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944 S2 - Fällige Wartungs- und Reparaturarbeiten

Porsche
Themenstarteram 10. Mai 2010 um 9:40

Hallo Leute, ich hoffe Ihr könnt mir helfen!

Ich habe seit Kurzem einen 944 S2 mit knappen 170.000km Bj. 90.

Generell ist er in einem wirklich guten Zustand, allerdings weiß ich nichts darüber, ob und wann die nötigen Arbeiten wie

Riemenwechsel etc. gemacht wurden.

Daher möchte ich das schnellstmöglich nachholen!

Mich würde interessieren was es bei diesem Porsche noch so an Verschleißteilen des Motors gibt, die bei der Gesegenheit unbedingt getauscht werden sollen!

Im Moment denke ich nur an Zahnriemen, Ölfilter, Zündkerzen und diesen Kunststoff-Kettenspanner!

Bitte gebt mir, wenn möglich, Ratschläge zu Teilen die gerne Fehler oder gar Motorschäden verursachen!

Danke im Voraus!

Beste Antwort im Thema

Hallo

am besten zu einer auf 944 fitten Werkstatt und eine grosse Inspektion mit Durchsicht machen lassen.

Ohne Servicehistorie kann man mit genug Praxiserfahrung auf dem Baumuster quasi "Spuren" lesen, man sieht in etwa wie das Auto bewegt wurde und was in welchem Anspruch gemacht worden ist.

Und auch ob der KM-Stand zum Pflegezustand "passt"

Da bei Porsche sämtliche Teile ein Datumsstempel haben und auch die meisten Zulieferer ein Datum drauf schreiben oder einen Produktionscode haben (zB Bosch) kann man auch sehen was erneuert wurde.

Die Porsche Serviceintervalle decken nicht alles ab was bei einer intensiven Durchsicht noch zusätzlich anfällt, andererseits sieht man bei der Inspektion als 944 Kenner viel mehr als ein 944 Novice:

Ich würde folgenden zusätlichen Umfang machen:

- Probefahrt mit mindestens 20-30km und kurzem highspeedsprint, dabei erzählt das Auto schon mal sein halbes Leben wenn man genau zuhört bzw den Porsche Slang beherrscht.

-Ventildeckel demontieren und Zustand des Ventiltriebs checken speziel der Kettenschienen. Aber auch die Nocken können einlaufen und die Kettenräder verschleissen übermässig.

- Sämtliche Betriebsstoffe prüfen/erneueren und Altflüssigkeiten auf "Zustand" und Rückstände prüfen. Bei Frostschutz kann man auch den Zahnriemenwechsel abwarten und wenns geht nur Porsche Frostschutz bzw OEM verwenden. Bei Motoröl sollte man den Ölfilter aufschneiden und auf Partikel in den Filtertaschen prüfen. Falls Partikel sichtbar dann >

- Ölregelkolben ausbauen und Revisionstand des Kolbens/Federpackets prüfen ( Mehrmals geändert ). Der wichtigste Ölregelkolben sitzt am Öl-Filtergehäuse wurde mehrmals revidiert und bekam ein geändertes Federpacket. Bei den 16V ist der aber unkritischer als die frühen 8V Ausführungen.

- Wenn Motor mehr als 1L/1000km braucht sollte man prüfen wo und warum Ölverlust.

- Durchsicht aller Gummis inclusive der Staubmanschetten der Bremssättel, auch sämtliche Benzinschläuche und speziel ob die Benzinschläuche am Zylinderkopf perfekt sind und zusätzlich Hitzegeschirmt.

Abdrücken des Kühlsystems, Ölkühlerschläuche auf korrodierte Verpressungen prüfen und Ölkühler säubern damit man denn Zustand prüft und bei der nächsten Inspektion eine mögliche Leckage erkennt.

- Antriebswellen checken auf Spiel bzw frisch fetten (Ist zwar in der Wartung, aber nur Sichtprüfung der Gummimanschette). Das Fett ist zwar eine "Lebensdauerfüllung" aber nach 20 Jahren ist das Fett meist verfestigt und man schmiert nur mit einem geringeem Fettanteil und auf dessen Molybdänsulfidzusätze. Wenn man dann schnell fährt stimmt der Fettdurchsatz nicht mehr und die Hypoidgelenke laufen mangels frischem Fettdurchsatz langsam heisser als Sie sollten.

