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AdBlue mit Scheibenreiniger verunreinigt, kann ich noch bis zur Werkstatt fahren?
Moin,
ich wollte bei meinem BMW X5 Scheibenreiniger mit Frostschutz auffüllen, habe aber dabei "schlauerweise" den Adblue-Tank erwischt, der sich ebenfalls im Motorraum befindet.
Nachdem ca. 1/2 Liter drin war, habe ich das Missgeschick bemerkt. Abpumpen funktioniert nicht, da ich den Schlauch aufgrund des Verlaufes nicht in den Tank bekomme.
Aktuell befinden sich im 13 Liter-Tank noch ca. 4 Liter Adblue plus dem Scheibenreiniger.
Kann ich den Wagen noch zur Tankentleerung in die Werkstatt fahren oder ist das Starten des Motors (habe ich bisher noch nicht gemacht) unbedingt zu vermeiden. Ist es ggf. sinnvoll den Tank noch weiter mit Adblue aufzufüllen, um das Mischungsverhältnis zum Scheibenreiniger zu verbesserrn?
Vielen Dank für eure Unterstützung und Grüße.
Marco
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@X6fahrer schrieb am 8. Januar 2019 um 11:47:54 Uhr:
Kann ich sicher ausschließen.
So schlau sind die Ingenieure schon gewesen, dass sie damit rechnen, dass Deppen da was anderes reinkippen.
Aha. Optimist. Mal gesehen was Scheibenreiniger im Ölkreislauf macht? Siehe https://www.heute.at/.../...lt-Scheibenreiniger-statt--l-nach-59553921
Ich bin Chemiker, hab in Katalyse promoviert - und VERMUTE dass da eigentlich nix passieren sollte. Aber sicher kann ich mir auch nicht sein. Vor allem kannst du nicht wissen, ob Adblue mit Scheibenreiniger 100% mischbar ist ohne dass der im Adblue gelöste Harnstoff durch die Zugabe eines vermutlich alkoholhaltigen Scheibenreinigers ausfällt. Weil wenn Adblue als Salz ausfällt und du somit Partikel im Dosiersystem hast, dann wird die Reinigung bzw. der Teiletausch teuer.
Was man versuchen kann: Scheibenreiniger und Adblue 3:1 sowie 1:3 in einem Glas und bei Kühlschranktemperatur zusammenzugeben und gucken ob was an Feststoff ausfällt. Bitte warten, dauert manchmal etwas. Wenn nicht - der Kat wird es überleben. Alleine weil im Scheibenreiniger keine Metalle sind. Tenside dürften dem Kat wahrscheinlich egal sein, der ist schlimmeres gewohnt und Alkohol (meistens Isoprop) ist dem auch grad egal.
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22 Antworten
Keine Experiment! Nicht starten, nix machen! Ich kann nicht genau sagen, was passiert, aber AdBlue-Systeme sind äußerst empfindlich und reagieren extrem allergisch auf Fremdstoffe. Die Rechnungen bei LKW-Reparaturen treiben einem die Tränen in die Augen.
Letztes Jahr hatte ich am LKW die AdBlue einspritzeinheit defekt. Mehr als 3500€. Zieh beim PKW 1000 ab, und du kannst ahnen, was dich weiterfahren kosten dürfte.
Lass ihn vielleicht besser einschleppen!
Mir etwas Gefummel bekommt man einen Schlauch da rein....
Sonst Auto aufbocken und Adblue Tank ausbauen, ausleeren und mit destilliertem wasser Spülen fertig
Kriegt man evtl. einen dünnen Schlauch rein, wenn man ihn 10 cm hinter der Spitze einer Elektriker-Zugspirale mit Klebeband befestigt?
Vielleicht Blödsinn, aber auch das, was nicht geht, musste erst "erfunden" werden.
Wozu?
Adblue wird ja nach dem motor eingespritzt, somit kann ja nichts passieren.
Einfach weiter fahren.
