Allgemeine Kaufberatung
Hallo, da ich mich stark für einen W211 MOPF interessiere habe ich bezüglich der auf mich zukommenden Kosten und der Motortypen einige Fragen:
1.) Wie häufig muss der Wagen zum Service (Jährliche Fahrleistung rund 10.000-15.000 km) und wie hoch sind die kosten dafür in etwa?
2.) Motor: Welche Motorisiering ist am Langlebigsten und Unproblematischsten? (Habe da etwa den 220CDI bzw 280 CDI im Auge)
3.) Wie oft sind welche Verschleißteile zu tauschen und wie viel kosten diese im Einzelnen? (Bremsbacken, Bremsscheiben, Steuerkette (um einen defekt vorzubeugen?), etc.)
4.) Auf welche Kleinigkeiten muss ich beim Autokauf eines 220 CDI oder 280 CDI besonders achten?
5.) Welchen Spritverbrauch als Diesel mit Automatikschaltung haben diese beiden Motortypen tatsächlich? (Herstellerangaben liegen ja bekanntlich einer Traumwelt näher als das Sandmännchen ;-))
6.) Wie langlebig sind ist die E-Klasse bei einer eher gemütlichen Fahrweise und der Motorisierung wirklich? (eher Mischung zwischen Lang und Kurzstrecke mit einer leichten Tendenz zu Kurzstrecke)
7.) Wie anfällig ist die Elektronik der E-Klasse wirklich?
Vielen Dank
lg Thomas
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7 Antworten
Hi,
schau mal hier , genau die Antworten die du suchst
Ganau nach Kaufberatung etc. habe ich schon gesucht, aber die Ergebnisse lassen zu wünschen übrig, da es sich dort um konkrete Fahrzeuge handelt, und über Service, Sprit- und Wartungskosten kein Wort verloren wird...
lg Thomas
Die Antworten stehen aber fast alle hier schon zigmal drin.
Versuch es mal mit anderen Suchbegriffen.
Zu langlebig und unproblematisch fällt mir am ehesten der E500 Benziner ein, aber Du suchst ja nach einem Diesel.
lg Rüdiger:-)
Zitat:
Original geschrieben von thomas463
.............und über Service, Sprit- und Wartungskosten kein Wort verloren wird...
Zitat:
Original geschrieben von RuedigerV8
Zu langlebig und unproblematisch fällt mir am ehesten der E500 Benziner ein, aber Du suchst ja nach einem Diesel.
lg Rüdiger:-)
Diesel muss es nicht unbedingt sein, aber im allgemeinen sind Dieselmotoren durch das höhere Drehmoment etwas langlebiger als Benzinmotoren.
Aber ein E500 ist mir zu starkt (und demnach im Unterhalt teurer)
lg
Dass Diesel langlebiger als Benzinmotoren sind ist eine Mär aus alten Tagen. Tatsächlich haben Dieselmotoren mehr und auch höher belastete Teile und halten heute zumindest nicht mehr länger. Bei deiner Jahreskilometerleistung und dem deutschen Steuermodell sowie dem geposteten ruhigen Fahrstil würde ich an deiner Stelle mal einen 200K probefahren; wenn's ein Diesel sein muss, dann einen 200 oder 220 CDI.
Der 200 CDI geht ab Modellpflege erstaunlich gut zur Sache, mir geht selbst im etwas schwereren Kombi nix ab; er ist aber in Deutschland ein Exot. Auch hat er ab MOPF auch die virbrationsmindernden Ausgleichswellen des 220 CDI.
Die Sechszylindermotoren bieten ein etwas seidigeres Laufgeräusch mit nochmal weniger Vibrationen uns natürlich mehr oder weniger heftigen Vortrieb, ob man das braucht ist aber reine Geschmackssache. Der 280 CDI ist eher was für "vernünftige" Fahrer, der Beschleunigungs-Unterschied zum 220 CDI hält sich in Grenzen.
Grundsätzlich "berechnet" der Wagen die erforderlichen Wartungen anhand deines Fahrprofils: Kurzstreckenfahrer werden früher zur Wartung gerufen als Langstreckenfahrer, wer billiges Motoröl verwendet ebenso. Üblicherweise kommt man 15.000-25.000 km weit bei Verwendung von vollsynthetischem Öl.
Ebenso gibt es eine zeitliche Beschränkung bei den Wartungsintervallen. Der ASSYST-Wartungsrechner im Auto listet der Werkstatt selbstständig auf, welche Wartungsarbeiten fällig sind (Luft- und Kraftstofffilter, Zündkerzen, Bremsflüssigkeitswechsel etc.).
Mercedes hat die zeitliche Beschränkung bei den Serviceintervallen irgendwann mal in den letzten Jahren geändert, ich weiß jetzt nicht ab wann genau (Modellpflege? (MOPF)) und ab da ist zumindest ein jährlicher Service fällig. Das geht für ausgesprochene Wenigfahrer (um die 10.000 km) sinnlos ins Geld, früher genügte alle 2 Jahre zum Service. Wenn du näher an die 20.000 km im Jahr kommst ist es wieder egal.
An Wartungskosten kannst du je nach Werkstatt-Stundensätzen und Serviceumfang (ohne Reparaturen) zwischen 350 und 1.000 Euro alles haben. Es gibt billigere Autos ...
Die Steuerkette(n) braucht man nicht vorbeugend wechseln, das ist vielleicht bei 250.000 km ein Thema.