Dann verschleissen die zügig. Daher lieber einmal frisch durchfetten wenn man das Auto nicht als Standzeug nutzen will. Nicht alle Fette härten durch das kann man durch quetschen des Faltenbalgs "ertasten" (Zumindest die Mechniker die sich mit dem Thema beschätigen und Wartung nicht mit warten bis es endgültig kaputt ist übersetzen, derartige "alte Hasen tricks" findet man selten bei Mechatronikmechanikergenerationen bzw überhaupt das Bewusstsein das man etwas vorsorglich schmiert damits länger hält)

- Kupplung prüfen wegen Verschleiss und porösem "Gummidutt" Vibrarionsdämpfer. Evtl. Ausrücklagerwelle ziehen und Nadellager reinigen und frisch fetten (Mit korrektem Klüber EP4 oder besserem).

Die Ausrücklagerwellen sind ein kristische Teil und wenn die Nadellager "fressen" wird meist einfach nur Feststofffett eingefüllt (Kupferpaste oder noch besseres). Das ist eine legetime Reperatur um bis man die Kupplung sowieso erneuert weiterzukommen nur muss man dann regelmässig nachfetten.

- Kupplungsnehmerzylinder sind eine kritische Sache gelegentlich sind die mit total "durchnässter" Flüssigkeit gefüllt und intern schon korrodiert/defekt. Aber beim durchpumpen frischer Flüssigkeit schwemmt man die Rostbrühe weg die den Nehmerzylinder funktionsfähig gehalten haben und die Kunden kommen sich veralbert vor weil die Kupplung vorher ja getan hat.

Das Problem ist wenn der Nehmerzylinder mit der Zeit weiter korodiert dann sinkt der verfügbare Druck und damit trennt die Kupplung nicht vollständig und irgendwann haut es dann die Brühe aus dem Zylinder und der fällt komplett aus. Wer ein Alltagstaugliches Auto will sollte nachsehen lassen oft sind die Kupplungsanlagen ja gut gewartet und wer Abenteuer mit AvD, ADAC und Abschleppern erleben will kann das Teil unberührt lassen und sich dann freuen wenn er irgendwo in der Pampa Land und Leute kennenlernt. Ausserdem kann man ja die 944 immer noch ohne Kupplung schalten man braucht nur etwas Übung und muss das anhalten vermeiden. Wenn die Kupplung schon eine Restverschleissdicke und/oder der Vibrationsdämpfer durchgerissen ist dann wartet man damit bis zur Kupplungsreperatur. Ist die Kupplung aber noch Topp würde ich den Nehmerzylinder "riskieren". Wenn aus den Bremsätteln schon schwarze Brühe kommt ist es bei den Nehmerzylindern genau das selbe.

- Hohlraumcheck und evtl nachfrischen der Hohlraumkonservierung entweder Sanders oder Fluidfilm. Was auch noch geht wäre Lösungsmittelarme daher schlecht verarbeitebare Hohlraum-Wachse von 3M, Berner oder Makra. Oder das Time Max verfahren. Was man nicht tun sollte sind die schnell austrocknenden Hohlraumwachse von Teroson oder Würth reinpumpen das macht nur Sinn wen man das in einer Lackkabine einbacken kann bzw man in der schon vorher die Restfeuchte ausgedampft hat.

Im Zweifel erst mal Fluidfilm Luiqud A reinhauen und Tage später mit Permafilm drüber das geht auch für Heimanwender gut.

Mit dem Fluidfilm/Permafilm kann man auch Aluteile besprühen aber Vorsicht mit Gummis. Für Achsen, Getriebe und Motorblock am besten das Original Wachs bei Porsche holen.

- überprüfen des PVC bzw PUR Steinschlagschutz in den Radhäusern und am Unterboden mit evtl. ausbessern oder Fluid Film Replastifizierung

- Prüfen der Reglerspannung und Batterie ausbauen und sehen ob sich Säurereste unter der Batterie befinden meist anzutreffen wenn Batterie ohne Entlüftungsschlauch montiert.

- Tankstutzen Radhausseitig säubern und falls Korossionansatz sichtbar behandlen und falls nicht dann Konservieren und mit Wachs UB Schutz behandeln.

