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1 Haus, 3 Mietparteien, 1 Ladestation
Hallo liebe Motor Talker
Folgende Situation:
Ich wohne mit meiner Familie in einem Mehrfamilienhaus, welches allerdings ausschließlich von Familienmitgliedern bewohnt wird.
Nun bin ich der erste, der sich ein E-Auto (E-Tron 55) anschaffen möchte.
Nun habe ich folgende Frage:
Wir möchten in unserem Hof eine Wallbox installieren, an welcher 2 Autos laden können, falls zukünftig weitere Elektro Autos hinzukommen.
Die Wallbox sollte mind. 11 kW bringen können. Wenn es unser Anbieter zulässt auch 22. Wichtiger ist aber die Verrechnung des Stroms.
Wir haben 3 Stromzähler für die einzelnen Wohnungen und einen Allgemeinstromzähler. Da niemand das Tanken des anderen Bezahlen soll, müsste man über die Wallbox unterscheiden können, wer gerade welche Strommenge tankt.
Ich habe bisher 0 Ahnung von diesem Thema. Könnt ihr mir Tips geben oder mir einen Hinweis geben wo ich gute Informationen bekommen kann?
Gruß und Danke!
Jan
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12 Antworten
Hallo Jan,
von Alfen gibt es z.B. eine 22kW-Box (drosselbar auf 11kW) mit 2 Dosen und RFID. Über verschiedene RFID-Karten zur Autorisierung könntet ihr sehen wer wann welche Menge getankt hat.
Aber: wieso montiert ihr nicht für jede Partei eine günstige 'dumme' Wallbox und lasst die über die jeweiligen Zähler laufen?
Naja, bei drei „dummen“ WB hast du halt drei Kabel, drei Absicherungen. Dreimal Kosten, wenn auch die einzelnen WBs vielleicht jeweils nur 500€ kosten.
Du musst daran denken, dass eine 22kW Box vom Stromversorger genehmigt werden muss. Was in der Regel kein Problem ist.
Das ist eine gute Frage
Wir bauen gerade den Hof neu und mein Schwiegerpapi, der noch weniger Ahnung hat als ich, hat diese Lösung vorgeschlagen.
Ich fand die Idee ganz charmant, weil man so nur eine Station im Hof hat. Aufgrund unserer Hofsituation werden die Wallboxen frei stehend installiert werden müssen und mit der angedachten Variante hätten wir zwischen 2 Parkplätze eine WB gebaut.
Ist mit der Verkabelung (Lehrrohre usw.) auch erstmal einfacher.
Ich lasse mich aber auch gerne davon abbringen, wenn es keine gute Idee ist.
Grundsätzlich:
Die Genehmigung einer 22kw Box ist regional entweder kein Problem oder quasi unmöglich. Frag mal deinen Netzbetreiber. Ist nach allem was ich so gelesen habe, echt völliger Wildwuchs.
Ansonsten:
Ich meine auch, es macht mehr Sinn, erstmal eine (günstigere) Wallbox (ruhig nur 11kw, was nicht genehmigt werden muss) für ein einzelnes Fahrzeug zu installieren und im Hintergrund die Installation schon ausreichend für weitere Wallboxen auszulegen.
Ansonsten setzt du dir jetzt ein teures Teil und brauchst über Jahre nur den einen Anschluss?
Meine Idee (bitte mit Elektriker absprechen!):
Dreiphasige dicke Zuleitung direkt nach dem allgemeinen Zähler in die Nähe der Position für die Wallbox. Dann aktuell eine Unterverteilung auf kleinere Leitung (5*4mm2 oder 5*6mm2) vorsehen, wo ein dreiphasiger geeichter Zähler drin hängt, mit dem du den Stromverbrauch der Wallbox misst, und von dieser aus zur Wallbox. Später können weitere Unterverteilungen mit eigenen Zwischenzählern für weitere Wallboxen nachgerüstet werden.
Der Möglichkeiten gibt es sicher viele, da kann man sich austoben.
Wobei ich die Möglichkeit der Abrechnung per Identifizierung an der Wallbox in diesem Fall schon auch für ganz angenehm halte - gerade weil es auch familienintern ist. Es gibt da ja schon diverse Anbieter, die so ein Backend bieten.
