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1998er Hinterachse + alte Buchsen - DAS Erlebnis

Opel Vectra B
Themenstarteram 3. Februar 2014 um 10:11

Also eines vorweg: Wenn hier noch mal irgendjemand schreibt, daß das Tauschen der Hinterachsbuchsen beim Vectra B ein "Kinderspiel" oder gar in "ca. 2-3h zu erledigen" sei...dann darf er mir mal seine Adresse mailen und ich komm höchstpersönlich vorbei, um ihm eine auf die Glocke zu hauen ;-) **satiremodus aus**

Anfangs wirkte das ja alles noch ganz manierlich, aber nachdem wir aus dem dritten Außenlager nur das Gedärm herausgezogen hatten und den Ring fein säuberlich aufsägen durften, ist mir so Einiges klar geworden... Selbst die inneren Buchsen ließen sich nur demontieren, indem man die Blechträger mit einem 28mm breiten Blechstreifen sichert, den man um die Metallhülse der Buchse "wickelt", diese dadurch abstützt und dann -mit solider hydraulischer Hilfe- die Buchsen austreibt. Die Dinger waren so aufgerostet, daß sie sage und schreibe 2mm dicker geworden waren und erst bei 12t mit einem lauten Knall auf Reisen gingen!

Das schönste Erlebnis aber war die äußere untere Buchse, die man so "hervorragend" herausbekommt. Man muß dazu ja "nur" den gut 2,5mm dicken Außenring im eingebauten Zustand mit einem Hub von knapp 3cm durchsägen. Dauert knapp 1h und "macht Spaß" wie Hulle ;-( Die Hand ist nahezu taub danach und der Schrauberspaßlevel auf dem Tiefpunkt.

Das Einpressen hingegen war geradezu eine einfache Angelegenheit. Da war ja auch alles auber und gängig und nicht durch Rostung verschweißt...und man nach 1h fertig mit allen 10 Buchsen. Voila!

Also ganz ehrlich, wer das allein mit 12er Gewindestangen und drei Rohrstücken ausbaut hat meinen größten Respekt. Wir haben uns 4 Stück davon rundgedreht und eine (gehärtete) schlichtweg abgerissen - jeweils mit dem Ergebbnis, daß die inneren Lager gar nix taten und die äußeren nur ihr Inneres hergaben...

Was hingegen wirklich ein Spaß ist, sind die Längslenkerlager. Man kommt gut ran, hat Platz zum Bewegen der Säge... Die dauern 5min und sind in nullkommanix aufgesägt und ausgeschlagen. Rein geht's noch fixer.

Summasummarum 10h zu zweit...und das auf einer Bühne in einer wirkich gut ausgestatteten Werkstatt! Aber nach 250Tkm war's auch bitter nötig - innere Buchsen hart wie Stein und schon auf Anschlag, äußere lose und beweglich, Längslenker weich wie Pudding...

Vorderachse (komplett) und Tank haben wir nahezu nebenbei mitgemacht - zum Entspannen sozusagen...

immer noch innerlich fluchenden Gruß

Roman

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7 Antworten
am 3. Februar 2014 um 11:23

Servus

Hauptsache das ihr das hinbekommen habt.Respekt.

Wie habt ihr eigendlich die inneren Lager,die hier Lager HA rausbekommen und wieder reingepresst??

Danke

Gruß

Kons

Zitat:

Original geschrieben von RomanL

 

Das schönste Erlebnis aber war die äußere untere Buchse, die man so "hervorragend" herausbekommt. Man muß dazu ja "nur" den gut 2,5mm dicken Außenring im eingebauten Zustand mit einem Hub von knapp 3cm durchsägen. Dauert knapp 1h und "macht Spaß" wie Hulle ;-( Die Hand ist nahezu taub danach und der Schrauberspaßlevel auf dem Tiefpunkt.

Für sowas gibt es elektrische Fuchsschwänze. Innenleben der Buchse ausziehen und den stehen

gebliebenen Ring einschneiden. Dann fällt er schon fast raus.

Themenstarteram 3. Februar 2014 um 11:53

Zitat:

Für sowas gibt es elektrische Fuchsschwänze. Innenleben der Buchse ausziehen und den stehen

gebliebenen Ring einschneiden. Dann fällt er schon fast raus.

Jepp, sowas hätte sehr geholfen, aber ausgerechnet DIESE eine Maschine war nicht im Haus. Also tat's die gute alte Eisensäge - besser gesagt das Blatt davon und ein Lappen als Griff ;-) Stichsäge hatten wir auch schon im Anschlag, aber da unten ist einfach zu wenig Platz drumrum...

Was die Lager angeht: Man braucht für die inneren Lager (die aus dem Link) einen Blechstreifen von 28mm Breite, den man als "Hülse" um die verrostete Metallhülle des alten Lagers wickelt. Das Blech muß nicht dick sein, aber es sollte so stabil sein, daß es nicht durch den Druck auf die Seite kollabiert. Es ist quasi eine Rohrhülse zum Öffnen, die den Abstand der Blechflanken absichert.

