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Allrad oder Hinterradantrieb besser beim anfahren?
Hallo zusammen
Ich und mein Arbeitskollege haben gerade eine Diskussion, mit welchem Antrieb man schneller anfahren kann. Er fährt einen Subaru Wrx 300ps mit Allradantrieb und ich einen mercedes c220, natürlich hinterradantrieb.
Er behauptet, mit Allrad fährt man das Auto viel schneller an.
Meines Wissens nach spielt doch der Antrieb beim anfahren nicht wirklich eine Rolle? Da brauche ich doch Drehmoment und PS um richtig schnell vom Fleck zu kommen? Allrad ist bei schwierigen Bedingungen das beste, aber doch nicht entscheidend um schnell anzufahren?
Da wir halt „nur“ Feinmechaniker und keine Kfzler sind dachte ich, ich wende mich mal an euch.
Kann mich jemand aufklären?
Beste Antwort im Thema
Vier angetriebene Räder haben mehr Aufstandsfläche als zwei und dementsprechend weniger Schlupf.
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24 Antworten
Das hängt von der Motorleistung ab. Bei ausreichend Leistung drehen beim Hinterradantrieb die Räder durch, was beim Allrad nicht oder weniger der Fall ist.
Siehe auch hier, 330d: Klick mich
- Hinterradantrieb: 5,6 Sekunden von 0 auf 100
- Allrad: 5,3 Sekunden von 0 auf 100
Da nun das Fahrzeug mit Hinterradantrieb weniger Gewicht hat und auch die Verluste des Allradantrieb entfallen, kann es also nur am Anfahren liegen, dass der Allrad trotzdem um 0,3 Sekunden schneller ist.
Gruß
Uwe
Vier angetriebene Räder haben mehr Aufstandsfläche als zwei und dementsprechend weniger Schlupf.
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 19. März 2019 um 15:13:17 Uhr:
Das hängt von der Motorleistung ab. Bei ausreichend Leistung drehen beim Hinterradantrieb die Räder durch, was beim Allrad nicht oder weniger der Fall ist.
Siehe auch hier, 330d: Klick mich
- Hinterradantrieb: 5,6 Sekunden von 0 auf 100
- Allrad: 5,3 Sekunden von 0 auf 100
Da nun das Fahrzeug mit Hinterradantrieb weniger Gewicht hat und auch die Verluste des Allradantrieb entfallen, kann es also nur am Anfahren liegen, dass der Allrad trotzdem um 0,3 Sekunden schneller ist.
Gruß
Uwe
Sehe ich genauso und ich glaube, mir würde sogar ein Fiat Panda 4x4 davonfahren, wenn ich das Pedal beim Start ins Blech trete
Die Aufstandsfläche hat überhaupt keinen Einfluss darauf,zumindest nicht theoretisch.
Bei der Kraftübertragug spielen nur die Reibflächen Paare eine Rolle.
Beim Allrad haste wenigsten 4 ,beim normalen Antrieb ebend nur zwei mit entsprechendem erhöhten Schlupf.
B 19
Danke euch für die Antworten! Wieder was gelernt
Zitat:
@Benz_Freak1998 schrieb am 19. März 2019 um 20:17:10 Uhr:
Danke euch für die Antworten! Wieder was gelernt
Es hängt bei gutem Wetter und optimalem Grip fast nur von der Motorleistung ab, ob ein Allrad Vorteile beim Beschleunigen bringt. Für den C220 ist das nicht relevant, der hat eh zu wenig Drehmoment und Leistung, um die Räder durchdrehen zu lassen. Bei 500PS sieht das gleich ganz anders aus.
erzähle doch nicht so einen Unsinn.
Der "Grip hängt nur von der Anzahl der Reibpaare,dem senkrechten Druck und dem Haftreibunsfaktor ab.
Physik 6 Klasse.
B 19
Ich könnt' hier eine 3 Seiten-Abhandlung schreiben, warum Allrad in jeder Situation besser ist als RWD oder FWD. Aber ich mach's kurz und schließe mich Walter Röhrl an:
"Im Rallye Sport wurde meine Vermutung bestätigt, dass ein Auto mit 2 angetriebenen Rädern nur eine Notlösung ist."
Grüße,
Zeph
Zitat:
@Bopp19 schrieb am 22. März 2019 um 01:02:05 Uhr:
erzähle doch nicht so einen Unsinn.
Der "Grip hängt nur von der Anzahl der Reibpaare,dem senkrechten Druck und dem Haftreibunsfaktor ab.
Physik 6 Klasse.
B 19
*Klugscheissmodus an*
In der 6. Klasse lernt man aber, wenn überhaupt, auch nur das Coulomb'sche Reibgesetz Fr=µ*Fn....das ist aber in der Praxis, vor allem in der Elastomerreibung, kaum anwendbar.
*Klugscheissmodus aus*
Moin
Zitat:
Die Aufstandsfläche hat überhaupt keinen Einfluss darauf,zumindest nicht theoretisch.
Bei der Kraftübertragug spielen nur die Reibflächen Paare eine Rolle.
Beim Allrad haste wenigsten 4 ,beim normalen Antrieb ebend nur zwei mit entsprechendem erhöhten Schlupf.
Na ja, das sieht die Formel eins sicher anders. Die würden gerne noch etwas breitere Reifen drauf haben um mehr Grip beim Beschleunigen zu haben. Das schmalerer Reifen den Bodendruck erhöhen stimmt wohl, aber es kommt eben nicht nur auf den Bodendruck an sondern auch an die Verzahnung mit dem Untergrund, und da hilft viel Fläche mit weniger Druck nunmal mehr als wenig Fläche mit hohem Druck.
