190er für Anfänger: Benzin oder Diesel
Hallo Liebe Community,
Ich brauche einmal eure Hilfe.
Ich liebe alte Autos und habe die letzten Jahre etwas gespart und möchte mir jetzt den Traum vom Mercedes 190er endlich erfüllen.
Ich bin 24 Jahre alt und Wohne/Arbeite in der Stadt und erledige alles mit Bus und Bahn. Den 190er würde ich dementsprechend nicht als Alltagsauto nutzen, sondern als Schönwetterauto. Eine Garage steht mir auch zur Verfügung.
Die PS-Zahl und die Ausstattung sind mir dabei absolut unwichtig. Ebenso der Originalzustand. Ich liebe einfach das Design des Autos und den Charme eines alten Mercedes. Nur grau sollte er nicht sein.
Nun zu meinem Problem. Ich kenne mich mit Autos nicht aus und habe keinerlei Erfahrung was das Schrauber-Handwerk angeht. Ich Möchte aber gerne in das Hobby einsteigen. Zur Not habe ich auch einen Nachbarn der in einer Oldtimer Werkstatt arbeitet, welcher mir gelegentlich zur Hand gehen kann und mich auch zu einer Besichtigung begleiten könnte.
Nun zu meiner eigentlichen Frage: Welches Modell ist für einen Anfänger besser geeignet, also würdet ihr eher einen E 190er, also einen Benziner oder einen Diesel empfehlen. Also welcher Motor ist für einen Einsteiger der sich an das Schrauben erst langsam ran tasten möchte besser geeignet.
Folgende Anzeigen habe ich auch schon seit längerem im Blick. Von beiden Modellen, 190e und 190d
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../2289745819-216-1962
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../2289795345-216-4574
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../2269231986-216-8219
Es würde mich freuen wenn ihr mir bei meiner Entscheidung ein wenig helfen könntet.
Viele Grüße und einen guten Rutsch!
Daniel
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16 Antworten
Der Dieselmotor ist technisch noch pflegeleichter als der Benziner, aber als Vierzylinder schon ziemlich leistungsschwach. Den solltest du einmal gefahren haben und dann entscheiden, ob es dir genügt.
Ich hatte selbst 9 Jahre lang einen 190D 2.0 Automatik als Auto für alles. Also es geht schon, aber die jungen Leute von heute können sich vielleicht gar nicht mehr vorstellen, dass man da schon Geduld haben muss beim Fahren.
Wenn genügend Geld vorhanden ist würde ich mir einen 190D 2.5 d zulegen der fährt deutlich agiler als der kleine 2.0d.
Sonst sind halt immer mal Dinge zu erledigen, am Anfang mehr und irgendwann hat man alles auf stand und kann gemütlich fahren.
Man sollte sich das reparieren aneignen sonst wirds teuer und nervig.
Wenn ich im 190er schalten wollte, würde ich einen Benziner nehmen. Als Automatik einen Diesel.
Wobei der 2.5d mit seinen 90/94ps zwar schon flott ist im Gegensatz zu einem 2.0d, aber um Welten lahmer als selbst ein 1.8 Benziner. Die Benzinmotoren sind einfach zu warten und auch keine high tech Triebwerke.
Fahr einfach das Modell Probe, welches dir ins Auge fällt und entscheide dann, was dir am harmonischten vorkommt.
Da der 190er in jeder Variante um 30-40 Jahre alt ist, kommst du um das schrauben nicht herum. Aber du wirst weniger am Motor schrauben müssen, als am Rest des Autos.
Kabel Elektrik Stecker Blabla Karosse, Innenraum usw. Ist unabhängig von Motor halt schon alt.
Aus persönlicher Erfahrung sag ich mal, sind alle Diesel (bis auf Turbo D) extrem langsam für den heutigen Verkehr.
Du bist eigentlich immer gezwungen Vollgas zu fahren.
Die Benziner können alle noch locker im heutigen Verkehr mitschwimmen.
Ein 190D ist, sorry, eine Wanderdüne - vor allem, wenn man nicht alleine unterwegs ist und etwas geladen hat. (Anschl. hatte ich einen C220Diesel - auch nicht gerade berauschend, was die Fahrleistungen betrifft)
Der Unterschied zu meinem jetzigen 190E 2.0 ist gewaltig ... somit kommt bei schwacher Motorisierung und diesem Leistungsspektrum für mich nur der Benziner in Frage.
