Straße zu stellen steht auser frage.
Nur muss man zu jeder Zeit mit einem Gegenstand auf der Straße rechnen und man muss so schnell Fahren das man innerhalb der Sichtweite der Scheinwerfer Anhalten kann, das hilft den Angehörigen aber auch nicht weiter.
Leider haben hier zwei unglückliche Situationen zu einem Unfall mit Totesfolge geführt. Wer in welchem Maas Schuld ist hat ein Gericht zu Urteilen.
Ich will nicht sagen das der PKW Fahrer Schuld am Unfall ist, genauso wenig will ich sagen das der LKW Fahrer unschuldig ist. Aber der Unfall hätte vermieden werden können, und zwar von beiden Beteiligten.