Und letztlich hast du mit 4 Antriebsrädern die gleiche Reibfläche wie mit 2 breiteren. Wobei letztere hinten sogar noch das Beschelunigungsdrehmoment des Fahrzeuges mit ins Gewicht schreiben können.
Aber mit gleichen Reifen ist die Sache klar. Wenn der 2 WD auf der Hinterachse durchdreht, dann hat der 4 WD dank 4 Räder noch volle Haftung. Ebenso in den Kurven. Während 2 WD 100% des Vortriebes und die Querbeschleunigung in Kurven aufnehmen müßen haben 4 WD deutlich unter 100% des Vortriebes zu ertragen, die gesamten Kräfte verteilen sich besser über alle Räder, so wie es halt sein soll.
Moin
Björn
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 22. März 2019 um 08:54:45 Uhr:
Ich könnt' hier eine 3 Seiten-Abhandlung schreiben, warum Allrad in jeder Situation besser ist als RWD oder FWD. Aber ich mach's kurz und schließe mich Walter Röhrl an:
"Im Rallye Sport wurde meine Vermutung bestätigt, dass ein Auto mit 2 angetriebenen Rädern nur eine Notlösung ist."
Grüße,
Zeph
Im Rallysport wird ja auch mit ordentlich Motorleistung auf Schotter und anderem losen Untergrund gefahren. Bei einem handelsüblichen Familienvan mit 85PS und 1,7t Gewicht spielt es keine Rolle, ob er beim Anfahren nun Hinterradantrieb hat oder Allrad. Da dreht auch mit Hinterradantrieb nichts durch. Und wenn man die deutlich erhöhte Schleppleistung des Allrads in die Rechnung mit einbezieht, hat Allrad nicht nur Vorteile. Auf rutschigem Untergrund sind die Vorteile klar aber der TE fragte ja nach Grip beim Anfahren/Beschleunigen auf griffigem Asphalt.
Zitat:
@Bopp19 schrieb am 22. März 2019 um 01:02:05 Uhr:
erzähle doch nicht so einen Unsinn.
Der "Grip hängt nur von der Anzahl der Reibpaare,dem senkrechten Druck und dem Haftreibunsfaktor ab.
Physik 6 Klasse.
B 19
Erstens nein, es hängt nicht nur von diesen drei Faktoren ab und Zweitens ging es um Fahrzeuge mit geringer Leistung auf griffigem trockenen Asphalt. Solange dort auch Hinterradantrieb nicht durchdreht, spielt es keine Rolle, wenn man dann zusätzlich die Vorderräder mit antreibt. Überhaupt keine Rolle, null Komma nichts. Oder sogar im Gegenteil, verringert sich die Beschleunigung, weil die erhöhten Schleppverluste eine Teil der Antriebsleistung aufzehren. Da reichen Deine Physikkenntnisse aus der 6. Klasse eben nicht mehr aus, um das zu erfassen.
Ausgangsfahrzeuge der Fragestellung des TE waren:
"Er fährt einen Subaru Wrx 300ps mit Allradantrieb und ich einen mercedes c220, natürlich hinterradantrieb."
Es ist so, wie oben von Uwe kurz und bündig beschrieben. Ab einer bestimmten Motorleistung, die - bei entsprechender Getriebeübersetzung wie sie bei den heute üblichen 6-9-Ganggetrieben von PKW anzutreffen sind - in etwa bei 190 - 200 PS liegen dürfte, haben AWD-PKW bei der Beschleunigung von 0-> bis 100 auch bei trockener Straße meistens Traktions- und damit Sprintvorteile, da sie die Leistung besser auf dei Straße bringen können.
Der Mercedes C220d mit 170 PS ist dafür ein gutes Beispiel. Laut Werksangaben sind sowohl der 4Matic (AWD) als auch der nur im Heck angetriebene Benz in 7,7 s auf 100. Obwohl etwas schwerer und ein paar PS durch die 4Matic verlierend, beschleunigt der AWD mit 170 PS also gleich gut. Ein bürgerllicher Audi A4 Avant 3.0 TDI mit 218 PS und 7-Gangautomatik ist in der Quattro (AWD) Ausführung gem. Werksangaben allerdings bereits um 0,3 s schneller auf 100 als das gleiche Modell mit Heckantrieb.
Es braucht also keine 500 PS und auch keinen Ralley-Sporteinsatz, um mit AWD besser im Sinne von schneller anfahren zu können
Bei Motorleistungen um 100 PS ist allerdings AWD auf trockener Fahrbahn eher eine Spaßbremse.
Wie schon andere gesagt haben.
Bei hoher Motorleistung ist der Allrad im Vorteil. Die übertragbare Antriebskraft hängt vom Reibungsbeiwert und von der Auflagekraft der angetriebenen Räder ab.
Bei mäßiger Motorleistung bringt der Motor ohnehin nicht mehr Antriebskraft zusammen als die Hinterräder auf die Straße bringen. In dem Fall kann der Allrad wegen des größeren Gewichts und wegen des zusätzlichen Verlusts im Antriebsstrang sogar im Nachteil sein.
Bei nassen Straßen oder erst recht bei Schnee verschiebt sich die Leistung bei der der Allrad bereits ein Vorteil ist zu niedrigeren Werten.