523i Touring federt extrem schlecht an, schwimmt bei hohem Tempo
Hallo zusammen,
kurz zum Fahrzeug: 1998er 523i touring, 4X Stahlfedern (ohne Niveauregulierung), 315.000km, Standart-Fahrwerk, sehr gepflegt
neu kamen bereits: 4X Federn, Stoßdämpfer, Domlager (alles original BMW/Sachs), Tonnenlager neu von Febi (Lemförder gibt's scheinbar nicht mehr), Radlager hinten, neue Fulda-Sommerreifen auf Original-Alus
Sämtliche Querlenker sitzen fest, es scheint nichts ausgeschlagen zu sein.
zum Problem: vor allem kurze und "scharfe" Unebenheiten wie Querfugen, Kanaldeckel oder Straßenflickwerk kommen ungedämpft durch, gerade bei Querfugen versetzt es mit einem heftigen Schlag die ganze Hinterachse und man hat das Gefühl den Kontakt zur Fahrbahn zu verlieren. Bei höheren Autobahngeschwindigkeiten schwimmt der Wagen unangenehm, über 180km/h kommt es zu erhöhten Vibrationen und Stuckern im gesamten Aufbau.
Ich dachte dass es an den Tonnenlagern, sowie Federn/Dämpfern liegt, leider hat sich das Fahrverhalten trotz der Investition nicht verbessert.
Wir bewegen in der Familie noch ein E36-Cabrio mit M-Fahrwerk, welches im Vergleich gleitet und schwebt wie ein fliegender Teppich...
Würde ein Wechsel sämtlicher Achsgelenke eine Besserung bringen? Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Vielen Dank schon einmal!
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22 Antworten
Hallo!
Durchschlagen kenne ich von meinem auch, aber da ist die Niveauregulierung schuld, ohne Beladung knallt es ab und zu heftig, darum habe ich immer etwas schweres im Kofferraum herum liegen.
Wie sehen die Lager der Schwingen aus?
Wenn diese defekt wären, würde der E39 auch das Schwimmen anfangen.
mfg
Wenn bei der Laufleistung an der Vorder- und Hinterachse noch Erstteile verbaut sind, wäre es da mal Zeit für eine Fahrwerksrevision. Denn auch wenn die Querlenker, die Zugstreben, die Koppelstangen, die Integrallenker usw. kein fühlbares Spiel haben, funktionieren sie nach über 300.000km trotzdem nicht mehr, wie sie sollen, wenn es noch die ersten sind oder irgendwelche günstigen, die dort schonmal eingebaut wurden. Das mag wie gesagt alles noch im Rahmen bleiben, wenn du nur Landstraße und Stadt fährst. Auf der Autobahn bei hohen Geschwindigkeiten wird das Fahrwerk aber ordentlich gefordert und da machen sich dann die Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Du musst immer bedenken, dass das E39 Fahrwerk eine hochkomplexe Geschichte ist. Der hat mehr als doppelt so viele Lager und Lenker wie ein vergleichbares Auto aus der Kompaktklasse zu dieser Zeit und wenn in diesem Konstrukt nur 1 oder 2 Komponenten nicht mehr so funktionieren wie sie sollen, ist das komplette Fahrverhalten im Eimer.
Falls du das Video noch nicht kennst... Schau dir mal an was da mit den Querlenkern, Zugstreben und Koppelstangen abgeht, wenn das Auto fährt. Ist zwar die Vorderachse vom E39 M5, aber der hat vom Grundprinzip das gleiche Fahrwerk. Der Teststand simuliert das Fahrzeuggewicht und die Belastungen. Und da sind die ganzen Teile jetzt werksneu, stellt dir da jetzt mal vor was die Teile dazu sagen, wenn sie schon 300.000km haben. https://www.youtube.com/watch?v=r3asX9iRQNs
Hallo,
glaubst Du an den Weihnachtsmann? 300´km und noch die 1. Fahrwerksteile verbaut? Nie im Leben. Eher schon der 2. oder 3. Satz der nun fällig ist.
Ich kenn jetzt nicht die HA vom Touring, aber könnte es nicht daran liegen daß die Zusatzdämpfer verschlissen oder nicht (mehr) vorhanden sind?
Tschüß,
Bernd
Ich habe mir das Video angeschaut. Das ist eindrucksvoll was da abgeht. Aber erstaunt war ich das sich ansatzweise minimal die Räder andeuten sich querzustellen.
Oder sind das Lenkbewegungen? Wenn ja, es sind aber beide Räder nicht immer parallel zueinander.