- Sichtkontrolle/Prüfung des DME Realis (kalte Lötstelle, abbrand am Relais)

- Sichtkontrolle/Prüfung des Kabelsatz für Hauptscheinwerfer (Kabelbruch durch wiederkehrende Knickung)

- Targadach Funktionsprüfung inklusive Check der Zahnsegemente evtl säubern und frisch schmieren (Spezialfett für Kunststoffritzel), Dichtungskontrolle, Abläufe reinigen und evtl check auf Rostansatz der Dachhaut und Prävention.

- Kofferdeckel Gasdruckfedern prüfen bzw erneuern, Schloss korrekt schmieren, Dichtungspflege speziel entlang der C-Säule wo hohe Quetschbelastung (dort gibt es Risse), prüfen ob Deckelscharnier korrekt mit Klingerit Dichtung unter dem Fuss montiert wurde.

Kabelsatz Heckwischer auf Funktion prüfen.

- Türschlösser und Zündschloss reinigen, schmieren und bei Bedarf instandsetzen.

- Schalthebelsack entfernen und Schalthebel schmieren bzw wenn schon Spiel fühlbar die Buchsen erneuern.

- Nachsehen ob Feststellbremsbeläge noch nicht zerbrösselt sind.

- Räder penibel checken auch auf Korossion zwischen Reifenschulter und Felgenhorn/bett. Dazu evtl Reifen luftleer machen und mit einem Plastikspatel den Spalt einsehbar machen. Wenn die Reifen innerhalb der letzten Jahre erneuert wuren ist das Thema gegessen oder wenn man noch genug Montagepaste im Spalt findet.

Bei Sammlerautos die nur rumstehen egal, nur wer einen heissen Reifen fährt kann "überrascht" werden.

Wenn man das Auto längere Zeit zur Inspektion hat dann kann an sich das sparen weil der Luftverlust nach 6-7 Tagen schon eine Tendenz anzeigt.

Wenn die Reifen mal länger "Platt" waren erneuern weil Karkassenbruch nicht ausschliessbar bzw Reifen zu einem Vulkanseurmeister zum Check bringen. Tendenziel je niedriger der Querschnitt um so eher wegwerf.

- Abgasanlage bei einigen 16V wird der Krümmerflansch locker aber bei dem Tachostand ist wohl einfaches nachziehen schon erledigt worden oder wegen Rost auf dem Gewinde nicht ratsam. Es gibt eine andere Dichtung die sich weniger "setzt"

- Motorlager rechts ist bei dem KM Stand entweder schon mal erneuert oder bald fällig.

- Klimaanlagendurchsicht falls verbaut

- Servolekung ist eigentlich unaufällig das ATF sollte aber noch "klar" sein, bei Porsche gibt es keinen Feinfilter im Kreislauf deswegen muss man bei Partikeln/Schmutz erneuern, reinigen, spülen. Bei einigen Autos hat man einen Inlinefilter nachgerüstet meist nachdem ein defekt in der Lenkung Brössel erzeugt hat.

Bei 944er Motore gibt es folgende Todesursachen:

Öldruckmangel:

1.) Wegen zuwenig Ölstand und Problem mit Öldruckregelung

2.) Wegen Haarriss in Öl-Ansaugrohr

3.) Billigölfilter bzw falscher Filter der "Passt"

Probleme wegen defekten der Öldruckregelung: Öl/Wasserwärmtauscher wird undicht, Leckage an der Zylinderkopfdichtung.

Oft sind Motore die schon viel Öl verbrauchen näher am Exitus als die Motore die bis zum Ölwechsel nur etwas nachkippen gewohnt meist steigt der Ölverbrauch wenn man damit über die Strecke räubert ab 88er wurden die Hauptlagerschalen geändert und der Ölhaushalt zwischen Block und Kopf neu verteilt damit wurde auch der Ölverbrauch etwas gesenkt aber vermutlich ist dass ein Teil der Verschleissproblematik des Nockenwellenantriebs

Ventiltriebproblem sind meist Folgeschäden durch falsche Ölqualität in den 944 gehört genau das Öl das in der Betriebsanleitung spezifiziert ist auch wenn der Technische Stand inzwischen weiter ist haben die modernen Öle zuwenig oder die falschen Zusätze. Speziel die modernen "Longlifeöle" oder Supeöle mi einer 0W oder 5W Spezifikation sind aus meiner Siicht Motorkiller in Motoren die nie dafür gebaut worden sind (Selbst bei neuen Motoren sind Lonflifeöle aus meiner Sicht ein Todesurteil weil der Motor damit garantiert abnippelt nur nicht innerhalb der Garantiezeit bzw bei Vielfahrern funktioniert das Öl ja einigermassen)

Grüsse

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am 10. Mai 2010 um 11:08

Wenn Du schon den Zahnriemen erneuern lässt, würde ich gleich noch Spannrollen und Wasserpumpe tauschen. Das ist dann ein Aufwasch. Zumeist schlägt Dir das die Werkstatt sowieso vor.

