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Als Startbenzin Edelsprit (V-Power, Ultimate) wegen der Additive und Lagerfähigkeit?

Themenstarteram 5. Juli 2009 um 10:12

Hallo Gaser, für diese Frage mache ich einen neuen Thread auf, da sie die entgegengesetzte Strategie verfolgt wie mein erster Thread.

Startbenzin verbleibt ja nun bei einem LPGler ziemlich lange im Tank und unterliegt somit auch einer stärkeren Alterung.

Da der Benzinverbrauch gerade im Sommer beim LPG-Betrieb vernachlässigbar ist, könnte man doch an einem billigen Tag Edelsprit (V-Power, Ultimate) tanken in folgender Hoffnung:

- Edelsprit enthält bessere Additive, die den Kraftstoff alterungsbeständiger machen (er wird ja eh oft in Spielzeuge der Reichen eingefüllt, die 1/2 Jahr rumstehen und dann sofort einsatzbereit sein müssen)

- Edelsprit enthält auch bessere Ventilschutz-Additive

- wenn man Benzin für kurzzeitige Extrembelastung (z.B. Paßauffahrt) zum Motorschutz einsetzt, ist bei Edelsprit das Risiko des Klopfens geringer (Oktanzahl-Reserve)

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30 Antworten

Antwort zu Thread 1 und 2 :

Volltanken wenn Benzin gerad günstig ist und gut ist!!

am 5. Juli 2009 um 10:29

Edelsprit ist für die Multis Edel.

Für deine Bohne irrelevant.

Weil es vom Steuergerät nicht erkannt wird.

Themenstarteram 5. Juli 2009 um 10:38

Zitat:

Weil es vom Steuergerät nicht erkannt wird.

Um das Nutzen der höheren Oktanzahl (die vom LPG noch übertroffen wird) gings mir gar nicht -> bitte Ausgangsfrage noch mal lesen.

Themenstarteram 5. Juli 2009 um 11:12

So ich habe mir mal die Beschreibung von Utimate 100 beim Hersteller durchgelesen und da inmitten des Marketing-Blablas einen weiteren interessanten Aspekt gefunden: (Interessantes von mir hervorgehoben)

Zitat:

Ein Ottokraftstoff besteht aus einer Vielzahl an leicht-, mittel- und schwerer flüchtigen Bestandteilen. Die heute gültige Kraftstoffnorm DIN EN 228 erlaubt ein Siedeende bei Ottokraftstoffen von max. 210°C. Wird dieses hohe Siedeende ausgenutzt, gelangen zwangsläufig auch relativ schwerflüchtige Kraftstoffkomponenten (größere Moleküle) in den Kraftstoff. Diese können, weil sie im Ottomotor meist nicht vollständig verbrennen, die Abgasemissionen verschlechtern und zu schädlichen Ablagerungen, beispielsweise auf den Einlass-Ventilen, beitragen. Da flüssige Kraftstoffe zunächst vollständig verdampfen müssen, um im Verbrennungsprozess umgesetzt zu werden, können schwerer flüchtige Bestandteile teilweise an der Umsetzung von chemisch gebundener Energie in Motorleistung nicht vollständig teilnehmen. Deshalb hat die Aral Forschung für den Hochleistungskraftstoff Ultimate 100 das Siedeende in der internen Spezifikation auf max. 190°C begrenzt. So können „schwere“ Komponenten nicht in Aral Ultimate 100 gelangen. Der optimierte Siedeverlauf ermöglicht eine ideale Gemischbildung im Motor und sorgt so für eine sehr gute, verbrauchs- und schadstoffarme und gleichwohl kraftvolle Verbrennung. Aral Ultimate enthält zudem auch weniger leichtsiedende Komponenten, was einen sicheren Fahrzeugstart auch nach längeren Standzeiten (typisch für Oldtimer, Motorräder und Roller) garantiert.

Das bedeutet tendenziell, daß die Benzinbelastung des Motoröls geringer ausfällt, da das Ultimate-Zeug weniger schwerflüchtige Bestandteile hat, d.h. es dünstet leichter wieder aus dem heißem Möl aus.

Da das untere Siedeende auch stärker begrenzt ist, kann man bei langer Lagerung im Tank im Sommer auch weniger Verdunstungsverluste erwarten.

Neben der ganzen Additiv-Geschichte stellt sich mir deshalb die zentrale Frage: ist Edelsprit als Startbenzin vielleicht sogar wirksamer als andere Wundermittel wie FlashLube oder Tunap?

