Achsvermessung /Spureinstellung S203 T-Modell Kombi
Hallo liebe Mercedesfreunde,
ich hab ein Problem, welches zwar oft besprochen wird, wohl aber nie recht zufriedenstellend gelöst wurde: Abgefahrene Reifen vorn außen.
Jeder sagt Spur einstellen, Achsen vermessen.
Manche berichten, daß sich danach außer einer Leere im Portemonaie nichts geändert hat.
Ich konnte allerdings nirgens finden, welche Werte hier einzustellen sind.
Kann mir jemand sagen, was wie einzustellen ist und welche Werte hier vorgegeben sind vom Hersteller?
Wieviel Vorspur muß denn die Vorderachse nun haben? (mm oder ?)
Welcher Sturz (in Grad oder Winkelminuten) muß sein.
Das Fahrzeug ist ein C-Klasse S203 Kombi T-Modell C220 CDI Typ 203 K Diesel.
Die Reifengröße ist 195/65/R15; habs mit verschiedenen Reifendrücken zwischen 2,2 und 2,5Bar probiert. Seit 2 Jahren fahren sich die Reifen vorn außen nach 10000 km auf 0 ab. Hinten normaler Verschleiß.
Will morgen Achsvermessung durchführen lassen und bräuchte die richtigen Werte für diesen Typ.
Kann mir jemand helfen!!
Vielen DANK für Eure hilfreiche Antwort.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ich hoffe, Du liest dies noch, bevor Du zur Werkstatt fährst!!!
Du sprichst hier zurecht eine Problematik an, auf welche es leider keine eindeutige Antwort geben kann.
Die Achskinematik ist schon ein schweißtreibendes Thema. Ist Dein Wagen tiefergelegt, wird das noch etwas komplizierter!
Daher empfehle ich:
- gründliche Kontrolle der Felgen und Reifen ( wie alt und Zustand?) incl. Wuchten und korrektem Druck proportional
zur realen Fahrzeuglast ( zwischen 1,9 und 3 bar); abgefahrene Reifen ergeben keine korrekt eingestellte Spur!
- Kontrolle des gesamten Federbeins ( Feder+ Stoßdämpfer) auf Funktion und Verschleiß
- Kontrolle der Radlager
- Kontrolle aller Streben und Lenker incl. Spurstange
Die Kontrollen müssen an allen Rädern, also auch an der HA vollzogen werden.
Erst dann macht eine Achsvermessung wirklich Sinn!
Für Dein Problem kann es sehr viele weitere Ursachen geben, wie u.a.:
- Fahrstil ( rasantes Kurvenfahrten, starke Beschleunigung und Entschleunigung...)
- beschädigte Felge ( eine genügt!)
- falsche Reifenmontage
- fehlerhafte Reifen- können wir in Deinem Fall wohl ausschließem
Die Einstellungen der Vorspur ist u.a. abhängig von der Felgengrösse. Ich meine, dass bei einer 13" Felge eine Vorspur von 13 Bogenminuten angemessen sein sollte. ( Wertebereich: 10- 20`)
Im nachfolgendem Link ist ganz unten eine Tabelle, die Dir vielleicht weitere Anhaltspunkte geben kann.
http://www.auto-publitest.com/de/radeinstelldaten--mehr-infos.html
Siehe auch hier:
http://www.kfztech.de/.../achsvermessung1.htm
Der Sturz war eigentlich früher eine Sache der Droschken. Da die Strassen ( wegen fehlender Kanalisation) überfluteten, wurden diese tonnenförmig gebaut. Dies war zugleich auch statisch nützlich. Droschken mit senkrecht stehenden Rädern hatten nun das Problem. dass die Radreifen sich auf den Innenseiten sehr schnell abnutzten. Daher wurden die Räder senkrecht zum Fahrbahnpunkt ( unterhalb der Achse verengt) gestellt und standen dadurch wieder auf dem ganzen Radreifen. Das wurde als positiv empfunden---> positiver Sturz!
Heute sind unsere Strassen nun doch relativ plan, aber der Sturz spielt wegen des Wankwinkels bei Kurvendurchfahrten noch immer eine Rolle..