Grüße

Hallo

am besten zu einer auf 944 fitten Werkstatt und eine grosse Inspektion mit Durchsicht machen lassen.

Ohne Servicehistorie kann man mit genug Praxiserfahrung auf dem Baumuster quasi "Spuren" lesen, man sieht in etwa wie das Auto bewegt wurde und was in welchem Anspruch gemacht worden ist.

Und auch ob der KM-Stand zum Pflegezustand "passt"

Da bei Porsche sämtliche Teile ein Datumsstempel haben und auch die meisten Zulieferer ein Datum drauf schreiben oder einen Produktionscode haben (zB Bosch) kann man auch sehen was erneuert wurde.

Die Porsche Serviceintervalle decken nicht alles ab was bei einer intensiven Durchsicht noch zusätzlich anfällt, andererseits sieht man bei der Inspektion als 944 Kenner viel mehr als ein 944 Novice:

Ich würde folgenden zusätlichen Umfang machen:

- Probefahrt mit mindestens 20-30km und kurzem highspeedsprint, dabei erzählt das Auto schon mal sein halbes Leben wenn man genau zuhört bzw den Porsche Slang beherrscht.

-Ventildeckel demontieren und Zustand des Ventiltriebs checken speziel der Kettenschienen. Aber auch die Nocken können einlaufen und die Kettenräder verschleissen übermässig.

- Sämtliche Betriebsstoffe prüfen/erneueren und Altflüssigkeiten auf "Zustand" und Rückstände prüfen. Bei Frostschutz kann man auch den Zahnriemenwechsel abwarten und wenns geht nur Porsche Frostschutz bzw OEM verwenden. Bei Motoröl sollte man den Ölfilter aufschneiden und auf Partikel in den Filtertaschen prüfen. Falls Partikel sichtbar dann >

- Ölregelkolben ausbauen und Revisionstand des Kolbens/Federpackets prüfen ( Mehrmals geändert ). Der wichtigste Ölregelkolben sitzt am Öl-Filtergehäuse wurde mehrmals revidiert und bekam ein geändertes Federpacket. Bei den 16V ist der aber unkritischer als die frühen 8V Ausführungen.

- Wenn Motor mehr als 1L/1000km braucht sollte man prüfen wo und warum Ölverlust.

- Durchsicht aller Gummis inclusive der Staubmanschetten der Bremssättel, auch sämtliche Benzinschläuche und speziel ob die Benzinschläuche am Zylinderkopf perfekt sind und zusätzlich Hitzegeschirmt.

Abdrücken des Kühlsystems, Ölkühlerschläuche auf korrodierte Verpressungen prüfen und Ölkühler säubern damit man denn Zustand prüft und bei der nächsten Inspektion eine mögliche Leckage erkennt.

- Antriebswellen checken auf Spiel bzw frisch fetten (Ist zwar in der Wartung, aber nur Sichtprüfung der Gummimanschette). Das Fett ist zwar eine "Lebensdauerfüllung" aber nach 20 Jahren ist das Fett meist verfestigt und man schmiert nur mit einem geringeem Fettanteil und auf dessen Molybdänsulfidzusätze. Wenn man dann schnell fährt stimmt der Fettdurchsatz nicht mehr und die Hypoidgelenke laufen mangels frischem Fettdurchsatz langsam heisser als Sie sollten.

Dann verschleissen die zügig. Daher lieber einmal frisch durchfetten wenn man das Auto nicht als Standzeug nutzen will. Nicht alle Fette härten durch das kann man durch quetschen des Faltenbalgs "ertasten" (Zumindest die Mechniker die sich mit dem Thema beschätigen und Wartung nicht mit warten bis es endgültig kaputt ist übersetzen, derartige "alte Hasen tricks" findet man selten bei Mechatronikmechanikergenerationen bzw überhaupt das Bewusstsein das man etwas vorsorglich schmiert damits länger hält)

- Kupplung prüfen wegen Verschleiss und porösem "Gummidutt" Vibrarionsdämpfer. Evtl. Ausrücklagerwelle ziehen und Nadellager reinigen und frisch fetten (Mit korrektem Klüber EP4 oder besserem).

