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8 Liter Super in Diesel-Tank

Audi A6 C6/4F
Themenstarteram 6. November 2008 um 8:09

Morgen zusammen...

 

Aaaaaaaalso...warum ist schwer zu erklären, aber passiert:

 

Ich habe ca. 8 Liter Superbenzin in meinen Diesel gefüllt. Dann den Irrtum bemerkt und den Rest

mit Diesel aufgefüllt (Gedanke war: Mischungsverhältnis optimieren !).

 

Ich habe einen 2,7 Ltr Diesel mit MT und den 80 ltr. Tank.

 

Bin bisher ca. 40 km gefahren...bislang problemlos.

 

Was meint ihr Fachleute ? Schlimm ?

 

Mein Plan wäre es alle 200 km jetzt Diesel nachzutanken um das Mischungsverhältnis zu verbessern.

 

Abpumpen usw. soll ja aufwendig und teuer sein..klar ne heftige Reparatur ist dramatisch teurer.

 

Was meint ihr....wie hoch ist das Risiko ?

 

Beste Grüße

 

S.

Beste Antwort im Thema

Tja, entscheiden musst Du selbst! Das Auspumpen des Tanks, die Entsorgung und das erneut Volltanken kostet Dich zusammen bestimmt 300 EUR :o Andererseits ist das ein Pappenstiel dagegen wenn Dir die Maschine verreckt und Audi die Garantie verweigert.

Daher ein paar Fakten dazu was passieren kann. Benzin im Diesel vermindert zuerst einmal die Schmierfähigkeit des Kraftstoffs. Diverse Pumpen sind aber auf gute Schmierfähigkeit des Kraftstoffs angewiesen, da sie keine eigene Schmierung besitzen. Das beginnt bei der Vorförderpumpe und geht bis zur Radialkolbenpumpe, welche das Common-Rail System mit Druck versorgt. Verreckt so eine Hochdruckpumpe, bist Du 2000 EUR los zzgl. Ein- und Ausbau.

Ferner verändert Benzin im Diesel den vorberechneten Zündverzug des Kraftstoffs. Diesel wird ein wenig früher eingespritzt, da es durch den Zündverzug eine Weile dauert, bis der Kraftstoffnebel sich selbst entzündet. Den Zündverzug von Diesel kennt man, entsprechend weiß man wieviel früher eingespritzt werden muss. Wenn Benzin im Diesel ist, verringert sich der Zündverzug. Sprich: die Kraftstoffwolke entzündet sich zu früh, was Kolbenboden, Pleudel und deren Lager massiv belasten kann bis zum Exodus.

Und der dritte Knackpunkt ist der Partikelfilter, der durch Nacheinspritzung gereinigt wird. Auch hier gilt: man kennt die Temperatur, die bei einer bestimmten Zugabe von Diesel im Abgasstrang entsteht. Befindet sich Benzin darunter, kann die Abgastemperatur höher sein als normal, was den Partikelfilter dann nicht nur freibrennt, sondern zerstören kann.

Dein Glück ist nur, dass Du nicht viel Benzin getankt hast. 8 Liter auf 80, das sind gerade einmal 10%. Da würde ich es mir auch überlegen ob ich die Kosten für das Abpumpen bezahlen möchte. Die wichtigste Strategie hast Du bereits genannt: immer wieder Diesel zutanken, um das Verhältnis weiter zu verringern. Ferner Volllast vermeiden, um die Lager zu schonen und die Abgastemperatur nicht unnötig in die Höhe zu treiben.

Kritisch könnte höchstens die verminderte Schmierfähigkeit des Kraftstoffs sein, denn bereits ein kleiner Teil Benzin im Diesel verringert die Schmierfähigkeit dramatisch und vorsichtig fahren ändert nichts an der Belastung dieser Komponenten. Einige Diesel-Cracks schwören darauf einen halben Liter Zweitakt-Öl (Aschefreie Sorte!) beizumischen, um die Schmierfähigkeit zu gewährleisten, aber die "Gelehrten" (auch hier im MT ) streiten sich, ob das für den Partikelfilter schädlich ist oder nicht. Ich würd's in Deinem Fall tun, aber das soll keine Anleitung oder Anweisung sein - nur meine Meinung.

