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2.5 TDI und ESP

Audi A4 B5/8D
Themenstarteram 6. August 2002 um 18:22

Hallo zusammen,

ich hab mit meinem A4 Avant und ESP die Erfahrung gemacht, das beim zügigen Anfahren und Erreichen des Regelbereiches des ESP die Motorleistung für ca 1,5 Sekunden einbricht. Ich vermute, das durch den Eingriff des ESP zur Vermeidung durchdrehender Räder der Ladedruck infolge der Zündaussetzer einbricht und somit eine "Turboloch" entsteht.

Bisher bin ich dadurch noch in keine kritische Situation gekommen und ich gebe ja zu, das man im normalen Strassenverkehr entsprechend vernünftig fahren sollte, aber dennoch war ich durch den Elektronikeingriff schon etwas Überrascht.

Welche Erfahrungen habt ihr mit ESP, speziell bei den TDIs gemacht? Gibt es da sonst noch irgendwelche Überraschungen?

Gruss

Klaus

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6 Antworten

Hi,

genau das was Du beschreibst ist der Gag am ESP.

- Meistens wird es nur das Gas wegnehmen um die Traktion zu erhalten.

- Machmal bremst es auch einzelne Räder. In dem Fall solltest Du aber nicht wegen Deinem ESP erschrecken, sondern besser wegen der Fahrweise. :-)

- Mit TDI im speziellen hat das Ganze wenig zu tun. Die Besonderheit besteht bestenfalls darin, daß die Turbodiesel typischerweise viel Drehmoment in einem schmalen Drehzahlbereich haben. Da baut sich ruckzuck eine Kraft auf, die nicht auf die Strasse übertragen werden kann. Wer also seinen Gasfuß nicht unter Kontrolle hat wird viel angeblinkt. Aber besser angeblinkt als geblitzt.

Und ungefähr so kann man sich das Ganze stark VEREINFACHT vorstellen:

Das ESP besteht aus zwei wesentlichen funktionalen Teilen, die gemeinsam wirken.

Die Antischlupfregelung ist der Anteil, den Du beschreibst.

Über Drehzahlsensoren an den Rädern kann der Rechner abschätzen, ob sich eines oder mehrere der angetriebenen Räder (bei Dir die Vorderräder, nehme ich an), schneller dreht als es zur gefahrenen Geschwindigkeit passt.

Beim geradeausfahren ist es offensichtlich, daß sich alle vier Räder gleich schnell drehen sollen. Beim Beschleunigen (immer noch geradeaus) wird lediglich die Drehzahl der Räder immer höher.

Soweit so gut. Wenn nun der Motor mehr Kraft bereitstellt als die Räder übertragen können, fangen ein oder mehrere der angetrieben Räder an "durchzudrehen". Naja - der Schlupf wird halt zu groß. Ein paar prozent Schlupf gehen noch, aber dann hat das Rad halt keine Rollreibung mehr sondern Gleitreibung und die ist deutlich geringer.

OK. Bei zwei angetriebenen Rädern und geradeaus beschleunigen ist die Situation einfach. Wenn der Unterschied der Raddrehzahlen zwischen angetriebenen Rädern (Rad) zu den nicht angetrieben zu groß ist - muß man was unternehmen.

Das ESP sagt der Motorsteuerung "weniger GAS". Den Rest kennst Du.

Die sonstigen Bedingungen machen das Ganze nur komplizierter.

Beim Kurvenfahren müssen sich die kurvenäusseren Räder schneller drehen als die kurveninneren. Das ESP muß das berücksichtigen und deshalb nicht einfach anfangen zu regeln, nur weil Du um die Ecke fährst. Typischerweise werden hierfür die Raddrehzahlen vorne rechts mit hinten links und umgekehrt verglichen. Und beim Allrad isses halt nochmal komplizierter.

Der zweite Anteil des ESP befasst sich mit dem Thema "gieren". Davon solltest Du normalerweise nichts merken. Wenn Du das erleben willst empfehle ich Dir DRINGEND ein Fahrertraining. Für den Anfang z.B. beim ADAC.

Wann immer Du eine Kurve fährst dreht sich das Auto ein wenig um die Fahrzeughochachse, also die senkrechte durch den Schwerpunkt der sich natürlich auch bewegt, denn das Auto fährt ja.

Kurve fahren bedeutet auch daß einer am Lenkrad dreht. Dieser Lenkwinkel wird über einen Lenkwinkelsensor einerseits mit der Gierrate und andereseits mit der Querbeschleunigung des Autos verrechnet. Für beide Größen gibt's extra Sensoren.

Wenn das ESP feststellt, daß die Fahrzeugbewegung nicht zum Lenkwinkel passt, beginnt es zu regeln. Mit anderen Worten der Computer versucht das Auto dazu zu bringen dorthin zu fahren wo Du hinlenkst.

Dafür gibt es nur drei Möglichkeiten:

1. Gas weg - das ist immer gut, passiert aber nicht immer.

2. Lenken - speziell Autos mit aktiver Hinterachslenkung (z.B. Skyline GTR) oder solche mit aktiver Voderachslenkung können das. Deiner NICHT.

3. Bremsen - wenn das Auto übersteuert, bremst der Computer das kurvenäussere Vorderrad. Beim untersteuern wird das kurveninnere Hinterrad gebremst.

Normalerweise wechseln diese Situationen sehr schnell, so daß das ESP mal das eine oder das andere Rad oder auch mehrere gleichzeitig abbremst.