I.d.R. wird ein negativer Sturz als nützlich empfunden um die max. mögliche Seitenkraft bei einer Kurvendurchfahrt zu erzielen. Allerdings vermindert ein negativer Sturz das Reifenrückstellmoment am kurvenäußeren Rad, was beim Bremsen nachteilig wirken kann.
I.d.R. wird der Sturz mit max 2 Grd. eingestellt, um eine 100% -ige Lasttragfähigkeit der Reifen zu wahren. Fährst Du oft unter Lasten ( Anhängerbetrieb mit < 50 Kg Stützlast), dann sollte der Sturz geringer sein.
Weitere Infos findest Du hier: https://www.tyresystem.de/Reifen/Information/sturz
Allerdings bin ich der Meinung: Wenn ich als Kunde den Werkstattmitarbeitern erst erklären muss ( ausser bei Sonderwürsten) was diese wie tun sollen, so würde ich dorthin gehen, wo die Fachleute wissen, was und wie es gemacht wird.
Und das sollte in der korrekten Abfolge gemacht werden: Spur, Sturz, Spreizung, Spurdifferenzwinkel, Nachlauf, Lenkrollradius.
Da wären mir auch 80 Euro nicht zu schade!
Gruss vom Asphalthoppler
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14 Antworten
Frag halt den Reifenhändler. Im computer gespeichert
Und bitte nicht dem Computer blind vertrauen , sondern selbst mit Nachsehen ! .... War mit meinem ersten 203er T bei ATU ... der Compi hat trotz Eingabe der Schlüsselnummern das Sportfahrwerk nicht erkannt. Haben dort lange rumgedocktert ... bin dann zum gefahren und schon war das Fahrwerk perfekt eingestellt. Und war nicht viel teurer als sonst wo.
Das ist meine Empfehlung.
Schönes WE noch !
Danke bora1964!
Genau aus dem Grund hätte ich eben gern die Werte gewußt, um Irrtümern vorzubeugen.
Ich habe von Bekannten und auch hier im Forum schon mehrfach von Fehleinstellungen auch bei Fachwerkstätten gehört.
Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrung auf dem Gebiet und kennt den Vorgang und Einzelheiten bzw. die Auswirkungen bei Fehleinstellung.
Der Sturz kann wohl auch am Domlager verändert werden?
Vielen Dank!
Hallo,
ich hoffe, Du liest dies noch, bevor Du zur Werkstatt fährst!!!
Du sprichst hier zurecht eine Problematik an, auf welche es leider keine eindeutige Antwort geben kann.
Die Achskinematik ist schon ein schweißtreibendes Thema. Ist Dein Wagen tiefergelegt, wird das noch etwas komplizierter!
Daher empfehle ich:
- gründliche Kontrolle der Felgen und Reifen ( wie alt und Zustand?) incl. Wuchten und korrektem Druck proportional
zur realen Fahrzeuglast ( zwischen 1,9 und 3 bar); abgefahrene Reifen ergeben keine korrekt eingestellte Spur!
- Kontrolle des gesamten Federbeins ( Feder+ Stoßdämpfer) auf Funktion und Verschleiß
- Kontrolle der Radlager
- Kontrolle aller Streben und Lenker incl. Spurstange
Die Kontrollen müssen an allen Rädern, also auch an der HA vollzogen werden.
Erst dann macht eine Achsvermessung wirklich Sinn!
Für Dein Problem kann es sehr viele weitere Ursachen geben, wie u.a.:
- Fahrstil ( rasantes Kurvenfahrten, starke Beschleunigung und Entschleunigung...)
- beschädigte Felge ( eine genügt!)
