1.9 TDI: PD-Elemente tauschen oder nicht?
Hallo
Ich habe mir vor ein paar Wochen einen Audi A3 1.9 TDI BJ 2006 gekauft. Vor zwei Wochen habe ich bei einer Werkstatt folgende Sachen wechseln lassen: Ventildeckel Dichtung, Vacuumpumpe Dichtung und Pumpe Düse Dichtungen.
Kurz nachdem ich das Auto von der Werkstatt abgeholt hatte, merkte ich, dass es sich bei einem Kaltstart schwerer tut. Ich war mir nicht sicher, ob ich es mir nicht nur einbilde und da das Auto sonst normal lief hab ich es erstmal ignoriert.
Als ich letzte Woche auf der Autobahn gefahren bin hab ich dann plötzlich ein lautes Geräusch vom Motor gehört und es ist gleichzeitig sehr viel weißer Rauch vom Auspuff gekommen. Ich bin auf den Pannenstreifen gefahren und noch bevor ich den Schlüssel drehen konnte hat sich der Motor selbst ausgeschalten. Ich habe das Auto abschleppen lassen und zur Werkstatt gebracht, wo die vorigen Reparaturen gemacht wurden.
Der Mechaniker dort hat mir am nächsten Tag gesagt, dass der Injektor auf Zylinder 2 defekt ist und zu viel Diesel einspritzt. Er sagte, dass das Auto auf drei Zylindern läuft und Zylinder 2 voll mit Diesel ist. Laut ihm muss ich jetzt die Pumpe Düse Injektoren auf Zylindern 2 und 4 austauschen, weil sie paarweise arbeiten und man immer zwei Tauschen muss.
Er hat auch gesagt, dass er die Kompression gemessen hat. Zylinder zwei soll 23 bar haben, also mehr als das Minimum für diesen Motor. Die anderen Zylinder haben 30-31 bar.
Ich bin mir jetzt nicht sicher ob ich diese Reparatur machen soll und ob ich dieser Werkstatt vertrauen kann. Stimmt das was er mir erzählt hat mit den Injektoren? Ist es möglich, dass sie beim tausch der Dichtungen was beschädigt haben und dass dies der Grund dafür ist? Was denkt ihr so?
Tut mir leid für den sehr langen Post.
Liebe Grüße
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4 Antworten
Mich würde der große Unterschied von 8bar bei der Kompression stören. VW gibt 5bar als Grenze bei Dieselmotoren an - was eh schon viel ist.
Das laute Geräusch könnte ein Dieselschlag gewesen sei: der Zylinder läuft mit unverbranntem Diesel voll und da Flüssigkeit so gut wie nicht komprimierbar ist (< 3%), schlägt der Kolben an. Die Folge sind massive Schäden im Kurbeltrieb. Das paßt auch zur schlechten Kompression auf dem Zylinder.
Ob die Werkstatt die Injektoren beschädigt hat - da kann man nur spekulieren. Sie könnten z.B. Schmutz eingebracht haben. Der kann dann die Düsennadel zum Hängen bringen o.ä. Das geht verdammt schnell, wenn man nicht auf Sauberkeit achtet und die Anschlüsse der Dieselleitungen sofort mit Schutzkappen verschließt.
Vielen Dank für die Antwort!
Das mit dem Kompressionsunterschied hatte ich den Mechaniker an dem Tag gefragt. Er hat mir gesagt, dass die Kompression wahrscheinlich besser wird nach der Reparatur, wenn der Zylinder eine Zeit lang wieder gelaufen ist. Aber ja mir macht es trotzdem sorgen. Besonders wenn das mit dem Dieselschlag so passiert ist
Zitat:
@a477470 schrieb am 12. Juni 2024 um 15:48:24 Uhr:
Er hat mir gesagt, dass die Kompression wahrscheinlich besser wird nach der Reparatur, wenn der Zylinder eine Zeit lang wieder gelaufen ist.
Normalerweise ist es umgekehrt. Öl im Zylinder führt zu besseren Werten bei Kompressionsmessungen, weil die Flüssigkeit abdichtend wirkt.
Man könnte mit einem Endoskop in den Brennraum schauen - wahrscheinlich wird man nichts sehen, da bliebe nur auf Verdacht den Motor zu zerlegen. Ansonsten bleibt nur Injektoren tauschen und hoffen, daß der Motor hinterher läuft.
Was soll den die Reparatur ungefähr kosten?
aus welchem Grund lässt man denn die Dichtungen an den Injektoren tauschen? Man packt Injektoren gar nicht an, wenn der Motor keine Probleme macht. Gerade bei den 1.9ern sind Injektorprobleme eher die absolute Ausnahme.
Wenn er also vorher besser beim Kaltstart ansprang, als er es jetzt nach der "Reparatur" tut, weißt du ja, dass es mit der Reparatur zu tun hat. Auch weniger Kompression auf einem Zylinder kann schon dadurch zu stande gekommen sein, dass eine Dichtung nicht richtig sitzt.
Wie gesagt, grundlos zieht man keine Injektoren.