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855 10V Welche Autogasanlage

Volvo
Themenstarteram 3. Dezember 2009 um 12:54

Hallo Volvo Gemeinde,

nun ich es soweit dass ich unseren 855 10 V Bj 95 umrüsten will ich habe hier einige Threads gefunden jedoch widersprechen sich teilweise die Meinungen und Aussagen.

Und zwar reicht eine venturi Anlage sollte es Multipoint sein oder ist

eine Sequenzielle gar am besten???

bieten die einzelne Anlagen Vebrauchsvorteile?Und wenn ja wieviel

mit welchem Betrag muss man rechnen bei der umrüstung? (Raum Stuttgart)

sagt Euch Firma/Anlagen FEMITEC was?

vielen dank

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11 Antworten

Ich fahre seit jeher Venturi-Anlagen, da sie für meine Situation am besten sind. Bei anderen mag das anders aussehen.

Habe mal vor einiger Zeit bißchen was an Argumenten zusammengetragen, hier ist der Text.

----------------------

[...], richtig, mein Elch II wurde mit 221.000 km umgerüstet. Dagegen spricht überhaupt nichts, wenn

a) das Fahrzeug in Ordnung ist bzw. vorhandene Probleme bekannt und leicht zu beseitigen sind (ein 100 % funktionierender Motor ist erste Voraussetzung für eine erfolgreiche Umrüstung),

b) man den Willen hat, das Fahrzeug auch noch die nächsten mindestens 50.000 km zu fahren.

Mein Fahrzeug hat bei der Fa. Autogastechnik Triptis eine Zavoli RE.G.AL eingebaut bekommen, das hat inklusive einer Woche Leihfahrzeug 1.920,00 € gekostet. Dieser Preis läßt sich ggf. noch unterbieten, die Triptiser sind nicht die billigsten. Die RE.G.AL ist eine Venturi-Anlage, die sehr gut zum 2.5- und 2.0-10V (ohne AGR/SLS) paßt und auch Euro 2 kann (so Dein Fahrzeug das an sich kann; ich mußte bei Elch II erst einen Minikat nachrüsten). Eingebaut wurde ein Radmuldentank mit 77 l brutto = 62 l netto, das ist das absolute Maximum für den 850/V70-I Kombi, der Füllanschluß sitzt sauber unter der Tankklappe.

Die meisten Gas-Umrüster werden über Venturi-Anlagen die Nase rümpfen und sagen, veraltete Technik und Leistungsminderung und sowas, und du sollst lieber eine moderne sequentielle Anlage nehmen (die allerdings mindestens 500 € mehr kostet). Das kann man sehen, wie man will, ich hatte die gleiche Zavoli RE.G.AL bereits in Elch I und habe sie schätzen gelernt.

Denn: Venturi-Anlagen führen zwar wegen der Querschnittsverengung in der Mischdüse tatsächlich zu einer Leistungsminderung, und die ist meßbar (ich war aus Interesse sogar damit auf dem Leistungsprüfstand), aber sie ist nicht spürbar, denn sie tritt überhaupt erst bei sehr hohen Drehzahlen im Bereich der Maximalleistung auf. Das setzt die Maximalleistung des Motors herab (um ca. 5 %, entspricht 2 km/h geringere Höchstgeschwindigkeit), im normalen täglichen Fahrbetrieb ist aber keinerlei Unterschied zu bemerken.

Manchmal tritt paradoxerweise sogar das Gegenteil ein, d. h. die Venturi-Gasanlage hat in Situationen, wo mal wirklich richtig Beschleunigung gebraucht wird (Überholvorgang) einen Vorteil. Du kannst nämlich die Drehzahl höher rausziehen. Im Benzinbetrieb wird ja bei 6.000 U/min (2.5 l) bzw. 6.250 (2.0 l) abgeregelt, auf Gas passiert das nicht, ich kann im 1. Gang auf 60 km/h hochdrehen und im 2. auf 100 (mache ich nicht aus Spaß, klar). Das geht aber nur mit Venturi-Anlagen. Sequentielle nutzen die Einspritz-Signale der Benzinanlage und regeln also bei Grenzdrehzahl genauso runter.

Das ist aber nicht das wichtigste, zumindest für mich nicht. Für mich war folgender Umstand entscheidend: Venturi-Anlagen sind technisch so einfach, daß man sie, wenn man sich auch sonst ein bißchen für Fahrzeugtechnik interessiert, selber überprüfen und einstellen kann und ggf. auch mal einen Fehler selber suchen und beseitigen kann, was umso wichtiger ist, je weiter weg die nächste Gasanlagen-Werkstatt ist. Das vermindert damit das Umrüstrisiko und die Service-Kosten. Ich habe mir dazu schon zu Zeiten von Elch I den Anschlußadapter und die Software geholt, sich da einzuarbeiten ist nicht schwer. Nach der Umrüstung von Elch II war lediglich einmal eine Anpassung des Leerlaufgemischs nötig (etwas magerer), das habe ich selber gemacht. Die üblicherweise notwendigen aufwendigen Kennfeld-Nachjustierungen der sequentiellen Anlagen entfallen hier komplett.

