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3D-Druck von Fahrzeugteilen - Praxiserfahrung!

Themenstarteram 19. Februar 2022 um 16:18

Kurz zur Vorgeschichte:

https://www.motor-talk.de/.../...hrzeugteilen-gewuenscht-t7234043.html

Ulrich hat in diesem (leider gesperrten) Thread den 3D-Druck von Fahrzeugteilen angeboten. Ich habe ihn kontaktiert, da ich genau hier ein "Problem" hatte - sprich an meiner FZR 600 3HE (Modelljahr 1990) fehlte seit Kauf eine der Plastikblenden, durch die der Blinker führt (siehe Bilder). Yamaha kann nicht liefern und meine wirklich lange und weltweite Suche über Ebay hat leider auch nichts gebracht. Sprich das Teil gibt es nicht einzeln. Nirgendwo!

Ulrich habe ich das eine noch vorhandene Original geschickt und er hat mir zwei neue Blenden und Ersatz für den Gummi (soll die Verkleidung vor Vibrationen des Blinkers schützen) gefertigt.

Auf den Bildern sieht man das Original und die nachgebauten (oder muss man "nachgedruckten" schreiben?) Teile. Selbstverständlich noch unlackiert. Auch der Gummiring wurde "gedruckt" und in dem Fall als zweiteiliges Teil ausgeführt, welches dann verklebt wird.

Passform: Zu 99% korrekt, lediglich an der vorderen Nase muss ich auf 1 cm Breite ca. 1 bis 1,5 mm Material abschleifen, damit es perfekt passt. Die Pins für die Löcher in der Verkleidung passen optimal.

Oberfläche: Sieht zwar auf den Bildern "rau" aus, ist es aber nicht. Kann man direkt lackieren. Die nicht sichtbare Unterseite ist von der Struktur her rauer, jedoch nicht im Sichtbereich (werde ich also auch nicht lackieren, maximal Klarlack als Schutz gegen Dreck).

Die Gummis: Da habe ich gestaunt, da die ja auch gedruckt wurden. Ulrich hat sie zweiteilig ausgeführt, so dass man sie dann in die lackierte Verkleidung problemlos einkleben kann. Vom Material her recht nach dran an einem echten Gummi.

Fazit?

Passt! Sowohl Qualität, wie auch Preis. Und natürlich endlich eine Firma, die auch bereit ist, solche "Kleinserien" zu drucken.

Da das für mich auch ein Versuchsballon war, stellt sich natürlich die Frage, was die noch drucken können? Sprich bis zu welcher maximalen Größen (ist ja für Verkleidungsteile relevant) und mit welchen Materialien (also hinsichtlich Langlebigkeit etc.)?

ich werde Ulrich auf jeden Fall weiter empfehlen.

@3d_WorX

Kannst Du uns da mal noch etwas Infos geben?

@twindance

Ist das so ok geschrieben und kann man das, auch wenn es indirekte Werbung ist, weiterlaufen lassen?

Gruß Frank

P.S. nur Modelljahr 89 und 90 hatten die Doppelscheinwerfer mit Bilux-Funzeln und damit diese Verkleidungsform.

Original an FZR
Original Vorderseite
Original Rückseite
+4
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13 Antworten

Hi Frank.

 

Vielen Dank auch hier nochmal für die Blumen und es freut mich sehr wenn du zufrieden bist.

 

Was die Materialien und Möglichkeiten angeht, ist es immer individuell auf das Teil anzupassen. Unsere momentane max Druckgröße ist 60*40*80cm. Allerdings wäre das dann Normaler fdm Druck und reicht qualitativ nicht an dein aus Resin gedrucktes Teil heran. Verkleidungsteile gehen natürlich auch so, ist jedoch dann viel nacharbeit mit schleifen und Spachteln.

 

Am besten: Wenn jemand auf die Idee kommen sollte ein Teil von uns herstellen bzw nachbauen zu lassen, bespreche ich ganz individuell die Möglichkeiten.