Entscheiden musst Du selbst und auch die möglichen Konsequenzen musst Du selbst tragen!

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Ich glaube, es war überhaupt keine gute Idee, den Motor nach der Falschbetankung anzumachen. Wenn nicht schon geschehen, sind bestimmt Schäden zu erwarten, wenn Du weiterfährst.

Lieber gleich den ADAC rufen oder in die Werkstatt abschleppen lassen und schauen ob noch was zu retten ist.

Kostet einige tausend Euro, wenns den Motor zerlegt. Nicht auf Garantie.

Grüße

M1972

... also früher, ja.... ;o)

mal im Ernst, vor ein paar (etlichen) Jahren war es geradezu

Pflicht - besonders wenn es kälter wurde- ein paar Liter

Benzin unterzumischen. Den Rest macht heute sicher die

Motorsteuerung.

Andersrum wäre schlimmer. Diesel im Benziner tut nicht so gut.

s.

Soweit ich weiss ist es wesentlich schlimmer, Diesel in einen Benziner zu tanken als umgekehrt.

Ausserdem soll Autofahren ja spannend bleiben ;)

Zitat:

Original geschrieben von spunf

... also früher, ja.... ;o)

mal im Ernst, vor ein paar (etlichen) Jahren war es geradezu

Pflicht - besonders wenn es kälter wurde- ein paar Liter

Benzin unterzumischen. Den Rest macht heute sicher die

Motorsteuerung.

Andersrum wäre schlimmer. Diesel im Benziner tut nicht so gut.

s.

"Im Winter Benzin oder Petroleum zum Diesel mischen"

Heutzutage besitzen Diesel-Fahrzeuge hochmoderne Einspritzanlagen, die wesentlich diffiziler reagieren. Mischt man hier Benzin oder Petroleum bei, riskiert man einen kapitalen Schaden an der Einspritzpumpe. Außerdem wird Diesel mittlerweile ab Oktober als Winterdiesel an die Tankstellen ausgeliefert. Und der fließt auch bei 24 Grad unter Null.

Auto Irrtümer oder nicht?

Benzin statt Diesel: Handelt es sich bei dem falsch betankten Dieselfahrzeug um einen Motortyp der alten Generation, haben Sie Glück, weil die einen bestimmten Benzinanteil (bis zu 30%) im Diesel vertragen können. Z.B. diese Baureihen: Mercedes W123 und W124, Golf 1 und 2, Peugeot 205 D.

Bei den anderen Dieselfahrzeugtypen (mit Pumpe-Düse- oder Common-Rail-Technik) muss vor der Weiterfahrt der schädliche Treibstoff-Mix aus dem Tank geholt werden. Jedoch nur von einem darin erfahrenen Fachmann - mit der entsprechenden Ausrüstung. (Feuergefahr!)

 

Schlimm kann es werden, wenn man mit der Benzin-Diesel-Mischung weiterfährt. Es beginnt mit ungewöhnlichen und lauten Motorgeräuschen ("Nageln") und Motorstottern... Bis der Wagen schließlich stehenbleibt und möglikcherweise bereits Schäden an der Einspritzanlage und am Motor entstanden sind.

 

Durch eine Weiterfahrt mit dem falschen Sprit riskiert man den Gewährleistungsanspruch gegenüber dem Fahrzeughersteller. Für die gesamte Kraftstoffanlage und den Motor. Auch für spätere Reparaturen von Folgeschäden.

Quelle: www.falsch-getankt.de

_____________

Dein 2.7 CR-TDI fällt leider nicht unter die Kategorie I, sondern unter die andere. Ich würde das Risiko nicht gehen - aber entscheide selbst!

Tja, entscheiden musst Du selbst! Das Auspumpen des Tanks, die Entsorgung und das erneut Volltanken kostet Dich zusammen bestimmt 300 EUR :o Andererseits ist das ein Pappenstiel dagegen wenn Dir die Maschine verreckt und Audi die Garantie verweigert.

Daher ein paar Fakten dazu was passieren kann. Benzin im Diesel vermindert zuerst einmal die Schmierfähigkeit des Kraftstoffs. Diverse Pumpen sind aber auf gute Schmierfähigkeit des Kraftstoffs angewiesen, da sie keine eigene Schmierung besitzen. Das beginnt bei der Vorförderpumpe und geht bis zur Radialkolbenpumpe, welche das Common-Rail System mit Druck versorgt. Verreckt so eine Hochdruckpumpe, bist Du 2000 EUR los zzgl. Ein- und Ausbau.