Zitat:
@eisenbahnerniklas schrieb am 22. Juni 2022 um 00:43:27 Uhr:
Hallo,
glaubst Du an den Weihnachtsmann? 300´km und noch die 1. Fahrwerksteile verbaut?
Und das gerade beim e39
Wenn der Touring mit Spiralfedern hinten hart ist und es schläge gibt vermute ich Tonnenlager. Am besten welche mit Ölfüllung kaufen wie Lemförder aber die gibt es ja seit 4 Jahren nimmer, mußt du dann zum Freundlichen aber da gibt es die nicht für ein apfel und ei
Vielen Dank für eure Antworten!
Ich werde meinen Touring morgen Abend nochmal auf der Bühne haben, im Video sieht man ja eindrucksvoll wie wichtig sämtliche Komponenten des Fahrwerks sind... Ich hab keine Ahnung wie oft die Querlenker, Zugstreben, etc. schon getauscht wurden, ich hab den 5er seit ca. 40.000km und es wurde kontinuierlich schlechter. Ich werde wohl sämtliche Achsgelenke tauschen. Gibt's hierfür irgendwelche Empfehlungen was den Hersteller angeht?
Zu den angesprochenen Tonnenlagern: Mir wurde gesagt dass die Febi-Lager ebenfalls eine Ölfüllung haben und quasi baugleich mit den Lemförder-Lagern sind. Stimmt das nicht?
Hallo,
keine Ahnung was die Febi-Lager bertifft, aber: Meine Febi Tonnenlager E30 haben eine BMW-Nr. drauf, nur ist das BMW-Zeichen unkenntlich gemacht. Kam also aus der gleichen Maschine wie das Originalteil.
Herstellerempfehlungen kann ich auch nicht mehr geben, kommt eh fast alles aus dem Ausland oder gleich China.
Lemförder Druckstange-Gummilager kam aus Brasilien, bei TRW halten die Gummis nicht lange, Meyle ist mal so oder so, Delphi ist einigermaßen haltbar, Bosch Bremsbeläge kamen aus China, QH kannst Du gleich wieder tauschen, Brembo und Ate kommt teilw. auch aus China.
FAG und Monroe werde ich mal testen müssen.
Am Besten Teile aus altem Lagerbestand kaufen, die halten wenigstens.
Tschüß,
Bernd
Zitat:
@eisenbahnerniklas schrieb am 22. Juni 2022 um 00:43:27 Uhr:
Hallo,
glaubst Du an den Weihnachtsmann? 300´km und noch die 1. Fahrwerksteile verbaut? Nie im Leben.
Bernd
Ich weiß nicht, was du meinst, wer du bist, aber ist es so schwer, mal sachlich und respektvoll zu bleiben? Aber natürlich, was weiß ich schon. Ich habe ja selbst nur zwei E39, beschäftige mich erst seit 7 Jahren mit dieser Baureihe und werd mittlerweile sogar schon von E39 Besitzern kontaktiert, wenn Werkstätten bei ihrem Auto ratlos sind. Klar, ich glaube an den Weihnachtsmann und habe absolut überhaupt gar keine Ahnung, weil es gänzlich ausgeschlossen ist, dass dort draußen noch E39 rumfahren, die bei 300.000km noch Erstteile am Fahrwerk verbaut haben.
Der Bernd weiß das im Gegensatz zu mir natürlich ganz genau, dass es nie im Leben sein kann, dass auch nur einer von den ca. 86.000 E39, die aktuell noch in Deutschland zugelassen sind, bei über 300.000km noch Erstteile am Fahrwerk verbaut hat, weil er nämlich bei jedem einzelnen davon nachgeschaut hat.
Bitte, diese Diskussion kannst du gerne haben. Mir sind selbst persönlich mehrere E39 bekannt, bei denen jenseits der 300.000km noch Erstteile verbaut waren, wie z.B. die Tonnenlager. Wie kann das sein? Ist ganz einfach, indem ein Automatikgetriebe verbaut ist, wodurch die Tonnenlager durch die geschmeidigeren Lastwechsel beim Schalten sehr viel weniger belastet werden, als beim Schaltgetriebe und daher auch entsprechend länger halten. By the way, bei meinem 2002er 520i habe ich bei ca. 240.000km nach dem Kauf die beiden Querlenker hinten aus Fertigungsjahr 2002 ersetzt. Nicht weil sie gepoltert haben oder Spiel hatten, sondern nur weil die Gummis der Kugelgelenke gerissen waren und schon Fett ausgetreten war, weshalb ich so wahrscheinlich keine HU bekommen hätte. Tonnenlager hat er noch die ersten, da Automatik.