Ich hab als Selbstschrauber eigentlich nur vor der Jetronic wirklich Respekt. Den Rest bekommt man schon hin. Wobei man sich schonmal auf komische Phänomene einstellen kann, wie zum Beispiel verschwindender/gebrochener Rückstellfeder des Gasbowdenzugs, was man dann am hängenden Gas merkt. Ist uns schon zwei Mal passiert. Komplette Zündverkabelung haben wir auch schon zwei mal tauschen müssen: Einmal wegen Marder und einmal vermutlich wegen schlechter Qualität. Aber das kann dir bei allen anderen (alten) Autos auch passieren.
Automatik vs. Handschaltung ist so eine Sache: Wenn die Handschaltung vom 190er nicht so ein Rührwerk wäre, würde ich sofort zur Handschaltung raten: Selbst Kupplungstausch bekommt man mit etwas Schrauberfahrung später mal selber hin.
Automatik ist hingegen so ne Blackbox aus Wandler und Schieberkasten. Außerdem fressen die alten Wandlerautomatiken ordentlich Leistung:
Mein Vater fährt einen 400SEL (W140 von 1992) mit 286PS und komplett hydraulisch geregelter 4-Gang-Automatik und ich hab einen ML500 (W163 von 2002) mit 292PS und elektronisch geregelter 5-Gang-Automatik inkl. Wandlersperre bei höheren Drehzahlen. Der ML fährt sich trotz 200kg mehr bei fast gleicher Leistung sehr viel spritziger. Insbesondere nach dem Kickdown bei hohen Drehzahlen macht der Dinge, die man ihm nicht zutraut.
Bin allerdings selbst noch keinen 190er mit Automatik gefahren. Unser 2.0er hat Handschaltung, die aber wie gesagt recht lange Wege hat und etwas "unterdefiniert" ist, sag ich jetzt mal vorsichtig.
Ich finde diese klackende Rührwerk im 190er macht den Reiz aus. In einem 3er würde ich das butterweiche Manuele bevorzugen. Im 190er will ich net schnell durchschalten. Außer im 2.3 16v. Aber der hat auch das getrag….
Hallo
Da treffen sich zwei Brüder im Geiste, denn auch ich bin (fast) 24 Jahre alt und habe mir den Traum eines 190ers vor ca. 1 Jahr erfüllen dürfen. Genauso nur als Schönwetterauto. Ein 190E 1.8 Automat.
Tatsächlich scheint es so, als würden die Dieselmotoren nicht aus dem Quark kommen. Ich habe den kleinsten Benziner mit 109PS und muss ganz ehrlich sein - der ist mehr als ausreichend motorisiert damit.
Soundtechnisch macht es auch wirklich sehr sehr Spaß den Benziner arbeiten zu hören und den Charm der alten Technik kommt auch ein Stück weit aus dem Auspuff, auch ohne Tuning Sportauspuffanlage.
Ich kann also deine Bedenken sehr nachvollziehen, da ich genau dasselbe Dilemma hatte. Als 190E 1.8 Besitzer kann ich dir aber sagen, dass der kleine Benziner ein wirklich sehr schöner Motor ist für dieses Auto.
Beim Diesel musst du halt auf das Motorgeräusch eines alten Diesel stehen. Fans kaufen nur deswegen die alten Benz-Diesel.
Liebe Grüße
Hallo Daniel,
Du hast jetzt in verschiedenen Foren ähnliche Beiträge aufgemacht… ich würde sagen, geh mal weg von der Theorie raus in die Praxis. Schau Dir aktiv mal ein paar Fahrzeuge an (auch solche, die ggf. nicht sofort in Frage kommen) um einen Eindruck zu bekommen, wie sich ein Youngtimer fährt. Alles, was Du hier oder anderswo liest, musst Du selbst „erfahren“.
Wenn es dann konkreter wird, nimmst Du Deinen Schrauber-Kumpel mit!
Viele Grüße
Zitat:
@BayerMUC schrieb am 2. Januar 2023 um 17:13:02 Uhr:
Hallo Daniel,
Du hast jetzt in verschiedenen Foren ähnliche Beiträge aufgemacht… ich würde sagen, geh mal weg von der Theorie raus in die Praxis. Schau Dir aktiv mal ein paar Fahrzeuge an (auch solche, die ggf. nicht sofort in Frage kommen) um einen Eindruck zu bekommen, wie sich ein Youngtimer fährt. Alles, was Du hier oder anderswo liest, musst Du selbst „erfahren“.
Wenn es dann konkreter wird, nimmst Du Deinen Schrauber-Kumpel mit!
Viele Grüße
Perfekte Vorlage
Nun soll es ein W201 werden. Von den 3 oben gezeigten würde ich mich für den 1. entscheiden.
Grund: der 2. hat deutliche Alterungserscheinungen im Innenraum (Risse im Armaturenbrett, Austausch ein Horror und nichts für einen Oldtimer Neuling. Ferner bekomme mal ein brauchbares blaues)
Beim Diesel wird dir der sog. Bonanza-Effekt (Beschleunigungsruckeln) den Spaß am Fahrzeug vermiesen. Man muss schon ein Typ für einen schwachen Saugdiesel sein.