 

Am Cadillac tanke ich nur Shell Premiumplörre, da er irgendwie damit schneller warm wird und somit schneller auf Gas läuft, warum? Keine Ahnung. Da ich aber immer diesselben Strecken fahre, ist das zufällig mal rausgekommen.

Themenstarteram 5. Juli 2009 um 12:23

Zitat:

Am Cadillac tanke ich nur Shell Premiumplörre, da er irgendwie damit schneller warm wird und somit schneller auf Gas läuft,

Das Phänomen wäre nur damit erklärbar, daß die Premiumplörre bei kaltem Motor eine bessere Gemischqualität bietet (weniger Kondensatverluste, bessere Durchzündung) und somit vollständiger verbrennt -> mehr Verbrennung -> mehr Wärme -> schneller auf LPG

Das würde aber bedeuten, daß der kalte Motor mit Premiumplörre besser läuft (runderer Lauf, mehr Durchzug, drehfreudiger).

Konntest du das auch beobachten?

Das ist ein Werbetext - der mich zum Schmunzeln bringt.

 

Zitat:

Diese können, weil sie im Ottomotor meist nicht vollständig verbrennen, die Abgasemissionen verschlechtern und zu schädlichen Ablagerungen, beispielsweise auf den Einlass-Ventilen, beitragen. Da flüssige Kraftstoffe zunächst vollständig verdampfen müssen, um im Verbrennungsprozess umgesetzt zu werden, können schwerer flüchtige Bestandteile teilweise an der Umsetzung von chemisch gebundener Energie in Motorleistung nicht vollständig teilnehmen. [...]Der optimierte Siedeverlauf ermöglicht eine ideale Gemischbildung im Motor und sorgt so für eine sehr gute, verbrauchs- und schadstoffarme und gleichwohl kraftvolle Verbrennung

Das hier ist schön - verbrennt schlechter, deshalb Ablagerungen an den Einlassventilen :D

Auch schön ist das schlechte verbrennen des "normalen" Sprits, da müsste man die ja verklagen ,weil deren normaler Treibstoff dem Motor schadet (Zudem müsste mit Edelsprit bei einer AU der HC Anteil sinken. Wetten, die wollen das lieber nicht testen)

Kraftvollere Verbrennung - jaa da geht mir das Herz auf... im HiFi-Bereich empfehlen sich da immer Klangschalen aus Gold oder Silber die schlechte Frequenzen auffangen und vor die Fenster gehangen werden, das bringt 10.000 Euro Anlagen erst zu geltung.

Eine Verbrennung ist immer so kraftvoll wie der Energieinhalt des Treibstoffs. Der liegt bei Benzin bei ca. 8.9kWh/l bei Diesel bei 9,8kWh/l. Der Wirkungsgrad hängt wiederum von der Motorkonstruktion und nicht vom Oktangehalt ab.

Deshalb halte ich von dem Zeug nichts und es kommt mir auch nicht in den Tank.

Zur Zentralen Frage - was soll Startbenzin bringen, wenn das die ersten 45sek. durch den Motor läuft, und ich dann 45min auf Gas fahre?

 

 

Hi DonC,

wenn der Wagen schneller warm wird spricht das ja für einen schlechteren Wirkungsgrad der Edelplörre, denn dann wird ja mehr Energie in Abwärme statt in Bewegung umgesetzt ;)

Themenstarteram 5. Juli 2009 um 12:43

Zitat:

Zur Zentralen Frage - was soll Startbenzin bringen, wenn das die ersten 45sek. durch den Motor läuft, und ich dann 45min auf Gas fahre?

Du mußt bedenken, daß Benzin beim LPGler ausgerechnet in der Phase mit der stärksten Motorbelastung eingesetzt wird: Dem Kaltstart und der Warmlaufphase. Deswegen kann man hier Benzin- und LPG-Betriebszeit nicht gleich gewichten.

Gerade die Tatsache spricht eigentlich für einen hochwertigeres Startbenzin.

Zitat:

Das hier ist schön - verbrennt schlechter, deshalb Ablagerungen an den Einlassventilen :D

Auch schön ist das schlechte verbrennen des "normalen" Sprits

Unbestritten ist viel Marketing-Gesülze drin, aber daß das obere Siedeende um 20°C gesenkt wurde, ist eine handfeste Aussage, und das halte ich gerade für den Einsatz beim Kaltstart eines Ottomotors für sehr nützlich, da beim Kaltstart gerade die schwerer flüchtigen Benzinanteile für Probleme sorgen. (Kondensieren an den Zylinderwänden, Abwaschen des Ölfilms, Benzineintrag ins Motoröl, schlechtere Durchzündung des Gemisches)

Solange da keine fundierten und nachprüfbaren Aussagen da sind, sehe ich keinen Bedarf für mich sowas zu tanken.

