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964 - Geräusch von hinten beim Lenken

Themenstarteram 10. Dezember 2009 um 15:43

Ich hab da ein merkwürdiges Problem:

Beim Volleinschlag der Lenkung an meinem 964er kommt ein merkwürdiges Geräusch von hinten aus dem Motorraum, so etwa wie ein Brummen, klingt manchmal fast wie eine Hupe?! Kann das irgendwie etwas mit der Servolenkung zu tun haben? Un dvor allem: Ist das gefährlich beim Fahren (da hört man nix, bei geringen Lenkeinschlägen). Mysteriös ... :confused:

Beste Antwort im Thema

Hallo

ich würde das Geräusch nicht als hupen bezeichnen.

"Zerlegen" wir mal das Geräusch:

Ca 10° Grad vor Lenkanschlag haben wir schon ein progressiv schwerer werdendes Lenkgefühl und man hört vorne ein leichtes Zischen vom Übertsromventil der Lenkungsregelung das kurz vor dem Anschlag ein leichtes Pfeifen wird. Dabei kommt gleichzeitig ein tieffrequentes Klopfgeräusch und von hinten das ich sag mal Poltergeräusch von hinten begleitet.

Wenn ich das Lenkrad maximal gegen den Anschlag halte dann pfeifft es schriller und von hinten/unten kommt ein leichtes Rappeln und die Servopumpe macht ein mehr oder weniger helles Klopfgeräusch.

Wenn man nur 1°Lenkwinkel vom Endanschlag zurückgeht wird es hinten wieder ruhig.

Das Geräusch ist Systembedingt für alle hydraulischen Lenkgetriebe nur hat die Konkurenz keine 3m lange Öldruckleitungen die quer durchs Auto durchgehen und Resonanzschwingungen erzeugen.

Die Lenkhilspumpe saugt am Endanschlag ca 3PS Leistung ab um den Öldruck im System oben zu halten und die Überdreckregelung arbeitet am Anschlag am Limit wodurch das Pumpensystem intern in eine Regelresonanz fällt und die 3PS Leistung im Gesamtsytem mal anliegen und dann wieder entspannt werden während am Endanschlag die Regelfrequenz von der Mechanik nicht hoch genug ist um das sanft auszuregeln.

Alle 20000km findet eine Inspektion statt bei der auch die Servolenkung per Sichtkontrolle und Füllstand geprüft wird und alle 80000km wird der Zahnriemen der Pumpe erneuert.

Einfach zuerst mal den Füllstand prüfen, je weniger Flüssigkeitsreserve um so mehr poltert es hinten. Bei Füllstandmangel Termin bei Werkstatt machen damit die nachsieht wo das Öl verloren geht.

Bei der nächsen Isnpektion soll die Wekstatt auch die Grundstellung des Lenkgetriebes prüfen bzw die Vorderachsgeometrie einstellen

Zudem sollte man am Lenkgetriebe die anliegenden Drücke messen (Steuerblock)

Zur Geräuschminderung würde ich bei der 80000km Inspektion einfach eine neue Pumpe einbauen lassen (Schätze um 500€) und denn Festsitz der Leitungen prüfen lassen. Servopumpen haben im Normalbetrieb sehr hohe Standzeiten aber in der Kurzstrecke und speziel wenn die Stundenlang mit Superbreitreifen gegen den Anschlag laufen müssen scheint die Pumpeninterne Arbeitsdruckregelung müde zu werden und dann kommt es zu dem Pumpe/Schlageffekt in der Druckölleitung.

Anderseits kann man einfach beim Einparken etwas sensibel sein und einfach nur soweit das Lenkrad eindrehen bis es gerade mit dem Zischen anfängt. Die Frage der renatbilität ist schwer zu beantworten solange man nur geradeausfährt ist das klar wer aber ständig in der Stad ein und ausparken muss kann sich für das selbe Geld ja einen gebrauchten 3m langen Stadflitzer kaufen und muss nicht bei dem Porsche ständig Lenkung und Reifen martern.