- falsche Reifenmontage
- fehlerhafte Reifen- können wir in Deinem Fall wohl ausschließem
Die Einstellungen der Vorspur ist u.a. abhängig von der Felgengrösse. Ich meine, dass bei einer 13" Felge eine Vorspur von 13 Bogenminuten angemessen sein sollte. ( Wertebereich: 10- 20`)
Im nachfolgendem Link ist ganz unten eine Tabelle, die Dir vielleicht weitere Anhaltspunkte geben kann.
http://www.auto-publitest.com/de/radeinstelldaten--mehr-infos.html
Siehe auch hier:
http://www.kfztech.de/.../achsvermessung1.htm
Der Sturz war eigentlich früher eine Sache der Droschken. Da die Strassen ( wegen fehlender Kanalisation) überfluteten, wurden diese tonnenförmig gebaut. Dies war zugleich auch statisch nützlich. Droschken mit senkrecht stehenden Rädern hatten nun das Problem. dass die Radreifen sich auf den Innenseiten sehr schnell abnutzten. Daher wurden die Räder senkrecht zum Fahrbahnpunkt ( unterhalb der Achse verengt) gestellt und standen dadurch wieder auf dem ganzen Radreifen. Das wurde als positiv empfunden---> positiver Sturz!
Heute sind unsere Strassen nun doch relativ plan, aber der Sturz spielt wegen des Wankwinkels bei Kurvendurchfahrten noch immer eine Rolle..
I.d.R. wird ein negativer Sturz als nützlich empfunden um die max. mögliche Seitenkraft bei einer Kurvendurchfahrt zu erzielen. Allerdings vermindert ein negativer Sturz das Reifenrückstellmoment am kurvenäußeren Rad, was beim Bremsen nachteilig wirken kann.
I.d.R. wird der Sturz mit max 2 Grd. eingestellt, um eine 100% -ige Lasttragfähigkeit der Reifen zu wahren. Fährst Du oft unter Lasten ( Anhängerbetrieb mit < 50 Kg Stützlast), dann sollte der Sturz geringer sein.
Weitere Infos findest Du hier: https://www.tyresystem.de/Reifen/Information/sturz
Allerdings bin ich der Meinung: Wenn ich als Kunde den Werkstattmitarbeitern erst erklären muss ( ausser bei Sonderwürsten) was diese wie tun sollen, so würde ich dorthin gehen, wo die Fachleute wissen, was und wie es gemacht wird.
Und das sollte in der korrekten Abfolge gemacht werden: Spur, Sturz, Spreizung, Spurdifferenzwinkel, Nachlauf, Lenkrollradius.
Da wären mir auch 80 Euro nicht zu schade!
Gruss vom Asphalthoppler
Was interessieren mich als Besitzer die Werte, die Werkstatt hat mir mein Auto nach Herstellerangaben einzustellen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Sind die Reifen schon abgefahren, zuerst neue montieren lassen!!
Hallo zusammen,
hatte vor ein paar Jahren auch das Problem. Fahrzeug fuhr nicht gerade aus und Reifen ungleichmässig abgefahre. Einstellen beim Reifendienst erbrachte Ernüchterung und kein Erfolg. Dann schweren Herzens zum Freundlichen gefahren und um Hilfe gebeten. Noch mal 80 Euro auf den Tisch gepackt und seit dem Ruhe. Reifen laufen gleichmäßig ab und der Wagen läuft gerade aus. Leider ist es scheinbar so, dass sich das Fahrwerk des W203 Vormopf nicht ganz einfach vernünftig einstellen läßt. Wenn du hier im Forum das Thema Geradeauslauf suchst wirst du oftmals darauf stossen, dass letzentdlich nur der Freundliche es geschafft hat dies vernünftig einzustellen.
Gruß
Hobby-Schrauber
Hier Anleitung zum selber Testen:
Zitat:
@Maik270CDI schrieb am 17. Oktober 2016 um 10:06:23 Uhr:
Hier Anleitung zum selber Testen:
.
Das ist etwas für Arme Möchte Gern Benz Fahrer.
Zitat:
@conny-r schrieb am 17. Oktober 2016 um 15:07:42 Uhr:
Zitat:
@Maik270CDI schrieb am 17. Oktober 2016 um 10:06:23 Uhr:
Hier Anleitung zum selber Testen:
.
Das ist etwas für Arme Möchte Gern Benz Fahrer.
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Ist ja nur als Schnelltest gedacht Conny
Habe schon mehrfach die Spur/ Sturz in einer freien Werkstatt und bei Bosch einstellen lassen. Jedes mal 70€ geblecht.
Immer stand das Lenkrad schief und die Lenkung fühlte sich "verspannt" an.