 

Zu den Materialien hab ich auch einen 3 teiligen Blog Eintrag geschrieben.

am 19. Februar 2022 um 18:24

Preis?

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 19. Februar 2022 um 19:24:07 Uhr:

Preis?

Der Preis lag bei 77€ für 2 Stück inkl Gummis und Versand und steuern.

Themenstarteram 20. Februar 2022 um 4:33

Zum Preis muss noch etwas sagen - Ulrich hat von mir nur das Original bekommen und keine 3D-CAD-Daten, die man direkt verarbeiten könnte. Der Aufwand des Vermessens und der 3D-Konstruktion am PC lag also bei ihm.

Wer also beruflich mit CAD arbeitet und ein Bauteil schon am PC konstruieren kann, sollte hier einen klaren Vorteil haben.

Was Teile von alten Motorrädern (oder auch Autos) angeht - wenn man, wie in meinem Fall, noch ein Originalteil besitzt, welches man als Vorlage benutzen kann, hat man natürlich Glück gehabt. Problematischer wird es sicherlich, wenn dieses nicht vorhanden ist und man es auch nicht mehr bekommt.

Da es seitens der Hersteller keine Konstruktionsdaten gibt bzw. diese vermutlich oft nur in schriftlicher Form existieren (für den Formenbau), sind wir beim Nachbau stets auf Eigeninitiative angewiesen. Wäre natürlich perfekt, wenn es über bereits nachgefertigte Teile eine Datenbank gäbe.

Gruß Frank

am 20. Februar 2022 um 9:09

Das ist schon klar. Eine Einzelanfertigung für ein Teil, das es woanders nicht mehr gibt … im Grunde ist der Preis da egal - entweder, man will das Teil - oder man lässt es. Aber schön, dass es sowas gibt.

Gibt ja auch witziges Zubehör teils als 3D Druck.

Gibt ja auch inzwischen Firmen die sich darauf spezialisiert haben. Sind natürlich teurer als Forenangebote unter der Hand. Dafür gibts dort auch mehr Möglichkeiten neben dem reinen 3D Druck.

Hab z.B. auch schon Teile bei Shapeways bestellt und war damit an sich zufrieden. Wenn was nicht passt lags dann eher am Design das jemand eben hochgeladen hat. Die erste Version der Ölerhalterung hat sich noch zu stark bewegt, da mussten noch Verstärkungen rein. Das ist dann halt das Risiko, dafür zahlt man keinen eigenen Drucker + Material. Ansonsten so Teile wie die Halterung um mein Rücklicht zu reparieren wenn es sich rausvibriert hat, Halterungen für Handys, etc. sind schon witzig und ersparen Nerven.

Find diese neuen Möglichkeiten schon cool.

Zitat:

@Marodeur schrieb am 20. Februar 2022 um 14:11:25 Uhr:

Gibt ja auch witziges Zubehör teils als 3D Druck.

Gibt ja auch inzwischen Firmen die sich darauf spezialisiert haben. Sind natürlich teurer als Forenangebote unter der Hand. Dafür gibts dort auch mehr Möglichkeiten neben dem reinen 3D Druck.

Hab z.B. auch schon Teile bei Shapeways bestellt und war damit an sich zufrieden. Wenn was nicht passt lags dann eher am Design das jemand eben hochgeladen hat. Die erste Version der Ölerhalterung hat sich noch zu stark bewegt, da mussten noch Verstärkungen rein. Das ist dann halt das Risiko, dafür zahlt man keinen eigenen Drucker + Material. Ansonsten so Teile wie die Halterung um mein Rücklicht zu reparieren wenn es sich rausvibriert hat, Halterungen für Handys, etc. sind schon witzig und ersparen Nerven.

Find diese neuen Möglichkeiten schon cool.

Hi. Shapeways und Konsorten sind reine Verteiler bzw vermittler... Rate Mal wer das dann druckt :)

 

Wir arbeiten auch mit shapeways und xometry . Leider ist die Qualitätskontrolle nicht so toll. Kann also qualitativ gut sein, muss aber nicht.

