523i - Austauschmotor muht und zeigt EML und ASC
Liebe Gemeinde,
ich habe ein Riesenproblem an der Backe und hoffe hier auf Unterstützung.
Vorweg: Ich bin kein Schrauber und weiß von und über Autos wirklich nur das Nötigste. Falls ihr also Tipps für mich habt, redet bitte mit mir in einfacher Sprache, was das Innenleben eines E39 anlangt ;-)). Außerdem: Bitte keine Belehrungen! Ja, ich habe Fehler gemacht. Man kauft keinen Motor von privat, den man nur auf Fotos gesehen hat. Und ja, ich weiß, daß es generell fragwürdig ist, ein 21 Jahre altes Auto noch mal mit einem Motor auszustatten und ihn nicht gleich auf den Schrott zu geben. Aber ich bin sentimental, hänge an meinen Sachen und wollte meinen Wagen nicht einfach so „zurücklassen“ - zumal er als Garagenauto relativ gut im Saft steht.
Zu meinem Problem: Vor zwei Monaten war beim Üerholen auf der Autobahn plötzlich Schicht im Schacht. Mein 523i (Baujahr 1999; M52B25 TU) nahm von einem Moment auf den anderen kein Gas mehr an, dann war für einige Sekunden ein schleifendes Geräusch aus dem Motorraum zu hören, im Rückspiegel sah ich eine weiße Wolke aus dem Auspuff kommen, der Motor ging aus - und blieb aus. Der Zahnriemen war halb runter, der Viskolüfter stand ein wenig aus dem Gehäuse raus, Unterboden und Heck waren mit einer Schmiere aus (vermutlich) Wasser, Öl und Kühlflüssigkeit (genaue Zusammensetzung unbekannt) bedeckt. Weil ich zusehen musste, das Auto und meine Familie ohne Unfall von der Überholspur auf den Standstreifen zu bekommen, habe ich in der nachfolgenden Aufregung völlig vergessen, mal auf die Temperaturanzeige zu schauen. Ich kann also nicht sagen, ob und wie lange der Motor eventuell schon überhitzt war.
Die Werkstatt, zu der ich abgeschleppt wurde, meinte, es sei höchstwahrscheinlich die Zylinderkopfdichtung, womöglich aber auch nur die Wasserpumpe. Näheres könne man aber erst sagen, wenn Wasserpumpe und Zylinderkopf ausgebaut würden. Dies sei aber aufwändig und würde um die sechs bis siebenhundert Euro kosten. Ich habe das Auto dann zu meiner Stammwerkstätte transportieren lassen.
Ich habe dort schließlich die Wasserpumpe wechseln lassen, weil mir das als relativ preisgünstig zu habender Hoffnungsschimmer erschien, den Wagen vielleicht wieder zum Laufen zu bekommen. War aber leider ein Schlag ins Wasser. Aufgelaufene Kosten: 80 Euro plus Einbau und Test. Nun stand ich vor der Frage: Betreibe ich weiter eine aufwändige und im Grunde sinnlose Fehlersuche oder löse ich das Problem radikal mit einem Austauschmotor.
Ich habe mich dann für einen Austauschmotor entschieden – und bin damit offenbar vom Regen in die Traufe gekommen. Der Austauschmotor stammt von einem Privatmann über ebay-Kleinanzeigen und wurde in besagter Werkstatt eingebaut. Eine Garantie für den Motor habe ich also nicht (ich weiß, seufz: Fehler!), höchstens über Paypal wären vielleicht die Versandkosten zurückzubekommen.
Als ich den Wagen abholte, bemerkte ich beim Anlassen und Abstellen ein „muhendes“ Geräusch aus dem Motorraum. Ich kann‘s nicht besser beschreiben, aber es war: Wie ein leises Hupen, ein erleichtertes Seufzen, so als "atme" der Motor aus. Weil ich aber zum ersten Mal nach drei Monaten Corona meine Eltern besuchen wollte, habe ich den Wagen trotzdem mitgenommen. 250 Kilometer, größtenteils Autobahn, nichts auffällig. Motor lief ruhig und lag gut am Gas. Ich war glücklich. Am nächsten Tag dann kam er mir zwar im Stadtverkehr lauter vor, aber das kann auch der ungewohnte „neue“ Motor gewesen sein. Da hört man ja auf alles.
Nachmittags leuchteten plötzlich die EML- und die ASC-Leuchten auf. Am Abend, als ich noch mal los wollte, starb mir der Wagen immer wieder ab. Im Leerlauf war er unruhig. Es war, wie wenn der Motor Luft holen müsste, eine Art Röcheln, er war die ganze Zeit kurz vorm Absterben, dann kam er wieder. Das wiederholte sich zwei, drei Mal, dann starb er endgültig ab. Es half am Ende nichts: Ich musste erneut abgeschleppt werden, same procedure as … In der Werkstatt wurde der Fehlerspeicher ausgelesen (soweit das bei einem 99er möglich ist). Die Anzeigen: Leerlaufregler, Drosselklappe, Nockenwellensensor (wobei der Meister meinte, der Nockenwellensensor gehöre vermutlich nicht zum Kernproblem, sondern schlage wegen der Startprobleme an.)
