5-Gang Automatik ‚bremst’ beim schalten
Hallo MT,
keine Ahnung, wie ich den Titel bzw. mein ‚Problem‘ besser beschreiben soll. Bitte seht es mir nach.
Mein W210 E280 M112 mit 722.6 hat folgende Phänomene:
-Schaltvorgänge hoch sowie runter sind deutlich spürbar. Kein reinhämmern der Gänge, sondern wirklich nur deutlich spürbar. Egal ob im Stadtverkehr, oder bei 200 und Volllast.
-Bei ca 50% aller Schaltvorgänge in den nächst höheren Gang fühlt es sich so an, als würde für den kurzen Moment des Schaltvorgangs, der Wagen ausgebremst werden. Wirklich so, als würde für kurzen Moment ein Loch vorhanden sein, indem keine Leistung übertragen wird. Der Motor dreht dabei aber nicht höher als sonst. Volle Leistung ist auch vorhanden.
Öl, Filter und Stecker wurde vor ca. 3000KM gewechselt.
Davor hatte ich eine Misere mit dem Steuergerät - das habe ich aber inzwischen behoben.
Fehlermeldungen oder Notlauf habe ich nicht.
Ich würde als Nächstes das Öl gegen original Mercedes 236.14 tauschen lassen, sowie einen genauen Blick auf Abrieb in der Ölwanne werfen.
Ist es möglich, da mein KFZler auch schon zugegeben hat, das er keine Ahnung von ATG's hat, er ein Öl ohne die passende Freigabe eingefüllt hat, bzw. dass das Öl zu dick ist, und der Gang dementsprechend länger braucht um eingelegt zu werden?
Hatte jemand diese Phänomene schon, oder kann mich in die richtige Richtung lenken?
Gruß
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84 Antworten
Moin,
also ich wuerde als erstes den KFZler meines Misstrauens fragen welches ATF er denn nun eingefuellt hat, damit man das schon mal ausgrenzen kann falls er das Richtige genommen hat.
LG Werner
Hallo,
wie Werner schon geschrieben hat, fragen welches Öl verwendet wurde.
Gegebenenfalls tauschen.
Sollte das Öl passen, auslesen mit star diagnose.
Schreib evtl mal aus welcher Ecke du kommst. Vielleicht findet sich jemand in der Umgebung, der eine sd hat.
LG
Klingt verdächtig nach arg 'verschobenen' Reibwerten von Brems- und Kupplungselementen oder Druckverhältnissen im Hydraulikblock. Ganz gleich, ob nun durch Abriebverkleisterung vom alten oder ungeignetes frisches ATF verursacht, lässt sich sowas, zumindest soweit noch keine weitergehenden Schäden entstanden sind, i.d.R mit geignetem Reinigereinsatz im zuge einer sachgerechten Spülung mit passendem ATF beheben - und zwar einschl. sep. Reinigung von abgeklemmten Getriebekühlkreislauf und ausgebautem Hydraulikblock. Im Grunde nichts weiter als Serviceroutine, lediglich nicht gerade geeignete 'Spielwiese' für Werkstätten ohne jegliche Automatenpraxis!
Zitat:
@Sonntagschrauber schrieb am 28. Juli 2020 um 10:15:35 Uhr:
Klingt verdächtig nach arg 'verschobenen' Reibwerten von Brems- und Kupplungselementen oder Druckverhältnissen im Hydraulikblock. Ganz gleich, ob nun durch Abriebverkleisterung vom alten oder ungeignetes frisches ATF verursacht, lässt sich sowas, zumindest soweit noch keine weitergehenden Schäden entstanden sind, i.d.R mit geignetem Reinigereinsatz im zuge einer sachgerechten Spülung mit passendem ATF beheben - und zwar einschl. sep. Reinigung von abgeklemmten Getriebekühlkreislauf und ausgebautem Hydraulikblock. Im Grunde nichts weiter als Serviceroutine, lediglich nicht gerade geeignete 'Spielwiese' für Werkstätten ohne jegliche Automatenpraxis!
Genau so kommt mir das ganze auch vor.
Gut zu wissen, das ich nicht alleine mit der Ansicht bin..
Kannst du "mit geignetem Reinigereinsatz" weiter ausführen?
Ist das eine Anspielung auf Tim Eckart's Methode?
Würde das Spülen ohne Reiniger nicht sinnvoller sein, da der Wagen bei mir mit ca. 210.000KM den ersten ATG Ölwechsel bekommen hat?
Zitat:
@aston3457 schrieb am 28. Juli 2020 um 09:58:00 Uhr:
Hallo,
wie Werner schon geschrieben hat, fragen welches Öl verwendet wurde.
Gegebenenfalls tauschen.
Sollte das Öl passen, auslesen mit star diagnose.
Schreib evtl mal aus welcher Ecke du kommst. Vielleicht findet sich jemand in der Umgebung, der eine sd hat.
LG
Das Öl, welches verwendet wurde heißt Top Tec ATF 1800 und hat auch die passende Freigabe.
Gut, das mein KFZler mich gerade rausgeworfen hat, ist die Krönung des Ganzen.