@ballex
Ja, da hast du schon recht. Aber hier wird ja alles neu gemacht, da hat man mehr Optionen als in einem Fall, wo es quasi nur um die richtige Wallbox geht.
Außerdem weiß man halt nicht so ganz, ob Wallboxhersteller und Backend in 10 Jahren auch noch existieren...
Hat alles Vor- und Nachteile.
Also schonmal danke für die vielen Antworten. Aktuell werde ich glaube ich meinem Schwiegerpapi sagen, dass es eine einfache 11kw box werden soll.
Liegt einfach daran, dass ich (und er auch) nicht gewillt sind ein Vermögen auszugeben. Die Duo Stationen mit RFID sind doch sehr teuer habe ich gesehen.
Ich denke die Lösung von Xentres passt gut für uns.
Eine Frage nochmal:
Wenn ich jetzt an meine Unterverteilung eine 11 kW Box installiere und jemand anders möchte das z.B. in 2 Jahren an seiner Unterverteilung auch machen. Würde das dann als 22 kW zählen? Oder kann sich jede Wohneinheit ohne großes Genehmigungsszenario seine eigene 11 kW Box installieren?
@Schwedenjanni
Wie gesagt: Kläre erstmal ab, ob das mit den Unterverteilungen normkonform sein kann. Aktuell würdest du ja nur eine Wallbox an ein zuerst dickeres, dann nach dem Zwischenzähler dünneres Kabel anschließen. Also quasi durchschleifen. Das sollte kein Problem sein.
Es kann aber - je nach räumlichen Begebenheiten auch gut möglich sein, einfach drei dreiphasige Kabel (oder zumindest Leerrohre) von den Wohnungszählern hin zum Parkplatz zu legen, so dass noch einfacher einzeln abgerechnet werde kann.
Was die beste Lösung ist, kann dir nur der Profi sagen, der die Gegebenheiten vor Ort genauer kennt.
Die Frage, wie es in der Zukunft weitergeht mit der Meldepflicht für 11kw und Genehmigungspflicht für 22kw, kann keiner zuverlässig beantworten.
Wenn du jetzt 11kw meldest und für den gleichen Anschluss später nochmal weitere 11kw meldest, dann wird der Netzbetreiber sicher auf dich zukommen und Fragen stellen/eine Genehmigung zur Debatte stellen, falls der Netzanschluss nicht ausreichend ist.
Wahrscheinlich, falls der Anschluss nicht ausreicht, wird man dann ein Lastmanagement fordern, dass die Wallboxen im gemeinsamen Betrieb auf 2*5,5kw drosselt und die einzelne Box erst wieder 11kw ziehen darf, wenn ein Auto fertig geladen ist.
Alternativ wird man halt - falls möglich - kostenpflichtig die Anschlussleistung erhöhen müssen.
Auch die Nutzung einer PV-Anlage zum Laden kann sich hier auswirken, ob und was der Netzbetreiber fordert.
Alles schwierig aus der Ferne und ohne genaue Kenntnisse der Situation zu beurteilen.
Legt ein ordentliches Leerrohr, dann ist die Nachrüstung einer 2. Box irgendwann kein Problem.
Wenn jeder seine Box hat, gibt's auch keinen Knatsch, wenn irgendwann mal was repariert werden muss und Kosten entstehen.
Muss man nicht zum abziehen entriegeln? Ich finde es eher lästig mich ständig mit dem Ladekollegen auszutauschen, Manchmal muss man einfach schnell mal laden weil man bald wieder weg muss.
Der E-Tron muss aufgeschlossen sein um den Ladevorgang abbrechen zu können und das Kabel abzuziehen.
Aber bei 11 kW ist eh nichts mit mal schnell laden, weil man dringend weg muss
Zitat:
@Schwedenjanni schrieb am 11. September 2020 um 09:21:04 Uhr:
.. Aber bei 11 kW ist eh nichts mit mal schnell laden, weil man dringend weg muss
In einer halben Stunde habe ich eine Pizza Gebacken und gegessen Und während dessen ~30 km geladen, ein eher typisches Feierabend Szenario.