Wie lange Fahrwerksteile wie z.B. Querlenker, Zugstreben, Koppelstangen, Stabigummis, Integrallenker und Schwingenlager halten, ist auch stark von der Fahrweise und von der Qualität der Straßen abhängig, auf denen das Auto läuft. Solange die Gummimanscheten an den Kugelköpfen und die Gummilager nicht rissig sind und sich bei der Inspektion und bei der HU kein fühlbares Spiel feststellen lässt, werden diese Teile bei den meisten Autos halt einfach nicht getauscht, wenn der Besitzer nicht drauf besteht. So ists in der Relaität. Im Übrigen sind z.B. die Schwingenlager an der Hinterachse beim E39 auch solche Kandidaten, die bei 300.000km gerne noch die ersten sind, weil man da laut BMW die ganze Schwinge wechseln muss, wenn sie verschlissen sind und viele das Auspressen der Buchsen aufgrund des Aufwands einfach so lange wie möglich rauszögern wollen. Über den Einfluss der verbauten Rad/Reifen Kombinationen aufgrund der Einpresstiefe auf die Belastung und den Verschleiß der Fahrwerksteile muss ich einem Vollprofi wie dir ja sicher auch nichts erklären.
Sorry wenn ich abschweife, aber zum Thema "nie im Leben" und "an den Weihnachtsmann glauben", ich hab erst vor ein paar Wochen wieder den E46 320d (Langstreckenauto) meiner Arbeitskollegin in der Garage gehabt, der die 400.000km geknackt hat und wo noch die ersten M-Technik Querlenker vorn verbaut sind, Fertigungsdatum gleich Baujahr. Kein Spiel festzustellen und auch kein Poltern. Kann ich nächstes mal gern ein Foto machen, wenn ich das Auto wieder da hab.
Übrigens, da ich ja im E39 Bereich völlig ahnungslos bin, ist mir rein zufällig auch ein E39 Kilometer Millionär bekannt. Nur um mal ein Paar Auszüge zu nennen: Über 900.000km in 7 Jahren gefahren, Koppelstangen vorn bei 298.000km neu, erster Querlenkerwechsel bei 591.000km, zweiter Querlenkerwechsel bei 740.000km. Gestorben ist das Auto übrigens bei 1.187.000km durch einen Unfall nach Reifenplatzer...
https://bmw-forum.de/.../...touring-ez-29-02-2000-akt-km-stand-943-232
Zitat:
@Bulli03 schrieb am 22. Juni 2022 um 20:05:20 Uhr:
Ich hab keine Ahnung wie oft die Querlenker, Zugstreben, etc. schon getauscht wurden, ich hab den 5er seit ca. 40.000km und es wurde kontinuierlich schlechter.
In der Regel ist in den Querlenkern, Zugstreben, Koppelstangen usw. neben dem Herstellerschriftzug auch das Herstellungsjahr eingearbeitet, zumindest bei namhaften Herstellern. Darüber kannst du Schlüsse ziehen, ob und wann da schonmal was getauscht wurde. Wenn bei deinem Auto irgendwo eine 97 oder eine 98 drauf steht, dann weißt du, dass da noch nie jemand dran war. Auch wenn das manche für gänzlich ausgeschlossen halten, ich kann dir aus der Praxis bestätigen, dass es durchaus möglich ist, auch bei über 300.000km noch Fahrwerksteile in der Hand zu haben, die eingebaut wurden, als das Auto in Dingolfing auf dem Fließband war...
Zitat:
beschäftige mich erst seit 7 Jahren mit dieser Baureihe
Ich seit 20 Jahren
Zitat:
@4998 schrieb am 23. Juni 2022 um 09:11:58 Uhr:
Zitat:
beschäftige mich erst seit 7 Jahren mit dieser Baureihe
Ich seit 20 Jahren
...und du hattest in diesen 20 Jahren auch noch kein Fahrwerksteil, was 300.000km gehalten hat? Dann habt ihr anscheinend verdammt schlechte Straßen in eurer Gegend.
@Repsol-Bird
Zitat:
...und du hattest in diesen 20 Jahren auch noch kein Fahrwerksteil, was 300.000km gehalten hat? Dann habt ihr anscheinend verdammt schlechte Straßen in eurer Gegend.
Ähhmm....räusper...hüstel.....
Das Fahrzeug wurde ab 8178 km (07.1998) bis 122894 km (10.2008) von mir selbst gefahren.