Dann benötigt man ein Rohr, in das die alte/neue Buchse gut hineinpaßt - etwa 0,5-1cm länger als Metallstück in der Mitte + 1 Außenende (sind um die 7 oder 8cm nötig).

Dann in eine hydraulische Rahmenpresse stellen (Schraubstock geht zur Not auch, solange er genug Power hat und weit genug aufgeht), Rohr unten drunter, Wickelhülse als Rohr"verlängerung" zwischen den beiden Blechflanken, Stempel der Presse oben drauf. Läßt man die Wickelhülse weg (manche nehmen da auch ein 28mm langes, längs aufgesägtes Rohr - also 2 Halbschalen), drückt man gnadenlos die beiden Flanken zusammen. Dann verkantet die Gammelhülse noch mehr und man runiert den ganzen Träger ;-(

Dann einfach mit Schmackes ausdrücken (waren bei uns um die 10-12t) - es knallt 2x, der Rost fliegt weg - voila, Lager raus. Rein geht's sinngemäß - Rohr unten drunter, Hülse mittendrin, Stempel oben auf die Buchse...gleitet neu wie geschmiert. Dann wickelt man die Hülse wieder ab und geht zum nächsten Träger über. Das Einziehen geht garantiert auch mit der schon zig mal beschriebenen Methode mit Hülse und Gewindestange. Nur das Ausdrücken wäre bei uns nie was geworden ;-)

Einziehen der äußeren Lager unten ist auch etwas tricky (oben ist recht gut von beiden Seiten zugänglich). Man kann dort unten nämlich nicht (wie bei den inneren) auf das Innenlager drücken - bzw. man sollte es besser nicht!).

Wir haben uns da wie folgt beholfen (aufgezählt wird von hinten nach vorn): Mutter, große und dicke Scheibe, Achsträger, neues Gelenk, 41er Muß + 31er Nuß + kleine Scheibe, Mutter - das ganze mit einer Gewindestange verbunden. Man zieht dann das Lager (sozusagen von vorn) ein, bis die 41er Nuß am Achsträger anliegt. Die fehlenden 3mm zieht man dann mit einer ähnlichen Konstruktion wie der Wickelhülse (wir haben tatsächlich sogar genau die genommen), die man so zusammendrückt (mit Wapu-Zange zusammenhalten ist von Vorteil), daß der Blechstreifen auf dem Lagerring aufsitzt und den Gummi an zwei Punkten etwas komprimiert (deshalb nützt dort auch eine paßgenaue Hülse nur wenig, da der Gummi sich kaum einsperren läßt).

Klingt alles kompliziert, sieht man aber sofort vor sich, wenn man das Auge und das Lager vor der Nase hat ;-) Klar kann man sich dafür auch tausend passende Hülsen und Abstandshalter drehen, aber wir kamen mit zwei M12-Gewindestangen (unterschiedlich lang), einem Blechstreifen von ca. 28x70x2mm und ein paar Standardnüssen aus.

Aber wie gesagt, Spaß ist was Anderes ;-(

Gruß

Roman

 

PS: Die Buchsen waren übrigens sehr gut voreingeweicht - aber aufgrund des extrem strammen Sitzes bleibt das Kriechöl eh nur an der Oberfläche. Da hilft wirklich nur rohe Kraft und eine Eisensäge.

PS2: Ach ja, und es hilft ungemein, wenn man die vorderen Längslenkerlager vor der ganzen Aktion zumindest gelöst hat, so daß der ganze Lenker frei um den unteren Stoßdämpferpunkt bewegt werden kann. Sonst fehlen wenige aber sehr wichtige mm ;-)

Zitat:

Original geschrieben von RomanL

 

PS2: Ach ja, und es hilft ungemein, wenn man die vorderen Längslenkerlager vor der ganzen Aktion zumindest gelöst hat, so daß der ganze Lenker frei um den unteren Stoßdämpferpunkt bewegt werden kann. Sonst fehlen wenige aber sehr wichtige mm ;-)

Dann kannste sie auch ausbauen, Spur einstellen mußte dann eh.

Themenstarteram 3. Februar 2014 um 12:06

Jepp, aber wenn die großen Lager vorn noch gut sind, muß man ja den Bolzen nicht aufmachen. Mit Lösen meinte ich natürlich das Entfernen der 3 Schrauben aus dem Boden und das Ausschwenken des Halters nach unten! Sorry für die unkonkrete Formulierung. Ist natürlich wirklich mißverständlich. Nur Losschrauben allein reicht nicht ;-)

Gruß

Roman

Da war ich von ausgegangen, an den Bolzen kommste auch nur wenn der Halter

ganz unten ist. Hätte das Lager dann aber auch neu gemacht.

Wenn man schon alles neu buchst.

Themenstarteram 3. Februar 2014 um 12:57

Na wir haben es ja auch neu gemacht (Zitat: "10 Buchsen"), aber oft sind diese Lager schon mal erneuert worden und hinten dafür nix. Dann kann man sie ruhig drin lassen.

Ich persönlich würde bei solchen Einsätzen sowieso immer alles tauschen, was da an einer Einstellung hängt - bzw. tue das auch grundsätzlich. Aber da spart halt jeder anders ;-)

Gruß

Roman

 

EOT

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