 

Mag schon sein aber ist für jemand der was sucht halt eine Anlaufstelle. ;)

Im Falle von so speziellen Teilen wirds natürlich schwieriger aber ging ja allgemein um Praxiserfahrung. ;)

Ich hab im Bekanntenkreis inzwischen auch ein paar Leute mit 3D Druckern und das Teil fürs Hecklicht hat mir ein Kumpel ausgedruckt. Geht ja auch. Aber es gibt inzwischen halt so viele Möglichkeiten abseits des normalen 3D Drucks mit Plastik.

https://www.shapeways.com/materials

Zitat:

@Marodeur schrieb am 20. Februar 2022 um 14:17:06 Uhr:

Mag schon sein aber ist für jemand der was sucht halt eine Anlaufstelle. ;)

Im Falle von so speziellen Teilen wirds natürlich schwieriger aber ging ja allgemein um Praxiserfahrung. ;)

Ich hab im Bekanntenkreis inzwischen auch ein paar Leute mit 3D Druckern und das Teil fürs Hecklicht hat mir ein Kumpel ausgedruckt. Geht ja auch. Aber es gibt inzwischen halt so viele Möglichkeiten abseits des normalen 3D Drucks mit Plastik.

https://www.shapeways.com/materials

Naja das ist alles 3d Druck. Wir arbeiten ja auch mit 3 verfahren. Fdm, SLA, SLS...

 

Aber ja Möglichkeiten gibt es genug

Themenstarteram 21. Februar 2022 um 3:46

Das grundsätzliche Problem ist halt, dass die Motorradhersteller keine Teileversorgung für Klassiker anbieten, wie man das aus dem PKW-Bereich kennt.

Ist das Motorrad älter wie 20 Jahre, wird es also langsam kritisch.

Plastik wurde aber seit den 80ern massiv verbaut, so dass man bei einer Restauration vor dem Problem steht, was man mit fehlenden oder defekten Teilen macht. Wer viel Platz und eine verständnisvolle Ehefrau hat, kann natürlich mehrere Motorräder ankaufen und sich sein eigenes Teilelager aufbauen. Dürfte aber für die Mehrzahl der Leute wohl eher nicht in Frage kommen. ;)

Bleibt also nur die Variante 3D-Druck übrig, mit der man für bezahlbares Geld ein Teil nachfertigen lassen kann.

Blöd wird es natürlich, wenn es sich um große Verkleidungsteile handelt, da hier der Druck vermutlich an seine Grenzen kommt bzw. nur wenige Firmen einen so großen Drucker besitzen.

@3d_WorX

Wie sieht das eigentlich mit hoch belasteten Teilen aus? Spielen da die Werkstoffe, die für den Druck eingesetzt werden, mit?

So als Beispiel - würde man eine Habermann-Halbschale (von der CB 500 Four) nachbauen, dann muss diese ja einerseits dem Winddruck, wie auch den Vibrationen des Motorrads standhalten. Funktioniert das und erreicht man die Werte des Originals? Oder ist das Material zu spröde und bricht dann an den Befestigungspunkten aus?

Gruß Frank

Hi Frank.

 

Also tatsächlich würde ich ein Frontverkleidungsteil eher kritisch sehen.

Das Problem ist dabei jedoch nicht das Material, dafür gibt es Lösungen, als mehr die Konstruktion. Das wäre hier relativ teuer weil es sich um Freiformen handelt.

Scannen wäre eine Variante um die Grundform zu erfassen, und dann nacharbeiten.

 

Versuchen kann man es natürlich. Von der Materialbelastungsgrenze kommen wir dabei definitiv über den alten brüchigen Kunststoffe von damals hinaus.

am 21. Februar 2022 um 6:51

Die Habermann Verkleidungen waren aus Glasfasermatten. Wenn man die Form hat, sollte das kein Problem sein.

ich habe den Habermann vor etlichen Jahren mal angerufen Der macht jetzt Badewannen Er hätte mir eine Spitfire gemacht Ohne Halterungen halt

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