2,0TDCI nach 193Tkm Motor hinüber, hier die Bilanz und der Vergleich; jetzt 2,0Benziner
Schade jetzt ist es vorbei:
Nach 193Tkm hat mein Mondeo 2,0TDCI 96kW Turnier Bj. 4/03 ganz unvermittelt den Geist aufgegeben, weil der Kolben gefressen hat. Er lief plötzlich nur noch auf drei Zylinder, wurde dann von meinem FFH abgeholt und der hat beim Öffnen des Motors festgestellt, dass Öl aus der Kurbelwellenentlüftung kommt. Ein Zylinder hat gefressen und dabei wird die komprimierte Luft durchgeblasen. Der Turbolader ist noch ok, aber der Motor ist Schrott.
Dabei lief er bis zuletzt super, top Verbrauch und Fahrleistungen und ich habe nie Öl zwischen den Inspektionen nachfüllen müssen. Das einzige was seid zwei Monaten war: Er sprang drei mal unvermindert ins Notprogramm, die Vorglühlampe leuchtete auf und die Motorleistung war reduziert. Nach einem Aus- und wieder Einschalten war alles wieder top und der FFH hat auch keinen relevanten Fehler gefunden.
Hier die Bilanz (ohne Verschleiß):
Auf Garantie gemacht:
2x den üblichen Rost an allen vier Türen,
Ruckeln, Neukalibrierung der Injektoren
Windgeräusche an der Fahrertür,
Wasserpumpe,
Heckscheibenheizung,
AGR,
Dröhnen wegen losem Schlauch des Ladeluftkühlers,
Danach:
Heckklappenschloss (Feuchtigkeit in der Heckklappe),
Naviantenne + Antennenkabel (Feuchtigkeit zw. Antenne und Kabel)
Spurstangengelenk,
Lautsprecher (Feuchtigkeit in der Tür),
Motorschaden wg. Kolbenfresser
Wäre nicht der Motorschaden, sähe die Bilanz eigendlich ganz gut aus.
Jetzt habe ich mir den 2,0 Benziner geholt und der macht mir mit seinen 107kW keinen schlechten Eindruck:
Er hat nicht diese Anfahrschwäche und läuft sehr leise (wenn man den Motor nicht gnadenlos hochdreht). Zum Verbrauch kann ich noch nichts sagen, aber ich habe mich dabei ertappt, dass ich ihn sehr zurückhaltend fahre.
Nach dem direkten Umstieg fühlt er sich trotz 17 MehrPS und 100 WenigerKilo etwas schwachbrüstig an, der TDCI zieht nach dem Turboloch schon gewaltig. Außerdem hat dieser ein 6-Gang-Getriebe. Wenn man aber mal richtig drauf drückt und auch mal mehr Drehzahl gibt wird er schon einiges agiler. Fährt sich insgesamt schön und fünf Gänge reichen mir auch. Automatik wäre natürlich auch schön, aber der Benziner braucht in meinen Augen schon ohne zuviel und eine 4-Gang-Automatik ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Ich bin auf jeden Fall froh den 2,0l genommen zu haben, der 1,8l ist mir zu schwach und den kann man auch nicht so relativ schaltfaul fahren.
Es kam mir auch schon in den Kopf auf Autogas umzurüsten, aber damit habe ich mich bis jetzt zu wenig befasst.
Vom modernen High-Tech-Diesel bin ich vorerst mal geheilt, obwohl ich immer mit dem 2,2l TDCI geliebäugelt habe, aber so ein Benziner fährt auch nicht schlecht und hat heute einfach die robustere Technik.
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8 Antworten
Mein herzliches Beileid zum Dahinscheiden Deines TDCi's und mehr Glück und allzeit gute Fahrt mit dem Benziner! Halt uns da doch auch mal auf dem laufenden, wie der sich so macht.
Hast Du für den "Dahingeschiedenen" denn rein rechnerisch auch mal die Möglichkeit einer Motoreninstandsetzung in Betracht gezogen? Die liegen ja preislich so zwischen 2000 und 3000€ und wenn der Rest vom Auto noch gut ist, warum nicht ...?! Der Motor ist danach oft besser, als neu!