Verbrauch: Auch wenn Venturi-Gegner was anderes behaupten, der Verbrauch ist exakt genauso hoch wie bei sequentiellen Anlagen, bei mir liegt er die üblichen 20 bis 25 % über dem Literverbrauch bei Benzin, je nach Fahrweise also zwischen 10 und 14 l/100 km.

Ein letzter Vorteil von Venturi-Anlagen sei nicht verschwiegen: Die Gasumschaltung geschieht auch bei Kaltstart im Prinzip sofort, einstellbar z. B. bei erstmaligem Überschreiten von 2.000 U/min; auch Gas-Kaltstart ist möglich. Fast alle sequentiellen Gasanlagen brauchen dagegen eine Mindest-Kühlwassertemperatur von 30 bis 40 °C, und damit ist man im Kurzstreckenbetrieb ziemlich gekniffen ...

[...]

Also ich habe meinen beim Volvo-Umrüstguru Frank in Neitersen in 2005 umrüsten lassen. Seine Aussage damals: Venturi reicht bei diesem Motor völlig aus. Bisher habe ich Null Probleme gehabt. Gas läuft wunderbarstens, nur im Benzinbetrieb läuft er derzeit wie ein Eimer Schrauben. Aber das hat sicherlich damit nix zu tun. Habe ca. 140000km zurückgelegt und er hat irgendeine Anlage Namens DaVinci oder so eingebaut. Auf jeden Fall nix namhaftes.

Aber vieleicht hat sich da die Empfehlung ja im Jahre 2009 geändert.

Hallo aus Bielefeld,

mein Elch läuft seit ca 30000Km mit einer Prins VSI ohne Probleme.

Die Umrüstung hat 2520€ gekosted mit Radmuldentank und Anschlußstutzen in der Tankklappe.

Die umschaltung erfolgt bei ca 35C. was nach ca. 800m Fahrstrecke erfolgt, im Sommer auch schon früher.

Mein Verbrauch liegt im Stadtverkehr bei ca 12 L Gas.

Lass dir bloß nicht den Anschluß in die Stoßstange oder sonst wo auf die Karosse klatschen, denn beim Elch gibt es Elegantere Lösungen. Auch die Anzeige im Innenraum kann man vernüftig im Elchcockpit integrieren .

Gruß Ralf

Themenstarteram 4. Dezember 2009 um 6:47

Hallo, vielen dank für die ausführliche Antworten,

ich habe jetzt mehrere Agebote reingeholt und 2 herausgepick

eine von Frank scan auto (laut vielen Foren der Volvo spezialist leider ca 300 km von mir)

und einmal vom Umrüster hier (stuttgart)..

preislich liegen die in etwa auf dem gleichen -Niveau

venturi 1700

sequent ca. 2000

 

sehen es alle so dass eine Venturi anlage keine Nachteile gegenüber einer Sequent Anlage hat?

ich werde mal zu dem lockalen Anbieter fahren und schauen wie er arbeitet

und kann mich dann immer noch enscheiden

jetzt habe ich die Qual der Wahl für welchen Anbiete ich mich etscheiden soll

die Polen Angebote lohnen sich für mich dagegen gar nicht ich zahl in etwa genau so viel und habe viel mehr Aufwand

Ich persönlich würde immer für einen Umrüster in der Nähe plädieren - wenn dann wirklich nochmal nachgestellt werden muss oder ein Fehler auftritt, fährst du 300 km in den Westerwald (Und womöglich noch auf Benzin) - Femitec wäre eine gute Wahl, wenn sie immer noch die frühere Qualität bringen.

 

Ansonsten habe ich zwei Elche mit sequentiellen Anlagen (gleicher Hersteller) ausrüsten lassen, Venturi kam für mich nicht in Frage, da ich beim fahren vorwärtskommen will (für gemütliche Fahrer ist natürlich auch die Venturi wunderbar - denen reicht aber auch ein 2,0 ;-) [ich konnte nicht anders @ Erwachsener ;-) ])

Beide Anlagen laufen eigentlich gut, der erste Einbau allerdings war nicht so glücklich, der zweite von einem anderen Umrüster erstklassig - du siehst, es kommt immer darauf an ob der Umrüster sein Handwerk wirklich versteht. (Es gibt auch Leute, die ihre Anlagen unter Anleitung selbst verbaut haben - die laufen auch...)

Gruss, Fritz

P.S.: Das aber immer noch Venturi angeboten wird versteh ich nicht recht - kann man damit eigentlich EURO2 behalten?!