Die Ausrücklagerwellen sind ein kristische Teil und wenn die Nadellager "fressen" wird meist einfach nur Feststofffett eingefüllt (Kupferpaste oder noch besseres). Das ist eine legetime Reperatur um bis man die Kupplung sowieso erneuert weiterzukommen nur muss man dann regelmässig nachfetten.

- Kupplungsnehmerzylinder sind eine kritische Sache gelegentlich sind die mit total "durchnässter" Flüssigkeit gefüllt und intern schon korrodiert/defekt. Aber beim durchpumpen frischer Flüssigkeit schwemmt man die Rostbrühe weg die den Nehmerzylinder funktionsfähig gehalten haben und die Kunden kommen sich veralbert vor weil die Kupplung vorher ja getan hat.

Das Problem ist wenn der Nehmerzylinder mit der Zeit weiter korodiert dann sinkt der verfügbare Druck und damit trennt die Kupplung nicht vollständig und irgendwann haut es dann die Brühe aus dem Zylinder und der fällt komplett aus. Wer ein Alltagstaugliches Auto will sollte nachsehen lassen oft sind die Kupplungsanlagen ja gut gewartet und wer Abenteuer mit AvD, ADAC und Abschleppern erleben will kann das Teil unberührt lassen und sich dann freuen wenn er irgendwo in der Pampa Land und Leute kennenlernt. Ausserdem kann man ja die 944 immer noch ohne Kupplung schalten man braucht nur etwas Übung und muss das anhalten vermeiden. Wenn die Kupplung schon eine Restverschleissdicke und/oder der Vibrationsdämpfer durchgerissen ist dann wartet man damit bis zur Kupplungsreperatur. Ist die Kupplung aber noch Topp würde ich den Nehmerzylinder "riskieren". Wenn aus den Bremsätteln schon schwarze Brühe kommt ist es bei den Nehmerzylindern genau das selbe.

- Hohlraumcheck und evtl nachfrischen der Hohlraumkonservierung entweder Sanders oder Fluidfilm. Was auch noch geht wäre Lösungsmittelarme daher schlecht verarbeitebare Hohlraum-Wachse von 3M, Berner oder Makra. Oder das Time Max verfahren. Was man nicht tun sollte sind die schnell austrocknenden Hohlraumwachse von Teroson oder Würth reinpumpen das macht nur Sinn wen man das in einer Lackkabine einbacken kann bzw man in der schon vorher die Restfeuchte ausgedampft hat.

Im Zweifel erst mal Fluidfilm Luiqud A reinhauen und Tage später mit Permafilm drüber das geht auch für Heimanwender gut.

Mit dem Fluidfilm/Permafilm kann man auch Aluteile besprühen aber Vorsicht mit Gummis. Für Achsen, Getriebe und Motorblock am besten das Original Wachs bei Porsche holen.

- überprüfen des PVC bzw PUR Steinschlagschutz in den Radhäusern und am Unterboden mit evtl. ausbessern oder Fluid Film Replastifizierung

- Prüfen der Reglerspannung und Batterie ausbauen und sehen ob sich Säurereste unter der Batterie befinden meist anzutreffen wenn Batterie ohne Entlüftungsschlauch montiert.

- Tankstutzen Radhausseitig säubern und falls Korossionansatz sichtbar behandlen und falls nicht dann Konservieren und mit Wachs UB Schutz behandeln.

- Sichtkontrolle/Prüfung des DME Realis (kalte Lötstelle, abbrand am Relais)

- Sichtkontrolle/Prüfung des Kabelsatz für Hauptscheinwerfer (Kabelbruch durch wiederkehrende Knickung)

- Targadach Funktionsprüfung inklusive Check der Zahnsegemente evtl säubern und frisch schmieren (Spezialfett für Kunststoffritzel), Dichtungskontrolle, Abläufe reinigen und evtl check auf Rostansatz der Dachhaut und Prävention.