Die Bremseneingriffe spürst und hörst Du deutlich und des ESP- Lamperl blinkt. Wenn das passiert - RUNTER VOM GAS auskuppeln, falls vorhanden und schön brav dahin lenken wo Du hinwillst.

Das Thema bremsen in der Kurve ist eine extra Diskussion.

Ausprobieren kannste das im Fahrertraining z.B. in aller Ruhe auf der Kreisbahn. Imm feste im Kreis rumfahren ohne die Lenkung zu verändern und Gas geben. Vollgas - egal. Das auto wird sich weigern schneller zu fahren als es geht.

Wehe aber Du bist zu schnell und die Kurve wird enger. Das ESP macht den Abflug dann bestenfalls etwas eleganter. Sieht vielleicht cooler aus, je nach Geschmack, endet aber trotzdem im Graben.

Themenstarteram 8. August 2002 um 14:29

@MeinName

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich will trotzdem mein Anliegen präziser formulieren. Nachdem ich schon einige Autos mit ASR gefahren habe und diese jeweils nur kurz in die Motorsteuerung eingegriffen haben, ist der Eingriff beim 2.5Tdi um einiges stärker spürbar. Vom Gefühl her ist es wie ein 1 Sekunden langes Turboloch. Bei den anderen war das nicht so ausgeprägt.

Gruss

Klaus

Hi,

also geht es Dir wohl darum, daß Dir die "Verschnaufpause" zu lang vorkommt.

Waren die anderen Auto die gleichen, oder ganz andere?

Und vor allem Diesel oder Benziner.

Meine Erfahrungen beschränken sich im wesentlichen auf Benziner.

Ich hatte mal einen Passat TDI als Leihwagen. Der hatte keine so gute Traktion. Auch auf trockener Strasse, beim anfahren hat das ESP geregelt, wenn ich mal zuviel Gas gegeben habe. Das kam mir auch recht lang vor.

Wenn das Teil nicht tut was man von ihm will, kommt einem die Zeit allerdings immer lang vor.

Der A4 2.5 TDI hat sein maximales Drehmoment von ca. 1500 bis 3500 RPM.

Wie sind die Fahrsituationen, von denen Du sprichst? Bei welcher Drehzahl beginnt die Regelung? Ist die Drehzahl vielleicht recht niedrig, wenn das ESP wieder aufhört zu regeln?

Möglicherweise muß in diesem Fall tatsächlich erst Ladedruck aufgebaut werden.

Wie ist es denn, wenn Du bei höheren Drehzahlen das ESP am regeln bringst? Zum Beispiel auf einem Feldweg.

Hallo Leute,

der subjektive Eindruck beim Eingriff beim Benziner und Diesel ist deutliche anders: die Überlegung mit dem Turboloch ist schon richtig: der Turbo braucht halt einen Moment, wenn Du vom Gas gegangen bist und anschließend wieder drauf. Und nix anderes macht das ESP im beschriebenen Fall.

Und dann noch eine kleine Anmerkung zu nutzbaren Drehzalbereich: das mit dem schmalen Drehzahlband ist relativ! Beschleunige mal im 3.Gang von 1500U/min bis 3500U/min mit einem 2,5 TDI und schau an welcher Geschwindigkeitsbereich dabei überfahren wird. Und dann mach dieselbe Übung mit einem 1.8T (etwa gleich Leistung also durchaus vergleichbar).

Der nutzbare Drehzahlbereich definiert sich doch über das tatsächlich vorhandene Drehmoment beim Fahren, also wie oft es erforderlich ist zu schalten. Und da liegt der TDI vorn. Der absolute Drehzahlbereich ist uninteressant. (ein Bereich 2000 U/min für eine Benziner, der bis 6400 dreht ist schließlich schlechter als ein Bereich von 1800 U/min bei einem Diesel der nur bis 4500 dreht. Das Getriebe ist schließlich entsprechend übersetzt).

Aber das haben noch nicht mal die Jungs von der Auto Motor und Sport geschnallt, obwohl sie immer vom Gummibandeffekt schreiben, der genau das beschreibt: Zieht und zieht und zieht. Ohne schalten zu müssen.

Tschüssikowski, Jennes.

Themenstarteram 9. August 2002 um 14:46

Die Vergleichsautos waren meistens Benziner, jedoch hatte ich auch mal einen Bora Tdi 115PS als Leihwagen und der hatte auch keinen langen Aussetzer. Die ASR Regelung war zwar zu spüren, aber ohne grossartige "Löcher".

Heute früh hat es mich wieder in folgender Situation ereilt. Schnelles Beschleunigen aus dem Stand, so dass gerade noch kein ASR eingreiffen muss. Bei 3800 Touren in den zweiten Gang, einkuppeln und voll aufs Gaspedal. Wagen zieht an und schon gibts einen Ruck (wie wenn ich bremsen würde), Leistung fällt schlagartig ab und nach ca. einer dreiviertel Sekunde zieht er wieder wie gewohnt.

Ich möchte ja nur wissen, ob mein ASR falsch regelt oder ob das normal ist.

Gruss

Klaus

also ich glaube das problem kenne ich. Hatte mal nen tt mit ca. 225 ps und der hatte genau dasselbe problem. und als ich mal nen a4 tdi hatte auch wieder dasselbe. Beides Schalter !

Mit meinem habe ich das nicht :) is ein Tiptronik !

Glaube nicht das das aber ein fehler ist also kann es mir nicht vorstellen !

was sagen denn die aus der werkstatt ?

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