Der herabgesetzte Siedepunkt ist schön, aber um wieviel verringert sich denn die Kondensation wirklich und wieviel Eintrag ins Motoröl gibt es denn wirklich, bzw. wird vermieden?

 

Wenn schon ein einziger Motorstart weniger im Jahr einen größeren Effekt hat als das tanken von Modesprit, dann fahr ich doch lieber das eine Mal Fahrrad. Und genau davon gehe ich aus. Sonst würden die nämlich Aussagen dazu treffen.

Klingt aber doof, 0,05% weniger Eintrag ins Motoröl pro Kaltstart ;) Eine weitere wie auch immer geartete Schutzwirkung der noch im Gasbetrieb anhält sehe ich einfach nicht.

Regelmäßige Ölwechsel und ein vernüftiges Motoröl halte ich für wichtiger und effektiver.

Das einzige Problem das ich beim Kaltstart habe, mein Motor schaltet manchmal so früh auf Gas um, dass die Anfettung noch aktiv ist und der Motor auf Gas zu fett läuft.

Themenstarteram 5. Juli 2009 um 13:14

Ich gebe dir dahingehend recht, daß das Kaltstartverhalten / der Kaltstartverschleiß der Edelplörre vs. Superbenzin mal eingehend auf dem Prüfstand untersucht werden müßte.

Am besten 1000 Kaltstarts bei 0°C und anschließend Ölanalyse und Zerlegen des Motors. Außerdem mg-genaue Verbrauchs- und Abgasmessung bei jedem Zyklus.

Zitat:

Solange da keine fundierten und nachprüfbaren Aussagen da sind, sehe ich keinen Bedarf für mich sowas zu tanken.

Bei Flashlube und Tunap gibt es auch keine nachprüfbaren Fakten bzw. belastbaren Studien, trotzdem floriert der Markt für diese Mittelchen.

Aus dieser Sicht halte ich die "Edelplörre" für den kleineren Budenzauber.

Zitat:

Original geschrieben von SeatArosa1.7SDI

Mittelchen.

Aus dieser Sicht halte ich die "Edelplörre" für den kleineren Budenzauber.

Ist aber im Zweifelsfall die größere Abzocke, denn Flaschlube kostet 1Cent/L Treibstoff, bei Modesprit gerade nachgesehen:

Super: 1,309

V-Power 95: 1,359

V-Power Racing 100: 1,459

Zumindest gibts bei Bleiersatzstoffen eine Aussage des britischen Transportministeriums das bei niedrigen Belastungen eine Wirksamkeit bestätigt.

 

Du hast aber recht schön wären echte belastbare Studien.

Themenstarteram 5. Juli 2009 um 13:51

Der Kostenvergleich zu Flashlube ist komplizierter, da es konstant zudosiert wird, während die Edelplörre nur beim Warmfahren verbraucht wird.

Tunap kommt mir da noch subtiler vor, da es mich an Homöopathie erinnert. Es wird alle 10-15.000km dem LPG und Benzin zugegeben. Dazwischen liegen hunderte Tankvorgänge! Wie soll es nach dem 50. Tankvorgang noch wirken?

So eine knackige präzise Aussage wie "das obere Siedeende liegt bei 190°C statt bei 210°C" habe ich weder von den Flashlube noch von Tunap gehört (im Sinne des verstehens des Funktionsprinzips)

Wenn Edelplörre auch die Ventile schützen sollte, so halte ich das dann für zuverlässiger als bei Tunap, da die Edelplörre wenigstens täglich in voller Konzentration für 1-2min eingebracht wird. Keine Homöopathie.

Also das 2min Benzinbetrieb 90.000 Umdrehungen(30min bei 3000u/min) spätr den Motor schützen sollen kann ich mir nicht vorstellen. Ich empfinde das als ziemlich homöopatissche Dosis ;) Aber wir können da ruhig geteilter Meinung sein ;)

Themenstarteram 5. Juli 2009 um 14:08

Bei der hypothetischen Annahme, daß Edelsprit jedes mal schädliche Ablagerungen an den Ventilsitzen / Ventilen entfernt und / oder durch spezielle Additive dort Schutzfilme ablagert, die dann 90.000 Umdrehungen halten, wäre eine Wirkung zumindest plausibler als bei Tunup, welches nach 100 Tankvorgängen auf 1/1000 der ursprünglichen Konzentration verdünnt ist.

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