Der W201 ist sehr solide. Die Benziner M102 ebenso, allerdings können sie temperaturtechnisch kränkeln. Rost (WHA, Scheibenrahmen usw.) im Auge behalten.
Für mich wäre ein W201 nichts, da ich häufig mit 4 Erwachsenen unterwegs bin und der W201 dafür nicht ausgelegt ist. Von der Kneipe nach Hause mag das gehen, aber alles, was länger als 10 Min. dauert, wäre eine Zumutung.
Falls das der Fall sein sollte, greife auf jeden Fall ein Stufe höher zum W124.
Als preisgünstige, kantige Alternative:
Opel Rekord E2 (ab 1982) als 1,8i oder 2,0E in plüschiger Berlina oder GLS Ausführung. Außer Rost und sterbender Wasserpumpe macht der wenig Probleme und ist ein richtiger Underdog.
Du kannst mit einem gepflegten 190er problemlos mit 4 erwachsenen quer durch Deutschland cruisen, da ist der u.A. für gemacht.
Es ist an der Stelle auch egal ob Diesel oder Benziner. die Laufen beide ordentlich auf der Bahn.
Man muss ja nicht wie mit meinem möglich mit über 200 fahren, 130-150 reichen völlig, und das bieten alle Modelle problemlos an.
LG Moorteufelchen
Da würde ich vehement widersprechen. Ich bin 1,86m, nicht der schlankste und hab große Füße. Für mich waren 300km ALLEINE im Auto schon ne Tortur. Sobald einer hinter mir sitzen musste, wurde es nahezu unerträglich. Wir sind mal mit 4 erwachsenen Männern zum Mittagessen, Einkaufen und Tanken jeweils ca. 75min hin und zurück nach Tschechien gefahren. Das war eine der schlimmsten Fahrten meines Lebens.
Der W201 ist bei weitem kein großes Auto. Er ist insgesamt recht schmal und hat einen doch recht voluminösen Mitteltunnel. Da bleibt einfach nicht viel Platz im Innenraum über. Ich würde den auch maximal mit insgesamt 4 Leuten bewegen, weil er so klein ist.
Zum Vergleich: Ich fahre sonst Golfgröße Fronttriebler (Mazda 3, Golf 6). Und die sind allesamt deutlich luftiger im Innenraum. Selbst ein Golf 2 hat mMn merklich mehr Platz und ist bequemer.
Ich will den W201 nicht schlecht machen: Er ist ein sehr schönes, solides Auto und macht auch Spaß zu fahren. Aber ein Raumwunder ist er beileibe nicht!
Wie ich oben schrob, gebe ich @Tank-Like vollkommen Recht.
4 erwachsene, durchschnittsdeutsche Männer (180 cm, 75 kg) passen definitiv nicht "bequem" in einem W201.
2 davon werden Kompromisse eingehen müssen.
Generell ist das so, wenn "wir Männer" im 190D unterwegs sind:
Die beiden vorne ziehen den Sitz ein Stück vor, so dass sie noch einigermaßen vernünftig sitzen können.
Die hinteren sitzen so:
Ein Knie ragt neben dem Kardantunnel zwischen den Vordersitzen. Man muss sich also mit seinem Nebenmann gut verstehen (Knie an Knie).
Jetzt hat man noch ein Knie über, welches verstaut werden möchte. Es passt nicht zwischen Tür und Vordersitz.
Auch kann man es nicht dem Vordermann durch den Sitz ins Kreuz rammen. Das verhindert ein angebrachtes Hartplastik hinter den Vordersitzen.
Möglichkeit 1: Man wendet sich in Schräglage zu seinem Nebenmann und versucht, seine Stelze irgendwie hinter den Sitz zu bekommen
Möglichkeit 2: Man wendet sich spagattechnisch in Schräglage zur Tür und versucht, seine Stelze irgendwie hinter den Sitz zu bekommen
Das mag für einige Leute bequem sein, auch auf Langstrecke.
Ich bin zu alt für den sch***.
Einzig:
Die Frau meines Kollegen (knapp 1,60 m und sehr zierlich, schätze 50,-kg, will jetzt aber auch nicht fragen) fuhr uns mal von einer Feierlichkeit nach Hause. Hinter ihr konnte ich perfekt und bequem im W201 sitzen.
Also wenn ich meinen Vordersitz angucke, dann passt hinter mir kaum jemand rein größer als 160cm… ich hab schon Probleme bei vor geschobenen Sitz (178/85) hinten reinzukommen bzw. Bequem zu sitzen.