Dann einmal zu MB an einem Samstagmorgen. Butterbrezel gegessen und Kaffee gesoffen und 130€ bezahlt dann war die Spur etc. Tip Top!
Achsvermessung ist allerdings einer der wenige Gründe warum ich eine MB Werkstatt besuche....
Hallo Mercedes Freunde
Das verlängerte Wochennde ist vorbei und ich möchte mich für Eure Beiträge auf meine Frage nun bedanken und mein bisheriges Ergebnis mitzuteilen.
Ja Asphalthoppler Dein fachlich toll geschriebener Hinweis hat mein Wissen erweitert. Ich stimme voll mit Dir überein. Die Priorität einer guten! Fachwerkstatt steht außer Zweifel. Die Links sind punktgenau für das Verständnis der Problematik.
auch der Hinweis v. Hobby-Schrauber ist ok. Ich hatte aber nun den Termin für den nächsten Tag in einer mir bis dahin nicht bekannten Werkstatt; wußte also nicht, was mich erwartet.
Der Videolink von Maik270CDI zeigt elementar gut was gemeint ist und ist von jedem nachvollziehbar.
Bei mir wurde übrigens vor 2 Monaten Einiges am Fahrwerk vorn gewechselt( Domlager, Quer- u. Zugstrebe, Stabilager, Federn).
Mal generell gesagt: Wir sind hier zum großen Teil Leute, die neben dem Gebrauch des Fahrzeugs auch Interesse am Funktionieren haben. Dazu zählt auch der Hergang bei Defekten und deren Beseitigung.
Es bedarf also nicht immer Hinweise nach der Art: Was kümmert mich wie´s unter der Haube aussieht, die Werkstatt wird´s schon richten.
In meinem Fall habe ich die Achs-Werte in der Werkstatt, die mit modernem Achsvermessungssystem ausgerüstet ist , bekommen auf dem Ausdruck am Ende der Arbeiten.
Es war nötig die Spur zu korrigieren. Die anderen Werte lagen nur gering neben den Empfohlenen.
Da die ganze Einstellerei ein sehr empfindlicher Vorgang ist und im Laufe der Reifenabnutzung ohnehin wieder abweicht, sowie abhängig von Fahrstil, Luftdruck und Belastung ist, muß man nicht um 100tel Grad feilschen.
Hier der vom Gerät gezeigten Wert für C-Klasse S203 Normalfahrwerk:
Vorderachse Vorspur 0° 12´ grüner Bereich. D.h. je Rad Vorspur von 0°6´.
Zur Erinnerung: Ein Grad wird in 60 min geteilt. 6´sind also 1/10tel Grad.
Werd nun abwarten müssen, ob die Aktion erfolgreich war. Das sehe ich vielleicht nach 5000 km. Das Fahrverhalten ist bis jetzt einwandfrei auch bei GEschwindigkeiten über 160km/h.
Ich muß nun erst mal Schluß machen, da Arbeit ansteht. Melde mich später nochmal.
Gruß und Danke an Alle!
Viele Grüße an Alle und Dank für die Mühe
Zitat:
@Maik270CDI schrieb am 17. Oktober 2016 um 10:06:23 Uhr:
Hier Anleitung zum selber Testen:
lächerlich bis zum geht nicht mehr. Alleine die Spur zu verstellen nur auf einer Seite bringt ein schief stehen des Lenkrades... und Vorspur = 0 mm ?? ... krumme Holzlatten auf hochgebockten Fahrwerk liegen auf den unregelmäßiegen Reifen ... aber naja, es gibt immer welche, die das toll finden und diese überzeugende Stimme im ADAC- Ton ... Hilfe !!
Gut das du den Hinweiß 4 Jahre später gibst. Besser spät als gar nicht?
Zitat:
@Gliese581 schrieb am 13. Juli 2020 um 22:52:33 Uhr:
Gut das du den Hinweiß 4 Jahre später gibst. Besser spät als gar nicht?
irgendwie hatte ich dieses Video auf einmal vor meiner Nase und da dachte ich, dass geht Andern auch so... Also das Video ist schon grenzwertig z.b. das losschrauben der Kontermutter auf der Spurstange...mit voller Kraft gegn das Gelenk, da kann ich gar nicht hingucken.