90 % BAB / 10 % Stadtverkehr
Typisches E39 Fehlerbild "Radzittern auf der VA ab ca. 130 km/h". Drei BMW Werkstattbesuche ohne Fehlererkennung. Vom suksessiven Tausch der Radführungskomponenten wurde mir aus kostengründen abgeraten, da der ursächliche Fehler bisher nicht erkennbar ist. Folglich habe ich mich dann selbst ans Werk gegeben.
01.06.2006 (Werkstattauftrag freier Kfz.-Fachbetrieb)
- Hinterachse 2 Kugelgelenke (linkes Gelenk hat Spiel)
- Hinterachse 2 Integrallenker HA
06.06.2008
Vorderachse 4 Gummiunterlage für Schraubenfedern
Vorderachse 2 Anschlagsdämpfer Federbein
Vorderachse 2 Faltenbalg Spurstange
Vorderachse 2 Stabigummi vorn
Vorderachse 2 Querlenker VA
Vorderachse 2 Koppelstangen
Vorderachse 2 Zugstreben VA
Vorderachse 2 Spurstangen VA
Vorderachse 1 Optische Vermessung (Freier Kfz. -Fachbetrieb)
24.07.2008
Hinterachse 2 Querlenker HA
Hinterachse 2 Führungslenker HA
Hinterachse 2 Koppelstangen HA
Hinterachse 2 Integrallenker HA
Hinterachse 2 Stabigummi HA
Hinterachse 1 Optische Vermessung (Freier Kfz. -Fachbetrieb)
24.08.2008 (BMW Werkstattauftrag)
Fahrwerk 4 Tonnenlager der Hinterachse auf Verdacht, da optisch keine Einrisse erkennbar waren
Fahrwerk 2 Radlager HA (rechtes Radlager macht Geräusche)
Fahrwerk 1 Fahrzeug Vollvermessung
Nach dem Austausch der Tonnenlager, war das Radzittern auf der VA beseitigt.
Gruß
wer_pa
@wer_pa im Umkehrschluss könnte man jetzt fragen: Was davon wurde denn jetzt getauscht, weil es wirklich getauscht werden musste und was ist aus Verdacht rausgeflogen, obwohls vielleicht nochmal so lange gehalten hätte?
Ich hab bei meinem Sommer E39 bei 160.000km auch das gesamte Fahrwerk von vorne bis hinten durchgetauscht, mit Lemförder Komponenten. In dem Fall, weil ich das Auto sehr sportlich fahre und ab und an auch damit auf dem Nürburgring unterwegs bin. Daher sind auch ein Gewindefahrwerk und andere Stabilisatoren verbaut, was mir die Erstteile relativ schnell aufgearbeitet hätte, wenn die drin geblieben wären. Deswegen bin ich insofern auch dabei, wenn es darum geht, Teile frühzeitig zu tauschen. Das ist nicht der Punkt der Diskussion.
Dennoch ists aber so, dass dort draußen genügend E39 rumfahren, deren Fahrer das Auto nicht in Bereichen bewegen, wo es ihnen auffällt, dass das Fahrverhalten nicht mehr so ist, wie es ab Werk mal war. Und wenn dort bei 300.000km noch Erstteile drin sind, die weder Spiel haben, noch optisch durch Schäden auffallen, dann bleiben die da halt drin, wenn das Auto unauffällig läuft und niemand auf einem Wechsel besteht. Ich hab selbst schon Zugstreben von 1999 aus einem 530d ausgebaut, der die 300.000km geknackt hatte. Für die Maßnahme hab ich mir damals sogar das BMW Spezialwerkzeug 312240 gekauft, weil der Kugelkopf Konus in der Achsschenkelbuchse massiv festgewachsen war...
@Repsol-Bird
Zitat:
..... im Umkehrschluss könnte man jetzt fragen: Was davon wurde denn jetzt getauscht, weil es wirklich getauscht werden musste und was ist aus Verdacht rausgeflogen, obwohls vielleicht nochmal so lange gehalten hätte?
Hätte ich bei den Tonnenlagern, was von der BMW Werkstatt aufgrund der "geringen" Laufleistung und dem optisch rissfreien Zustand ausgeschlossen wurde, angefangen, wären diverse Teile zu den Zeitpunkten wahrscheinlich noch nicht gewechselt worden.
Warum es die Tonnenlager zerlegt hatte, wie gesagt 90% BAB und 10% Stadt, konnte sich auch keiner erklären.
Gruß
wer_pa