Ad Blue Sensor

[HP77]

Schönen Abend zusammen. Auf der Heimfahrt leuchtet plötzlich die Check Control auf.Auf zum Freundlichen.....Diagnose ...Ad Blue Sensor, Heizteil bzw. Füllmengenstandsanzeige gestört. Das Teil ist mit dem Tank verschweißt = neuer Ad Blue Tank.

X1 F48 1.8d BJ 2018, 49000km .

Da kommt Freude auf, € 1600 mit Einbau, der Tank alleine kostet €1000. Kulanz Anfrage wurde gestellt.

Hat das schon jemand gehabt?

LG Horst aus Ö

[freetime]

Ist halt immer so eine Sache. Jeder "Fortschritt" ob als Gag oder als technische Notwendigkeit hat die Gefahr der teueren Störung schon eingebaut. Nur was nicht an Bord ist, kann auch nicht kaputt gehen. Ist eine Binsenweisheit, aber in diesem Falle kann man nur Daumen drücken, dass eine günstige Lösung gefunden wird. Wie schaut es mit solchen Teilen eigentlich aus Unfallfahrzeugen aus?

[Ebble]

Ich glaube nicht, dass BMW gebrauchte Tanks aus Unfallautos verbauen würde. Ich habe noch nirgends gelesen, dass BMW etwas anderes als Neu- oder REMAN-Teile aus dem eigenen "Laden" verkauft. Vielleicht gibt es ja REMAN-Tanks auch. Das kann natürlich sein. Je nach Marktlage sind die REMAN-Teile aber leider nicht einmal viel billiger als die Originale.

Ich drücke auch Daumen, dass BMW sich hier kulant zeigt. @HP77 Berichte gerne, wie es weiter geht. Ich fühle und ärgere mich mit mit Dir. Der Verdacht liegt nahe, dass eine solche Schadenskonstellation zumindest mal billigend in Kauf genommen wurde. Anders als beim SOS-Telematik-Akku scheint das (noch?) kein Massenphänomen zu sein, aber da AdBlue erst im Jahresverlauf 2018 in den F48 serienmäßig eingebaut wurde, gibt es dazu erst 6 Jahre Erfahrung. Kann natürlich schon sein, dass Du nur einer der ersten bist und die Sensoren jetzt bald reihenweise kaputt gehen...

Interessant wäre mal die offizielle Rechtfertigung dafür, dass ein 20 Euro Bauteil fest mit einem anderen Bauteil verschweißt wird, damit der Austausch des Kleinteils einen Schaden in Höhe von 1.600 Euro auslöst...

Ich habe selbst - gezielt - damals aus Gründen der Luftreinhaltung auch nach einem AdBlue-Modell gesucht und eines gekauft. Nach Deinem Bericht reut mich das schon fast wieder... Ich verstehe auch nicht, dass der Gesetzgeber den Verbraucher nicht mehr schützt vor derartigen "Produktionsmethoden". Letztlich geht es hier nicht nur um Verbraucherschutz, sondern auch um Ressourcenschutz. Was für ein Wahnsinn, dass der Austausch eines derartigen Miniteils derartige Kosten nach sich ziehen soll....

[CivicTourer]

Zitat:

@Ebble schrieb am 20. Dezember 2024 um 08:33:18 Uhr:

 

Interessant wäre mal die offizielle Rechtfertigung dafür, dass ein 20 Euro Bauteil fest mit einem anderen Bauteil verschweißt wird, damit der Austausch des Kleinteils einen Schaden in Höhe von 1.600 Euro auslöst...

Da hätte ich ne Idee zu ... das passt so besser zum Produktionsablauf und ist in der Herstellung/Montage billiger. Und da man von einer gewissen Zuverlässigkeit der Konstruktion ausgegangen ist ... hat hier halt nicht geklappt.

 

Zitat:

@Ebble schrieb am 20. Dezember 2024 um 08:33:18 Uhr:

Ich verstehe auch nicht, dass der Gesetzgeber den Verbraucher nicht mehr schützt vor derartigen "Produktionsmethoden". Letztlich geht es hier nicht nur um Verbraucherschutz, sondern auch um Ressourcenschutz. Was für ein Wahnsinn, dass der Austausch eines derartigen Miniteils derartige Kosten nach sich ziehen soll....

Ich glaube nicht, dass eine weitere (über-)Regulierung durch den Gesetzgeber wünschenswert ist - verhindert die etwas, oder ist sie erst der Grund für etwas? Vor allem ist sie teuer - weil die Hersteller oder Händler eben die Mehrkosten für Regulierungen oder Verbraucherschutz tragen, sondern der Kunde. Für mich muss Verbraucherschutz auch mal ein Ende haben, er ist ab einem gewissen Punkt eben nicht mehr gut für den Verbraucher. Vor allem nicht günstig.

[Ebble]

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 20. Dezember 2024 um 11:43:09 Uhr:

Zitat:

@Ebble schrieb am 20. Dezember 2024 um 08:33:18 Uhr:

 

Interessant wäre mal die offizielle Rechtfertigung dafür, dass ein 20 Euro Bauteil fest mit einem anderen Bauteil verschweißt wird, damit der Austausch des Kleinteils einen Schaden in Höhe von 1.600 Euro auslöst...

Da hätte ich ne Idee zu ... das passt so besser zum Produktionsablauf und ist in der Herstellung/Montage billiger. Und da man von einer gewissen Zuverlässigkeit der Konstruktion ausgegangen ist ... hat hier halt nicht geklappt.

Die angenommene Verbilligung des Produktionsprozesses durch Festschweißen statt Schrauben erklärt natürlich, warum diese Autos so unschlagbar billig in der Anschaffung sind

Ich sag's mal so: Wenn Du die Käufer fragen würdest, ob sie bei einem Kaufpreis von 60.000 Euro ggf. 5 Euro und damit 0,008 Prozent des Preises mehr zahlen würden, wenn sie im Gegenzug so eine Sache für 600 Euro statt 1.600 Euro repariert bekommen könnten, würden die meisten - denke ich - die 5 Euro mehr zahlen. Das gilt selbst - und sogar erst recht - für den Fall, dass es sich hier um weitere 20 solcher Fälle handeln sollte und man also 100 Euro mehr hinblättern müsste für ein vernünftig reparierbares Auto statt jedes Mal über 1.000 Euro hinblättern zu müssen.

Nun gut. Wir können hier nur hoffen, dass dieser Sensor bei 99,9% aller Autos mit einem Alter von bis zu 20 Jahren NICHT ausfällt. Vielleicht ist es ja wirklich nur ein sehr, sehr seltener Einzelfall.

Ich bin jedenfalls in diesem Fall zu 100% auf der Seite von @HP77 und wünsche ihm, dass BMW den Schaden komplett übernimmt. Ich finde es gut, dass diese Fälle heute zumindest allgemein bekannt werden. Auch das kann eine gewisse regulierende Wirkung erzeugen. Übrigens könnte es für @HP77 auch eher hilfreich sein, wenn sich das Forum mit ihm solidarisiert statt das "eingetretene Ergebnis" dieser Produktionsmethode zu verteidigen.