Ferner verändert Benzin im Diesel den vorberechneten Zündverzug des Kraftstoffs. Diesel wird ein wenig früher eingespritzt, da es durch den Zündverzug eine Weile dauert, bis der Kraftstoffnebel sich selbst entzündet. Den Zündverzug von Diesel kennt man, entsprechend weiß man wieviel früher eingespritzt werden muss. Wenn Benzin im Diesel ist, verringert sich der Zündverzug. Sprich: die Kraftstoffwolke entzündet sich zu früh, was Kolbenboden, Pleudel und deren Lager massiv belasten kann bis zum Exodus.

Und der dritte Knackpunkt ist der Partikelfilter, der durch Nacheinspritzung gereinigt wird. Auch hier gilt: man kennt die Temperatur, die bei einer bestimmten Zugabe von Diesel im Abgasstrang entsteht. Befindet sich Benzin darunter, kann die Abgastemperatur höher sein als normal, was den Partikelfilter dann nicht nur freibrennt, sondern zerstören kann.

Dein Glück ist nur, dass Du nicht viel Benzin getankt hast. 8 Liter auf 80, das sind gerade einmal 10%. Da würde ich es mir auch überlegen ob ich die Kosten für das Abpumpen bezahlen möchte. Die wichtigste Strategie hast Du bereits genannt: immer wieder Diesel zutanken, um das Verhältnis weiter zu verringern. Ferner Volllast vermeiden, um die Lager zu schonen und die Abgastemperatur nicht unnötig in die Höhe zu treiben.

Kritisch könnte höchstens die verminderte Schmierfähigkeit des Kraftstoffs sein, denn bereits ein kleiner Teil Benzin im Diesel verringert die Schmierfähigkeit dramatisch und vorsichtig fahren ändert nichts an der Belastung dieser Komponenten. Einige Diesel-Cracks schwören darauf einen halben Liter Zweitakt-Öl (Aschefreie Sorte!) beizumischen, um die Schmierfähigkeit zu gewährleisten, aber die "Gelehrten" (auch hier im MT ) streiten sich, ob das für den Partikelfilter schädlich ist oder nicht. Ich würd's in Deinem Fall tun, aber das soll keine Anleitung oder Anweisung sein - nur meine Meinung.

Entscheiden musst Du selbst und auch die möglichen Konsequenzen musst Du selbst tragen!

Bin eher zufällig hier vorbeigekommen und habe mal so rein interssehalber eine Frage zur Physik/Chemie des ganzen und frage mich dabei gleichzeitig, ob das Mischen überhaupt hilft.

Ist Diesel nicht schwerer als Benzin ? Müßte nicht nach einer gewissen Ruhe-/Standzeit der Dieselkraftstoff unten im Tank sein und das Benzin oben drauf schwimmen ?

Oder passiert das hier nicht so schnell/einfach ?

Wenn es so wäre, dann würde - da ich mal davon ausgehe, daß ein Tank von unten entleert wird - doch auf Dauer das Mischungsverhältnis gar nicht so schnell abnehmen. Jedoch auch gar nicht soviel vom Benzin im Motor landen, wenn man nicht bis auf die letzten Liter alles rausfährt. Beim Tanken würde es sich vermischen und man würde wieder eine Weile mit Gemisch fahren, bis sich beides wieder getrennt hat.

Oder ist es nicht so einfach, wie ich mir das vorstelle ?

Ehrliche Meinung von mir: ich würde den Motorschaden nicht riskieren wollen. Auch wenn ich das vielleicht erstmal so wie oben beschrieben sehen würde. Wobei 8 Liter bei mir auch ein anderes Verhältnis ergeben würden :D

Wow !!

 

Besten Dank für die überaus fundierten Beiträge !

 

Ich habe mich entschieden den Wagen zu Audi bringen zu lassen.

 

Meld' mich mal, was da rauskommt. Da die Werkstatt a) umsatzgetrieben und b) vorsichtig sein

wird, vermute ich, dass abgepumpt wird.