- Kofferdeckel Gasdruckfedern prüfen bzw erneuern, Schloss korrekt schmieren, Dichtungspflege speziel entlang der C-Säule wo hohe Quetschbelastung (dort gibt es Risse), prüfen ob Deckelscharnier korrekt mit Klingerit Dichtung unter dem Fuss montiert wurde.

Kabelsatz Heckwischer auf Funktion prüfen.

- Türschlösser und Zündschloss reinigen, schmieren und bei Bedarf instandsetzen.

- Schalthebelsack entfernen und Schalthebel schmieren bzw wenn schon Spiel fühlbar die Buchsen erneuern.

- Nachsehen ob Feststellbremsbeläge noch nicht zerbrösselt sind.

- Räder penibel checken auch auf Korossion zwischen Reifenschulter und Felgenhorn/bett. Dazu evtl Reifen luftleer machen und mit einem Plastikspatel den Spalt einsehbar machen. Wenn die Reifen innerhalb der letzten Jahre erneuert wuren ist das Thema gegessen oder wenn man noch genug Montagepaste im Spalt findet.

Bei Sammlerautos die nur rumstehen egal, nur wer einen heissen Reifen fährt kann "überrascht" werden.

Wenn man das Auto längere Zeit zur Inspektion hat dann kann an sich das sparen weil der Luftverlust nach 6-7 Tagen schon eine Tendenz anzeigt.

Wenn die Reifen mal länger "Platt" waren erneuern weil Karkassenbruch nicht ausschliessbar bzw Reifen zu einem Vulkanseurmeister zum Check bringen. Tendenziel je niedriger der Querschnitt um so eher wegwerf.

- Abgasanlage bei einigen 16V wird der Krümmerflansch locker aber bei dem Tachostand ist wohl einfaches nachziehen schon erledigt worden oder wegen Rost auf dem Gewinde nicht ratsam. Es gibt eine andere Dichtung die sich weniger "setzt"

- Motorlager rechts ist bei dem KM Stand entweder schon mal erneuert oder bald fällig.

- Klimaanlagendurchsicht falls verbaut

- Servolekung ist eigentlich unaufällig das ATF sollte aber noch "klar" sein, bei Porsche gibt es keinen Feinfilter im Kreislauf deswegen muss man bei Partikeln/Schmutz erneuern, reinigen, spülen. Bei einigen Autos hat man einen Inlinefilter nachgerüstet meist nachdem ein defekt in der Lenkung Brössel erzeugt hat.

Bei 944er Motore gibt es folgende Todesursachen:

Öldruckmangel:

1.) Wegen zuwenig Ölstand und Problem mit Öldruckregelung

2.) Wegen Haarriss in Öl-Ansaugrohr

3.) Billigölfilter bzw falscher Filter der "Passt"

Probleme wegen defekten der Öldruckregelung: Öl/Wasserwärmtauscher wird undicht, Leckage an der Zylinderkopfdichtung.

Oft sind Motore die schon viel Öl verbrauchen näher am Exitus als die Motore die bis zum Ölwechsel nur etwas nachkippen gewohnt meist steigt der Ölverbrauch wenn man damit über die Strecke räubert ab 88er wurden die Hauptlagerschalen geändert und der Ölhaushalt zwischen Block und Kopf neu verteilt damit wurde auch der Ölverbrauch etwas gesenkt aber vermutlich ist dass ein Teil der Verschleissproblematik des Nockenwellenantriebs

Ventiltriebproblem sind meist Folgeschäden durch falsche Ölqualität in den 944 gehört genau das Öl das in der Betriebsanleitung spezifiziert ist auch wenn der Technische Stand inzwischen weiter ist haben die modernen Öle zuwenig oder die falschen Zusätze. Speziel die modernen "Longlifeöle" oder Supeöle mi einer 0W oder 5W Spezifikation sind aus meiner Siicht Motorkiller in Motoren die nie dafür gebaut worden sind (Selbst bei neuen Motoren sind Lonflifeöle aus meiner Sicht ein Todesurteil weil der Motor damit garantiert abnippelt nur nicht innerhalb der Garantiezeit bzw bei Vielfahrern funktioniert das Öl ja einigermassen)

Grüsse

Themenstarteram 11. Mai 2010 um 6:30

Vielen vielen Dank für die ausführliche Beschreibung!