Alle MB-Motoren in der Baureihe 211 sind grundsätzlich sehr ausgereift, kann man bedenkenlos empfehlen. Die teuren Risiken stecken eher im Umfeld des Motors wie zB im Automatikgetriebe (hier unbedingt den ATF-Wechsel alle 60-80.000 km machen, auch wenn die Werkstatt das "nicht als erforderlich" ansieht!).
Größere Motoren kosten auch bei der Wartung etwas mehr, die größeren Bremsen und evtl. Reifen kosten natürlich auch.
Die Elektronikprobleme der BR 211 betrafen nur die ersten Baujahre und wurden idR im Rahmen der Wartung kostenlos ausgemerzt.
Die Bremsen-Wartungskosten etc. hängen extrem vom persönlichen Fahrstil und den Umweltfaktoren (Salz, Staub etc.) ab. Fahrzeuge mit SBC-Bremse verursachen etwas höhere Wartungskosten. Ab Modellpflege wurde dieses sehr fortschrittliche, aber aufwändige System in der BR 211 aufgelassen. Die teure SBC-Hydraulikeinheit hat ein "Ablaufdatum", Mercedes wechselt es üblicherweise kostenlos aus: aber nur dann sicher, wenn alle Wartungen von MB ausgeführt wurden. Mit dem Entfall der SBC-Bremse erübrigte sich auch die zweite Not-Batterie im Motorraum.
Zum Treibstoffverbrauch kann ich nur zum 200 CDI Automatik im Kombi was sagen: Realistisch bei gemütlicher, vorausschauender Fahrweise und Autobahn bei Tempo 130-140 irgendwo um die 5,5-6,5 Liter/100 km. Im Kurzstreckenverkehr auch bis zu knapp 8 Liter/100 km. (Der Kombi braucht idR um 0,5 Liter/100 km mehr als die Lomousine.)
Der Unterschied zwischen Vor-MOPF und MOPF liegt in vielen kleinen Details, manches wurde verbessert, anderes einfach wegrationalisiert, manches zum Nachteil, bei vielem ist es egal.
Wesentliche Ausstattungsdetails, die dein Wagen haben sollte sind:
+ Xenon-Licht wenn du auch mal Nachts außerhalb des Ortsgebietes unterwegs bist, weil das Halogenlicht nicht besonders gut ist.
+ Durchlademöglichkeit um Ski etc. bequem ohne Umlegen der Rückbanklehne durchladen zu können.
+ Beheizte Scheibenwaschanlage (also beheizter Wassertank und Schläuche), das war früher mal serienmäßig und ist echt ein Quantensprung bei -5° auf der Autobahn.
Alles weitere ist in meinen Augen einfach nur Geschmackssache: Automatik, Comand-Navi, Leder, AvantGarde, Schiebedach etc. sind bei Gebrauchtwagen idR Preistreiber. Bei kleinen Motorisierungen ist die Sonderausstattung "überproportional" günstig. Schwach ausgestatte Modelle mit starken Motorisierungen ebenso.
Generell gelten die 211er als die besten E-Klassen seit langem, mein Freundlicher meinte, die allerbesten seien vom Modelljahr 2009, also ab Baujahr 07/2008 (Achtung wegen "Lagerware"!). Aber generell kann man alle 211er ab MOPF bedingungslos empfehlen, die Modelle vor MOPF dann, wenn alle Kundendienstmaßnahmen umgesetzt wurden (die Werkstatt kann da nachsehen) und die etwas höheren Wartungskosten de SBC-Anlage kein Thema sind.
Meine Vorstellungen dafür wären:
Mercedes E 220 CDI (oder 280 CDI) mit der Ausstattungslinie Avantgarde mit folgender Ausstattung:
- Klimaautomatik
- Xenonscheinwerfer mit Kurvenlicht
- Ledersitze
- Comand APS
- Automatikgetriebe (hat fast jeder E)
- Parktronic
Nett wäre auch noch:
- Airmatik (nicht unbedingt notwendig, aber schön wenn ers hat)
- Reifendruckverlustwarner
- Batterie und Lichtmaschine mit größerer Kapazität
- Bremsassistent (glaube es heißt adaptives Bremslicht)
- Innenraumabsicherung
- Durchlademöglichkeit
- Memory-Sitze
- Tempomat
Dann so Standardsachen wie ABS, ESP, Partikelfilter usw.
Sonstiges:
- KM-Stand: bis 140 000km
- Scheckheftgepflegt beim Freundlichen
Was ich ziemlich gleich nach dem Kauf machen lassen würde wären:
- Getriebeölwechsel (sollte ja so um die 250€ kosten wenn ich richtig liege)
- Bremsen (je nach Bedarf)
- Motoröl
- Filterwechsel
ev. also je nachdem was sich alles ansammelt und wie viele km bis zum nächsten Service sind gleich das nächste Service beim Freundlichen
Kostet mich zwar alles samt rund 500-1300€ aber dann kann ich mir Sicher sein, das alles gemacht ist für eine (möglichst) problemlose Fahrt zum nächsten Service ;-).
Hätte etwa im Jahr 500€ für Service, 100€ für Reifen, 1600€ für Reparaturen eingerechnet. Kann das so in etwa hinkommen mit der Kalkulation?
Jährlichen Wertverlust habe ich mit etwa 3600€ pro Jahr veranschlagt.
lg Thomas