Ich komme aus dem Raum Köln.
Bin gerne bereit 200KM für eine SD zu fahren..
Leider habe ich noch keine sd. Sonst hätten wir etwas arrangieren können.
Auch bin ich nicht der Getriebespezi.
Hast du mal den Füllstand kontrolliert?
Ich weiß, eigentlich eine Banalität - aber ... ?
LG
Den Füllstand habe ich vor ca. 1000KM prüfen lassen - alles ok.
Da das Öl, welches aktuell drin ist, die passende Freigabe hat, und der Ölstand auch ok ist, frage ich mich: Was kann das sonst sein?
Da ich teilweise auch ein leichtes Rubbeln im Wandler oder der KÜB habe, vermute ich, das es am Öl liegen muss. Ein anderer User mit ähnlichen Symptomen nach einem Ölwechsel hat von verschmutzen Sensoren auf der EHS berichtet. Es wäre natürlich eine Option, den Schaltschieberkasten auszubauen und zu reinigen. Frage ist nur, ob das so viel bringt. Weil komplett zerlegen werde ich den sicherlich nicht. Und einen Generalüberholten für 500€ kaufen, sehe ich auch nicht ein. Bei Mercedes kostet der Spaß mindestens 1500€.
Zitat:
@phoenix217 [url=https://www.motor-talk.de/.../...remst-beim-schalten-t6913755.html#p
Das Öl, welches verwendet wurde heißt Top Tec ATF 1800 und hat auch die passende Freigabe.
Gut, das mein KFZler mich gerade rausgeworfen hat, ist die Krönung des Ganzen.
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ATF 1800 ist LMs Dexron VI Tunke und damit allenfalls rückwärtskompatibel zu vorhergehenden Dexron Spezifikationen! Es ist zwar kein großes Geheimnis, dass auch MBs freigegebene 5- und frühe 7-Gang ATFs in Anlehnung an Dexron III-typische Vorgaben gemixt werden, worauf sich bekannte Gemeinsamkeiten und Verwandtschaften aber auch beschränken. Los geht's bereits bei der Viskosität: Dexron VI ist spürbar 'dünnflüssiger' als MBs gängige 5-Gang ATFs. Zwar existieren - auch in diesem Forum - durchaus glaubwürdige Berichte darüber, dass im Rahmen sorgfältiger Getriebeüberarbeitung vollständiger Ersatz freigegebener ATFs durch Dexron VI funktionieren kann, was aber kein Freibrief für gedankenloses Verpanschen mit den MB-Sorten ist !! Wenn schon Suche nach ggf. hochwertigerem, passendem Ersatz für ATFs nach den ollen MB-Spezifikationen lohnt evtl. ein Blick auf Fuchs-Pentosin ATF1
zu TE: Wenn der Junge in seinem missionarischen Eifer um wirksames Spülen Zusammenhänge tatsächlich schlüssiger vermitteln kann als das Gros seiner Mitbewerber, dann sicherlich die zwischen Reinigereinsatz und Wiederherstellung korrekter Reibwerte speziell bei älteren 722.xx Getriebetypen. Bei anderen, etwa ZFs 4HP20 im alten Vito, ist deine Skepsis gegenüber derlei Mitteln sicherlich mehr als berechtigt.
Da du dich an den Schaltschieberkasten selber nicht rantraust: Im Raum Köln sollte u.A. von Umbscheiden in der Lage sein, dir dabei weiterzuhelfen - nicht für'n Appel und Ei mit lebenslanger Garantie, aber mit Augenmaß und vernünftiger Ansprache der richtigen Leute sollte sich mit denen eigentlich ein passendes Arrangement zustande bringen lassen
Aus deiner Antwort schließe ich, so wie ich es auch schon vermutet habe, dass das Öl, welches mein ex KFZler reingekippt hat, absoluter Müll ist und vermutlich für meine Probleme verantwortlich ist?
Bei Umbscheiden war ich schon.
Spülen kostet ca. 450€.
Schaltschieber reinigen und überholen kostet so um die 1500€.
Sehr kompetente und nette Leute.
Dort werde ich tatsächlich auch meine nächsten Inspektionen machen lassen. Aber ich möchte aktuell für den ‚ollen‘ W210, auch wenn er mein Daily driver ist, nicht mehr ausgeben, als unbedingt notwendig.
Nächste Woche habe ich einen Termin zum Getriebeölwechsel. Rein kommt dann neues original Mercedes ATF. Für ca 8,50€ pro Liter sicherlich in Ordnung.
Ich berichte & hoffe, das die Probleme dann endlich weg sind.