Wer mit dem Betriebsgeräusch nicht klar kommt kann sich ja eine mechanische Lenkung vom RS/Cup einbauen. Solange man nicht gerade mit einem 32er Momo Corse unterwegs ist sind die Lenkkräfte auch für Normalfahrer erträglich.

Grüsse

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7 Antworten

Hallo

ist die Servopumpe hinten rechts und "normal" einfach nicht maximal bis zum Anschlag einlenken.

Grüsse

Themenstarteram 12. Dezember 2009 um 7:30

Aha, danke! Dieses "Hupen" stört mich aber kolossal: Mein Lieblingsspielzeug hat eine Macke :D

Kann man das irgendwie reparieren? Klar, Austausch der Servopumpe. Was kostet sowas? Rentiert sich das?:confused:

Hallo

ich würde das Geräusch nicht als hupen bezeichnen.

"Zerlegen" wir mal das Geräusch:

Ca 10° Grad vor Lenkanschlag haben wir schon ein progressiv schwerer werdendes Lenkgefühl und man hört vorne ein leichtes Zischen vom Übertsromventil der Lenkungsregelung das kurz vor dem Anschlag ein leichtes Pfeifen wird. Dabei kommt gleichzeitig ein tieffrequentes Klopfgeräusch und von hinten das ich sag mal Poltergeräusch von hinten begleitet.

Wenn ich das Lenkrad maximal gegen den Anschlag halte dann pfeifft es schriller und von hinten/unten kommt ein leichtes Rappeln und die Servopumpe macht ein mehr oder weniger helles Klopfgeräusch.

Wenn man nur 1°Lenkwinkel vom Endanschlag zurückgeht wird es hinten wieder ruhig.

Das Geräusch ist Systembedingt für alle hydraulischen Lenkgetriebe nur hat die Konkurenz keine 3m lange Öldruckleitungen die quer durchs Auto durchgehen und Resonanzschwingungen erzeugen.

Die Lenkhilspumpe saugt am Endanschlag ca 3PS Leistung ab um den Öldruck im System oben zu halten und die Überdreckregelung arbeitet am Anschlag am Limit wodurch das Pumpensystem intern in eine Regelresonanz fällt und die 3PS Leistung im Gesamtsytem mal anliegen und dann wieder entspannt werden während am Endanschlag die Regelfrequenz von der Mechanik nicht hoch genug ist um das sanft auszuregeln.

Alle 20000km findet eine Inspektion statt bei der auch die Servolenkung per Sichtkontrolle und Füllstand geprüft wird und alle 80000km wird der Zahnriemen der Pumpe erneuert.

Einfach zuerst mal den Füllstand prüfen, je weniger Flüssigkeitsreserve um so mehr poltert es hinten. Bei Füllstandmangel Termin bei Werkstatt machen damit die nachsieht wo das Öl verloren geht.

Bei der nächsen Isnpektion soll die Wekstatt auch die Grundstellung des Lenkgetriebes prüfen bzw die Vorderachsgeometrie einstellen

Zudem sollte man am Lenkgetriebe die anliegenden Drücke messen (Steuerblock)

Zur Geräuschminderung würde ich bei der 80000km Inspektion einfach eine neue Pumpe einbauen lassen (Schätze um 500€) und denn Festsitz der Leitungen prüfen lassen. Servopumpen haben im Normalbetrieb sehr hohe Standzeiten aber in der Kurzstrecke und speziel wenn die Stundenlang mit Superbreitreifen gegen den Anschlag laufen müssen scheint die Pumpeninterne Arbeitsdruckregelung müde zu werden und dann kommt es zu dem Pumpe/Schlageffekt in der Druckölleitung.

Anderseits kann man einfach beim Einparken etwas sensibel sein und einfach nur soweit das Lenkrad eindrehen bis es gerade mit dem Zischen anfängt. Die Frage der renatbilität ist schwer zu beantworten solange man nur geradeausfährt ist das klar wer aber ständig in der Stad ein und ausparken muss kann sich für das selbe Geld ja einen gebrauchten 3m langen Stadflitzer kaufen und muss nicht bei dem Porsche ständig Lenkung und Reifen martern.

