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60'000 Kilometer im 9-3 Aero Sportkombi

Themenstarteram 12. Oktober 2007 um 16:48

Hallo zusammen

Heute habe ich mit meinem 9-3 die 60'000 Kilometer-Marke geknackt, Zeit für mich ein erstes Mal Bilanz zu ziehen.

Das Auto wurde im März 2006 als Neuwagen zugelassen und hatte damals 6,4 Kilometer auf dem Tacho. Die Hirsch-Leistungssteigerung war bereits am Anfang verbaut, der Auspuff folgte dann einiges später.

Nach 2 Wochen in Betrieb verabschiedete sich das integrierte Telefon mit dem Fehler "keine SIM-Karte erkannt", dies obwohl die Karte im Leser im Kofferraum steckte. Der Austausch der SIM-Karte brachte keine Beserung, somit war klar das es am Auto liegen musste. Das Teil liess 2 Wochen auf sich warten, worauf ich ziemlich unmissverständlich klar machte, dass dies bessern müsse und das ich bei solchen Sachen nicht mehr 2 Wochen warten könne und wolle, was auch Wirkung gezeigt hat, ich musste nie wieder so lange warten.

Daraufhin folgten ein paar tausend unbeschwerte Kilometer, in welchen das Auto sehr viel Freude machte. Der Motor steigerte sich kontinuierlich, nachdem ich am Anfang ernsthaft an der Leistung zweifelte. Bei ca. 8'000 Kilometern stand er dann wirklich voll im Futter und seither zieht er aus dem Keller wie ein Ochse, schaltfaules dahingleiten beherrscht er genauso wie die rasante Gangart.

An einem schönen Tag beim betanken wollte dann die Benzinuhr aus irgendwelchen Gründen nicht den vollen Stand anzeigen, blieb bei der 3/4-Markierung hängen und pendelte sich dann nach ca. 10 Kilomtern auf dem vollen Stand ein. Normalerweise zeigte sie sofort voll an. Von diesem Tag an spukte auch das SID herum, ich konnte den Bordcomputer nicht mehr immer vernünftig zurücksetzen, egal was ich machte. Manchmal klappte es, manchmal nicht.

Auch das Navigations-System zickte gewaltig, blieb immer mal wieder hängen und oft half nur noch ein Neustart des gesamten Fahrzeuges (Motor aus, Zündung aus, Schlüssel raus) um das Ding wieder in Gang zu bringen. Vor allem die dynamische Routenführung zeigte sich so ziemlich spontan, je nach Strecke rechnete das System im Minutentakt neue Routen aus, worauf ich vom Navi ziemlich angesaut war, denn nebst der elends lahmen Eingabe bis zur ewigen Neurechnerei schien gar nichts zu klappen bei dem Ding. Also wurde ich bei der Werkstatt vorstellig, welche dann auch gleich mit Softwareupdates zur Seite stehen konnte. Dadurch wurde dann zwar die Eingabe schneller (deutlich schneller als am Anfang), aber die Stabilität des Systems war immer noch jämmerlich. Bei der ersten Inspektion, welche kurz darauf erfolgte verlangte ich eine definitive Lösung des Problems, worauf sich die Werkstatt auch sehr intesiv mit dem Problem auseinandersetzte und tatsächlich einen für mich sehr guten Kompromiss zwischen zügiger Eingabe und stabiler Routenführung fand. Mit diesem Stand lebe ich noch heute und das System erfüllt meine Wünsche zur vollen Zufriedenheit, die Zielführung ist sehr präzise und auch Abstürze sind sehr selten geworden.

Überhaupt das Audio-System hat sich doch sehr komisch gezeigt: Während am Anfang überhaupt sämtliche Einstellungen nur einen jämmerlichen Klang zustande brachten der mehr nach Kofferradio denn nach Soundsystem und schon gar nicht nach 300 Watt tönte, schienen die Softwareupdates auch auf dieser Schiene einiges bewirkt zu haben. Das Audio-System ist nun sehr ausgewogen, kann zwar nach wie vor nicht mit den Besten in der Klasse mithalten, aber stellt einen für meine Bedürfnisse doch sehr guten Klang zur Verfügung. Das Thema Infotainment konnte ich somit abhaken, denn es funktionierte alles so wie es sollte und machte auch nie wieder Ärger.