 

Ist wahrscheinlich auch besser so...

 

Nochmals ... besten Dank !

 

S.

Zitat:

Original geschrieben von ET420

Bin eher zufällig hier vorbeigekommen und habe mal so rein interssehalber eine Frage zur Physik/Chemie des ganzen und frage mich dabei gleichzeitig, ob das Mischen überhaupt hilft.

Ist Diesel nicht schwerer als Benzin ? Müßte nicht nach einer gewissen Ruhe-/Standzeit der Dieselkraftstoff unten im Tank sein und das Benzin oben drauf schwimmen ?

Oder passiert das hier nicht so schnell/einfach ?

Wenn es so wäre, dann würde - da ich mal davon ausgehe, daß ein Tank von unten entleert wird - doch auf Dauer das Mischungsverhältnis gar nicht so schnell abnehmen. Jedoch auch gar nicht soviel vom Benzin im Motor landen, wenn man nicht bis auf die letzten Liter alles rausfährt. Beim Tanken würde es sich vermischen und man würde wieder eine Weile mit Gemisch fahren, bis sich beides wieder getrennt hat.

Oder ist es nicht so einfach, wie ich mir das vorstelle ?

Ehrliche Meinung von mir: ich würde den Motorschaden nicht riskieren wollen. Auch wenn ich das vielleicht erstmal so wie oben beschrieben sehen würde. Wobei 8 Liter bei mir auch ein anderes Verhältnis ergeben würden :D

Du hast schon recht mit dem spezifischen Gewicht, aber da es sich hier um den gleichen organischen Grundstoff handelt (Erdöl) sind die beiden sehr leicht mischbar. Deshalb wird aus Deiner Idee nix. :(

Zum Thema:

Auspumpen, da ansonsten unkalkulierbare Schäden möglich sind!

Wenn Du Glück hast, passiert nichts, aber wenn dann wird es sehr teuer!

Grüße und viel Glück

Thomas

am 6. November 2008 um 12:04

Abpumpen ist wohl die sichere Seite, alles andere kann gut gehen, ist aber bei den möglichen Folgeschäden recht riskant.

Beim Abpumpen solltest Du mit 300 - 400 € dabei sein, weisst dann aber auch das alles raus ist.

Und mach Dir keine Gedanken das es passiert ist, das passiert täglich in DE an ..zig Tankstellen!

Stress, Hektik und irreführende Bezeichungen ("alles Super") und schon ist der falsche Rüssel im Tank.

@sasgi

Auf jeden Fall den Tank absaugen und das ganze System durchspülen lassen! In der Vertragswerkstatt wird vermutlich nicht lange gefackelt und Komponenten ausgetauscht. Das kann sehr teuer werden, rettet aber deine Garantie. In Deinem Fall hätte ich einen Absaug-Service (ca. 300 Euro) in Anspruch genommen, der verursacht keine horrenden Ersatzteil- und Einbaukosten.

Gruß, bernDragon

Zitat:

Original geschrieben von sasgi

Morgen zusammen...

Aaaaaaaalso...warum ist schwer zu erklären, aber passiert:

Jetzt würde es mich aber doch interessieren: Wie ist es denn passiert?

Und wie ist es jetzt ausgegangen?

Wie ist es passiert ?

 

-> Stress und Doofheit (anders kann man es nicht ausdrücken)

 

Zapfsäule angefahren...Regen...Rüssel rein...ins Auto reingesetzt...Hirn eingeschaltet..."scheiße hab ja seit 65000 km keinen Benziner mehr"...rausgesprungen...Rüssel nach 8 ltr. gestoppt...geflucht...überlegt...Tank mit Diesel volgemacht....

 

 

Wie ist es ausgegangen ?

 

Also...habe den Wagen in die Werkstatt bringen lassen...telefonisch den Sachverhalt erklärt.

Rückmeldung (schriftlich bestätigen lassen w/ Garantie):

Bei der gegringen Menge ÜBERHAUPT kein Problem ! Tank nach ca. 1/4 nochmal korrekt volltanken, dann ein 2. Mal nach

der Hälfte und gut ist !

Habe ich exakt so gemacht...Fahrverhalten (Geräusche etc.) war nie ein Problem...alles scheint gut zu sein.

 

Das war's !!

 

Grüße

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