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ABS - So wirds gemacht.

Mercedes W201 190er
Themenstarteram 6. August 2007 um 17:36

Pünktlich zur Urlaubszeit krankt der Diesel geringfügig.

Die ABS Kontrollampe leuchtet mir ständig entgegen...

Zeitweise setzt das ABS auch beim normalen Abbremsen vor Kreuzungen ein, was natürlich gar nicht lustig ist weil das unvorhersehbar passiert.

Das Reinigen der Fühler brachte absolut null besserung.

Die Widerstandsmessung der Fühler ergibt normale Werte.

Tja nun, was will mir das sagen? Das einzige was aufwändige Elektronik im Auto macht- sie nervt einen, und geht kaputt.

Deswegen hier mal meine ausführliche Anleitung, zum do-it-yourself überholen der ABS Anlage, beispielhaft am 190er. 124er ist natürlich identisch, 123er auch.

 

Also, wir nehmen mal eine Vorderachse

Als erstes muss der Bremssattel runter.

Dazu die zwei Befestigungsschrauben SW13 lösen. Mit SW15 gabelschlüssel gegenhalten.

2. Trennstecker des Verschleißsensors abstecken.

3. Alles abnehmen

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16 Antworten
Themenstarteram 6. August 2007 um 17:38

So, als nächstes muss der Bremssattelhalter -Bügel weg.

Geweltsam die zwei Schrauben SW19 von hinten lösen.

dann die Bremsscheibe abnehmen. die ist auch nochmal mit einr kleinen imbus-schraube gesichert die ich hier nicht bezeichtent hab.

Themenstarteram 6. August 2007 um 17:43

Als nächstes muss die Radnabe leider ab.

Dazu die Fettkappe gefühlvoll entfernen (auf dem Bild schon weg)

den Entsörkontakt in der mitte mit einer Spitzzange rausziehen.

dann Konterschraube Imbus SW5 lösen, schon kann man die Radlagereinstellschraube entgegen dem Uhrzeigersinn abschrauben.

-darunter bedinfet sich noch ein Abstandsblech- das auch abziehen.

(schön im alten fett rum pulen)

Im normalfall kann man jetzt die Radnabe ganz leicht abziehen.

Themenstarteram 6. August 2007 um 17:45

Schon haben wir sie, die Radnabe mit dem ABS Zahnkranz.

(Überflüssigerweise habe ich auch noch das Luftleitblech entfernt)

Themenstarteram 6. August 2007 um 17:45

Bild vergessen...

Themenstarteram 6. August 2007 um 17:49

beim genauen betrachten sieht man nun wieso das ABS nach 18jahren krankt.

ein typischer konstruktionsfehler.

die zähne zur erfassung der drehzahl sind viel zu fein und klein.

feiner rost und schmutz der letzten 18jahre verfälschen das signal bis zum totalausfall.

-Zahnkrank mit einer Drahtbürste kräftig in längsrichtung abbürsten.

Themenstarteram 6. August 2007 um 17:51

dann muss natürlich auch noch der ABS sensor raus und gründlich gereinigt werden.

der zieht durch seine magnetische spule sehr viel abrieb an.

einmal mit der drahtbürste drüber gehen schadet auch nichts.

-anschließend kann er gleich wieder rein.

Themenstarteram 6. August 2007 um 17:53

und weil wir es richtig machen, wird natürlich der achsschenkel gründlich vom alten fett gereinigt, und auf einlaufspuren/verschleiß geprüft.

180000km. wie neu...

Themenstarteram 6. August 2007 um 18:02

und zumindest das vordere radlager kann man bei der gelegenheit auch gleich auf zustand prüfen, vom alten fett befreien, und richtig dick mit neuen fett füllen.

-für alle die sowas noch nie gemacht haben-

den finger direkt in das fettige lager stecken :D schon mat man es in der hand.

zur fettfüllung sollte man eigentlich nur CASTROL LMX fett verwenden.

auch der achsschenkel sowie die fettkappe wird dick neu eingefettet.

Anschließed steckt man wieder alles zusammen.

Das Radlagerspiel muss dabei gefühlvoll eingestellt werden- auf gar keinen fall zu streng, sonst ist es hin.

Besser ist nach 500km das spiel überprüfen, und ggf. nachstellen.

Bremse und alle anderen teile wieder drauf schrauben.

und ran an die nächste seite...

am 6. August 2007 um 22:36

:) :) Den nicht vorhandenen Hut ab, Diesel alter Schrauber :D

Sollte ich aber voerst von verschont bleiben-- Oder? ;)

Zitat:

Original geschrieben von dieselschraube

..ein typischer konstruktionsfehler.

die zähne zur erfassung der drehzahl sind viel zu fein und klein....

Hab mich auch schonmal gefragt, warum die sooo mickrig sind!

Schöne Anleitung :) :)

am 8. August 2007 um 5:08

Zuerst einmal ein klasse Beitrag.

Mein Schätzchen ist jetzt auch schon 18 Jahre alt und hat 252.000 km auf der Uhr. Bisher sind keine Probleme mit dem ABS aufgetreten. Aber wenn, weiß ich mir jetzt zu helfen.

 

Zitat:

Original geschrieben von dieselschraube

beim genauen betrachten sieht man nun wieso das ABS nach 18jahren krankt.

ein typischer konstruktionsfehler.

die zähne zur erfassung der drehzahl sind viel zu fein und klein.

feiner rost und schmutz der letzten 18jahre verfälschen das signal bis zum totalausfall.

-Zahnkrank mit einer Drahtbürste kräftig in längsrichtung abbürsten.

Die Zähne zur Drehzahlerfassung sind mit Bedacht so klein ausgefallen, damit möglichst viele Impulse pro Radumdrehung für die Ermittlung der Raddrehzahl zur Verfügung stehen. Man kann nun darüber diskutieren, ob nicht weniger Impulse genauso gut für die Erfassung und Regelung des ABS-Systems wären. Aber man bedenke, dass diese ABS-Anlage schon vor geraumer Zeit (ca. 20 Jahre) entwickelt wurde und deshalb von der regelungtechnischen Seite etc. nicht mit den modernen verglichen werden sollte.

Aber nach 18 Jahren ist einmal Rost entfernen und ca. 200.000 km auch nicht unbedingt ein Beinbruch, da ja das ABS nach dieser "Reparatur" wieder einwandfrei arbeitet.

Also viel Spaß noch mit Deinem 190er

venice10

 

Themenstarteram 8. August 2007 um 8:22

naja, ich kenn halt auch das system vom audi.

obwohl ich ja kein freund der marke bin, aber die haben einen ziemlich großen, groben zahnkranz direkt auf die bremsscheibe gepresst.

der verrostet auch, und beim bremsscheibenwechsel braucht man den neu, dafür gehts leichter zu wechseln oder reinigen.

Hallo,

danke für die Anleitung.

am 19. August 2007 um 15:26

Hallo Dieselschraube!

Danke für Deinen Beitrag .Er zeugt von Kenntnis .Habe mir alles abgespeichert für den Fall aller Fälle .

Ich schreibe nicht viel hier im Board ,aber lese viel und solche Beiträge sind Wertvoll für mich

Also ,mein Dank wird Dir "EWIG" hinterher schleichen.

 

mfg

 

Wurzelpeter

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