Zitat:

Original geschrieben von Fritz K

kann man damit eigentlich EURO2 behalten?!

Abstufung der Schadstoffklasse ist seit Anfang 2006 nicht mehr zulässig

Umrüster in der Nähe ist ein sehr gutes Argument, meiner ist etwa 5 km weg..

Venturi hätte ich generell abgelehnt, das Risiko, mir durch ein sog. "Backfire" den Ansaugtrakt zu zerlegen muß nicht sein, und meinen sowieso noch "untermotoriserten" 20V zu kastrieren, macht echt keinen Sinn

Zitat:

P.S.: Das aber immer noch Venturi angeboten wird versteh ich nicht recht - kann man damit eigentlich EURO2 behalten?!

Du mußt nicht wirklich was von Venturi-Anlagen verstehen, ich kenne mich auch mit vielen Dingen im Leben nicht aus.

Aber wenn das so ist – und Deine Frage weist darauf hin – dann halte Dich doch auch mit Bemerkungen zu Leistungsfragen zurück. Lies meinen Text noch mal durch. Auch Du gehörst nicht zu denen, die ihren Motor ständig bei 5.000–6.000 U/min quälen. Und erst dort macht sich der geringe Leistungsunterschied durch den Einbau der Mischdüse überhaupt bemerkbar.

Was nützt Dir der Umstand, daß eine sequentielle Anlage diesen marginalen Nachteil nicht hat, wenn sie z. B. wegen schlechter Anpassung im open loop zu mager läuft, ohne daß Du je eine Chance hast, es zu merken?

am 4. Dezember 2009 um 20:57

Moin Moin, ich denke die wesentlichen Vorteile einer Venturi-Anlage hat „Erwachsener“ schon genannt. Bei mir ist schon seit 9 Jahren eine Venturi-Anlage verbaut. Der Wagen hat keine spürbaren Leistungsverluste auch nicht im Anhängerbetrieb. Die sogenannte „Backfire“-Problematik ist bis jetzt noch nicht bei meiner Anlage aufgetreten. In den 9 Jahren wurden keine Wartungen an der Anlage durchgeführt. Lediglich die Membranen des Verdampfers und eine Magnetspule mussten gewechselt werden.

Bei meinem Elch mit Euro 3 kam eh nur eine VSI in frage.

Aber was ich für viel wichtiger halte ist das dein Umrüster auch genug erfahrung hat . Ein Bekannter von mir hat auch eine Prins VSI Anlage bei einen Hinterhofschrauber einbauen lassen, die war zwar 100€ billiger als meine aber dafür lief sie auch wie ein Sack Nüsse und der Einbau sah auch furchterregend aus.

Danach ist er zu meinen Umrüster gefahren und hat die Anlage erst mal richtig einstellen lassen.

Bei meinen Umrüster ist der Vorteil das seine Schrauber überwiegend V70/850 mit Gasanlage fahren und er war früher in einem großem Volvohaus bei uns in der Gegend als Meister tätig war und  immer noch für die die älteren Schätzchen repariert.

Gruß Ralf

Zitat:

Original geschrieben von Erwachsener

Zitat:

P.S.: Das aber immer noch Venturi angeboten wird versteh ich nicht recht - kann man damit eigentlich EURO2 behalten?!

Du mußt nicht wirklich was von Venturi-Anlagen verstehen, ich kenne mich auch mit vielen Dingen im Leben nicht aus.

Aber wenn das so ist – und Deine Frage weist darauf hin – dann halte Dich doch auch mit Bemerkungen zu Leistungsfragen zurück. Lies meinen Text noch mal durch. Auch Du gehörst nicht zu denen, die ihren Motor ständig bei 5.000–6.000 U/min quälen. Und erst dort macht sich der geringe Leistungsunterschied durch den Einbau der Mischdüse überhaupt bemerkbar.

Was nützt Dir der Umstand, daß eine sequentielle Anlage diesen marginalen Nachteil nicht hat, wenn sie z. B. wegen schlechter Anpassung im open loop zu mager läuft, ohne daß Du je eine Chance hast, es zu merken?

Na, du hast ja nen Humor wie ein Bullenbeisser ;-)

Doch, ich lasse meinen Elch schon gehen bis zum abregeln - und der 10V ist ja an sich schon eine lahme Ente...

Übrigens sagte ich nicht "ich kenne mich mit Venturi nicht aus" sondern ich sagte "ich verstehe nicht, warum sie noch angeboten wird" ist ne veraltete Technik, die auch von moderneren Fahrzeugen nicht mehr genutzt werden kann (zumindest hier in Deutschland)

Aber sei's drum - kein Flamewar von meiner Seite *handreich*

Gruss, Fritz

OK. :)

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