Wer mit dem Betriebsgeräusch nicht klar kommt kann sich ja eine mechanische Lenkung vom RS/Cup einbauen. Solange man nicht gerade mit einem 32er Momo Corse unterwegs ist sind die Lenkkräfte auch für Normalfahrer erträglich.

Grüsse

Themenstarteram 12. Dezember 2009 um 11:36

Wow, IXXI, danke! Wie immer: eine extrem profunde und hilfreiche Antwort. Deine Fehlerbeschreibung passt exakt genauso auf meinen kleinen Flitzer - ich werde so vorgehen, wie Du schreibst. Woher weißt Du das alles? Echt unglaublich, klasse!!!

Hallo

also das meiste habe ich aus den Verkaufsprospekten und wenn ich nicht weiter weiss kann ich ja googlen....

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nee habe als Mechaniker ein paar jahre auch an 964ern gearbeitet, kenn das Auto also zu 90% auswendig und auch ca 90% aller Fragen und "Meckereien" der Kunden. Bin aber seit 10 jahren aus der aktiven Frontline und habe damit nicht die "Schadensentwicklung" der Autos nach 2000 mitbekommen.

Porsche hat sich übrigens jahrelang drum "gedrückt" den 911 mit einer Servolenkung zu bestücken obwohl der US Markt spätestens mit den Breitreifen vom Turbo bemängelte das man das Lenkrad nicht wie bei den US Autos mit einem Finger "durchdrehen" kann (Ach ja und das die Pedale nicht gut mit hochhackigen Schuhen zu bedienen sind und das man für Gas, Kupplung, und Bremse noch zuviel Kraft aufwenden muss sprich mehr Kraft als die Schwerkraft ). Kunden die wegen der Pedale und der fehlenden servo nicht einen 911 kaufen konnte hat man einfach einen 928 oder 944 unter den Hintern geschoben oder die Tür gezeigt meist noch die Richtung wo die BMW, Jaguar oder Daimler Händler die Pseudosportwagen verkaufen (In den USA war das eh der selbe Händler und man musste nur eine Abteilung weiter laufen ;).

 

Ab den 9X6 hat sich Porsche auch dem Kundenkreis genähert und auch dort die Pedale "aufgehängt" und die Bedienkräfte für unsportliche "Hänflinge" ausgelegt. Da es weder 944 noch 928 gab musste man sich auch von dieser Alleinstellung im Markt verabschieden wobei man mit dem Cryhenne ja ein absolutes "Chicka" Car hatte so das Frauchen nicht mehr mit der Bedienung eines 1300kg Sportwagen ins schwitzen kamm weil man der ja die 2,5 tonnen mit vollem Servobrimborium unterschieben konnte.

In einem Land wo die Kundschaft einen "Sportwagen" anhand dessen Sprintfähigkeit an einem Ampelstart definiert lohnt es sich einfach nicht aufwendige Sportwagen für die Rennstrecke zu bauen.

Man macht einfach eine Allerweltsbilligkiste die gerade noch einigermassen geradausfahren kann ( Sprich man kann noch ein Vorkriegschassis drunterschrauben) und hängt einen fetten Motor und etwas grössere Bremsen rein und hofft das sich der Kunde nicht beschwert wenn bei Vollgas die Klimaanlage keine Eiswürfel mehr ausspuken kann ;).

Schon in den 70ern gabs mit dem ABS auch Versuche mit der Elektrounterstützen Hilfslenkung aber bis zum 964 war noch keine E-Lenkung Serienreif die auch auf der Rennstrecke überzeugen konnte und da ausser Porsche kein deutscher Grosserienhersteller bei der E-Lenkung mit einsteigen wollte kam halt beim 964 doch die "übliche" hydraulische Anlage zum Zug. Die Servolenkung braucht eigentlich kein Sportwagen solange man etwas rollt sind auch bei Breitreifen die Lenkkräfte erträglich und je schneller man fährt um so "weniger" muss man lenken. Die Servolenkung ist eine reine Einparkhilfe für 50kg Hänflinge die wegen der Optik die breitesten Reifen mit dem kleinsten Sportlenkrad kombinieren und dann beim einparken erwarten das man dabei nicht "angestrengt" wird.