Zwischenzeitlich machten sich vom Fahrwerk her Schab- und Quietschgeräusche bemerkbar, welche anfänglich nur bei Kurvenfahrt aufgetreten sind, später dann aber immer lauter wurden und schliesslich dauerhaft zu hören waren. Das Problem waren Wärmeschutzbleche hinter den Bremsen, welche sich verbogen und dadurch an den Bremsen schabten. Ein erster Eingriff mit Teflonpaste und nach hinten biegen brachte keine Besserung, erst der Ersatz der Bleche brachte Ruhe (Kilometerstand ca. 35'000). Alle bisher ausgeführten Arbeiten am Infotainment etc. gingen übrigens Diskussionslos in die Garantie.

Bei der zweiten Inspektion (ca. 45'000 Kilomter) wurden dann die hinteren Bremsklötze ersetzt, was mich einigermassen erstaunt hat. Aber da wir in der Schweiz ja ziemlich verwöhnt sind wird das während 3 Jahren von Saab bezahlt, von demher war es mir egal. In die gleiche Zeit viel auch das Problem mit dem ESP, bei welchem das ESP sich abschaltete und das Steuergerät ersetzt werden musste. Dieser Defekt brachte mich dann auch ziemlich auf die Palme, da ich der Überzeugung war das Systeme wie ABS und ESP auf bewährten Komponenten aufbauenn und Defekte dadurch sehr selten sind. Was die Situation noch sehr unangenehm machte war die Tatsache, dass man nie wusste funktioniert das Ding nun oder nicht wenn man es denn mal brauchen würde. Jedenfalls war dies der erste Defekt der meinen bisher ausschliesslich positiven Eindruck etwas trübte und dieser Defekt gehört in die Kategorie jener Defekte, dass wenn sie wieder auftreten wird die Marke gewechselt.

Kurz nach der zweiten Inspektion platzte dann auch noch der Kühlwasserbehälter und mir gleichzeitig der Kragen. Das sind für mich jene Teile, für welche ich kein Verständnis habe wenn die kaputt gehen, schon gar nicht bei einem Auto in dieser Preisklasse. Der Ersatz funktionierte einwandfrei und diskussionslos und das Teil war sogar an Lager, da ich scheinbar nicht der erste war der das brauchte. Auch dieser Defekt ist aus der Kategorie "tschüss Saab" wenns nochmals kommt...

Vor nun ca. 3'000 Kilometern kam die Meldung im SID "Ölstand prüfen". Ich war leicht irritiert, denn 1. braucht das Auto praktisch kein Öl, zweitens war er noch nicht so lange her in der Inspektion. Dennoch kontrollierte ich den Ölstand, welcher wie erwartet auch perfekt war. Ich tat den Fehler unter "Geisterstunde im Elektrokasten" ab und ignorierte es. Als kurz darauf die Meldung wieder erschien wurde ich erneut bei der Werkstatt vorstellig. Als Problemquelle wurde der Ölstandmesser in der Ölwanne ausgemacht. Aufgrund des hohen Aufwandes den der Ersatz mit sich bringt einigten wir uns darauf, dass ich noch so damit herumfahre, wenn die Meldung nicht mehr kommt ist das Problem erledigt, falls sie wieder auftaucht wird der Sensor ersetzt. Dazu muss der Motor ausgebaut werden, was ich eher peinlich denn spannend finde, insbesondere weil es vermutlich irgend ein kleines Schrottteil ist das supergünstig gekauft wird und dann eine 3-Tagesreparatur verursacht. Geht in Garantie, ist mir von demher egal, mir tut die Werkstatt leid die den Aufwand hat. Der dritte Defekt der Kategorie "das wars mit Saab", denn es wäre mir zu peinlich ein zweites Mal mit dem gleichen vorstellig zu werden...

Es ist dies nun mein erster Saab und ich glaube nach wie vor daran, dass es ein gutes Auto ist und ich fahre noch jeden Tag mit Begeisterung damit herum. Der uneingeschränkte Sonnenschein wurde zwar etwas getrübt, aber insgesamt überwiegt die Freude, denn es gibt sehr viel positive Punkte, die dieses Auto bietet die ich hier kurz aufzählen möchte und die für mich auch der Grund sind momentan der Marke treu zu bleiben:

- Sitzkomfort ist unerreicht

- Langstreckentauglichkeit ist phänomenal

- Verbrauch für ein Auto dieser Klasse angemessen (10,4 Liter im Schnitt)

- Unterhaltskosten überschaubar (dank Gratisservice und guter Garantieabwicklung)

- Scheinwerfer und Abblendlich im Dunkeln ein absolutes "Highlight" (im wahrsten Sinne), für mich als "Eule" ein Muss

- Hervorragende Bremsen mit ausgezeichneter Stabilität (zahlreiche Füchse und Rehe dankens mir...)