Aber meistens ist das ja ein Abwägen zwischen vielen Faktoren. Wenn Du Lust hast, mach doch mal Deine persönliche Rechnung auf - mich würd's interessieren!
Gruß
ja_fix!
Zitat:
Original geschrieben von redrunde
Nach dem direkten Umstieg fühlt er sich trotz 17 MehrPS und 100 WenigerKilo etwas schwachbrüstig an, der TDCI zieht nach dem Turboloch schon gewaltig.
Ein Diesel fühlt sich subjektiv immer kräftiger an, als ein ungefähr gleichstarker Benziner. Schließlich hat der Diesel ja ein ganz anderes Drehmoment. Aber über das Drehzahlband holt der Benziner das wieder raus. Aber man erliegt schnell dem Gefühl, dass der Diesel schneller wäre.
Hallo redrunde,
mich würde mal interessieren, bei welcher Drehzahl bzw. in welchem Gang sich das Ruckeln damals zeigte. Unser Familien-Mondeo (2.0 CDI mit Automatik) ruckelt nämlich in regelmäßigen Abständen.
Wie wurden die Windgeräusche an der Fahrertür beseitigt?
Gruß und viel Glück mit dem Neuen
Zum Ruckeln, ich hatte zwei unterschiedliche Ruckeleien:
1. Sehr starkes Ruckeln um 1500 U/min: das lag letztendlich am AGR, nach dessen Tausch war es weg
2. Sporatisches Ruckeln bei 1800U/min, vor allem wenn man mit wenig Gas konstant oder leich beschleunigt fährt: Zunächst wurde versucht das Ruckeln mit einem Softwareupdate in den Griff zu bekommen (ich glaube das ist die Standardlösung bei Ford), das half aber nicht. Erst nach der Neukonfiguration der Einspritzdüsen war das Ruckeln weg.
Zu den Windgeräuschen:
Deswegen war ich zweimal in einer großen Ford-Werkstatt, die bekamen es nicht hin. Mein Fordhändler hat es mit dem Unterfüttern der Türgummis mit Klebeband hinbekommen. Nach dem Nachlackieren der Türen hatte ich die Geräusche wieder, aber nach einem Neuausrichten waren sie dann weg.
Ich danke Dir, redrunde, für die schnelle Antwort.
Das von Dir beschriebene Ruckeln bei 1.800 U/min scheint übereinzustimmen. Softwareupdate war in der Tat erfolglos. Werde der Werkstatt den vorsichtigen Hinweis zur Neukonfiguration der Einspritzdüsen geben.
Das Unterfüttern der Dichtgummis ist eine feine Idee und wird am Wochenende ausprobiert.
Drei positive Nächträge zum 2,0Benziner:
1. Die Heizung ist einiges besser als beim TDCI. Nach kurzer Zeit kommt warme Luft, super!
2. Die Leistung ist gar nicht so schlecht, wie sie sich im Vergleich zum 130PS TDCI subjektiv anfühlt. Ich war gestern mit 15 Säcken Zement und noch ein paar anderen Sachen im Kofferraum unterwegs (die Fuhre sah aus wie ein startendes Flugzeug) und da ging es einen Berg rauf, den ich mit dem TDCI schon oft gefahren bin. Da wollt ich es mal wissen und hab zurück geschaltet, Ergebnis:
Der Wagen zieht gut, wenn man ihm die Sporen gibt (allerdings sollte man das bei heutigen Spritpreisen nicht allzu häufig machen).
Man kann aber auch sehr niedertourig fahren, der Wagen zieht sanft aber gut los und hat auch kein Turboloch.
3. Es gibt keine Anfahrschwäche/ Abwürgetendenz wie beim Diesel. Daran habe ich mich noch nicht gewöhnt. Meinen TDCI habe ich die ersten zwei Monate und vereinzelt danach abgewürgt. Beim Benziner fahre ich meist mit viel zu viel Gas an, weil ich es so gewohnt bin. Aber es ist absolut nicht nötig, klasse.