Der halbe Liter ist ja kein problem.
Zitat:
@X6fahrer schrieb am 8. Januar 2019 um 10:58:21 Uhr:
Wozu?
Adblue wird ja nach dem motor eingespritzt, somit kann ja nichts passieren.
Einfach weiter fahren.
Der halbe Liter ist ja kein problem.
Ah, kann ja nichts passieren wenn es nach dem Motor eingespritzt wird.
Und dass bei 500°C verdampfender Scheibenreiniger den SCN Kat und den Harnstoffsensor in keiner Weise schädigt, kannst Du sicher ausschließen?
Kann ich sicher ausschließen.
So schlau sind die Ingenieure schon gewesen, dass sie damit rechnen, dass Deppen da was anderes reinkippen.
Das steht im Lastenheft drin unter "Abuse".
Auch im Fall von Missbrauch muss das System hinterher noch sicher funktionieren.
Man sollte andere nicht für dümmer halten als man selbst ist.
Was jetzt gerade entwickelt wird ist Wassereinspritzung um den NO2-Ausstoß zu senken.
Und es ist auch nicht so, wie klein Fritzchen sich das vorstellt, dass eiskalter Scheibenreiniger in 500°C-Kat gespritzt wird.
Es wird zerstäubt, in dem Moment, wo es den Kat berührt, hat es auch schon 500°C.
Um das zu wissen, setzt es natürlich Kenntnisse von Physik, speziell Thermodynamik voraus, das ist hier wahrscheinlich etwas zuviel verlangt.
Zitat:
@X6fahrer schrieb am 8. Januar 2019 um 11:47:54 Uhr:
Kann ich sicher ausschließen.
So schlau sind die Ingenieure schon gewesen, dass sie damit rechnen, dass Deppen da was anderes reinkippen.
Das steht im Lastenheft drin unter "Abuse".
Auch im Fall von Missbrauch muss das System hinterher noch sicher funktionieren.
Man sollte andere nicht für dümmer halten als man selbst ist.
Was jetzt gerade entwickelt wird ist Wassereinspritzung um den NO2-Ausstoß zu senken.
Und es ist auch nicht so, wie klein Fritzchen sich das vorstellt, dass eiskalter Scheibenreiniger in 500°C-Kat gespritzt wird.
Es wird zerstäubt, in dem Moment, wo es den Kat berührt, hat es auch schon 500°C.
Um das zu wissen, setzt es natürlich Kenntnisse von Physik, speziell Thermodynamik voraus, das ist hier wahrscheinlich etwas zuviel verlangt.
Hat Peugeot zwischen ca. 1990 bis nach 2000 entwickelt und im 605 auch auf der Strasse getestet. Bin selbst dringesessen und kannte den führenden Kopf persönlich. Also alter Hut, den PUG verworfen hat, da ausser proportinaler Schadstoffminimierung (bei aber immerhin gleicher Leistung) nicht genügend Vorteile rauskamen.
Zitat:
@X6fahrer schrieb am 08. Jan. 2019 um 11:47:54 Uhr:
Kann ich sicher ausschließen.
So schlau sind die Ingenieure schon gewesen, dass sie damit rechnen, dass Deppen da was anderes reinkippen.
Das steht im Lastenheft drin unter "Abuse".
Auch im Fall von Missbrauch muss das System hinterher noch sicher funktionieren.
Man sollte andere nicht für dümmer halten als man selbst ist.
Was jetzt gerade entwickelt wird ist Wassereinspritzung um den NO2-Ausstoß zu senken.
Und es ist auch nicht so, wie klein Fritzchen sich das vorstellt, dass eiskalter Scheibenreiniger in 500°C-Kat gespritzt wird.
Es wird zerstäubt, in dem Moment, wo es den Kat berührt, hat es auch schon 500°C.
Um das zu wissen, setzt es natürlich Kenntnisse von Physik, speziell Thermodynamik voraus, das ist hier wahrscheinlich etwas zuviel verlangt.