- Agile Fahreigenschaften auf kurvenreichen Strecken

- Hammer Durchzug aus dem Drehzahlkeller, Überholmanöver sind entspannend und sicher

- Gutes und stabiles Fahrwerk, auch bei höheren Geschwindigkeiten vertrauenserweckend

- Insgesamt gutes Preis-Leistungsverhältnis (Anschaffung vs. Ausstattung)

- Akzeptables Platzangebot für mich und meine Transportansprüche, vier Normalgrosse reisen adäquat

- Sehr gute klimatisierung des Innenraums

- Reparaturkosten nach Unfällen überschaubar (hat mir meine Versicherung bestätigt nach dem ich das zweimal testete)

Mein persönliches Fazit:

Wenn Saab die Kleinigkeiten in den Griff kriegt und abstellt, weiter an der Qualität arbeitet und verbessert ist der 9-3 eine extrem tolle, gute und sehr empfehlenswerte Alternative. Stand heute ist er eine empfehlenswerte Alternative, mit welcher man mit Glück absolut problemlos den Alltag bestreiten kann und im Falle das man kein Glück hat ist man (zumindest hier in der Schweiz) garantiemässig sehr gut abgesichert.

Ein wichtiger Punkt ist in meinem Fall der Händler mit der Werkstatt: Vom supertollen Verkäufer bis zur Top-Werkstatt stimmt einfach alles, ich fühle mich sehr wohl dort, fühle mich sehr ernst genommen und die Kompetenz ist absolut perfekt. Jedes Problem konnte gelöst werden (ausser dem SID aber das liegt an den Updates von Saab die wertlos sind...) und ich bin absolut top zufrieden. Ganz sicher ein nicht unerheblicher Grund warum ich der Marke treu bleiben werde und auch so voll zufrieden bin.

Grüsse an alle und allen gute Fahrt

Cyberax

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3 Antworten
am 12. Oktober 2007 um 19:06

toller review!

danke!

ich habe jetzt auch 60000km, ez 07/2005

die elektronik-mätzchen kann ich nachvollziehen, das infotainment zickt manchmal.

meines "vergißt" gerne mal wenn ich es resetted hatte, schaltet sich manchmal in engen kurven selbst aus und an oder das navi stürzt ab, hakt kurz und started dann die rotenführung neu.

die audioanlage(300) scheppert manchmal erbärmlich, abhängig vom wetter...

bei mir wurde der lenkrad-airbag ausgetauscht, weil das saab-emblem darauf nach einem sommerurlaub in süddeutschland anfing abzublättern...

da habe ich mich schon gefragt, was ein airbag-austausch kostet gegenüber dem emblem.

sonst, teu, teu teu:

noch nix

gaaaaaaaar NIX!

Cyberax,

vielen Dank für Deinen Bericht.

Was mich veranlasst zu antworten, die Tatsache, dass ich kurz vor der Neubestellung eines 9-3 TTiD stehe, mein derzeitiger Leasingvertrag (1.9 TiD) läuft bald aus.

Und weil das Navi und das Autotelefon bei mir immer zu 100% fehlerfrei gearbeitet haben, werde ich das Buisness wieder bestellen.

Ist die Elektronik in der Zwischenzeit komplizierte und damit fehleranfälliger geworden oder hatte ich bisher einfach nur Glück?

Im allgemeinen kann ich Deine Einschätzung teilen, ein Saab 9-3 ist ein schönes, elegantes Reiseauto, mit dem man gerne weite Strecken zurücklegt.

Und aufgrund seiner seltenen Verbreitung ist es für mich die Alternative zu den deutschen Herstellern, die eine aberwitzige Aufpreispolitik betreiben.

Viele Grüsse,

Saab089

Themenstarteram 14. Oktober 2007 um 20:23

Ich würde eher sagen sie ist einfacher geworden:

- SID fehlt

- Telefon ist nicht mehr festeingebaut sondern nur noch Bluetooth-Schnittstelle

- Ganzer Elektronik-Bus wurde ausgetauscht

- Navi wurde bereits zum MY07 gewechselt und läuft soviel ich weiss einerseits schneller und stabiler

Also ich würde mit gutem Gewissen zuschlagen...

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