Von meinen Autogasüberlegungen bin ich wieder abgekommen, nachdem ich ein bischen gestöbert habe. Die Ventilsitze bei FORD sind nicht optimal für so etwas und ich will jetzt eine robuste Technik, sonst kann ich ja besser gleich einen Hightechdiesel nehmen, da kommt man auch weiter mit einer Tankfüllung.
Ich habs schon zehnmal gelesen und wieder weggeklickt...
Aber irgendwie reizt es mich doch... Wie viele wisssen habe wir im Betrieb 7 PUMA Diesel laufen, von denen 5 die hier angegebene laufleiistung locker überschritten, bzw in 3 Fällen mehr als verdoppelt haben.
Was mich ein bischen wundert ist die Diagnose... Kolbenfresser...
Das ist ja nun heutzutage kein übliches Problem mehr... Früher wurden solche Dinge häufiger berichhtet.. in Folge weniger hochwertiger Öle der vielzitierte (und technisch aus meiner Sicht falsche) Begriff vom gerissenen Ölfilm wird manchem noch in den Ohren klingeln...
Heute sind fresser in der Regel Folgeschäden, bei Dieseln oft durch defekte Einspritzdüsen bzw Injektoren verursacht oder eine Folge eines Hitzeschadens durch einen Defekt im Kühlsystem. Es kommen auch noch Defekte Auslassventile, gerne als Folge von Powerboostern oder anderem Mantafahrerkram in Frage. Hat sich dein mal dazu geäussert, was den Defekt verursacht haben könnte?
Na ja und eins noch... das die Umsetzung von Kraftstoff in Abwärme statt in Vortrieb positiv zu vermerken ist stösst mir als altem Dieselfanatiker ebenfalls sauer auf...
Hallo mondeotaxi,
mein FFH hatte bisher so einen Fall beim 2,0TDCI auch noch nicht.
ÖW wurde auch immer beim FFH gemacht (es wurde ja schon viel darüber diskutiert, dass es bessere Öl als die von FORD vorgeschriebenen gibt). Also ich glaube nicht, dass es am Öl lag, ich hab da auch nie was nachgefüllt, ich hatte keinen messbaren Ölverlust zwischen zwei Ölwechsel.
Das mit den von dir angedeuteten Hitzeschäden macht mich nun etwas nachdenklich, weil ich vor 70Tkm eine defekte Wasserpumpe hatte und der Wagen dabei sehr heiß wurde. Wenn ein Kolben da schon ein wenig gefressen hätte, dann wäre aber ein messbarer Ölverbrauch dagewesen. Und wie gesagt der Wagen lief sehr gut und brauchte auch wenig Diesel.
Ok, ich hatte auch ein paar Vollgasfahrten, aber wer macht das nicht und zu heiß wurde der Wagen dabei nicht.
Von Chiptuning oder sonstigen Boostern und Zusätzen halte ich bei solchen Moteren nichts, ich habe da mal einen ausgiebigen Test der DEKRA in der ams gelesen. Damit kann man so einen Hightechmotor schnell klein kriegen, ich habs ja sogar ohne geschafft.
Dass die Einspritzdüsen bei meinem Motorschaden einen wichtigen Anteil hatten vermute ich am ehesten. Zumal der Motor in den letzten zwei Monaten drei mal ins Notprogramm gesprungen ist (Vorglühlampe blinkte und Motorleistung wurde reduziert). Nach dem Aus- und Einschalten war wieder alles scheinbar normal. Der Fehlerspeicher lieferte irgendetwas mit der Stromversorgung Einspritzpumpe, mein FFH wechselte ein korrodiertes Kabel, aber der Fehler tauchte noch zwei mal auf.
Zur guten Heizleistung:
Du hast natürlich Recht, eine Kraftwärmemaschine sollte die eingesetzte Energie möglichst in Kraft und nicht in Abwärme umsetzten.
Trotzdem freu ich mich zur Zeit über die gute Heizleistung, zumal es Leute gibt die für eine Standheizung und den dafür benötigten Treibstoff viel Geld ausgeben. Dafür kann ich lange fahren.