Gut gebrüllt, Löwe.
Aber was ist mit dem chemischen Fachwissen? Bist du dir sicher, wie die Substanzen im Wischwasser reagieren und welche Rückstände sie hinterlassen? Ich habe da selbst keine Ahnung von, verlasse mich aber lieber auf die Anweisungen des Herstellers.
Mein Handbuch geht im Kapitel "Winterbetrieb" explizit auf Frostschutz ein und warnt ausdrücklich davor!
Siehe Anhang
Was sollen sie sonst draufschreiben?
Etwa "jeder Depp kann reinfüllen, was er will"?
Das ganze ist ja hauptsächlich eine rechtliche Frage.
Sonst kippen die Ami´s Champagner rein und verklagen dann den Hersteller auf millionen Schadenersatz, weil die Abgasreinigung nicht geht.
Hier ein Beispiel, was alles getestet ist:
Ein Steuergerät, was ich entwickelt habe, sitzt im Kofferraum und hat Plastikgehäuse.
Stand im Lastenheft: "Gehäuse muss resistent gegen Benzin, Diesel und Ethanol sein."
Natürlich kippt niemand normales Benzin in den kofferraum.
Aber es muss es aushalten.
Genauso ist das mit dem Scheibenwasser im Adblue.
Vermutest du das, oder weisst du es aus erster Hand?
Damit meine ich explizit Scheibenfrostschutz im AdBlue.
P.S.: ein Motor wird auch nicht darauf ausgelegt sein, dass jemand Kühlwasser reinkippt. Dass der Motor das nicht überlebt, kann man Ahnen. Ich würde mich also sicher nicht auf Narrenfreiheit verlassen.
Ich selbst habe es nicht getestet, weil ich kein Adblue habe.
Aber Du weißt es ja dann und kannst nach 10Tkm mal berichten.
Ich kenne aber die Abläufe bei BMW und die wissen schon, was es draußen für Pappnasen gibt.
Also ist es eine Mutmaßung.
Ich WEISS es auch nicht, bin aber von vorsichtiger Natur.
Vielen Dank für euren Input. Der BMW-Händler hatte mir gesagt, auf keinen Fall starten und den X5 abschleppen lassen. Zu den Kosten des Absaugens und Reinigens wollten die erst was sagen, wenn das Auto bei denen steht....
Habe dann bei verschiedenen Werkstätten angerufen, einige teilten die konservative BMW-Meinung, andere haben sich gar nicht geäußert, weitere meinten es sei kein Problem eine kurze Strecke zu fahren. Begründung (natürlich ohne Garantie):
1) Das AdBlue wird erst ab einer bestimmten Abgastemperatur eingespritzt.
2) Selbst wenn es eingespritzt würde, würde bei dem von mir genannten Mischungsverhältnis und der kurzen Strecke zur Werkstatt (6 KM) kein Schaden für den SCR-Kat oder die Pumpe entstehen können.
Habe den Wagen jetzt problemlos in die Werkstatt gefahren, Tank wird geleert und gereinigt. Arbeitsaufwand wohl 1 bis 2 Stunden. Ob es zu einem Schaden kommen kann, wenn ich den Tank im aktuellen Zustand leer fahre, weiß ich nicht, aber das Risiko hierzu ist mir zu hoch.
Habe AdBlue und Scheibenreiniger schon zigmal selber aufgefüllt, war diesmal einfach abgelenkt und deshalb unaufmerksam und habe es vermasselt.
Verbuche, das jetzt als kleine Strafe für mich, die aber (voraussichtlich) deutlich geringer ausfällt, als wenn ich das ganz konservative Programm durchgezogen hätte. Wäre da jetzt Öl im AdBlue-Tank gelandet hätte ich sicherlich auch anders reagiert.
Möchte aber darauf hinweisen, dass ich diese Entscheidung nur für mich getroffen, habe und nicht komplett ausschließen kann, dass es noch zu irgendwelchen Problemen kommen kann.