Dexron VI ist kein "absoluter Müll", sondern der für GMs aktuelle Automaten, aber auch nur für die, zwingend vorgeschriebene Standard und - höchst selten bei ATFs - sogar weitgehend rückwärtskompatibel zu älteren Dexron Standards. Wer darauf etwa bei den noch 'dünneren' neuen MB-ATFs spekuliert, wird in älteren Automaten sein wortwörtlich blaues Wunder erleben. Insofern Glück für dich, dass dein Werkstattmensch wenigstens nicht noch streng markentreu zur neuesten ATF-Rezeptur gegriffen hat
Zitat:
@Sonntagschrauber schrieb am 28. Juli 2020 um 17:51:58 Uhr:
Dexron VI ist kein "absoluter Müll", sondern der für GMs aktuelle Automaten, aber auch nur für die, zwingend vorgeschriebene Standard und - höchst selten bei ATFs - sogar weitgehend rückwärtskompatibel zu älteren Dexron Standards. Wer darauf etwa bei den noch 'dünneren' neuen MB-ATFs spekuliert, wird in älteren Automaten sein wortwörtlich blaues Wunder erleben. Insofern Glück für dich, dass dein Werkstattmensch wenigstens nicht noch streng markentreu zur neuesten ATF-Rezeptur gegriffen hat
Damit implizierst du aber, dass das original Mercedes-Benz ATF Getrieböl 236.14 dünner und somit schädlicher ist, als beispielsweise Öle, die "nur" die Norm 236.12 erfüllen? Ergo, müssten die Öle aus "dieser Zeit" doch "dicker", und damit "besser" sein?
Bitte sag mir ganz konkret, welches Öl du verwenden würdest, und was an dem aktuellen MB 236.14 falsch ist. Damit ich als Laie dies auch nachvollziehen kann.
Und versteh mich nicht falsch, aber zeig mir bitte auch auf, woher du diese Expertise hast.
Ich weiß, das MB bei Release des NAG2 bzw. der Revision für die 7-Gang 2010, die Norm geändert hat. So zumindest steht es bei Tim Eckart auf der Seite. Dort wird auch aufgeführt, das nur noch Öle mit der Freigabe 236.14 im NAG1 verwendet werden dürfen. Sind seine Informationen falsch, bzw. verwendet er ein ganz bestimmtes Öl mit der Freigabe 236.14?
Zitat:
@phoenix217 schrieb am 28. Juli 2020 um 17:46:51 Uhr:
...möchte aktuell für den ‚ollen‘ W210, auch wenn er mein Daily driver ist, nicht mehr ausgeben, als unbedingt notwendig.
Nächste Woche habe ich einen Termin zum Getriebeölwechsel. Rein kommt dann neues original Mercedes ATF. Für ca 8,50€ pro Liter sicherlich in Ordnung.
Ich fürchte, Reinigung/Spülung samt Schaltschieberinspektion könnten hier, wo ein einmaliger Teil-Ölwechsel allenfalls recht vage Hoffnung auf Abhilfe verspricht, "unbedingt nötig" sein und denke, ein Betrieb wie von Umbscheiden sollte das (natürlich nicht als Generalüberholung mit allem Pipapo) summa summarum für 6-700€ hinkriegen. Natürlich darf man von einem Getriebeinstandsetzer keine helle Begeisterung über Kundenwünsche nach 'halben Sachen' erwarten und nicht gleich Zeter und Mordio schreien, wenn dann letzlich der Austausch von zwei Sensoren und die Reinigung der 20 Jahre alten Ventile allein doch nicht dauerhaften Neuzustand sicherstellen konnten.
Mehr als nötig kostet dagegen artgerechtes ATF im 'Original' MB-Gebinde. Da lässt sich bei Kauf aus Fässern von Fuchs&Co. durchaus ohne Qualitätsabstrich sparen.
Zitat:
@Sonntagschrauber schrieb am 28. Juli 2020 um 18:46:32 Uhr:
Zitat:
@phoenix217 schrieb am 28. Juli 2020 um 17:46:51 Uhr:
...möchte aktuell für den ‚ollen‘ W210, auch wenn er mein Daily driver ist, nicht mehr ausgeben, als unbedingt notwendig.
Nächste Woche habe ich einen Termin zum Getriebeölwechsel. Rein kommt dann neues original Mercedes ATF. Für ca 8,50€ pro Liter sicherlich in Ordnung.
Ich fürchte, Reinigung/Spülung samt Schaltschieberinspektion könnten hier "unbedingt nötig" sein und denke, ein Betrieb wie von Umbscheiden sollte das (natürlich nicht als Generalüberholung mit allem Pipapo) summa summarum für 6-700€ hinkriegen. Natürlich darf man von einem Getriebeinstandsetzer keine helle Begeisterung über Kundenwünsche nach 'halben Sachen' erwarten und nicht Zeter und Mordio schreien, wenn dann letzlich der Austausch von zwei Sensoren und die Reinigung der 20 Jahre alten Ventile allein denn doch nicht dauerhaften Neuzustand sicherstellen konnten.
Mehr als nötig kostet dagegen artgerechtes ATF im 'Original' MB-Gebinde. Da lässt sich bei Kauf aus Fässern von Fuchs&Co. durchaus ohne Qualitätsabstrich sparen.
Danke dir für deine Antwort.
Könntest du auf meinen vorherigen Kommentar auch eingehen?
Ich würde wirklich gerne deine Meinung dazu hören.
Das MB Öl habe ich übrigens schon gekauft. Sofern das Fuchs 4134 nicht wirklich "besser" ist, würde ich auch zu diesem greifen. Auf den Preis vom Öl kommt es mir wirklich nicht an.