Nun zu meinen Fragen:
Hatte jemand schon mal ein ähnliches Problem? Kennt jemand dieses seltsame „Muhen“/dieses Hupgeräusch? Was hat es mit EML und ASC auf sich? Weiß jemand eine Lösung? Oder soll ich besser endlich Ruhe geben und das Auto aufgeben?
VG Christian
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14 Antworten
Immer mit der Ruhe! Warscheinlich ist nur ein Unterdruckschlauch defekt oder ein Ansauggummi zwischen Drosselklappe und Luftfilterkasten.
Am besten macht man einen Falschlufttest.
Zitat:
@Vr6667 schrieb am 18. Juni 2020 um 09:25:29 Uhr:
Immer mit der Ruhe! Warscheinlich ist nur ein Unterdruckschlauch defekt oder ein Ansauggummi zwischen Drosselklappe und Luftfilterkasten.
Am besten macht man einen Falschlufttest.
Danke für deinen Tipp! Wenn ich dem Schrauber meines Vertrauens das Stichwort "Falschlufttest" nenne, dann weiß der Bescheid? Oder ist das ein Begriff von dir?
Müsste er wissen. kann auch deine Kurbel Gehäuse Entlüftung sein wenn die dicht ist macht er diese Geräusche. kann sein muß nicht.
Zitat:
@capriturboe39bmw schrieb am 18. Juni 2020 um 10:20:40 Uhr:
Müsste er wissen. kann auch deine Kurbel Gehäuse Entlüftung sein wenn die dicht ist macht er diese Geräusche. kann sein muß nicht.
Das war auch das Erste, woran ich gedacht habe.
Blöd nur, dass der Motor jetzt verbaut ist. Im ausgebauten Zustand geht das deutlich leichter.
Ja, würde als erstes mal die KGE checken. Bekanntes Problemchen beim e39...
Zitat:
@spritbuster schrieb am 18. Juni 2020 um 14:06:19 Uhr:
Ja, würde als erstes mal die KGE checken. Bekanntes Problemchen beim e39...
Kann ich das, mit Anleitung aus dem Internet und Baumarktwerkzeug, selbst machen oder braucht es dafür definitiv den Fachmann? Was kostet so was pi mal Daumen?
Wenn du nie am Auto geschraubt hast, wird das nichts.
Zitat:
@Eosti schrieb am 18. Juni 2020 um 14:40:53 Uhr:
Wenn du nie am Auto geschraubt hast, wird das nichts.
Schon klar. Aber nach fast 1500 Euro ohne zufriedenstellendes Ergebnis bin ich mittlerweile so fatalistisch, was dieses Auto anlangt, daß ich sage: Was soll ich noch groß kaputt machen können? ;-))
Und bevor ich den Wagen einem Kärtchenhändler für 200 Euro überlassen muss, kann ich ihn auch zum Üben hernehmen ...
Das ist meiner Meinung nach auf jeden Fall machbar, es sollten sich genug Anleitungen und Videos im Netz finden. Das passende Werkzeug vorab besorgen, dann sollte es klappen!
Wie man selber einen Falschlufttest machen kann, wird auch auf Youtube gezeigt.
Und zur Not kannst bei diesen beiden Büchern auch nachlesen.
Immerhin kommt jetzt die Schönwettersaison, wo es lange hell ist. Das lädt förmlich dazu ein sich die Hände beim KGE-Wechsel zu zerkratzen
Spaß beiseite. Wenn man grundsätzlich noch nie am eigenen Auto geschraubt hat, dann ist das besser ein Fall für die Werkstatt. Je nachdem wie's beim Umbau läuft kann es nämlich auch sinnvoll sein die ASB abzubauen.
Zitat:
@Badu85 schrieb am 18. Juni 2020 um 15:30:35 Uhr:
Und zur Not kannst bei diesen beiden Büchern auch nachlesen.
In meinem Handbuch So wird gemacht steht meines Wissens nix zur KGE drin.
War jetzt auch nur allgemein gehalten. Das von der kge nix drin steht wusste ich nun nicht. War jetzt halt nur erstmal als Fachliteratur gedacht zum einlesen.
Ist halt ziemlich wenig Platz zum Arbeiten, wenn du die Ansaugbrücke nicht abbauen willst. Geht aber trotzdem, es macht auch Sinn gleich die Schläuche mitauszutsuschen bei dem Vorgang. Aber wenn du nicht so die große Erfahrung hast, dann wird's ziemlich schwer ohne die Ansaugbrücke abzubauen. Oder du wechselst nur die KGE und schaust ob es damit erledigt ist. Machbar ist alles, mann muss nur viel Zeit und Geduld mitbringen bei dieser Angelegenheit