Speziel wenn man im offenen Cabrio vor der Stammkneipe einparkt will man nicht affiger ausehen als die Kumpels im Fetten SL oder megatiefen BMW Cabrio.

Inzwischen ist die E-Lenkung Standard und kein neuzeitlicher Ingeneur versteht warum man sich so lange mit der kraftfressenden und schweren Hydrauliklenkung aufgehalten hat nur weil die Amerikaner den Standard gesetzt haben und es spottbillig herzustellen ist/war.

Beim 964 ist die Servolenkung ein aufgesetztes Accessior damit man denn Kundenkreis erweitern konnte und die 964 Servo ist eines der besten Hydraulischen Systeme wenn es darauf ankommt noch etwas "Feeling" und Information von der Strasse ins Lenkrad zu transportieren ohne bei schnellen Lenkradkurbeleien zu verhärten. Aber wer mal einen 964 mit mechanischer Lenkung gefahren ist weiss das man den Servoquatsch beim fahren eigentlich nicht braucht bzw nicht vermisst.

(Abgesehen davon das es unnötig Motor-Leistung kostet und 25kg Mehrgewicht hat)

Was mir noch beim Hupgeräusch einfällt ist das evtl. die Huptaste einen Wackelkontakt hat und dann beim Lenkradkurbeln gegen den Anschlag die Hupe kurz mit anspricht. Die Hupe ist zwar vorne aber im Auto ist es manchmal schwer Geräuschquellen genau zu orten. Speziel bei nachgerüstetten Zubehör Lenkrädern kommt das vor.

Übrigens zu den Zeiten als die Autos noch neu waren hat man den Kunden einfach gesagt die sollen beim PZ einen neuen 964 oder 993 Probefahren und dann vergleichen um wieviel "Schlechter" deren Servolenkung klingt und ob die auch mit dem "Neuzsutand" glücklicher wären.

Grüsse

die servolenkung bei meinem lässt mich manchmal zweifeln ob die überhaupt funzt, (zb beim engen einparken) aber spätesten wenn ich ohne laufenden motor lenken will kommt das aha erlebnis.

hp

Themenstarteram 30. Mai 2010 um 21:23

Nix repariert bislang, und jetzt ist es soweit: Mein Flitzer hat auf der Autobahn den Geist aufgegeben. Nachdem ich der Schweiz erst ein komisches metallisches Klappern (wie ein loses Blech im Auspuff bei mehr als 3.500 Touren hatte), ist das runter bis auf 2.200 gegangen, d.h. ich bin mit Tempo 85 über die Autobahn Richtung D gezockelt. Fernab der Heimat ist der Motor beim Fahren plötzlich kraftlos geworden (hat kein Gas mehr angenommen) und ist ausgegangen. Auf der Standspur stehend ist er dann sofort wieder angesprungen und ich konnte weiterfahren, ohne diese Leistungseinbuße, aber wieder mit Scheppern ab 2.220 UpM. Als er nach 4-5 km wieder anfing zu schwächeln, konnte ich mich wenigstens noch auf einen Parkplatz retten, von wo mich der ADAC zur nächsten Werkstatt transportiert hat.

Das Geräusch klang fast wie die LiMa-Lager letztes Jahr, und wenn die LiMa nicht neu wäre, hätte ich darauf getippt. Aber jetzt?! Und dass der Motor ausgegangen ist, beruhigt mich auch nicht gerade. Gegen die LiMa spricht auch, dass die Ladekontrollleuchten vor dem Ausgehen nicht geleuchtet haben (dass die also keinen Strom geliefert hätte und deswegen der Motor ausgegangen ist). Stand jetzt ist, dass er im Leerlauf (er springt einwandfrei an!) schon ein leises mechanisches Rumpeln im Motorgeräusch hat, das sich bei Erhöhen der Drehzahl dann in dieses metallische Schleifen/Klappern/Scheppern verändert bei 2.200 UpM. Ich bin gespannt, was die Werkstatt mir morgen im Laufe des Tages dann erzählt ... :(

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