Habe bereits den Ventildeckel abgenommen. Der Zustand der Steuerkette und der Ritzel ist wirklich top, keinerlei Verschleiß zu erkennen. Da die Wasserpumpe an der Aussenseite noch recht blank ist, gehe ich davon aus, dass auch sie bereits mal gewechselt wurde.

Die Kunststoffauflagen des Kettenspanners sind etwas eingekerbt. Dennoch wurden sie wohl auch schon mal gewechselt, die Kerbe ist maximal 1,5mm tief. Da diese Dinger aber so gefährlich sind, werde ich sie dennoch vorm Herbst noch wechseln.

In den Löchern der Zündkerzen stand etwas Öl beim Abnehmen der Stecker, es liegt wohl an den Dichtungsringen um sie herum, daher werde ich die Deckeldichtungen auch gleich alle tauschen.

Was mir etwas Sorgen bereitet ist die innere Beschichtung des Ventildeckels. Sie wirft vor allem in den Ecken große Blasen die zu feinen splittern zerbroseln wenn man daran kommt.

Ist es sinnvoll die Beschichtung vorsichtig zu entfernen, bevor etwas in den Ölkreisklauf oder an die Nockenwellen kommt?

Zum Wochenende hin werde ich die gesamten Gummis mal durchchecken wie oben angeführt, auch das Spiel des Schalthebels möchte ich noch durch neue Buchsen beseitigen.

Generell möchte ich in der nächsten Zeit einmal Punkt für Punkt abarbeiten.

Die längere Probefahrt habe ich beiets auf dem nach Hause Weg gemacht. Nichts auffälliges ausser zwei Dingen:

1. Das Getreibe ist leicht surrend zu hören, das Geräusch klackert oder schlägt jedoch nicht und ist auch nicht Lastabhängig, das heißt es wird nicht lauter, wenn ich stärker beschleunige. Allerdings verschwindet es bei Lastwechseln, in dem Moment wenn keine Kraftübertragung stattfindet.

Und 2. Die Temperatur ist im warmen Zustand immer exakt auf der 2. Markierung von Unten. Das heißt nicht in der Breiten für kalt sondern genau auf der nächsten Schmalen. ist das normal bei Porsche? Von BMW kenne ich den normalen Betriebszustand genau in der Mitte.

Vielen Dank nochmal für die Beschreibung!

Mfg Simon

Hallo

die Ventildeckel von Porsche sind mit einem "Coat" versiegelt der mit der Zeit abbrösselt. Wie man damit konkret umgeht ist mir nicht bekannt es gab bei Porsche selbst widersprüchliche Informationen von Altteil erneuern über nacharbeiten bis zu egal das Zeug landet von selbst im Ölfilter.

Ich brössel das lose Material immer weg solange man nicht die Dichtflächenbeschichtung abrubbelt ist das kein Problem wenn man die Dichtfläche abrösselt dann wirds ein Problem beim 928/944/964 kann man dann die Dichtfläche einfach mit etwas Dichtmasse unter dem Dichtgummi hinterfüllen aber damit wird eim nächsten mal der Reinigungsauwand grösser und noch mehr des Coatings geht mit der Dichtmasse ab irgendwann muss man dann die Dichtfläche durchgehend entschichten.

Da Porsche Sportwagen baut hat man das Getriebegeräusch für eine steifere Aufhängung in Kauf genommen, das Geräusch kann jedoch auch aus der Transaxlelagerung kommen aber meist hört man das Geräusch von Kegel/Tellerrad das beim Lastwechsel wegen umkehr der Lastrichtung eine höhere Tonlage hat und ohne Last fast komplett verschwindet während die Transaxlelager immer gleich klingen nur beim Auskuppeln ist die Resonanzlage verändert weil das Vorderende freier schwingen kann.

Wassertemperaturanzeige geht in Europa üblicherweise kaum über die horizontale Stellung der Nadel nur in Südlicheren Lagen und mit Klimaanlage gehts hoch bis in den Warnbereich aber solange die Warnlampen aus sind ist das normal. Es gibt unterschiedliche Thermostate und Lüfterschalter für tropische Gefilde, typischerweise fehlt bei hoher Temperatur meist nur Luftdurchsatz oft wurde auch das Motorabdeckblech "weggelassen" womit die Kühluftdurchströmung des Motorraums verschlechtert wird.

Grüsse

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